
- großes Erlebnisbecken
- Wellenbereich
- Strömungskanal
- Massagedüsen und Sprudelliegen
- Grotte und Wasserpilz
- Whirlpools
- Kleinkinderbecken
- Ganzjahres-Außenbecken
- teilbares 50-Meter-Becken mit Sprungbrettern
- Freibad: 33-Meter-Becken
- Nichtschwimmerbecken mit Breitrutsche
- Kleinkinderbecken
- Strand, Beachvolleyballfeld und Liegewiese

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Nettebad
Im Haseesch 6
49090 Osnabrück Zur Homepage
Nettebad
Nettebad
Osnabrück - besucht am 15.12.16
Wenn es um große und beliebte Erlebnisbäder in Niedersachsen geht, ist eines immer ganz vorne dabei: Das Nettebad Osnabrück. Die Anlage im Stadtteil Haste wird von den Stadtwerken Osnabrück betrieben und wurde im Jahr 2005 nach rund zweijähriger Bauzeit eröffnet. Bot der Komplex zu Anfang noch drei Rutschen, so ist das Nettebad mittlerweile zu einem der größten Rutschenparadiese Norddeutschlands angewachsen. Das nach der Lage am Fluss Nette benannte Bad ist sowohl mit dem PKW als auch mit Bus und Bahn äußerst gut erreichbar, vor Ort gibt es eine Bushaltestelle und einen großen Besucherparkplatz. Für uns war es bereits der vierte Besuch im Osnabrücker Erlebnisbad. Grund diesmal: Die Eröffnung der neuen Trichterrutsche Twist von Wiegand-Maelzer!


Das Nettebad von außen:

Der Eingang:


An der Kasse erhält man beim sehr freundlichen Personal ein Transponderarmband, welches zum bargeldlosen Bezahlen, zur Freischaltung der Drehkreuze und auch zum Verschließen der Schränke im Umkleidebereich gedacht ist. Das Bezahlsystem ist hier recht ungewöhnlich: Man zahlt zunächst nur den Basistarif, welcher 90 Minuten gültig ist und für Erwachsene 5,80 Euro sowie für Kinder 3,70 Euro kostet. Werden die 90 Minuten überschritten, werden pro 20 Minuten extra 90 Cent aufs Armband gebucht und beim Verlassen des Bades kassiert. Bei einem Aufenthalt länger als 4:11 Stunden wird automatisch der Tagestarif fällig, der für Erwachsene bei 13 und für Kinder bei 10,90 Euro liegt. Die Preise sind damit ausgesprochen fair und das System gefällt mir ebenfalls gut, da man so auch wirklich nur die Zeit bezahlt, die man effektiv im Bad verbringt. In anderen Ländern, z.B. Polen, ist diese Vorgehensweise schon länger verbreitet.
Eine Treppe führt nun in den Umkleidebereich eine Etage tiefer:


Kabinen zum Umziehen gibt es genügend:


Auch die Anzahl der Schränke fanden wir sehr großzügig bemessen, das ist wirklich ein großer Pluspunkt. Die Spinde sind darüber hinaus äußerst geräumig, sodass man auch seine Jacke noch problemlos am Bügel in den Schrank hängen kann. Das Schließsystem vom Typ Safe-o-Tronic funktioniert ganz easy mit dem Chiparmband, welches man vor den Knopf an der Außenseite der Tür hält und diesen dann dreht.


Durch eine Glastür geht es schließlich in einen langen Gang, an dessen linker Seite die Duschen zu finden sind:

Die Praxis mit den offen Duschen aus dem Gang kennt man normalerweise eher aus den Niederlanden. Zusätzlich gibt es aber auch noch nach Geschlecht getrennte Einzelduschen, die man natürlich genauso gut nutzen kann.

Nach dem Duschen betreten wir auch schon das Bad:

Der Erlebnisbereich versprüht eine moderne und dennoch wirklich gemütliche Stimmung. Der Boden wirkt mit seiner Naturstein-Kachelung sehr edel und auch die Gestaltung der Becken sieht nett aus. Zudem ist das Bad schön hell, da durch die riesigen Fenster an der Rückseite sowie im Dach viel Tageslicht in die Halle gelangt. Ein paar Pflanzen hier und da lockern das Ganze noch weiter auf.


Kernelement des Bereichs ist das große Erlebnisbecken, welches fast die gesamte Halle füllt:


Das Erlebnisbecken ist ein Paradebeispiel dafür, was man alles auf relativ kleinem Raum in einem Pool unterbringen kann. Im vorderen Bereich befindet sich ein abgetrennter Abschnitt mit einem Wellenball:

Die Wellen, die der Wave Ball erzeugt, sind zwar nicht riesengroß, machen aber trotzdem Laune und sind relativ kraftvoll. Auch wenn die Wellen natürlich nicht an eine richtige Wellenmaschine herankommen, kann man hier auf jeden Fall Spaß haben.

Das Erlebnisbecken hält aber noch mehr Attraktionen bereit. Im hinteren Teil gibt es einen Wasserpilz sowie Sprudelliegen:


Außerdem wurde ein Strömungskanal an die Wasserfläche angegliedert:


Bodensprudler, Nackenduschen und eine Grotte mit Wasserjets haben ebenfalls noch im Becken Platz gefunden. Wir fanden es echt bemerkenswert, dass es hier an absolut nichts fehlt - besser hätte man die Wasserfläche wohl nicht nutzen können. Die Temperatur ist ebenfalls angenehm.


Das Erlebnisbecken dient auch als Landezone für die Indoor-Rutsche. Diese startet auf einer Galerie:


Die Indoorrutsche ist eine klassische Wiegand-Wasserrutsche aus Edelstahl, welche sich auf einer Länge von 31,5 Metern durch die Halle schlängelt. Eine Ampel gibt es am Start nicht, sodass man hier recht zügig nacheinander rutschen kann. Mit einer Altersfreigabe von sechs Jahren ist die Bahn auch für Familien super geeignet.


Die Rutsche wurde auf einer Art Aquädukt oberhalb des Erlebnisbeckens gebaut:


Die Bahn beschreibt zunächst einen Bogen nach links, darauf folgt eine Rechtskurve. Der übergang zwischen diesen beiden Elementen ist recht witzig und man schaukelt etwas auf. Seitenblenden gibt es nicht, sodass man sich fast nicht traut, hier richtig Gas zu geben.


Nach gut dreißig Metern endet die Rutsche per Sofa-Auslauf im Becken:

Die Rutsche ist zwar recht kurz und nicht gerade schnell, wer die Bahn aber sportlich nimmt, hat hier sicherlich seinen Spaß. Zudem wird die Rutsche mit dem Wasser des Erlebnisbeckens gespeist, sodass das Wasser angenehm warm ist - das hat man bei Rutschen eher selten. Für zwischendurch und für Familien mit Kindern auf jeden Fall eine empfehlenswerte Bahn.


Die Erlebnisbad-Halle bietet allerdings noch so einiges mehr. Auf dieser Ruheinsel im großen Becken wurde ein schön warmer Whirlpool platziert:


Unterhalb des Treppenaufgangs zur Insel findet man einen weiteren Jacuzzi:


Für Kleinkinder hält das Nettebad auch einen schönen Planschbereich bereit:

Der Kinderbereich sieht mit seinen blauen Mosaikfliesen richtig einladend aus und verfügt neben einer kleinen Rutsche auch über einen Bachlauf sowie einen Wasserigel in der Beckenmitte. Zusätzlich lag hier bei unserem Besuch jede Menge buntes Wasserspielzeug zur Nutzung bereit.


Direkt am Kinderbecken kann man sich auch in der Gastronomie stärken:

In einem separaten Raum befindet sich der Zugang ins Solebecken:


Dieses befindet sich im Außenbereich:

Das Salzwasser hat eine herrlich warme Temperatur und eignet sich das ganze Jahr über zum Entspannen an der frischen Luft. Gerade im Winter ist es genial, wenn man bei Minusgraden das heiße Wasser auf sich wirken lässt. Dazu tragen auch die Bodensprudler und Unterwasserbänke bei. Wer sich etwas erholen möchte, ist hier also richtig.

In einem weiteren, separaten Raum befindet sich außerdem ein Lehrschwimmbecken. Dieses war allerdings während unseres Aufenthaltes gesperrt, da zu dem Zeitpunkt ein Kurs stattfand, sodass wir hier kein Foto machen konnten.
Ebenfalls separat ist das Sportbecken untergebracht:

Dabei handelt es sich um ein 50-Meter-Becken, welches mithilfe eines mobilen Steges in zwei 25-Meter-Becken geteilt werden kann. Das ist äußerst praktisch - so kann beispielsweise eine 25-Meter-Hälfte für einen Wettkampf genutzt werden, während die zweite Hälfte der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Finden keine Veranstaltungen oder Kurse statt, können die Gäste die vollen 50 Meter nutzen. Wirklich gut. An der hinteren Seite sind an das Becken zusätzlich eine Sprunganlage (1 und 3 Meter) sowie Startblöcke angegliedert.

Soviel zur Wasserlandschaft, die sich definitiv sehen lassen kann und so ziemlich jeden Geschmack bedienen dürfte. Doch wir sind hierfür hergefahren:

Das Nettebad verfügt über einen großen und verdammt guten Rutschenturm, der im Laufe der Jahre von zwei Rutschen auf insgesamt vier aufgerüstet wurde. Mittlerweile hat sich das Nettebad auch weit über die Grenzen Niedersachsens hinaus als wahres Rutschenparadies einen Namen gemacht. Der Turm wurde im hinteren Bereich der Halle angebaut und kann entweder von der unteren Erlebnisbad-Ebene aus oder auch über die Ruhegalerie betreten werden.


Die erste Rutsche im Turm ist der Crazy River, der in acht Höhenmetern beginnt:


Diese Reifenrutsche aus Edelstahl sorgt bereits seit der Eröffnung des Nettebades für familienfreundlichen Rutschspaß. Rutschen darf man ohne Begleitung ab acht Jahren, dazu stehen Einzel- und Doppelreifen zur Verfügung. Die Rutsche ist 83 Meter lang. Eine Ampel gibt es am Start nicht, sodass die Kapazität der Bahn vergleichsweise hoch ist und sich die Wartezeiten für gewöhnlich in Grenzen halten. Die Anzahl der Reifen könnte aber an gut besuchten Tagen etwas knapp werden. Interessant ist, dass das Hinweisschild die Firma Klarer angibt - dies war offenbar ein Kooperationsprojekt zwischen Wiegand und den Schweizern.

Die Bahn startet mit einem angenehm flotten Rechtskreisel:


Dieser führt ins "UFO-Becken":


In diesem Rundbecken kann man verweilen und ein wenig chillen, bevor es weitergeht. Ursprünglich war das Becken von einer komplett durchsichtigen Kuppel überdacht, mittlerweile kann man allerdings nicht mehr nach draußen schauen, da die untere Hälfte der Kuppel undurchsichtig gemacht wurde. Vermutlich, damit man keinen Blick mehr auf den Saunabereich hat


Nach dem Zwischenbecken geht es über eine kleine Schwelle in die zweite Rutschenhälfte:

Diese beschreibt eine S-Kurve, in der man etwas hochschaukelt:


Der Auslauf:


Die Reifenrutsche macht Spaß, vor allem dann, wenn man mit mehreren Leuten unterwegs ist. Ich persönlich mag Zwischenbecken bei Reifenrutschen eher weniger, da man immer ausgebremst wird - ein durchgehender Verlauf wäre sicher spannender. Aber das ist Geschmackssache und die Rutsche macht auf jeden Fall richtig Fun, insbesondere die zweite Hälfte ist ziemlich rasant und man eckt auch mal mit dem Reifen in der Kurve an. Derartige River-Rutschen aus Edelstahl mag ich sowieso gerne.

Als nächste Rutsche ist die Black Hole dran:


Auch die Black Hole existiert bereits seit der Eröffnung und stammt von Klarer. Die 88 Meter lange und von außen knallig orangene Röhre ist auf der Rutschanleitung mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad angegeben. Das mag auf den ersten Blick vielleicht etwas übertrieben erscheinen, spätestens nach dem ersten Rutschvorgang kann man es aber nachvollziehen - die höchste Klassifizierung ist hier voll und ganz angemessen!

So sieht die Bahn von außen aus:

Die Rutsche beginnt mit einer langen Geraden. Auf diese folgt ein Kreisel nach rechts:


Effekttechnisch ist dieser Abschnitt der Rutsche eher unspektakulär. Man durchrutscht einen eher schwach leuchtenden Sternenhimmel sowie weiße Lichtspots am Röhrenscheitel. Dafür ist die Geschwindigkeit ordentlich.


Nach einer weiteren kurzen Geraden geht es in einen Kreisel nach links:


Und dieser hat es in sich! Wie man auf den Bildern erkennen kann, hat dieser Kreisel ein außergewöhnlich hohes Gefälle. Die sehr steile Helix ist von innen weiß beschichtet und mit Daylight-Streifen an der Oberkante der Röhre versehen. Wenn man die Rutsche sportlich nimmt, so erreicht man hier höhere G-Kräfte als auf so mancher Turborutsche! Man wird zunehmend immer mehr in die Bahn gedrückt und rast pfeilschnell durch die Röhre. Von außen sieht die Rutsche gar nicht so spektakulär aus, tatsächlich ist die Black Hole aber eine der schnellsten "normalen" Röhrenrutschen in Deutschland. Absolut empfehlenswert, hier bleibt einem echt die Luft weg!

Direkt aus der Kurve schlägt man ins Landebecken ein:

Man kommt derart schnell angeschossen, dass man sich im Landebecken mitunter überschlägt und nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Grund ist ein kleiner Richtungswechsel kurz vor Ende, in dem man den Kontakt zur Rutsche verliert, extrem herumgewirbelt wird und teilweise tatsächlich andersherum im Landebecken ankommt. Dort rutscht man fast immer bis zum Ende des Beckens durch. Echt krank!

Eine Zeitnahme hat die Rutsche darüber hinaus auch noch, sodass man gar nicht anders kann, als dieses Spaßgerät immer und immer wieder zu rutschen. Blaue Flecken sind da an der Tagesordnung, aber da muss man eben durch. Einfach eine richtig geniale Black Hole.
Ein paar Meter höher gelangt man zur neuesten Errungenschaft des Nettebades. Zur Twist!


Twist ist eine Trichterrutsche von Wiegand-Maelzer, welche erst im vergangenen Dezember eröffnet wurde und daher noch brandneu ist. Die von außen tiefblaue Rutsche vom Typ Bowl legt eine Höhendifferenz von 10,77 Metern zurück und hat eine Länge von knapp 62 Metern. Rutschen darf man hier ab zehn Jahren. Die Rutsche ist eine absolute Neuheit, da im Inneren interaktive (!) Projektionselemente verbaut wurden. Wir waren sehr gespannt!

Durch ein Drehkreuz erreicht man den Einstieg:


Gleich nach dem Start führt die 90 cm breite (bzw. schmale) Röhre in einer steilen Geraden abwärts:


Darauf folgt eine enge Kurve:

Von außen sieht die ganze Angelegenheit gar nicht so heftig aus, aber das täuscht. Man wird wirklich enorm schnell in der Röhre und wird in der Kurve überraschend hohen G-Kräften ausgesetzt. Wer mit viel Schwung startet, sollte hier auf jeden Fall die Hände hinter den Kopf nehmen, um nicht auf die Bahn aufzuschlagen. Dieser Abschnitt der Röhre ist übrigens mit Daylight-Ringen versehen.


Danach wird man in den Trichter katapultiert:


Und hier verbirgt sich auch die Besonderheit der Rutsche:


In der Mitte des Trichters befindet sich ein Dome-Projektor, welcher an die "Decke" des von innen weißen Bowls eine Unterwasser-Projektion wirft. Diese ist so konzipiert, dass sie auf die Bewegungen der Gäste reagiert - während man rutscht, schwimmen also die Fische davon. Dieses Konzept, das man auch von Interactive Floors im Kaufhaus oder Freizeitpark kennt, wurde hier weltweit erstmalig in einer Wasserrutsche installiert. Die Umsetzung übernahm die darauf spezialisierte Kölner Firma Vertigo. Eine wirklich geniale Idee, die wir in Zukunft hoffentlich noch häufiger sehen werden!


Die erste TÜV-Abnahme des Trichters war übrigens nicht erfolgreich, was damit zusammenhing, dass einzelne Rutscher zu schnell waren und daher nach genau einer Runde wieder in der Röhrenmündung hängen blieben. Dies kann nun nicht mehr passieren, da man mit einer Art "Leitplanke" von der Mündung weggeführt wird. Auf die Runden im Trichter hat dies allerdings keinen spürbar negativen Einfluss, die Runden sind nach wie vor schön rund und homogen.

Die Form des Trichters fand ich ebenfalls gut. Anders als bei vielen anderen Bodyslide-Trichtern, z.B. von Polglass oder Aquarena, ist die Schüssel relativ flach gehalten und man sackt beim Trichtereintritt kaum nach unten. Dadurch rotiert man relativ oft - vier Runden sind locker möglich, Geübte schaffen auch mehr.
Hat man die Mitte des Trichters erreicht, so wird man gleich wieder abwärts gesaugt:


Der "Ausgang" des Trichters in Richtung zweite Röhre war das einzige, was ich bei dieser Rutsche etwas suboptimal konstruiert fand. Begrenzt wird das Loch von einem recht harten Kegel, an dem man sich teilweise unschön stoßen kann, wenn man ungünstig vom Loch verschluckt wird. Da ist das "Standard-Loch" dieser Rutschenform, wie man es z.B. im Säntispark oder beim Summer Bowl in Erding findet, deutlich angenehmer und runder. Aber es ist ja logisch, dass hier eine Anpassung vorgenommen werden musste, schließlich musste ja irgendwie der Projektor samt Technik seinen Platz finden.
Nach dem Trichter folgt noch eine flache Kurve:

Auch diese verfügt über Daylight-Ringe:


Nach der finalen Kurve landet man im Auslaufbecken:


Das Landebecken verlässt man durch ein Drehkreuz, welches man allerdings erst betätigen kann, wenn man auf den schwarzen Buzzer gedrückt hat. Es war schon teilweise lustig anzusehen, wie einige Leute einfach gegen das Drehkreuz gelaufen sind, bevor sie den Knopf betätigt haben. Das Landebecken liegt im Vergleich zu den anderen Ausläufen etwas höher - es befindet sich innerhalb des Treppenhauses auf Höhe der Ruhegalerie, von der aus auch die kleine Edelstahlrutsche startet.


Die neue Trichterrutsche hat uns richtig gut gefallen, wir waren sehr positiv überrascht. Ich muss ehrlich gestehen, dass wir von der Rutsche zunächst gar nicht so viel erwartet hatten, da wir zuvor die Wiegand-Trichterrutsche im Säntispark gerutscht waren, die uns aufgrund der sehr markanten Nähte so gar nicht überzeugen konnte. Bei der Twist sind die Nähte allerdings so gut wie nicht spürbar, sodass die Rutschpartie sehr sanft ist. Die Geschwindigkeit ist schön hoch und die Projektionseffekte im Trichter sind sehr gelungen, auch wenn bei unserem Besuch noch nicht alles feinjustiert war. Insgesamt eine richtig gute und vor allem erstaunlich schnelle Rutsche, die ihr auf jeden Fall ausprobieren solltet!


Das Highlight im Nettebad ist und bleibt allerdings die Rutsche, die ganz oben im Rutschenturm ihren Start hat:

Der SLOOP!

Der Sloop wurde im Dezember 2011 in Betrieb genommen und ist nichts Geringeres als ein ProSlide SuperLOOP, vertrieben durch Wiegand-Maelzer. Zum Zeitpunkt der Eröffnung war der Sloop der erste SuperLOOP in Europa - mittlerweile gibt es zwar schon ein paar mehr, die kann man aber an einer Hand abzählen. Entgegen des Namens handelt es sich bei dieser Rutsche nicht um einen Looping, sondern um eine Senkrechtrutsche mit Raketenstart. Gerutscht werden darf ab 12 Jahren, das Körpergewicht des Rutschers muss zwischen 40 und 120 kg liegen. Interessanter Fakt am Rande: Mit einer Höhe von sage und schreibe 23 Metern wurde der Rutschenturm mit seinem Sloop-Anbau zum höchsten in ganz Niedersachsen!

Die Rutsche ist wirklich verdammt hoch. An die 100 Treppenstufen gilt es zu erzwingen, bevor man die lichtdurchflutete Kanzel des Turms erreicht. Der Rutschenturm war bis zum Bau des Sloop lediglich so hoch wie der Start der Black Hole, für den Sloop wurde der Turm allerdings beachtlich aufgestockt. Der Startbereich der neuen Rutsche wurde mit riesigen Panoramafenstern ausgestattet, sodass man aus dieser unglaublichen Höhe einen tollen Blick über die halbe Stadt hat. So schön die Aussicht auch ist, etwas mulmig wird es einem doch, wenn man realisiert, dass man diese Höhe in fast freiem Fall absolvieren wird.
Die Startkapsel:


Wenn man bereit ist, öffnet der Lifeguard die Tür und man kann einsteigen:

Dann hat die Aufsicht alles in der Hand:

Man sieht hier schon deutlich, dass weniger High-Tech und weniger Knöpfe an diesem Schaltpult angebracht sind, als bei den meisten Loopingrutschen. Das hat den einfachen Grund, dass bei den Loopingrutschen verschiedene Sicherheitsvorkehrungen wie Rettungsmodus, Notklappe am Tiefpunkt des Loopings, Sensoren und andere Dinge bedacht werden müssen. All dies ist beim Sloop nicht nötig, da es keine Aufwärtsstrecke gibt und man somit auch nicht stecken bleiben kann. Trotzdem ist natürlich immer Personal präsent, das die Rutscher einweist und in den freien Fall schickt. Wir hatten bei unserem Besuch immer sehr nette und gewitzte Bademeister/innen oben stehen, die sich auch mal den einen oder anderen Spaß mit den Rutschern erlaubt haben.
Hier steht man also und lehnt sich an der fast senkrechten Rückwand an:

Ready to launch?

Durch ein Sichtfenster in der Falltür kann man schon grob erahnen, was auf einen zukommt. In der Kapsel ist es still, man hört nur das Rauschen des Wassers. Die Anspannung steigt und mit jeder Sekunde in der Kabine auch der Puls. Im Gegensatz zu den meisten anderen Rutschen mit Fallstart gibt es hier keinen voreingestellten Countdown - stattdessen kann das Aufsichtspersonal durch ein Mikrofon diverse Dinge einsprechen und seine Rekommandeur-Fähigkeiten unter Beweis stellen. Manchmal wird ein Countdown eingesprochen, manchmal wird man vom Personal aber auch etwas aufs Korn genommen und die Falltür z.B. vor Ablauf des Countdowns geöffnet. Das Resultat ist aber immer dasselbe: Die Falltür springt auf und der freie Fall beginnt.
Hier fällt man dann herunter:

Der Speed, den man hier erreicht, ist einfach nur noch Wahnsinn. Mit einer nicht mehr in Worte zu fassenden Geschwindigkeit saust man nach unten. Laut Bad erreicht man in der Rutsche selbst als Ungeübter eine Geschwindigkeit von wahnsinnigen 60 km/h, was bedeutet, dass man pro Sekunde fast 17 Meter zurücklegt. Irre!
Von außen leuchten bei jedem Rutschvorgang bunte Lauflichtringe auf, welche dem Rutscher folgen:

Am Anfang der Rutsche ist man gezwungen, die Augen zu schließen, da extrem viel Wasser aufgewirbelt wird:

Nach dem Steilstück wird man sanft in die Gerade geleitet und schlägt daraufhin in die Helix ein:


Da man mit einem Mordsspeed in diese Spirale hineinschießt, wirken auch entsprechend hohe G-Kräfte auf den Körper. Man wird enorm stark in die Bahn gedrückt und hat kaum eine Möglichkeit, den Kopf auch nur ein Stück anzuheben. In der Helix kann man die Rutschpartie wieder gut visuell verfolgen, da hier nicht mehr soviel Wasser aufspritzt. Auch im Kreisel ist man noch immer wahnsinnig schnell und bekommt kaum Luft. Mit 94 m ist die Rutsche für diesen Typus auch extrem lang, bei der ersten Rutschfahrt hat man echt den Eindruck, die Fahrt will gar nicht enden...


Im zweiten Teil legt die Kurve nochmals ordentlich an Gefälle zu, sodass man gefühlt nochmals einen Boost erhält, in dem nochmals brutale G-Kräfte wirken. Von Anfang bis Ende ist man also äußerst schnell unterwegs und man spürt keinerlei Bremswirkung.


Nach 94 m Höchstgeschwindigkeit gelangt man in die sehr lange Auslaufstrecke der Rutsche:


Die Landung ist so sanft, wie ich es bei so gut wie keiner anderen Turborutsche bisher erlebt habe. Die Auslaufstrecke ist extrem lang und das Wasser darin nur sehr flach, sodass man nicht abrupt bremst, sondern langsam den Speed abbaut und schlussendlich zum Stehen kommt. Kein Vergleich zu den Brutalo-Turbos im Tropical Islands oder in Erding, wo einem jedes Mal Angst und bange wird, wenn man sich dem Landebecken nähert. So muss das sein!

Am Ende drückt man dann auf den schwarzen Buzzer und kann - wenn man sich vom Adrenalinschock erholt hat - durch das Drehkreuz die Rutsche verlassen:

Was für eine Rutsche! Der Sloop ist einfach der Hammer und ohne Zweifel eine der schnellsten, intensivsten und besten Rutschbahnen Deutschlands. Die Beschleunigung ist grandios und die G-Kräfte im Kreisel einfach nur brutal. Es gibt nicht viele Rutschen, bei denen die Fliehkraft-Belastung derart lang anhält und man derart viel beschleunigt. Dazu kommt die enorm sanfte Landung. Einfach eine in allen Belangen perfekte Speedrutsche!
Auch beim Sloop wurde mittlerweile eine Zeitmessanlage samt Rekorden installiert. Zusätzlich gibt es am Einstieg ein Fotosystem, welches beim Scannen des Chiparmbandes ein personalisiertes Offride-Foto aufnimmt.


Zum Abschluss des Tages begeben wir uns noch nach draußen. Am Fuße des Rutschenturms befindet sich das große Freibadareal. Im Sommer lockt dieses mit einer weiteren Beckenauswahl, welche im Eintrittspreis enthalten ist - für die Nutzung des Freibades wird kein separater Tarif fällig. Da wir bisher lediglich im Sommer 2010 in den Genuss dieses Bereichs kamen, ist das nun folgende Bildmaterial schon etwas älter, großartig verändert hat sich seitdem aber nichts.

Direkt am Rutschenturm - der damals im Vergleich zu heute noch richtig winzig aussah - befindet sich das Sportbecken:

Das 25-Meter-Becken ist mit Startblöcken versehen und ermöglicht auf acht Bahnen die sportliche Betätigung. Das Wasser ist recht frisch, was aber dem Profischwimmer sicher nichts ausmacht.

Das zweite große Freibadbecken ist der Nichtschwimmerpool:

Dieser bietet als Attraktion eine Breitrutsche:

Die kleine Wellenrutsche vom Typ R153-20 stammt von der Gevelsberger Firma Roigk und ist das zwei Meter breite Standardmodell. Natürlich nichts Spannendes, ich kann mich aber bis heute an das eiskalte Wasser erinnern, in welches die Rutsche mündet. Es gibt doch nichts Cooleres, als an einem heißen Sommertag ins kühle Nass zu rutschen! Leider war es an unserem Besuchstag damals alles andere als sommerlich, sodass wir es bei einem Rutschversuch beließen.

Zu guter Letzt findet man im Outdoorbereich natürlich auch ein Kinderbecken:


Und wieder geht ein Besuch im Nettebad zu Ende. Wir waren sicherlich nicht zum letzten Mal vor Ort!

Fazit: Das Nettebad ist viel mehr als nur nett! Die Rutschenanlage zählt ohne Zweifel zu unseren Favoriten in Norddeutschland und hält mit dem Sloop, der neuen Trichterrutsche und der überaus genialen Black Hole gleich drei Highlights bereit, für die sich jede noch so weite Anreise definitiv lohnt. Auch die beiden Edelstahlrutschen machen trotz des etwas familienfreundlicheren Verlaufs Spaß. Das Wasserangebot ist sehr ausgewogen und es wurde echt an alles gedacht - das Erlebnisbecken ist vollgepackt mit Attraktionen, zum Entspannen gibt es Whirlpools plus Solebecken und für die Sportlichen unter uns stehen jede Menge Schwimmerbahnen im teilbaren 50-Meter-Becken zur Verfügung. Auch die Hygiene ist in der ganzen Anlage vorbildlich. Das alles gibt es zu humanen Eintrittspreisen. Wir können das sympathische Nettebad jedem nur empfehlen, die Anlage hat zweifellos einen Platz in unserer Deutschland-Top-10 sicher - ein Besuch ist für jeden Rutschenfan absolutes Pflichtprogramm!
User-Kommentare zu diesem Bericht
Hans-J. HEINRICH schrieb am 12.05.2017 - 15:20 Uhr: Also so toll ist derQuasilooping nun auch wieder nicht.Ich find den L. im aquamagis mit auch 88Stufen u. freiem Start besser.U.bei der blackhole stehr in eurem Text “höchste Einstufung“.Stimmt nicht. Euer eigenes Foto zeigt die Tafel daneben, darauf mittlere Einst..U. Beulen holen in einem neu konstruierten Kreisel? Was waren das denn für Ing.'s?? |
HenryRutscht schrieb am 03.01.2017 - 11:13 Uhr: Jetzt gibt es noch eine weitere Wasserrutsche hier: Eine Trichterrutsche, wie sie z. B. im Galaxy Erding anzutreffen ist. Bin sie zwar noch nicht gerutscht, sie soll wohl aber ganz gug sein! |
Heinz Müller schrieb am 28.10.2015 - 17:30 Uhr: Wenn der bzw. die Sloop die zweitbeste |
Robin Dolleschel schrieb am 23.07.2015 - 10:15 Uhr: Hallo liebes Tuberrides Team. |
Tim-Kevin Wahlert schrieb am 21.12.2014 - 20:16 Uhr: Nach wochenlangem Vorhaben war ich vorgestern das erste mal dort. Dafür, dass es "nur" ein Stadtbad ist, ist es wirklich SEHR empfehlenswert! |
Thomas schrieb am 10.11.2014 - 21:57 Uhr: Hallo tuberides.de, kann man euch eigentlich auch Fan-Post oder Fan-Mails zu schicken? ;) Danke im Voraus! ;) |
Ric schrieb am 29.06.2014 - 22:59 Uhr: Mir hätte es noch besser gefallen. Wenn man den sloophelix direkt unter die fällte gemacht hätte dann wäre zwar die Rutsche kürzer aber auch steiler und schneller. Dann noch einen Brutaloazslauf wie beim grünen Hai und Mann hätte Ei ne noch bessere rutsche;-) |
calimero schrieb am 16.03.2014 - 18:25 Uhr: Wir waren am Wochenende im Nettebad und haben die Rutschen getestet. Die Blackhole ist der Hammer. Ich wollte die Bestzeit von 9,01 sek schlagen allerdings hatte ich nach dem ersten Rutschen so einen Respekt vor der letzten Kurve dass ich die 3-Punkt Technik dort nie halten konnte weil ich mich sonst überschlagen hätte, daher hab Ichs nur auf 10,31 geschafft! Hammer Finish in der Rutsche! |
Koffer schrieb am 19.07.2013 - 11:37 Uhr: Ein großes und vielseitiges Bad, das ich auf eure Empfehlung hin besucht habe. Ich habs nicht bereut: Der Sloop ist echt so gut wie eine Loopingrutsche. |
Thomas Schneider schrieb am 24.12.2012 - 10:49 Uhr: ich finde das NetteBad ist echt geil die geilste rutsche ist die sloop |
Thomas schrieb am 16.09.2012 - 14:57 Uhr: geil man du bist echt geil man |
Johannes schrieb am 17.08.2012 - 11:26 Uhr: Dritter -wahrscheinlich leider letzter- Besuch eines Erlebnisbades in den Ferien: Da ich früh in der Woche das Bad besucht habe, war es relativ leer und somit die Wartezeiten erträglich. |
Stefan Pesch schrieb am 01.08.2012 - 23:28 Uhr: na toll,ich habe diese seite heute das erste mal gesehen und wusste garnicht das in 40 km entfernung eine so coole rutsche gibt komme aus bad oeynhausen ;) |
Gunter Christein schrieb am 23.07.2012 - 14:53 Uhr: ich hätte angst for der superloop rutsche die geht bestimmt gantz steil runter.aber was ich nicht verstehe?wieso ist die rutsche erst ab 12 jahren geeignet?ist die zu gefährlich für 11 jährige. ich hoffe auf eine antwort. bitte |
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