- großes Erlebnisbecken
- Kinderbereich
- Wasserspielplatz
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Gesamtwertung | (2.4) |
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Schloss Dankern
Rentmeisterstr. 1
49733 Haren/Ems
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Haren (Ems) Bahnhof
Topas Spassbad
Haren an der Ems - besucht am 03.08.14
Das Ferienzentrum Schloss Dankern liegt in Haren an der Ems und ist ein beliebtes Ausflugsziel für die ganze Familie. Um das namensgebende, barocke Wasserschloss wurde Anfang der 70er Jahre durch Manfred Freiherr von Landsberg-Velen der heutige Ferienpark errichtet, welcher immerhin 700 Ferienhäuser, einen großen Freizeitpark und das bekannte Topas Spassbad beherbergt. Pro Jahr machen hier über 150.000 Gäste Urlaub, weitere 100.000 Besucher nutzen das populäre Resort für einen Tagesausflug. Dankern liegt zwischen Nordhorn und Leer und ist vom Ruhrgebiet sowie den Niederlanden ganz bequem über die A31 erreichbar. Durch die unmittelbare Lage an der niederländischen Grenze ist die Anlage auch im Ausland sehr beliebt. Da das Schwimmbad zur Saison 2014 sein Rutschenangebot ordentlich aufgestockt hat, haben wir uns erneut auf den Weg ins Emsland gemacht!
Das Spaßbad Topas war unser erstes Ziel und liegt etwas abgelegen, hat allerdings einen eigenen, kostenlosen Parkplatz. Bei unserem ersten Besuch im Jahr 2011 haben wir noch auf dem großen Hauptparkplatz geparkt und mussten noch ein ordentliches Stück zum Bad laufen, diesmal haben wir unser Auto jedoch quasi direkt vor dem Badeingang abgestellt.
Hinein ins Vergnügen!
Der Eingangsbereich kommt eher schlicht daher:
Für das Schwimmbad werden ausschließlich Tageskarten angeboten. Für Erwachsene kostet der Eintritt 10 Euro, Kinder zahlen neun. In Anbetracht der Größe ist der Preis jetzt nicht überaus günstig, allerdings ist es ja auch ein Ferienpark - Resortgäste können kostenlos baden und ein übermäßiger Zulauf an Tagesgästen wäre der Urlaubsstimmung eher weniger zuträglich.
Man sollte beachten, dass das Erlebnisbad, obwohl es vollständig indoor ausgeführt ist, nicht das ganze Jahr über geöffnet hat. Die Saison 2015 erstreckt sich beispielsweise vom 27. März bis zum 1. November.
Das Kassenpersonal war diesmal wirklich freundlich, deutlich netter als bei unserem Erstbesuch. Nach dem Bezahlen erhält man an der Kasse eine Papierkarte mit Barcode, welche das Drehkreuz zu den Umkleiden freigibt:
Der Umkleidebereich wurde zur Saison 2014 ebenfalls erneuert. Im vorderen Bereich wurde noch der alte Bereich beibehalten. Dort gibt es nach wie vor die kostenpflichtigen Schließfächer, welche je nach Größe eine 20- bzw. 50-Cent-Münze benötigen, die man nach dem Einwurf nie wieder sieht. Die Münze wird nach der Benutzung einbehalten, sodass jedes erneute Öffnen und Verschließen erneut Geld kostet.
Dies kann man sich nun sparen, denn es wurden weitere Schränke im hinteren Bereich der Umkleiden installiert, für welche man nur eine Pfandmünze benötigt:
Der neue Bereich wirkt deutlich freundlicher und da die Schließfächer in diesem Teil nichts kosten, macht es natürlich deutlich mehr Sinn, sich hier umzuziehen.
Das Bad betritt man aus den Duschen neben der Bademeisterkabine und steht vor dem Becken:
Den Singular habe ich hier ganz bewusst gewählt, denn abgesehen von einem kleinen Planschbecken ist dies das einzige Becken im Topas. Der rechteckige Pool liegt in einer recht düsteren Halle, welche mit ihrer niedrigen Decke und der spartanischen Architektur sicher nicht jedem gefällt. Ein paar Pflanzen lockern die Atmosphäre etwas auf, wirklich gemütlich finde ich die Halle jedoch nicht. Aber das ist Geschmackssache.
Im vorderen Bereich des Beckens ist das Wasser deutlich flacher, hier wurde ein Kinderbereich mit einer bespielbaren Lokomotive errichtet:
Außerdem gibt es hier zahlreiche Wasserkanonen und kleine Kipp-Eimer, die für Kinderbespaßung im flachen Beckenbereich sorgen. Wirklich nett gemacht.
Der tiefere Teil ist unter anderem mit einem Strömungskanal ausgestattet:
Ein paar Schwallduschen findet man am Beckenrand ebenfalls:
Außerdem gibt es eine Bucht mit Massagedüsen:
In den hinteren Teil des Beckens münden außerdem zwei Rutschen, wohlgemerkt die beiden ältesten des Bades. Die Rutschen wurden im Jahr 1995 von der niederländischen Firma Boer aufgestellt und sind ab acht Jahren zugänglich.
Die niedrigere der zwei Rutschen ist die Breitrutsche vom Typ Rijn:
Die rote Breitrutsche führt über den Strömungskanal und ist über eine eigene Wendeltreppe erreichbar. Der Neigungswinkel ist für eine Breitrutsche recht steil, sodass man mit Schmackes ins Becken geworfen wird. Dort taucht man meist nur wenige Zentimeter vor der Betonsäule ein, welche vorsoglich schon mit einer weichen Matte umwickelt wurde. Macht Spaß.
Die zweite Rutsche ist eine offene Riesenrutsche:
Die Großwasserrutsche vom Modell IJssel ist 58 Meter lang und verläuft vollständig im Inneren der Halle. Der Einstieg ist über eine eigene Treppe erreichbar, welcher direkt unter dem Dach liegt:
So sieht die Rutsche in ihrer Gesamtheit aus:
Der Verlauf ist nicht besonders spannend, ist aber durch immerhin zwei Jumps gekennzeichnet. Der erste Jump kommt relativ zu Anfang nach dieser ersten Linkskurve:
Darauf folgt eine Rechtskurve, danach durchrutscht man den zweiten Jump:
Nach einer letzten Linkskurve landet man auch schon im Auslauf:
Die Rutsche ist recht unspektakulär und mit 58 Metern nicht besonders lang. In den Kurven schaukelt man teilweise etwas nach oben, da die Jumps ein wenig Geschwindigkeit liefern, ansonsten ist es aber eher eine Familienrutsche. Nichts wirklich Besonderes.
Das zweite Becken im Topas ist der Kleinkinderbereich:
Das flache Planschbecken ist mit einem wasserspeienden Clown ausgestattet, ansonsten bietet es keine Wasserattraktionen. Positiv fällt auf, dass der Kinderbereich eingezäunt ist, sodass kleine Kinder nicht versehentlich ins tiefere Becken gelangen können.
Für Kinder bietet das Bad allerdings noch deutlich mehr. Neben dem großen Becken befindet sich ein Durchbruch, durch welchen man in den neuen Anbau mit dem Wasserspielplatz gelangt:
Dieses große Wasserspielareal für Kinder wurde im Jahr 2014 im Zuge der großen Topas-Erweiterung errichtet. Aquarena hat hier neben diversen Kletter- und Spielmöglichkeiten auch zahlreiche Kinderrutschen installiert, welche durchaus gelungen sind und auch den Erwachsenen noch Spaß machen. Interessanterweise ist bei keiner der Rutschen ein Maximalalter angegeben, sodass hier auch die Eltern problemlos mitrutschen können. Solange man Rücksicht auf die Kids nimmt, werden Erwachsene offenbar geduldet.
Der Wasserspielplatz bietet eine Reihe von interaktiv bedienbaren Wasserspielen wie Schaufelräder und Bachläufe. So können die Kids spielerisch das Element Wasser und die Gesetze der Physik entdecken. Ein Highlight der Wasserspielstruktur ist auch der riesige Kipp-Eimer, welcher sich langsam mit Wasser füllt und irgendwann kippenderweise über das Feld entleert.
Besonders interessant ist das Klettersystem, welches wirklich riesig ist:
Über den Köpfen der Besucher gibt es ein regelrechtes Labyrinth aus Kletternetzen und Kriechtunneln. Diese sind teilweise so angeordnet, dass man an bestimmten Stellen nicht weiterkommt und von dort aus wieder zurückklettern muss. Klasse gemacht und eine stundenlange Beschäftigung für Kinder.
Für uns waren natürlich die Rutschen das Interessanteste. Derer gibt es im Kinderbereich ganze vier Stück. Die längste der vier Slides ist die blaue Röhrenrutsche:
Diese startet von einem eigenen Rutschenturm aus und hat eine Länge von knapp 20 Metern. Der Treppenaufgang ist als extrem enge Wendeltreppe gestaltet, was bereits die erste Herausforderung darstellt, besonders wenn von oben wieder Leute herunterlaufen. Der Turm ist für Erwachsene nur sehr bedingt geeignet.
Der Einstieg ist ebenfalls extrem schmal und offenbar nur für Kinder konstruiert:
Der Verlauf ist eigentlich simpel, aber trotzdem ganz witzig. Die blaue Röhre vollführt zuerst eine Links- und dann eine Rechtskurve, wobei der Kurvenumschwung äußerst eng gestaltet und dadurch recht kantig ist. Für Kinder klasse, ab einer gewissen Körpergröße ist das Ganze aber nicht mehr so angenehm.
Von innen ist die Rutsche übrigens dunkel, nur ein paar Daylight-Spots weisen den Weg durch die Röhre:
Die Rutsche hat ihren eigenen Flachwasserauslauf:
Die zweite Rutsche des Wasserspielplatzes ist die gelbe Freirutsche:
Mit 19,1 Metern ist sie fast genauso lang wie die blaue Rutschbahn und auch der Verlauf ist ähnlich. Die besondere Herausforderung ist hier allerdings, dass der Rutschenstart nur über Kletternetze erreicht werden kann, es sei denn, man nimmt einen längeren Umweg.
Die recht schmale Rinne verläuft in einer engen Acht, in der man zum Teil extrem herumgeworfen wird und in den Kurven sehr weit nach oben schaukelt. Für eine Kinderrutsche macht die Bahn überraschend viel Spaß, vor allem, wenn man am Start etwas Schwung holt. Wenn man ganz gewöhnlich im Sitzen startet, ist die Rutsche natürlich trotzdem sehr kinderfreundlich.
Auch hier endet die Rutschpartie in einem Auslaufbecken:
Als kleines Gimmick gibt es eine Wasserkanone, mit welchem man die Rutscher abschießen kann:
Die anderen beiden Rutschen findet man im linken Teil des Wasserspielplatzes. Dort starten von einer Plattform umittelbar an der linken Wandseite zwei Rutschen, die für die jüngste Zielgruppe gedacht sind:
Die rasantere der zwei Bahnen ist die Mini-Freefall:
Aus zweieinhalb Metern Höhe für die elf Meter lange Bahn abwärts und ist damit ideal, um bereits das typische Rutschgefühl solcher Speedrutschen kennenzulernen. Für eine Kinderrutsche geht es schon recht steil bergab:
Relativ heftig wird man dann im Landebecken zum Stehen gebracht:
Die Free Fall macht überraschend viel Spaß, vor allem durch die recht rabiate Landung. Natürlich bleibt es eine kleine Kinderrutsche, aber trotzdem haben hier auch die Erwachsenen ihren Spaß.
Direkt nebenan startet noch die Trio Slide:
Diese Rutsche ist ja mittlerweile recht weit verbreitet und vereint auf kompaktem Raum drei verschiedene Rutschen. Die Kleinsten können hier auf einer wellenförmigen, einer geraden und einer steil abfallenden Bahn erste Rutscherfahrungen sammeln.
Auch die Triple Slide endet in einem flachen Auslaufbecken:
Hier muss man tunlichst aufpassen, nicht zu schnell zu rutschen, da das Becken wirklich sehr kurz ist. Beim ersten Rutsch bin ich mit recht hohem Tempo gegen den Beckenrand gerauscht. Langsam werden wir wirklich zu alt für Kinderrutschen ;)
Im selben Anbau wie der Wasserspielplatz ist aber noch eine zweite Neuheit zu finden, denn das Schloss Dankern hat nicht nur in reine Kinderattraktionen investiert. Spaß für die etwas Älteren bietet nämlich nun auch eine Trichterrutsche:
Aquarena hat im Topas eine Reifen-Trichterrutsche vom Typ AquaBowl installiert, welche nach den Anlagen in Köln, Stein und Weinheim erstmals mit einer optimierten Wasserführung im Trichter ausgestattet wurde. Wenig später wurde auch in Wolfsburg die fünfte und damit neueste AquaBowl-Anlage mit dem neuen System errichtet.
Der Trichter im Topas Spaßbad ist ab 12 Jahren freigegeben und darf ausschließlich mit Einzelreifen genutzt werden. Es ist nur eine recht begrenzte Menge an Reifen im Umlauf, sodass sich nicht übermäßig viele Personen gleichzeitig im Rutschenturm aufhalten. Die längsten Wartezeiten entstehen an vollen Tagen folglich am Landebecken, an welchem man sich für die Reifen anstellen muss.
Mit dem Ring in der Hand geht es nun empor in den neu gebauten Rutschenturm:
Während des Wartens kann man bereits in einen Teil des Trichters hineinblicken:
In 12 Metern Höhe befindet sich der Rutschenstart, wo mit einer sensorgesteuerten Ampelanlage für den richtigen Abstand gesorgt wird:
Die rot-gelbe Anlaufröhre, die zum Trichter führt, hat wie bei den anderen Exemplaren für Reifenrutschbetrieb zunächst den breiten Röhrendurchmesser von 1,50 m, verjüngt sich nach dem Start allerdings und geht in die schmale 1,20er-Röhre über. Dieser Durchmesser ist bei Bodyslides die Regel, die Reifen passen wirklich nur so gerade eben durch die Röhre.
Die Rutsche beginnt mit einem Jump, welcher als leichte Kurve gebaut worden ist. Danach durchrutscht man eine Rechtskurve:
Nach der Kurve folgt das Steilstück, welches hier als gläserne Röhre gestaltet ist:
Dieser Part ist wirklich extrem steil, sodass man teilweise sogar abhebt und Airtime bekommt! Das ist bei den anderen Rutschen dieses Typs definitiv nicht so stark ausgeprägt. Unmittelbar auf die Glasröhre folgt eine recht scharfe Kurve nach rechts, in welcher man aufpassen muss, dass man sich nicht überschlägt.
Danach führt die Röhre in den Trichter:
Überraschenderweise ist der Übergang in den Bowl recht sanft und im Gegensatz zu den meisten anderen AquaBowls sackt man auch nicht ganz so extrem nach unten, sondern dreht fast perfekte, kreisförmige Runden. Nach etwa zwei Spins gelangt man in die Mitte des Trichters, in welchem man langsamer wird und nun konsequent in Richtung Trichterausgang kreiselt. Die Wasserzufuhr wurde hier deutlich verbessert, man schlägt nirgends mehr an und die Rutsche ist wie aus einem Guss.
Interessant ist, dass der Trichter zum Großteil außen liegt, aber auch wie erwähnt ein Stück durch die Halle verläuft:
Nach dem Trichter geht es noch durch eine recht flotte Helix, welche in Richtung Landebecken führt:
Der Auslauf - hier noch ohne Wasser und dafür mit Dreck, da zum Zeitpunkt der Fotos noch Bauarbeiten durchgeführt wurden:
Die neue Trichterrutsche hat uns prima gefallen! Sie ist äußerst rasant, bietet im Anlaufstück sogar Airtime und der Bowl ist eine extreme Verbesserung im Vergleich zu den älteren AquaBowl-Exemplaren. Beim Eintritt in den Trichter sollte man zwar schon noch darauf achten, dass man die Stabilität nicht verliert, aber es ist trotzdem ein meilenweiter Unterschied zu den anderen Trichtern dieses Typs. Also insgesamt eine wirklich gute Rutsche, die man nur weiterempfehlen kann.
Über einen weiteren Zugang neben dem großen Becken gelangt man in den alten Rutschenturm:
Im Jahr 2003 stellte dieser Rutschenturm die erste Rutschenneuerung seit Bestehen des Bades dar. Die Schweizer Firma Klarer durfte eine Turborutsche sowie eine Magic Eye liefern, letztere war damals eine der ersten ihrer Sorte und ist dementsprechend oft als Referenzobjekt in den Klarer-Prospekten zu sehen.
In 12 Metern Höhe starten die beiden Klarer-Slides nebeneinander:
Beginnen wir auf der linken Seite bei der Magic Eye:
Kurios ist, dass diese Magic Eye als reine Bodyslide genutzt wird - normalerweise ist dieser Rutschentyp ganz klar für Reifenrutschbetrieb ausgelegt. Reifen gibt es hier allerdings schon lange nicht mehr, und sollte sich doch mal einer in den Rutschenturm verirren, so wird das Starten durch ein verengendes Gitter verhindert. Das ist die einzige uns bekannte Magic Eye, auf welcher man keine Reifen benutzen darf.
Spätestens nach dem ersten Rutschvorgang war uns aber auch schon klar, warum man die Reifen hier abgeschafft hat. Bereits in der ersten Kurve wird man aufgrund des vorangehenden Jumps so weit nach oben geschleudert, dass man fast Bekanntschaft mit der Decke der Rutsche macht.
Danach gibt es einen Richtungswechsel und einen Kreisel:
Dann folgt das extremste Element der Rutsche:
In dieser Passage mit Daylightstreifen ist nämlich ein für Magic Eyes ungewöhnlich steiler Jump mit Airtime eingearbeitet. Direkt darauf folgt die oben im Bild sichtbare Kurve, in welcher man fliegen lernt. Man löst sich von der Bahn, fliegt gefühlte anderthalb Meter in Richtung Decke und schlägt wieder auf die Bahn auf. So eine brutale Kurve habe ich sonst bisher nur im Captain's Canyon im AquaMagis Plettenberg erlebt.
Nach dem Jump baut man wieder etwas Geschwindigkeit ab und auf die heftige Linkskurve folgt ein Kreisel nach rechts:
Zum Schluss gibt es noch einen Richtungswechsel, bevor die Rutsche endet:
Die Magic Eye ist eine der besten und brutalsten ihrer Sorte, einfach eine richtig geile Bahn. Dass es keine Reifen mehr gibt, können wir nur nachvollziehen - das würde vermutlich einem Selbstmord gleichkommen. Die Rutschpartie ist außerdem schön lang und durch die Nutzung als Bodyslide auch mal was Anderes. Macht einfach nur Spaß und allein für diese Rutsche lohnt sich bereits die Fahrt ins Bad!
Doch es geht noch schneller:
Die zweite Rutsche des Turms ist die Turborutsche. Die blau-rote Röhre darf ab 12 Jahren genutzt werden und ist am Start mit einer Drehkreuzanlage abgesichert. Der Blick in die Röhre sieht doch schonmal vielversprechend aus:
Die Rutsche besteht abwechselnd aus blauen und roten Stücken, was beim Rutschen einen netten Effekt erzeugt. Der erste Teil der Rutsche besteht aus einer steilen Gefällstrecke, welche als Rechtskurve ausgeführt ist. In diesem Steilstück beschleunigt man auf ein beachtliches Tempo und wird regelrecht in die Bahn gepresst. Man wird schneller und schneller - dies ist eine der flotteren Turbos, auch wenn sie auf den ersten Blick absolut nicht so einen Eindruck macht!
So sieht das während des Rutschens aus:
Nach dem Gefälle folgt eine eng gehaltene Linkskurve in Richtung Landebecken:
Dies ist auch die heftigste Stelle der Röhre! Der Kurvenumschwung kommt recht knackig und durch den engen Kurvenradius verteilt die Rutsche ordentlich G-Kräfte, wodurch es einem schwer fällt, die Körperspannung zu halten. Man wird richtig nach unten gezogen und das aufspritzende Wasser erschwert einem die Sicht. So müssen Turborutschen sein.
Nach 58 Metern purem Highspeed kommt man im Flachauslauf zum Stillstand:
Das Landebecken ist zwar mehr als ausreichend lang, aber dafür sehr schmal gebaut. Durch die Linkskurve zuvor schießt man bei hohem Tempo leicht schief in den Auslauf und hängt dann mit den Beinen links halb über dem Beckenrand. Das ist etwas seltsam geplant, aber nicht wirklich schlimm, nur ungewohnt.
Den Landebereich der Turborutsche verlässt man über ein weiteres Drehkreuz, erst dann schaltet am Start die Ampel wieder auf Grün. Leider verstehen das nicht alle und viele Gäste bleiben im Drehkreuzbereich stehen, um auf ihre Freunde zu warten - diese können dann allerdings nicht starten, weil die Ampel nicht grün wird...
Die Turborutsche war ebenfalls eine echte Überraschung, von außen betrachtet sieht die Anlage absolut nicht heftig aus. Das Steilstück ist richtig schön schnell und die lange Kurve danach setzt dem Ganzen die Krone auf. Die Fugen sind leicht spürbar, allerdings nicht wirklich unangenehm. Eine wirklich gute Rutsche, wie man das von den Schweizern ja auch schon gewohnt ist.
Soweit das Spaßbad Topas, welches für Rutschfreunde definitiv ein Must-See ist, immerhin findet man hier eine der größten Rutschenanlagen Niedersachsens vor. Wer allerdings Ruhe und Entspannung sucht, ist im Topas fehl am Platz - dort steht ganz klar der familien- und kinderfreundliche, aber auch actionreiche Wasserspaß im Vordergrund. So vermisst man beispielsweise einen Whirlpool oder ein anderes warmes Becken, denn das Wasser ist im ganzen Bad relativ frisch.
Bei unserem ersten Besuch im Jahr 2011 haben wir außerdem den Freizeitpark besucht, welcher separat zugänglich ist und ebenfalls zehn (damals noch neun) Euro Eintritt kostet. Der Freizeitpark ist kein richtiger Themenpark mit Achterbahnen oder anderen Adrenalin-Attraktionen, sondern vielmehr ein netter Spielpark für die ganze Familie. Da es hier aber weitere Rutschen gibt, haben wir uns diesen Bereich trotzdem mal angesehen. Aufgrund des schlechten Wetters haben wir hier keinen aktuellen Bericht mitgebracht, hier müssen unsere Eindrücke von 2011 reichen.
Eine der Hauptattraktionen ist das Indoor-Spielland. Dieser riesige, überdachte Spielplatz ist in verschiedene Hallen eingeteilt, in welchen verschiedene Attraktionen einquartiert sind. In der ersten Halle kann man Autoscooter fahren, inklusive Kirmesfeeling durch Mikrofondurchsagen und buntes Geblink:
In der zweiten Halle sind diverse Sportfelder zu finden:
Hier sind außerdem drei Trockenrutschen aus Edelstahl untergebracht, welche auf speziellen Jutematten benutzt werden müssen:
Neben zwei Twister-Rutschen, die durchaus rasant sind, gibt es auch eine noch schnellere Freefall:
In der Halle gibt es außerdem verschiedene Klettergerüste sowie zwei weitere Edelstahl-Steilrutschen, welche allerdings ohne Matte gerutscht werden. Für uns alles nicht so wirklich interessant, für jüngere Kinder aber ein absolutes Paradies und sicherlich die Grundlage für viele Stunden Spielspaß.
Inmitten von Kinderspielplätzen findet man im Außenbereich des Parks auch einen Bootsrutschenturm, der bei unserem Besuch allerdings relativ früh geschlossen wurde und wir daher nicht mehr rutschen konnten:
An diesem Rutschenturm gibt es drei Rides: eine Röhrenrutsche mit Lichteffekten (links), eine steile rote Bahn (Mitte) und eine Hara-Kiri-Wellenbahn (rechts). Wie in Freizeitparks üblich, werden die Rutschen natürlich in normaler Kleidung in Gummibooten berutscht. Die sehr schweren Boote werden über einen Lift automatisch nach oben zu den Starts transportiert, dort wiederum wird man durch Rollbänder in die Rutschbahn geschoben.
Nun aber das Interessanteste. Neben dem Rutschenturm gibt es ein im Preis inkludiertes Freibad:
Achtung: In diesem Freibad gibt es keine Aufsicht! Für Leute wie uns natürlich klasse, da so auch mal über manche Eskapaden hinweggesehen wird. Für Eltern von kleineren Kindern heißt das aber natürlich auch, dass sie besonders gut auf ihren Nachwuchs aufpassen müssen.
Es gibt nur ein einziges Becken, das auch recht frisch war (un- oder sehr schwach beheizt):
Mittig befinden sich einige Wasserspielzeuge sowie diese Schwimmteller zum Drüberlaufen, was sich schwieriger erwies als gedacht:
Die andere Seite ist für kleinere Kinder bestimmt:
Im Becken endet auch diese gelbe Wasserrutsche:
Den Hersteller weiß ich nicht, ich tippe aber auf Boer, da die Rutsche von der Form her sehr an die blau-gelbe Bahn im Innenbereich des Topas erinnert. Die Rutsche ist ziemlich kurz (ich schätze ca. 20 Meter) und nicht sehr spektakulär. Mit der richtigen Technik kann man aber in den Schlenkern etwas Geschaukel herausholen.
Der Plumpsauslauf ins kalte Becken ist auch mal wieder nett:
Die zweite Rutsche des Freibades ist die Breitrutsche:
Die 22 m lange und 5 m hohe Rutsche wurde im Jahr 2006 durch Klarer aufgebaut:
Die Rutsche ist ganz witzig, es sind einige Wellen mit Airtime eingebaut, die einen abheben lassen. Die Rutsche ist deutlich besser und länger als die Breitrutsche im Topas, leider ist auch hier das Wasser eiskalt. Aber man gewöhnt sich dran.
Das Landebecken ist mit einem Spritzschutz versehen:
Das Freibad ist jetzt nichts, wofür man extra noch in den Park müsste, wenn man aber schonmal da ist und das Wetter mitspielt, kann man das Bad gut besuchen. Wenn man noch das Indoorspielland besuchen möchte, lohnt sich auch der Parkeintritt von 10 Euro.
Fazit: Wer auf viel Schnickschnack verzichten kann und anspruchsvoller Rutschenfan ist, für den ist ein Besuch im Topas Spaßbad mehr als Pflicht. Das Rutschenangebot ist, besonders wenn man auch die Kinderrutschen hinzuzählt, extrem groß und abwechslungsreich. Vor allem die Trichterrutsche sowie die beiden Klarer-Bahnen stechen hier hervor, diese sind einfach erste Sahne. Das Bad an sich ist allerdings nicht wirklich der Rede wert, es gibt lediglich ein großes Becken mit kühlem Wasser und die Atmosphäre ist etwas düster - man sollte also keinen Center Parc erwarten. Der neue Wasserspielplatz ist aber dafür umso besser, generell bietet das Schloss Dankern sehr viele Attraktionen für Kinder, auch im nebenan befindlichen Freizeitpark. Das Personal war bei unserem ersten Besuch nicht wirklich freundlich, dieser Kritikpunkt ist allerdings mittlerweile ausgemerzt worden und das Personal war bei unserem zweiten Aufenthalt überaus nett. Die Hygiene ist ebenfalls sehr positiv aufgefallen. Alles in allem ein Top-Ausflugsziel, auch ein Tagestrip aus dem Ruhrgebiet oder dem hohen Norden lohnt sich hier definitiv!
User-Kommentare zu diesem Bericht
Aquaslider schrieb am 05.11.2015 - 16:59 Uhr: Gibt es eigentlich in diesem Park irgendeinen Achterbahn-Count, auch wenn's nur ein Kiddycoaster ist? :D |
hj schrieb am 22.10.2015 - 19:48 Uhr: dass is geil |
Niklas schrieb am 29.06.2015 - 19:18 Uhr: Ist ein geiles Bad ;) |
Otto Normalrutscher schrieb am 04.05.2015 - 17:02 Uhr: Ich hab mir das Bad neulich angeschaut, inclusive der neuen Trichterrutsche, von der es ja weder bei Tuberides http://tuberides.de/report.php?id=72) noch bei Rutscherlebnis schon einen Bericht gibt. |
Michi schrieb am 07.09.2014 - 19:24 Uhr: August 2014 hat im Topas-Spassbad eine neue Trichterrutsche geöffnet. Mit Reifen und ab 12 Jahren :-) |
Elke hochfelner schrieb am 02.08.2014 - 11:48 Uhr: Die rutschen sind cool |
Niklas Springer schrieb am 18.02.2014 - 13:48 Uhr: Ich war schon da und möchte das das bad noch eine Freefall bekommt |
Sven schrieb am 18.02.2013 - 12:48 Uhr: Ich war auch früher im Topas und man durfte nur mit Reifen auf der Magic Eye rutschen. Ein nicht so cleverer Kollege von mir hat sich an unseren Doppelreifen rangehängt und sich daraufhin beim Jump das Kinn aufgeschlagen. (Eigene Dummheit) Ich war später nochmals da und da gab es dann schon keine Ringe mehr. Mit Ringen war die einfach richtig heftig. Man ist regelmäßig mit seinen Doppelringen aus der Kurve nach dem Jump geflogen wenn man nicht aufgepasst hat. Einfach nur Nice. |
jason schrieb am 11.10.2012 - 13:17 Uhr: geil |
Julia schrieb am 02.09.2012 - 14:57 Uhr: Hey, wohne direkt in der Gegend und war kurz nach \"Einweihung\" der Magic Eye in dem Bad. Damals durfte man nur (!) mit Reifen rutschen, da man aber meist schon in der zweiten Kurve aus dem Reifen geflogen ist und man sich schnell blaue Flecken geholt hat, haben die das wohl abgeschafft. MfG |
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