
- 25-Meter-Becken
- Lehrschwimmbecken
- Erlebnisbecken mit Außenbereich und abtrennbarem "Doelgroepenbad"
- Whirlpool
- Kinderbereich
- Wellness-Ecke mit Kräuterwannen, Infrarot- und Dampfkabinen

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Gesamtwertung | (2.3) ![]() |
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Sportcentrum Rozengaarde
Bezelhorstweg 115
7002 CC Doetinchem Zur Homepage
Rozengaarde
Doetinchem (NL) - besucht am 04.11.11
Nach einer umfangreichen Baumaßnahme hat das Schwimmbad des Sportzentrums Rozengaarde in Doetinchem am 15. Oktober 2011 wiedereröffnet. Unser Hauptbesuchsgrund: die neue Turborutsche, die von ihrer Machart her einzigartig in unserer Gegend ist. Sie ist nämlich interaktiv! Neben der neuen Rutsche wurde zudem ein großer Kinderbereich gebaut, eine Wellnessecke wurde eingerichtet und eine Gastronomie entstand neben dem Kinderbecken. Doetinchem liegt verkehrsgünstig an der Autobahn A18, welche man von Deutschland aus via Emmerich erreichen kann. Die Stadt liegt etwa 15 Kilometer von der deutsch-niederländischen Grenze entfernt.



Das Bad hat sehr ungewöhnliche Öffnungszeiten. Montags, dienstags und freitags öffnet das Bad bereits um 7 Uhr, schließt aber um 15:30 Uhr schon wieder. Mittwochs hat es bis 17 Uhr offen, donnerstags sogar nur bis 13 Uhr und am Wochenende wird es dann noch verrückter: samstags von 13 bis 16 Uhr, das sind ganze drei Stunden! Und sonntags genau dasselbe, nur dass man vorher schon zum Familienschwimmen kommen darf, sofern man von einer volljährigen Person begleitet wird. Es ist mir ein absolutes Rätsel, warum man das Bad samstags nur drei Stunden öffnet. Das lohnt sich nicht. Dafür sind die Eintrittspreise aber sehr günstig: Erwachsene ab 15 Jahren zahlen 4,30 Euro, Kinder und Senioren zahlen 3,60 Euro. Die Begrüßung an der Kasse ist sehr freundlich und auch der Umkleidebereich weiß zu überzeugen. Die Schränke sind alle brandneu und werden mit einem Eurostück verschlossen.
Aus den Duschen, die mitten im Gang liegen, betritt man den ältesten Teil des Bades, das Sportbecken:

Hier hat sich mit der Renovierung nichts getan. Der Bereich wirkt wirklich alt. Das 25-Meter-Becken ist mit einem Hubboden ausgestattet, sodass die Wassertiefe variiert werden kann. Zudem hängt eine Sekundenanzeige an der Stirnseite des Beckens, sodass Schwimmer immer ihre Zeit im Blick haben.
Außerdem gibt es Startblöcke sowie ein 1-m-Federsprungbrett:


Ganz oben drüber hinter den dunklen Fenstern kann man das Restaurant erahnen, welches direkt mit dem Schwimmbad verbunden ist, aber auch von außen besucht werden kann.
Neben dem Sportbecken gibt es noch ein Lehrschwimmbecken:

Das Lehrschwimmbecken liegt etwas abseits und ist abteilbar. Dies war auch während unseres Besuchs der Fall, als irgendwann der Bereich fürs Schulschwimmen oder einen Schwimmkurs genutzt und somit für die Öffentlichkeit gesperrt wurde.

Hier gibt es sogar eine Mini-Röhrenrutsche von Boer:

Die Rutsche ist verdammt eng und führt kein Wasser. Ich bin einmal gerutscht und es war die Hölle, da man über den trockenen Kunststoff scheuert, was unerträglich quietscht und am Rücken brennt. Für Kinder ist es sicher eine Attraktion...
Besonders sauber sind die Becken übrigens nicht:

Jetzt war das Bad schon so lange zu, dann hätte man während der Renovierung wenigstens mal gründlich saubermachen können.
Hinter Sport- und Lehrschwimmbecken findet man den recht kleinen Freizeitbadbereich:

Direkt vorne an befindet sich ein abteilbarer Bereich, das sogenannte "Doelgroepenbad". Dieses wurde während unseres Besuchs zeitweise für Wassergymnastik genutzt und dabei vom Rest des Bades abgetrennt. Auf der linken Seite die rote Mauer ist die Bademeisterstation und hinten unter der Brücke hindurch gelangt man ins eigentliche Erlebnisbecken.

Dieses ist relativ klein, bietet aber alle notwendigen Attraktionen. Um den rot markierten Kringel führt ein Strömungskanal, der zwar schwach ist, aber das ganze Becken in Strömung versetzt. In der Mitte des Kanals befindet sich ein Bodensprudler.


Außerdem gibt es einige Sprudelliegen:

Links neben den Sprudelliegen kann man nach draußen schwimmen:


Auch das Außenbecken ist verhältnismäßig winzig. Verlassen kann man dieses nicht und auch Wasserattraktionen sucht man hier vergebens.

Noch ein Überblick über den Innenbereich des Erlebnisbeckens:

Hinter dem Erlebnisbecken schließt sich die neue "Wellnessecke" an:


Die Wellness-Ecke ist im Wesentlichen eine Landschaft bestehend aus einem Hot-Whirlpool, zwei Dampfbadkabinen, zwei Infrarotsaunen und den berühmten Kräuterwannen. Bis auf den Whirlpool kostet jede dieser Attraktionen jeweils 2 Euro extra. Dieser Bereich wurde während des Umbaus neu errichtet und wirkt wirklich nett und einladend. Aber bei dem günstigen Eintrittspreis finde ich die Regelung mit dem Aufpreis auch recht fair, da ja nicht jeder diesen Bereich auch nutzen will.

Bisher alles nichts besonderes. Das Bad ist klein und unspektakulär. Doch es gibt ja noch die beiden Rutschen!


Zwei Rutschen findet man im Bad. Die eine Rutsche ist eine Black Hole, die schon seit Jahren im Bad weilt. Ganz neu ist die interaktive Turborutsche, die mit dem großen Umbau dazukam.

In 4,5 m Höhe startet die alte Rutsche, die seit kurzem "Blue Snake" heißt:


Der Einstieg:

Obwohl die Anleitung von Van Egdom stammt, handelt es sich bei der Blue Snake um eine Rutschbahn der niederländischen Firma Boer:

Kurioserweise ist der Einstieg der Blue Snake rot. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass die Rutsche ganz früher mal eine rote, lichtdurchlässige Röhre war, die man später abgedunkelt und mit Lichteffekten versehen hat. Da man im Zuge einer solchen Aktion die Rutsche von außen lichtundurchlässig anpinseln muss, hat man wahrscheinlich Blau gewählt.
Die Bahn beginnt mit einem recht knackigen Jump, um Speed aufzunehmen:

Das Layout ist eine einfache Acht:

Doch trotz des simplen Layouts ist die Rutsche überraschend gut! Direkt auf den Jump folgen drei Kurven mit Richtungswechseln, in denen man richtig schön hochschwingt. Macht wirklich Laune!

Die Rutsche ist von innen dunkel, als Effekte gibt es auf der ganzen Strecke einen Sternenhimmel, der pulsiert und die Farben wechselt:

Das Flachwasserlandebecken (links):

Im Zuge des Umbaus hat man der Rutsche ein neues Becken spendiert, denn vorher befand sich an der Stelle der heutigen Landebecken ein einziges Plumpsbecken, in dem die Röhre endete. Die Rutsche ist wirklich spaßig und besonders in den ersten Kurven kommt Spaß auf. Leider ist die Bahn mit nur 41 m sehr kurz.
Doch unser Hauptaugenmerk lag auf der "Rainbow Ride", der brandneuen, interaktiven Turborutsche des Schwimmbades!


Diese besitzt das in unserer Region noch sehr einzigartige "Interactive Disco"-System von Van Egdom, welches es dem Rutscher erlaubt, vor der Rutschpartie die Effektbeleuchtung mittels eines Terminals selbst auszuwählen. Wirklich eine sehr gute Idee! Für die neue Rutsche wurde direkt auch ein neuer Turm errichtet, der direkt an den alten Rutschenturm angegliedert ist.

Und das ist das Auswahl-Terminal:


Acht verschiedene Lichtstimmungen stehen zur Verfügung, die man vor dem Losrutschen mittels Tastendruck wählt. Drückt man nichts, so wird ein zufälliges Programm genutzt.

Die Rutsche ist eine Turborutsche vom Typ Tube 800. Im Gegensatz zur alten Rutsche stammt diese Anlage von Van Egdom und hat eine Länge von 62,2 m bei 8,9 m Starthöhe. Ist für eine Turborutsche jetzt nicht besonders heftig, doch sie trägt ja auch nur den mittleren Schwierigkeitsgrad und ist bereits ab 1,20 m Körpergröße freigegeben.
Nach einem Jump folgt die Helix:



In dieser Helix spielt sich der gesamte interaktive Teil ab. Die Helix ist von innen schneeweiß beschichtet und mit verschiedenen LED-Spots ausgestattet:

Je nach ausgewählter Taste am Einstieg wechseln diese die Farbe, laufen mit, pulsieren, blinken, etc. Schön wäre es gewesen, hätte man z.B. noch einen Wasserfall eingebaut, dessen Projektion ausgewählt werden könnte. Das Konzept ist sehr gut, aber etwas besser hätte man es schon umsetzen können.
Dann sieht man plötzlich Licht am Ende des Tunnels. Das Ende der Rutsche?

Nein, sondern ein Glaselement:


Das Glaselement ist wirklich witzig, da man kurzzeitig denkt, ins Leere zu rutschen. Es ist außerdem immer wieder witzig, andere Badegäste beim Rutschen sehen zu können.


Nach der durchsichtigen Röhre beschleunigt man zunehmend und rauscht in eine steile Rechtskurve:


Diese ist mit bunten Daylight-Ringen ausgestattet, die das Geschwindigkeitsgefühl noch verstärken:


Hier wird man wirklich sehr schnell und erfährt recht hohe Kräfte. Macht wirklich Spaß.
Kurz vor dem Landebecken kommt noch ein unerwarteter Richtungswechsel, der einen schön an die Kurvenaußenseite schaukeln lässt:

Dann endet die Rutsche rechts neben der Blue Snake:

Das Landebecken fand ich etwas knapp bemessen, selbst ich als Leichtgewicht rutschte mitunter bis zu den Treppenstufen nach vorne, was mir den ein oder anderen blauen Fleck beschert hat.


Alles in allem ist die neue Rutsche auf jeden Fall eine Attraktion und stellt das Highlight des sonst doch eher kleinen Bades dar. Die Rutsche ist besonders am Ende schön schnell. Die interaktiven Elemente sind aber ausbaufähig. Zum einen sollte man das Terminal beschriften und z.B. Themen anbieten (irgendetwas Kreatives, z.B. "Snow" für weißes und hellblaues Blinken oder "Disco" für bunt - eine vergleichbare Rutsche in Schagen, ebenfalls NL, weist diese Beschriftung auf). Zum anderen ist es doch eher dürftig, nur die Lichter auszuwählen. Eine richtige Thema-Rutsche hätte man damit bauen können. Ich denke da an Anlagen á la Splash Encounters, bei denen man beispielsweise ein Dinosaurier-Thema wählen kann. Dabei gibt es grüne Lichteffekte, passende Sounds werden abgespielt und auf eine Wasserleinwand wird ein sich bewegender 3-D-Dino projiziert. So etwas wäre klasse! Aber für das Bad ist die neue Rutsche auf jeden Fall ausreichend und bietet viel Spaß. Wirklich eine sehr schöne Anlage, wenn auch für eine Turborutsche nicht allzu heftig. Ganz klar einen Rutsch wert!

Unter einem hölzernen Anbau findet man außerdem einen neuen, großen Kinderbereich, den ich aber nicht fotografiert habe, sowie einen kleinen Gastrobereich:

Dieser war allerdings geschlossen. Zumindest für uns, denn nur die Rentner, die die Aquagymnastik mitgemacht haben, bekamen hier ein Stück Kuchen.
Die Liegewiese ist noch nicht richtig angewachsen, aber bis zur nächsten Sommersaison ist ja noch etwas Zeit:

Fazit: Das Bad an sich ist nicht besonders groß und an manchen Stellen ist leider die Hygiene zu bemängeln. Der Erlebnisbereich ist aber nett angelegt und auch die Wellnessecke bietet Attraktionen, leider nur gegen Aufpreis. Die beiden guten Rutschen machen aber großen Spaß, besonders die neue Turborutsche. Das alles gibt es für kleines Geld und nicht weit von der deutschen Grenze entfernt. Für Rutschenfans aus NRW, die gerne außergewöhnliche Rutschen besuchen und nicht allzu viel Wert auf Becken und Gestaltung legen, ist das Schwimmbad Rozengaarde definitiv einen Besuch wert. Ebenfalls lohnenswert ist ein Abstecher in den Ortskern von Doetinchem.
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