
- 50-Meter-Becken
- Wellenbecken
- Warmbecken mit Strömungskanal
- Kleinkinderbereich

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Le Point D'Eau
Rue Sylvain Guyaux 121
7100 La Louvière Zur Homepage
La Louvière-Centre
Le Point D'Eau
La Louvière (B) - besucht am 03.12.11
Südlich von Brüssel an der französischen Grenze, im Zentrum der Stadt La Louvière, liegt das moderne Sport- und Freizeitbad Le Point D'Eau, in unserer Region relativ unbekannt. Das Freizeitbad besitzt als (noch) einziges Bad in Belgien eine Trichterrutsche, weshalb wir uns das Bad mal angesehen haben. Die Einrichtung liegt direkt gegenüber des Bahnhofes La Louvière-Centre und ist daher perfekt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Auch eine Bushaltestelle gibt es. Wer mit dem PKW anreist, findet kostenlose Parkmöglichkeiten direkt vor dem Bad.


Der Eingangsbereich:

An der Kasse wird leider weder Deutsch noch Englisch gesprochen, sodass das Ordern zweier Schwimmbadkarten zur regelrechten Odyssee wurde. Mit Einsatz von Händen und Füßen konnten wir der Kassiererin aber dennoch verständlich machen, was wir wollten. Es gibt verschiedene Bereiche im Le Point D'Eau. Man kann das 50-Meter-Sportbecken einzeln lösen, oder direkt die "Zone Ludique", die Freizeitbadzone, denn hier ist das Sportbad ebenfalls mit enthalten. Die dritte Zone ist die Wellness-Zone, die etwas teurer ist. Eine Tageskarte fürs Sport- und Freizeitbad kostet pro Person 7,50 Euro, ist also nicht wirklich teuer. Selbst die All-Inclusive-Karte mit Wellnessbereich kostet unter 11 Euro.
Ein Chiparmband bekommt man nicht - obwohl die überall im Bad vorhandenen Drehkreuze definitiv für ein solches ausgestattet sind. Statt Sensoren zu betätigen, kann man die Drehkreuze einfach so passieren. Man muss jeweils mit einem farbigen Papierarmband, das man als eine Art Eintrittskarte bekommt, kenntlich machen, welche Bereiche man bezahlt hat. Sieht nach einer provisorischen Lösung aus, das Bad ist ja schließlich noch recht neu, vielleicht passt man das System in Zukunft an.
Der moderne Umkleidebereich:

Da wären wir wieder beim Thema, denn: wir befinden uns in Wallonien, dem französischsprachigen Teil Belgiens. Und was heißt das für die Herren? Richtig, eine eng anliegende Badehose anziehen! Ein Versuch, sich mit langen Badeshorts ins Bad zu schleichen, ist vollkommen zwecklos, denn es wird wirklich penibel kontrolliert. Diese Regelung ist in allen wallonischen Bädern gesetzlich verpflichtet, angeblich aus hygienischen Gründen.
Durch ein Drehkreuz betritt man aus den Umkleiden direkt den Spaßbereich, die "Zone Ludique":

In dieser Halle findet man ausschließlich die drei Rutschen, die Becken liegen etwas abseits auf der rechten Seite der Zone. Von der Architektur her hat mich das Bad irgendwie ans Aquabasilea in der Schweiz erinnert. Auch dort verlaufen die Rutschen teilweise innen und es gibt es Holzdach. Man merkt wirklich, dass das Bad noch nicht alt ist, denn alles ist wirklich sauber und in sehr gutem Zustand. Wenn ich mich recht entsinne, wurde das Bad im Jahre 2008 eröffnet.
Wenn man das Bad betritt, findet man zu seiner linken direkt den Flowrider:

Der Flowrider ist eine Art Surf-Simulator. Auf einem wellenförmig geformten Boden wird mit viel Druck ein sich bewegender Wasserfilm erzeugt. Mit einem Surfbrett muss man nun versuchen, die Balance zu halten und möglichst lange im tieferen Bereich der Welle zu bleiben, bevor man irgendwann nach oben gepustet wird und dort zum Stehen kommt. Ähnliche Anlagen findet man z.B. noch im Center Parcs De Eemhof, Gezeitenland Borkum, Alpamare Bad Tölz und bis vor kurzem auch im Oktopus Siegburg. Während in allen zuvor genannten Bädern die Benutzung der Surfanlage nicht im Preis enthalten und ziemlich teuer ist, darf man im Point D'Eau kostenlos und so oft man will "surfen". Wirklich super gelöst, und der Eintritt ist mit 7,50 Euro schon günstiger als nur die Benutzung der Surfanlage in De Eemhof...
Und unser Hauptbesuchsgrund war das:

Die Trichterrutsche vom Typ "Space Bowl"! Es gibt im Bad zwei Röhrenrutschen, die zwar von Boer vertrieben wurden, ursprünglich aber vom türkischen Hersteller Polin stammen. Der Rutschenturm befindet sich im Mittelpunkt der Halle, wo sich eine enge Steinwendeltreppe empor schlängelt.
Die beiden Rutschen:

In 8,60 Metern Höhe startet die besagte Trichterrutsche, der "Tornad'Eau":


Die Rutsche ist ab 10 Jahren freigegeben, obwohl die Rutschanleitung 6 Jahre angibt.


Die Ampel ist ausschließlich zeitgesteuert und schaltet viel zu schnell auf Grün. Man sollte unbedingt zwei Ampelphasen abwarten, damit es im Trichter nicht zur Kollision kommt.

Die 23 m lange Rutschenröhre ist als Turborutsche ausgeführt. Die ersten beiden Segmente der Rutsche sind rot, der Rest bis zum Trichter ist dunkel.

Diese Trichterrutsche ist die schlechteste, die ich je erlebt habe! Sie ist zum einen nicht besonders hoch und daher auch vom Tempo her harmlos. Doch was überhaupt nicht harmlos ist, ist die Verarbeitung der Anlage. Ich habe noch nie eine Rutsche erlebt, die so schmerzhaft ist wie diese hier. Es fühlt sich an, als würde man über Rasierklingen rutschen. Mein Rücken sah nach jedem Rutschvorgang aus wie nach vier Stunden Sonnenbad. Das Teil sollte wegen Körperverletzung sofort geschlossen werden!
Doch die eigentliche Krönung kommt erst noch:

Nach der Röhre schießt man nämlich in den Trichter, wo noch viel mehr Pein auf den ahnungslosen Rutscher zukommt.

Im Trichter werden die Schmerzen noch größer. Die Fugen zwischen den Bahnteilen schließen nicht bündig ab und sind daher extrem scharfkantig. Man versucht daher auch nicht, möglichst viele Runden zu drehen, da man sich einfach nur wünscht, dass die Rutsche zu Ende ist. Außerdem befinden sich am Rand sehr harte Wasserstrahlen, die durchaus unangenehm sind.

Irgendwann fällt man dann endlich durchs Loch ins darunter liegende Wasserbecken. Spaß ist definitiv was anderes! Selbst der schmerzhafte Trichter in Duinrell ist Watte gegen diesen hier. Wer angenehme Trichter haben will, sollte in Obertshausen, Erding oder Eindhoven vorbei schauen, dort sind die Nähte einhundertprozentig glatt und überhaupt nicht spürbar. Die Trichterrutsche in La Louvière dagegen ist eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Muss man nicht erlebt haben, es sei denn, man steht auf Schmerzen.
Die zweite Rutsche des Turms ist die rote Röhrenrutsche:


Die Rutsche startet in 9,50 m Höhe und ist daher etwas höher als die Trichterrutsche:



Die Röhrenrutsche ist eine gewöhnliche 88 Meter lange 1200er, wie man sie in fast jedem Schwimmbad heutzutage vorfindet. Der Großteil der Rutsche ist rot, der Mittelteil ist jedoch dunkel gehalten und es wurde ein Sternenhimmel mit Farbwechsel eingebaut. Leider wurden meine Hoffnungen, diese Rutsche sei angenehmer zu rutschen als der Trichter, sofort wieder zunichte gemacht. Auch die Röhrenrutsche ist extrem schmerzhaft, besonders im abgedunkelten Teil. Ich frage mich, warum es diese beiden Rutschen überhaupt noch über den belgischen TÜV schaffen - oder müssen sie das gar nicht, um betrieben werden zu dürfen?
Die Rutsche führt irgendwann wieder in die Halle zurück. Nach einem kleinen Jump am Ende der Bahn geht es noch ein paar Meter geradeaus, bevor man mit einem Plumps im Becken landet:

Insgesamt also zwei unrutschbare Rutschen, wie wir sie selten zuvor erlebt haben. Aber einen Lichtblick findet man in der Rutschenhalle dann doch:

Die Wildwasserbahn! Diese nimmt den größten Teil der Spaßzone ein, denn sie verläuft komplett innen. Trotzdem ist die Bahn sehr kompakt gebaut, da sie sich immer um sich selbst schlängelt, wodurch der Platzbedarf natürlich optimiert wurde. Das Witzige ist, dass man vom Auslaufbecken der Röhrenrutsche direkt in die Wildwasserbahn gelangt, man kann aber auch das eigentliche Startbecken nutzen.

Die Wildwasserbahn ist definitiv die beste der drei Rutschen, denn sie ist sehr sauber verarbeitet, schön lang und auch relativ schnell. Man erreicht wirklich hohe Geschwindigkeiten. Richtige Strömungen, die einen unter Wasser ziehen, gibt es in dieser Bahn zwar nicht, aber trotzdem macht die Anlage großen Spaß. Man wird schön an die Seitenwände der Rutsche geworfen und es gibt auch nicht allzu viele Zwischenbecken, sodass man die Bahn mehr oder weniger in einem Rutsch rutschen kann.

Das Landebecken der Wildwasserbahn ist dasselbe Becken, in dem auch der Trichter endet. Für den Trichter wurde aber in der Mitte des runden Beckens eine Art tiefe Grube eingelassen, sodass es in der Mitte des Beckens 2 Meter, am Rand (wo die Wildwasserbahn endet) aber nur gut einen Meter tief ist.
Im hinteren Teil der Halle findet man die Becken. Hier gibt es zum einen ein sehr warmes, aber relativ kleines Erlebnisbecken mit Strömungskanal und Sprudelliegen und zum anderen einen Kinderbereich. Dahinter schließt sich das Wellenbecken an:

So ein winziges Wellenbecken habe ich noch nie vorher gesehen. Am unteren Bildrand sind direkt die Treppen, die ins Becken führen. Das Becken ist wirklich keine 20 Meter lang! Wellen haben wir leider auch nicht miterlebt. Lustigerweise befindet sich das Becken bereits nach dem Drehkreuz in den Sportbereich, zählt aber noch zum Freizeitbad dazu. Theoretisch können also auch diejenigen, die nur das Sportbad bezahlt haben, das Wellenbecken aufsuchen, sie dürfen es aber eigentlich nicht.

Hinter dem Wellenbecken befindet sich das 50-Meter-Wettkampfbecken:

Vom Eingangsbereich aus gelangt man über eine Treppe nach oben auf eine Tribüne, von der aus auch dieses Foto entstand. An die Tribüne schließt sich zudem die Gastronomie an, die leider nicht besonders überzeugend war. Mir war von vorne herein klar, dass man einen Hamburger in Belgien wahrscheinlich anders zubereiten würde als hierzulande, doch was wir als Hamburger geordert hatten, entpuppte sich als Baguette (!) mit, sagen wir es mal so, sehr seltsam schmeckendem Fleisch, Ketchup, Salat und zwei Tomatenscheiben. Das alles kam gut sichtbar direkt aus der Mikrowelle. Kulinarische Meisterleistungen erwartete ich keineswegs, aber so etwas sollte nicht serviert werden...

Fazit: Das Bad an sich ist nett und modern, bis auf die Wildwasserbahn sind die Rutschen allerdings unter aller Kanone und grenzen an Körperverletzung! Die Becken sind alle sehr klein und die Gastronomie fällt ebenfalls durch. Einzig die Wildwasserbahn und der Flowrider sind zwei Gründe, warum sich ein Besuch möglicherweise lohnt, aber auch nur, wenn man in der Gegend ist. Nur für dieses Bad aus Deutschland anzureisen halte ich persönlich für nicht lohnenswert, es wird daher auch keinen erneuten Besuch von uns geben. Eine gute Alternative ist das Tongelreep in Eindhoven, binnen einer Autostunde vom Ruhrgebiet aus erreichbar, wo man gut verarbeitete Rutschen (auch einen Trichter) und mehr Becken vorfindet. Pluspunkt von Le Point D'Eau ist aber der niedrige Eintrittspreis sowie das überall sehr freundliche Personal. Französischkenntnisse sind in Wallonien generell von Vorteil.
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