
- großes Wellenbecken
- angrenzendes Erlebnisbecken
- Ganzjahres-Außenbecken mit Strömungskanal und Wasserpilz
- Waterplayhouse für Kleinkinder
- 2 Whirlpools
- Interaktives Piratenspiel
- Wasserkanonen
- verschiedene Saunen (ab 18 Jahren, ohne Aufpreis)
- Außen-Rutschenturm und Familiensauna (nur im Sommer)

Gestaltung | ![]() |
Größe | ![]() |
Angebotsvielfalt | ![]() |
Hygiene | ![]() |
Temperatur | ![]() |
Rutschen | ![]() |
Umkleiden | ![]() |
Personal | ![]() |
Eintrittspreis | ![]() |
Gesamtwertung | (1.4) ![]() |
Die Bewertung der Wasserrutsche(n) zählt doppelt! Je niedriger der Score, desto besser die Bewertung.
Océade - Parc Aquatique
Voetballaan 1
1020 Brussel Zur Homepage
Heizel
Oceade
Brüssel (B) - besucht am 29.03.14
In Brüssel - je nach Region auch Bruxelles oder Brussel genannt - sind nicht nur Europäische Union und NATO beheimatet. Direkt neben dem weltberühmten Atomium liegt der Wasserpark Océade, das größte Spaßbad Belgiens. In den letzten Jahren stand die Existenz dieses Wasserparks immer wieder auf dem Spiel, da die Stadt Brüssel nach Auslaufen des Pachtvertrages ein Einkaufszentrum an die Stelle des Erlebnisbades bauen wollte. Glücklicherweise konnte dies erst einmal abgewendet und der Vertrag verlängert werden, sodass man zumindest noch bis Januar 2017 nach Herzenslust toben und rutschen kann.

Seit unserem ersten Besuch im Sommer 2011 sind wieder zwei neue Rutschen gebaut worden, also wurde es höchste Zeit für einen Wiederbesuch. Océade ist Bestandteil des Bruparcks und ist sowohl mit der Brüsseler Metro (Station Heizel bzw. Heysel) als auch mit dem PKW perfekt erreichbar. Das Parken kostet regulär 5 Euro pro Tag, an Sonn- und Feiertagen ist es gratis.
Der Eingang:


Der Eintritt kostet 18 Euro für 4 Stunden, die Tageskarte gibt's für 20 Euro. Die Preise sind zwar auf den ersten Blick hoch, allerdings in Bezug auf das Angebot angemessen und sogar die (Textil-)Sauna ist enthalten. Schließlich bekommt man hier auch den größten Wasserpark des Landes geboten. Das Personal an der Kasse ist sehr freundlich und spricht neben Niederländisch und Französisch auch gut Englisch.
Nach einem Foto mit dem Maskottchen des Parks geht es durchs Drehkreuz eine Etage tiefer in den Umkleidebereich:


Der Umkleidetrakt wurde erst in diesem Jahr saniert und von dem einst etwas heruntergekommenen Bereich, den wir im Jahr 2011 bei unserem ersten Besuch noch erleben durften, ist nichts mehr übrig. Der neue Bereich ist in nobler Holzoptik gestaltet und wirkt dadurch frisch und modern. Dazu ist der Bereich viel sauberer, als er damals noch war, da es mittlerweile getrennte Straßenschuh- und Barfußbereiche gibt. Die Schränke werden nicht mehr mit der Eintrittskarte, sondern mit einer Euromünze abgeschlossen. Das Hartgeld bekommt man nach Benutzung des Schrankes wieder zurück.
Die Schließfachbereiche sind mit unterschiedlichen Piktogrammen versehen, sodass man seine Schrankreihe leichter wiederfindet:

Nun muss man nur noch eine Etage nach oben und man steht bereits im Bad vor dem Wellenbecken:


Beim Betreten des Bades fällt sofort das toll umgesetzte Thema "Karibik" und "Piraten" auf. Mit Hängebrücken, Schatztruhen und einer karibischen Kulisse wird ein angenehmes Flair erzeugt und ist mal was anderes als z.B. die tropische Gestaltung bei den Center Parcs. Sieht auf jeden Fall nett aus und zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Anlage, auch die einzelnen Bereiche und Rutschen sind entsprechend benannt.

Zurück zum Wellenbad:


Das Wellenbecken ist relativ groß und wird hinten fast 2 m tief, während es am Uferbereich sehr flach ausläuft. Die Wellen sind lustig und gelangen auch noch in die umliegenden Kanäle und abzweigenden Becken. Schön ist, dass auf dem Wasser Schwimmreifen treiben, die man nutzen darf.


Schöne Hängebrücke:

In den flachen Bereich des Beckens münden zwei Kinderrutschen:

Rund ums Wellenbecken verteilen sich die anderen Bassins des Wasserparks. Rechts daneben findet man einen großen, schiffsförmigen Jumbo-Whirlpool mit angenehm heißem Wasser:

Hinter dem Wellenbad liegt leicht erhöht ein weiterer Whirlpool, welcher in Anlehnung an Jack Sparrow und Jacuzzi "Bath of Jack Uzzi" genannt wurde - sehr witzig und kreativ:

Neben diesem Sprudelbecken gibt es ein paar Spiele für Kinder, bei denen es mit einer Wasserkanone Bälle durch ein Labyrinth zu führen gilt:

Weitere Attraktionen sind außerdem die Seile und Hängebrücken, die quer übers Wellenbecken gespannt sind:

Ziel dieser sogenannten "Monkey Bridge" ist es, von einem Ende ans andere zu gelangen, was jedoch schwieriger ist als es aussieht. Die meisten Gäste fallen bereits nach wenigen Metern hinunter ins Becken.

Im Wellenbecken gibt es alle 20 Minuten Wellenbetrieb, was jeweils durch einen gut vernehmbaren Jingle im gesamten Bad angekündigt wird. Laut Webseite können verschiedene Arten von Wellenfronten erzeugt werden.
Dabei geht es besonders in diesem Kanal ziemlich schaukelig zu:

Der Kanal führt unter einer Brücke her ins Erlebnisbecken:

Dieses bietet Massagebänke und Sprudelliegen sowie zentral angeordnet eine schöne Palme mit Papageienfigur. Dieser Bereich ist wirklich nett gemacht und unterstreicht das Piraten- und Karibik-Thema des Wasserparks.

Vom Erlebnisbecken aus gelangt man durch eine Schleuse nach draußen:

Das Außenbecken wird ganzjährig betrieben und hat eine angenehm warme Temperatur. Zudem ist es für ein Außenbecken durchaus groß und abwechslungsreich ausgefallen, hier gibt es im Prinzip sogar mehr Attraktionen als im Innenbereich des Beckens.


Auf der linken Seite des Beckens befindet sich ein recht ordentlicher Strömungskanal:

Diese Fontäne findet man auf der anderen Seite:

Noch actionreicher geht es neben dem Becken zu. Hier draußen gibt es als Attraktion nämlich nicht nur das Außenbecken, sondern auch einen Rutschenturm. Interessanterweise ist dieser auch im Winter geöffnet, sofern die Tagestemperatur 5 Grad nicht unterschreitet. Ein Outdoor-Rutschenturm im Winter - so etwas ist doch eher selten. Bei unserem Besuch im Frühjahr war der Turm natürlich auch geöffnet.

Am Fuße des Rutschenturms befindet sich eine Textilsauna mit wohligen 75 Grad Schwitztemperatur:


Naja, zumindest sollte sie 75 Grad haben. Bei uns hatte sie ziemlich genau 23, da sie schlichtweg nicht eingeschaltet war. Diese Sauna ist übrigens die einzige im Bad, welche auch von Personen unter 18 Jahren benutzt werden darf, und das dann auch nur in Begleitung eines Erwachsenen.

Der Aufgang in den zylinderförmigen Rutschenturm:

Der Turm ist recht offen gestaltet und daher etwas zugig und kalt, was aber bei einem Outdoor-Turm und einer nicht besonders sommerlichen Temperatur nicht weiter verwundert. Mittlerweile ist der Rutschenturm im Inneren auch deutlich sauberer als bei unserem ersten Besuch, hier hat sich wirklich was getan.

Von der ersten Plattform aus starten zwei Cannon Balls, die den Namen Bala de Cañón tragen:


Diese Cannon Balls sind im Wesentlichen zwei kurze, steile Röhrenrutschen im Turborutschendurchmesser. Die Besonderheit ist, dass die beiden Rohre ein beachtliches Stück über dem Wasserspiegel enden und man somit vor dem Eintauchen noch ein ganzes Stück durch die Luft fliegt. Dieser Rutschentyp ist eher in südländischen Wasserparks verbreitet und in Westeuropa entsprechend rar gesät.

Nachdem die zeitgesteuerten Ampeln beide gleichzeitig Grün gezeigt haben, geht es mit Schwung in die Rutsche:

Von innen sind die Röhren dunkel:

Durch das Gefälle der jumpförmigen Rutsche wird man immens beschleunigt und direkt danach in die Gerade umgeleitet:

Nach einer kurzen, aber sehr schnellen Schussfahrt wird man schließlich aus der Röhre katapultiert:


Um nach einer kurzen Flugeinlage im rund zweieinhalb Meter tiefen Landebecken einzutauchen:

Die Rutschen haben uns gut gefallen und gehören zweifelsohne zu den Highlights im Bad. Durch das Steilstück und das danach subjektive Bergaufrutschen schießt man mit ordentlich Tempo aus der Röhre, fliegt einige Meter durch die Luft (manche Leute haben es fast bis an den Beckenrand geschafft!) und platscht dann mit voller Wucht ins Wasser. Durch die doppelte Ausführung und die schnell schaltende Ampel ist die Kapazität sehr hoch. Auch von außen sieht das gleichzeitige Herausschießen aus den Röhrenmündungen und das ebenfalls simultane Eintauchen ins Becken sehr imposant aus. Zwei wirklich tolle Rutschen, so etwas muss es häufiger geben!


Eine Etage weiter oben befindet sich auf der Turmspitze die Multislide "Salto Angel":

Diese wurde im April 2011 eröffnet und ersetzt seitdem die beiden gleichnamigen Freefall-Rutschen, die vorher an derselben Stelle starteten und nun auf dem Schrott liegen. Schade eigentlich, aber die Freefalls waren schon sehr abgenutzt und eine Erneuerung daher höchste Zeit.
Vier Bahnen, vier Starts:

Zwei Ampeln, die gleichzeitig auf Grün springen, regeln die Rutschenabstände. Das Grünsignal scheint aber eher als Startimpuls fürs Wettrutschen zu dienen als für die Sicherheit, denn man kann von oben wunderbar das Landebecken sehen und eine Ampel wäre nicht zwingend nötig. So ist es natürlich eine doppelte Absicherung.

An und für sich sind es vier Kamikaze-Rutschen, denn das Rutschtempo ist hier überraschend hoch! Die vier Bahnen beschreiben zunächst einen kurzen, steilen Fall nach unten:

Danach passiert man eine Welle bzw. Stufe, an der man, sofern man mit genüngend Power losrutscht, den Kontakt zur Rutsche verliert und ein kleines Stück abhebt. Auch das ist eher ein Merkmal von Kamikaze-Rutschen und hier perfekt umgesetzt.
Nach der Mittelwelle folgt das zweite Steilstück, welches deutlich tiefer und steiler ausgeführt ist:

Insbesondere dieses zweite Freefall-Stück ist durch den Steilrutschencharakter sehr flott und kommt sehr nah an das Rutschgefühl einer Highspeedrutsche heran. Ich bin generell ein Fan dieser mehrbahnigen Wellenrutschen, durch die vier gleichzeitig startenden Gäste muss man nie lange warten und der Spaßfaktor ist sehr hoch. Eine wirklich klasse Rutsche, überraschend heftig und mit schöner Airtime!

Mit einer großen Wasserwolke schlägt man dann ins Auslaufbecken ein, welches man über eine Treppe verlassen muss:

Bei unserem ersten Besuch im Jahr 2011 gab es diese Rutschen auch schon, allerdings waren wir damals nicht sehr begeistert gewesen. 2011 waren die Fugen der neuen Attraktion sehr unangenehm verarbeitet, sodass man nach jedem Rutschen einen roten Rücken hatte. Doch ich muss sagen, dass das Bad hier sehr gut reagiert und gehandelt hat! Mittlerweile sind die Nähte der Rutsche absolut nicht mehr spürbar und das Rutschgefühl damit unendlich komfortabler.

Direkt neben den Rutschen befindet sich hinter der Mauer übrigens ein öffentlicher Weg, an dem ständig zahlreiche Gäste in Richtung Badeingang laufen. Wenn man sich geschickt anstellt und im Auslaufbereich eine ausreichend große Fontäne hervorruft, schwappt teilweise eine riesige Wassermenge über die Mauer auf den Weg. Man kann also toll die Passanten ärgern und ihnen eine gediegene Ladung Spritzwasser verpassen



Der Außen-Rutschenturm ist auf jeden Fall ein Grund, wieso man den Wasserpark unbedingt bei etwas wärmerer Witterung besuchen sollte. Die Cannon Balls sowie die Multislide sind einzigartig und machen richtig Spaß, in unseren Augen ist dieser Turm fast das Highlight im Bad! Das Wasser auf den Rutschen ist auch gut beheizt, sodass man auch bei etwas kühlerem Wetter problemlos ohne großes Frieren rutschen kann.
Von hier draußen erkennt man auch schon den zweiten, deutlich größeren Rutschenturm:

Das Aushängeschild von Océade ist bereits von der Straße aus ein Blickfang und bietet vier lange, knallbunte und verschlungene Röhren von Van Egdom. Ursprünglich wurden die ersten drei Rutschen vom sehr seltenen und mittlerweile nicht mehr existenten Hersteller PPK Promoplast geliefert, im Laufe der letzten Jahre wurden diese jedoch allesamt gegen neue Van-Egdom-Röhren ausgetauscht. Der ursprüngliche Verlauf mit Kult-Faktor ist dabei glücklicherweise 1:1 erhalten geblieben, was ich sehr sympathisch finde.

Der Rutschenbereich liegt gleich neben dem Ausgang ins Außengelände:

Den dunklen, PPK-typischen Rutschenturm besteigt man über eine enge Steinwendeltreppe, die für große Besuchermengen bzw. vier Rutschen ein wenig zu schmal geraten ist. Wenn man beispielsweise die Bodyslide rutschen möchte, muss man sich an den Reifenrutschern vorbeiquetschen, was alles andere als einfach ist. Es stört allerdings auch nicht weiter, da man ohnehin nie lange warten muss. Es kann auch passieren, dass ein Lifeguard direkt am Turm den Zugang regelt und nur eine gewisse Anzahl an Gästen den Rutschenturm hinaufgehen lässt.
Die erste Rutsche startet von einem Anbau etwas tiefer als die anderen Röhren. Die Anaconda!

Während die drei Rutschen im Obergeschoss alle (zumindest in ihrer Urform) in den 90er Jahren von Promoplast errichtet worden sind, wurde die Anaconda im Jahr 2008 als erste Rutschenneuerung seit vielen Jahren eröffnet. Die Anaconda ist im Prinzip eine Magic Eye, dann allerdings von Van Egdom statt von Klarer (Magic Oval). Die ovale Reifenrutsche darf mit Einzel-, Doppel- oder sogar Dreierreifen berutscht werden.

Der Start der von innen knallroten Röhre:


Den Anfang bildet eine sehr lange Helix nach rechts:

In diese sind auf der ersten Hälfte Daylight-Ringe integriert:

Der Rest des Kreisels ist von innen mit einem bunten Ringelmuster verziert und wird farbwechselnd beleuchtet, was einen sehr coolen Regenbogeneffekt erzeugt:

Nach dem Rechtskreisel folgt eine kurze Gerade, bevor es wiederum nach rechts weitergeht. Dort wartet dann ein Jump, an dem man Geschwindigkeit aufnimmt:


In diesem Rutschenabschnitt wird die Röhre durch Daylight-Punkte erhellt:


Nun folgt ein Richtungswechsel und die letzten Rutschenmeter werden in einer Linkskurve zurückgelegt:

Nach einem weiteren Jump landet man im Auslaufbecken:


Mit über 130 Metern Länge ist die Anaconda ziemlich lang und macht Spaß. Das Tempo ist insbesondere im zweiten Rutschenabschnitt durch den Jump etwas höher, ansonsten eher gemütlich. Das Rutschen ohne Reifen ist hier auch offiziell erlaubt, wovon jedoch eher abzuraten ist - die Segmentübergänge sind hier nicht ganz so sauber verarbeitet, sodass das Rutschen auf dem Rücken etwas unangenehm ist. Im Reifen ist die Rutsche aber nett und man wird im finalen Richtungswechsel auch etwas herumgeworfen. Insgesamt aber eher eine Familienrutsche.

Ganz oben im Turm starten die restlichen drei Rutschen:

Wie ich bereits angesprochen habe, waren diese drei Rutschen die ältesten des Parks und stammen von PPK Promoplast aus Emmeloord. Seit 2010 wurden jedoch alle drei Rutschen durch neue Röhren mit identischem Layout ersetzt. Die beiden neuesten Rutschen sind "Barracuda" und "Cameleon", die die ehemaligen Bahnen Bounty Raft und Cyclone seit 2012 ersetzen.
Ganz links startet Barracuda:

Diese Reifenrutsche ist im Prinzip genau dieselbe wie die ehemalige Bounty Raft, nur mit neuen Röhrenteilen. Das Rutschen ist hier im Gegensatz zur Magic Eye ausschließlich mit Reifen zugelassen. Bounty Raft wurde einst als erste Doppelreifenrutsche Belgiens beworben und nach wie vor gehört die Rutsche mit 146 Metern Länge zu den längsten Rutschbahnen des Landes.
Der Einstieg ist noch der alte:

Man startet mit einem ziemlich steilen Jump:

Diese steilen Anfangsdrops wurden von PPK früher sehr gerne gebaut. Ähnliche Elemente gab es auch in den beiden alten Boas im Aqualibi sowie im Blauen Wal im Miramar Weinheim. Der Drop sorgt gleich zu Beginn für eine sehr hohe Rutschgeschwindigkeit.

Nachdem man durch den Drop schön beschleunigt worden ist, vollführt die hellgrüne und leicht durchsichtige Röhre eine langgezogene Rechtshelix:


Die zweite Hälfte des Kreisels hat Daylight-Ringe. Das ist neu:


Nach dem Kreisel durchrutscht man eine kurze Gerade und gelangt nach einem Richtungswechsel in eine deutlich engere Linksspirale:

Diese ist größtenteils transparent:

Und jetzt wird die Rutsche erst richtig interessant! Denn nach der Helix folgt ein recht steiler und sehr langer Drop:


Dieser hat Speedrutscheniveau und bringt den ohnehin schon flott rutschenden Badegast auf noch höhere Geschwindigkeiten. Mit entsprechend Tempo wird man in die darauffolgende Linkskurve geschleudert, in der man echt aufpassen muss, sich nicht zu überschlagen! Dieser Linkskreisel ist übrigens noch ein Überbleibsel der alten Rutsche, denn dieser Part wurde bereits einige Jahre zuvor ausgetauscht.


Den Abschluss bildet dann eine längere Gerade, bevor einen der Plumpsauslauf ausspuckt und man wahrscheinlich aus dem Reifen fällt:


Was für eine Rutschbahn! Das ist noch richtige Promoplast-Qualität. Insbesondere im letzten Teil schaukelt man im Reifen fast bis an die Unterkante der Röhre und wird richtig hin und her geschleudert. Einfach eine Top-Reifenrutsche mit Kultstatus, die in dieser Form wahrscheinlich einzigartig ist. Der Drop in der Mitte ist echt der Hammer und wertet die Rutschpartie enorm auf. Dazu ist es mit 146 Metern ein sehr langes Vergnügen.

Rechts neben Barracuda startet "Cameleon", die ehemalige Rutsche Cyclone:

Obwohl die Röhre denselben Durchmesser hat wie Barracuda, darf man hier nur ohne Reifen rutschen. Auch bei dieser Rutsche wurde glücklicherweise der Verlauf der alten Bahn zu 100% beibehalten, sodass hier ebenfalls der Charakter von Promoplast konserviert worden ist. Im Gegensatz zur alten Rutsche, die einfach lichtdurchlässig blau war, handelt es sich bei Cameleon um eine White-Hole-Rutsche mit interaktiven Effekten, wie Van Egdom sie mittlerweile häufig liefert.
Der Einstieg:

An diesem Auswahlterminal kann man durch Tastendruck die Beleuchtung in der Rutsche beeinflussen:

Der Badegast kann aus acht unterschiedlichen Lichtstimmungen von "Rainbow" bis "Flash Light" wählen, sobald das orangefarbene Licht leuchtet. Wie bei den anderen interaktiven Rutschen dieses Typs (IJzeren Man Weert, Rozengaarde Doetinchem, Bad Hesselingen Meppel etc.) wirkt sich der Tastendruck direkt auf die am Röhrenscheitel angebrachten Lichtspots aus, die die von innen weiße Röhre somit in verschiedene Stimmungen tauchen.

Von außen ist die Röhre abwechselnd blau und gelb:

Wie Barracuda beginnt auch Cameleon mit einem ordentlichen Drop:

Danach geht es in eine enge Rechtskurve, in der hohe Kräfte wirken:


Nun folgt ein knackiger Jump und der Wahnsinn beginnt!

Unmittelbar auf den Jump folgt eine Linkshelix, die ein überdurchschnittlich steiles Gefälle hat. Dadurch schleudert man rechts die Kurvenwand hoch, hebt von der Rutsche ab und donnert wieder auf. Danach wird man in dem steil abfallenden Kreisel fast auf Turborutschengeschwindigkeit beschleunigt und schwingt dabei abermals schön die Rutschenwände hoch. Absolut klasse!


Nach der Helix folgt auch hier ein langgezogenes Steilstück, welches für noch mehr Tempo sorgt:


Danach geht es ähnlich ruppig wie beim ersten Richtungswechsel in eine Rechtshelix:

Die lange, gerade Steilstrecke vorher sorgt für ein immenses Tempo, sodass man die Kurve entsprechend hart nimmt und auch hier sehr stark umhergeworfen wird. Man schaukelt teilweise bis kurz vor dem Überschlag bis zur Hälfte der Röhre auf. Es kam auch mehrmals vor, dass ich den Kontakt zur Rutschfläche verloren habe, so stark fliegt man umher.
Als Finale bietet Cameleon dann noch einen netten Jump ins Landebecken:

Cameleon ist vom Verlauf her noch genauso wie Cyclone vorher, also einfach nur genial! Es gibt in dieser Rutsche keine einzige normale Kurve, vor fast jedem Richtungswechsel wird man durch einen Jump beschleunigt und die Kurven sind daher alle sehr hart und heftig. Einfach nur eine geile Rutschbahn, die von ihrem PPK-Promoplast-Charakter nichts eingebüßt hat. Ein Klassiker, ich würde sogar sagen die Alpamare-Cobra Belgiens!


Fazit zu den beiden neuen Rutschen: Top! Vom Verlauf her sind sie (zum Glück) keine Neuheiten, durch die Lichteffekte machen sie aber auf jeden Fall mehr Spaß als die alten Rutschen Bounty Raft und Cyclone. Allein schon aufgrund der Tatsache, dass die alten Rutschen bereits ziemlich heruntergekommen und die Fugen schmerzhaft waren.
Und das klare Highlight des Turms habe ich euch für den Schluss aufbewahrt:

L'Ouragan, Hurricane, Orkaan... wie man sie nun auch nennen mag, jedenfalls die pinke Turbo-Röhre, die laut eigenen Angaben schnellste Rutsche Belgiens. Die anfangs gelbe PPK-Turbo mit dem Namen "Kamikaze" wurde im Jahr 2010 durch neue, violette Rutschenröhren von Van Egdom ausgetauscht und in L'Ouragan umbenannt. Auch hier ist der Verlauf derselbe geblieben, sodass man hier de facto eine der letzten PPK-Turborutschen genießen darf!


So sieht die Rutsche von außen aus:

Die Röhre ist sehr pink:

Am Anfang macht die Rutsche zunächst eine Gerade:


Dann geht es ans Eingemachte. Im Wesentlichen besteht die Turborutsche aus einer sehr steilen Linksspirale mit schwankendem Gefälle. Dadurch, dass es keine Richtungswechsel in dieser Rutsche gibt, beschleunigt man immens und spürt, wie man mit zunehmendem Verlauf immer schneller und schneller wird. Der erste Teil der Helix ist der steilste, sodass man hier am meisten beschleunigt wird.


Zum Ende hin verengt sich der Kurvenradius, das Gefälle wird dabei langsam geringer:

Mit abnehmendem Gefälle werden die G-Kräfte umso stärker, sodass man speziell auf den letzten Metern nochmal einen richtigen Boost bekommt und Mühe hat, die Körperspannung beizubehalten. Die Fliehkräfte sind erstaunlich und pressen einen richtig in die Rutsche hinein.

Nach rund 80 Metern schlägt man im Landebecken ein und dieses ist dann auch das einzige Manko der Rutsche:

Ohne eine Bremsgerade folgt unmittelbar auf die Linkshelix das Landebecken, sodass man immer noch die Kurvenlage hat, während man in den Auslauf schießt. Das führt dazu, dass man leicht schief landet und dadurch links gegen die Wand des Beckens schlägt, wenn man nicht aufpasst.

Insgesamt eine erstklassige, extrem schnelle Turborutsche, die sicher zu den schnellsten und besten Exemplaren der BeNeLux gehört. Sie ist vergleichbar mit dem Blits im Tikibad Duinrell und bietet ein Wahnsinnstempo, das man bei neueren Turborutschen kaum noch findet. Die G-Kräfte sind besonders am Schluss sehr hoch und man wird wie in einer Zentrifuge in die Rutsche gepresst. Schlicht und einfach eine spitzenmäßige Turbo, nur im Auslaufbecken sollte man aufpassen, sich nichts zu stoßen.

Seit 2010 hat die Rutsche zusätzlich eine Zeitmessanlage, sodass man auf Rekordjagd gehen kann:


Soviel zu den Rutschen. Abgesehen von der Anaconda sind alle Röhren des Rutschenturms wahnsinnig heftige und rasendschnelle Bahnen, wie man es von PPK Promoplast gewohnt ist. Echte Klassiker also! Die Rutschen machen alle riesigen Spaß und es gibt nicht viele andere Bäder in Belgien, in denen auf einem Fleck so viele gute Rutschen stehen. Auf jeden Fall sind die Rutschen deutlich besser als im benachbarten Aqualibi.

Vor dem Rutschenbereich ist im Bad übrigens noch ein Kinderbereich untergebracht:


Der langgezogene, rechteckige Kinderbereich ist über einen Schwimmkanal direkt mit dem Wellen- bzw. Erlebnisbecken verbunden, bietet aber auch einen abgetrennten Flachwasserteil. Im Kinderbereich ist ein Waterplayhouse von Van Egdom installiert worden, welches mit zwei weiteren kleinen Kinderrutschen aufwartet. Auch ein Kippeimer obendrüber, mehrere Kriechtunnel und überall sprühende Wasserdüsen zieren die Kinderattraktion.

Lustigerweise zählt das Bad auch diese winzigen Kinderrutschen zur Gesamtrutschenanzahl hinzu. Laut Bad gibt es insgesamt 14 Rutschen - wir kommen gerade mal auf 10, und das auch nur, wenn man die Salto Angels im Außenbereich auch als vier einzelne Bahnen zählt.

Wer jetzt nach so viel Wasserspaß und Action etwas Ruhe und Entspannung nötig hat, schaut sich am besten mal das Saunaland an:

Dieser Bereich ist erfreulicherweise im Eintrittspreis enthalten und kostet keinen Aufpreis. Das Saunaland wird, wie in Belgien üblich, in Badekleidung genutzt - man muss also nicht komplett blankziehen, um diesen Bereich zu nutzen. Um die Ruhe zu gewährleisten, haben Personen unter 18 Jahren keinen Zutritt zur Sauna, was von einem Mitarbeiter am Eingang auch kontrolliert wird.
Fotos haben wir in diesem Bereich keine gemacht, um die Ruhe nicht allzu sehr zu stören. Der Bereich bietet drei Saunen, wovon eine in einer Blockhütte im Außengelände zu finden ist. Darüber hinaus gibt es ein Dampfbad, einen Whirlpool sowie ein kaltes Tauchbecken zur Erfrischung nach dem Saunagang. Gerade die Außensauna ist mit ihren 95 Grad richtig heiß und lädt zum Entspannen ein. Ideal, um ein wenig abzuschalten und die Ruhe zu genießen.

Neben dem Sauna-Eingang sorgt die Gastronomie fürs leibliche Wohl:



Nach unserem Oceade-Besuch sind wir noch ein wenig durch den Bruparck geschlendert. Dieser besteht neben Oceade aus der Miniaturwelt "Mini Europe", in dem Modellnachbauten berühmter Sehenswürdigkeiten bestaunt werden können:

Der Rest des Bruparcks besteht aus einer Stadtkulisse mit zahlreichen Restaurants, Bars und Cafés:


Dahinter befindet sich das Atomium, das Wahrzeichen Brüssels und Belgiens:

Wer in alten Erinnerungen schwelgen möchte, für den haben wir hier unkommentiert noch ein paar Fotos der alten Rutschen im Bad:




Das war Océade für dieses Jahr. Au revoir und bis bald!

Fazit: Der Wasserpark Oceade ist ein Muss für jeden, der Rutschen mag. In Belgien ist Oceade zusammen mit dem Aqualibi der größte Wasserpark und bietet atemberaubende Rutschen, von denen besonders die drei ursprünglichen Promoplast-Röhren Barracuda, Cameleon und L'Ouragan Kultpotenzial haben und jede Menge Speed bereithalten. Das Erlebnisbad an sich ist ansprechend im Piraten-Look dekoriert und bietet viele Wasserangebote für jedes Alter. Für Erholungssuchende steht kostenlos der Saunabereich bereit, wobei dieser leider nicht von Kindern genutzt werden darf. Bei unserem Besuch war es im ganzen Bad zudem sehr sauber und das Personal freundlich. Insgesamt also ein wirklich toller Wasserpark mit allem, was dazugehört - und das mitten in Brüssel. Tipp: Wenn ihr einen Besuch in Erwägung zieht, fahrt auf jeden Fall bei milden Temperaturen, damit auch der Outdoor-Rutschenbereich geöffnet ist.
User-Kommentare zu diesem Bericht
simon schrieb am 19.09.2016 - 18:39 Uhr: Guten Abend |
Otto Normalrutscher schrieb am 08.05.2014 - 18:54 Uhr: Ist der Außenrutschenturm jetzt im Winter offen oder nicht? Da gibt es im Bericht widersprüchliche Aussagen. |
Steve schrieb am 05.08.2013 - 14:13 Uhr: Ich kann das Fazit absolut nicht nachvollziehen... |
Die Kommentarfunktion steht derzeit leider nicht zur Verfügung.