
- Wellenbecken
- Wasserspielplatz
- Erlebnisbecken außen
- Infinity Pool außen

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Alpamare UK
28 Burniston Rd
Scarborough YO12 6PH Zur Homepage
Scarborough Railway Station
Alpamare
Scarborough (UK) - besucht am 08.05.17
Wenn man den Namen Alpamare hört, denkt man direkt an den genialen Indoor-Wasserpark in Pfäffikon oder weint dem leider geschlossenen Kult-Erlebnisbad in Bad Tölz nach. Auch das Splash e Spa Tamaro im schweizerischen Tessin gehört zur Alpamare-Betreibergesellschaft. Im Sommer 2016 wurde das vierte Alpamare eröffnet, und zwar dort, wo man es wahrscheinlich am wenigsten erwarten würde: An der Nordsee im englischen Scarborough. Damit ist das Alpamare UK die erste Location der Kette, welche sich nicht in den Bergen befindet. Von Leeds aus gelangt man mit dem Zug ohne Umstieg bis nach Scarborough - vom dortigen Bahnhof sind es noch etwa 20 Minuten zu Fuß, bis man das Alpamare erreicht. Wer mit dem PKW anreist, kann vor Ort gegen Gebühr parken.


Das Alpamare von außen:

Die klar strukturierte Eingangshalle mit zwei Kassen:

Der Eintritt ist ein ganzes Stück günstiger als in den anderen uns bekannten Alpamares, aber noch immer eher im oberen Mittelfeld angesiedelt. Die Tageskarte für Erwachsene kostet 19 Pfund, also etwa 22 Euro. Kinder zwischen sechs und 15 Jahren zahlen 15 Pfund (17 Euro). Für Familien gibt es spezielle Familienkarten und ab 17:30 Uhr besteht zudem die Möglichkeit, vergünstigte Abendtickets zu erwerben. Wer seine Schwimmsachen vergessen hat, kann sich im Eingangsbereich mit Bademode und -zubehör eindecken.
An der Kasse bekommt man ein Armband mit integriertem Chipcoin. Damit kann man durchs Drehkreuz die Umkleiden betreten:


Der Umkleidebereich ist recht großzügig dimensioniert und sieht mit den anthrazitgrauen Kabinen sowie den Spinden in Holzoptik richtig edel aus. Kleidung, Handy und Geldbörse finden in den Schließfächern Platz, welche ganz easy mit dem Chiparmband abgeschlossen werden. Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich die Unterbringung der Haartrockner zwischen den Schränken - diese wären außerhalb des Schrankbereichs sicher besser aufgehoben. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die Leute dort knubbeln und die Schränke blockieren, wenn mal etwas mehr los ist.


Vor dem Baden ist es natürlich auch im Alpamare Pflicht, zu duschen:


Aus den Duschen betritt man das Bad in einer Art Vorraum, in welchem die Gastronomie zu finden ist:

Neben der landestypischen Imbisskost gibt es hier auch "typisch deutsche" Gerichte wie Currywurst, außerdem wurde die Gastronomie mit Hofbräu-Bierkrügen und anderen Deko-Elementen aus Deutschland verziert. Witzig, dass man hier offenbar versucht hat, ein bayrisches Thema reinzubringen. Die Qualität der Speisen ist durchschnittlich, unsere Pizza kam zweifellos aus der Tiefkühltruhe und trotzdem mussten wir lange auf unser Essen warten. Aber damit kann man in einem Wasserpark leben.
Vorbei an der Gastro gelangt man in die Haupthalle:

Die Architektur des Alpamares ist vergleichsweise simpel gehalten, die Indoor-Beckenlandschaft ruht unter einem etwas düsteren Metalldach, welches ein wenig an eine Fabrikhalle erinnert. Immerhin gibt es eine fast umlaufende Fensterfront, die wenigstens etwas Tageslicht hineinlässt. Besonders groß ist die Halle nicht - auf den Fotos ist nahezu das gesamte Areal zu sehen. Nett fanden wir hier aber den Natursteinboden, der dem Ganzen einen recht edlen Touch verleiht. Am Tag unseres Besuchs war es übrigens schon fast gespenstisch leer im Bad. Wir waren etwa sieben Stunden vor Ort und sind nur einer Handvoll anderer Gäste begegnet. Einen Indoor-Wasserpark, der den ganzen Tag über so verlassen ist, haben wir noch nie zuvor erlebt. Zu Ferienzeiten kann das aber durchaus anders aussehen...

Das einzige richtige Becken im Innenbereich ist das Alpamare-typische Wellenbad:


Die Wellen fand ich im Vergleich zu Pfäffikon oder Bad Tölz eher unspektakulär. Das beige-blaue Becken läuft nach vorne hin flach aus, allerdings betritt man den Pool dennoch über ein paar Treppenstufen, sodass es keinen klassischen "Strand" gibt. Die Temperatur ist angenehm und nicht zu frisch, außerdem gibt es eine coole Unterwasserbeleuchtung.


Direkt vor der tosenden Brandung schließt sich der Wasserspielplatz an:


Für Kinder bis sieben Jahre gibt es hier einen coolen Spielbereich von White Water, welcher nahtlos in die Landschaft eingebettet wurde. Aus dem Boden und auch aus Wasserdüsen im ganzen Bereich schießen Fontänen und Wasserfälle heraus, hier bleibt man also garantiert nicht trocken. Für Kinder auf jeden Fall super!

Jede Menge Wasserspiele:


Für die Kids gibt es auch eine kleine, doppelte Breitrutsche:


Obendrüber thront der große Kippeimer, welcher sich in regelmäßigen Abständen entleert:

Splash!


Das waren alle Wasserangebote im Innenbereich. Doch das Alpamare Scarborough hält auch im Freigelände die eine oder andere Attraktion bereit. Das erste Becken im Außenbereich ist der Garden Pool, welchen man durch diesen Ausschwimmkanal erreicht:


Bei diesem Pool handelt es sich um ein recht großes Erlebnisbecken, welches mit 35 Grad sehr angenehm temperiert ist und somit das ganze Jahr über für Entspannung an der frischen Luft sorgt. Vom Beckenrand ergießen sich Schwallbrausen ins Wasser, außerdem gibt es Sprudelliegen und Unterwasserbänke mit Massagedüsen.


Die Becken hier draußen sind übrigens mit Iod versetzt. Dies soll verschiedene positive Effekte auf die Gesundheit haben, u.a. auf die Blutgefäße.


Das zweite Außenbecken ist nicht mit dem Innenbereich verbunden:


Um diesen Infinity Pool zu erreichen, muss man also noch en Stück durchs Freie laufen. Das Becken hat ebenfalls eine badewannenähnliche Temperatur von 35 Grad Celsius, was wirklich sehr angenehm ist. Auch hier kann man sich unter Wasser von den Sprudeldüsen verwöhnen lassen.


Der Name Infinity Pool kommt übrigens nicht von ungefähr. Wenn man im Becken liegt, kann man bis zur Nordsee schauen - das Meer befindet sich sozusagen direkt hinter dem Gelände:


Neben den Becken hält der Außenbereich noch eine Terrasse mit Ruhemöglichkeiten bereit:

Und von hier draußen kommt auch schon die Hauptattraktion des Bades in Sicht:

Das Alpamare Scarborough bekam einen kompakten, aber dennoch imposanten Rutschenturm mit vier farbenfrohen Proslide-Bahnen spendiert. Damit ist der Rutschenpark nicht ganz so umfangreich wie in den anderen Alpamare-Anlagen, aber trotzdem recht vielseitig und abwechslungsreich. Der Rutschenturm ist hinten links neben dem Wellenbecken angebaut worden.



Bei größerem Andrang muss man sich unten in den Wartebereichen für Reifen anstellen - vor den Landebecken gibt es für jede Rutsche eine eigene Warteschlange. Das war am Tag unseres Besuchs aber nicht notwendig:

Wie können direkt nach oben!

Nach einem recht langen Aufstieg begegnet man den ersten beiden Rutschen:

Beginnen wir links bei Black Run:


Black Run ist eine 800er-Röhrenrutsche vom Typ TurboTWISTER und damit die einzige Bodyslide des Turms. Rutschen darf man ab acht Jahren, außerdem muss man mindestens 1,20 Meter groß sein. Eine Ampelanlage sorgt für die nötigen Abstände.

So sieht die Rutsche von außen aus:

Wie es der Name bereits andeutet, ist die von außen violette Röhre im Inneren pechschwarz. Lediglich ein paar Löcher lassen Tageslicht hinein. Der erste Teil ist eher flach, man rutscht durch ein paar Schlenker, die noch nicht wirklich spektakulär sind.

Nach einer längeren Geraden gibt die Rutsche aber nochmal richtig Gas. Es folgen zwei recht steile Kurven, in denen man recht stark beschleunigt. Vor allem die 360-Grad-Rechtskurve zum Schluss sorgt für einen unerwarteten Boost.


Aus der letzten Helix donnert man ins Landebecken:

Black Run verläuft verhältnismäßig flach und ist daher keine richtige Extrem-Turborutsche, macht aber trotzdem Spaß und vor allem die zweite Hälfte ist schön rasant. Die Kurven kommen zum Teil sehr unerwartet, sodass die Rutschpartie wirklich spannend ist und diverse Überraschungen bereithält. Lediglich die Segmentübergänge sind ziemlich markant ausgefallen, sodass man diese beim Rutschen stark am Rücken spürt. Wirklich schmerzhaft ist es aber glücklicherweise nicht.

Direkt nebenan startet die leuchtend pinke Rutsche Cresta Run:


Cresta Run ist ebenfalls eine Turborutsche, diese wird allerdings im Gegensatz zu ihrem Nachbarn kopfüber auf einer Speedmatte benutzt. Matten kann man sich am Landebecken abholen:

Die Mattenrutsche darf bereits ab sechs Jahren und 1,1 m benutzt werden. Wie schon öfter stößt diese Diskrepanz zwischen Bodyslides und Mattenrutschen meinerseits etwas auf Unverständnis. Die Mattenrutsche ist fast die intensivste und extremste Rutsche im Alpamare und hat die niedrigste Alters- und Größenfreigabe. Und das, obwohl man kopfüber unterwegs ist. Ergibt für mich nicht wirklich viel Sinn - auch in den USA wird das sehr häufig so gehandhabt.


Bereit?

Los geht's!

Die Rutsche startet mit einer Geraden:


Danach reihen sich mehrere Kreisel aneinander, welche überdurchschnittlich steil sind. Dadurch mutiert die Rutsche zu einer waschechten Speedslide mit recht hohen G-Kräften, welche dank der Rutschposition auf der Matte noch intensiver wirken als in Rückenlage. Man rast extrem schnell durch die Rutsche und beschleunigt immer mehr. Gefällt!


Das Landebecken:


Cresta Run war einer unserer Favoriten im Alpamare. Man fegt mit einer Mordsgeschwindigkeit durch den Tunnel und hat bei jeder Kurve den Eindruck, gleich von der Matte katapultiert zu werden. Eine absolut spaßige Angelegenheit - Turborutschen mit Matte machen einfach süchtig und ich kann davon gar nicht genug bekommen. Geniale Rutsche! Hier sind wir an diesem Tag vermutlich am häufigsten gerutscht.


Die nächsten beiden Rutschen starten ganz oben im Tower:


Links startet die grüne Reifenrutsche Olympic Run:

Olympic Run ist eine klassische PIPEline-Röhrenrutsche, welche mit Doppelreifen benutzt wird. Einzelreifen gibt es hier keine, allerdings besteht auch die Möglichkeit, alleine in einem Doppelreifen Platz zu nehmen. Das kombinierte Gewicht bei Zweierbeladung darf 180 kg nicht überschreiten, für "Single Riders" gilt ein Maximalgewicht von 100 Kilo. Ferner muss man mindestens sechs Jahre alt und 1,20 m groß sein, um die giftgrüne Rutsche zu benutzen.

Der Einstieg:


Im Grunde besteht die gesamte Rutsche nur aus Richtungswechseln - es wechseln sich ständig Links- und Rechtskurven ab, Kreisel gibt es keine:


Zu zweit macht das Ganze natürlich noch mehr Laune!

Der Auslauf:


Auch diese Rutsche ist extrem gut! Man ist von Anfang bis Ende extrem schnell unterwegs - ich würde sogar behaupten, dass dies eine der schnellsten "klassischen" Reifenrutschen ist, die wir bisher ausprobiert haben. Dazu kommen viele Richtungswechsel, in denen man sich schön in die Kurve legen kann. Uns hat die Bahn irgendwie ein wenig an die Reifenrutschen in den Lalandias in Dänemark erinnert, welche ebenfalls ein überraschend hohes Tempo bieten. Eine rundum gelungene Rutschbahn!

Und dann gibt es ja zu guter Letzt noch den Signature Ride des Parks:


Snow Storm nennt sich diese Hybrid-Rutsche von Proslide, welche sich aus einem Tantrum bzw. Tornado 24 und einem BehemothBOWL zusammensetzt. Die Benutzung der riesigen Rutsche ist ausschließlich im Viererreifen möglich, welcher mit mindestens zwei und maximal vier Personen besetzt werden muss. Die berühmten gelben Cloverleaf-Rafts müssen hier allerdings aus eigener Kraft die Treppe emporgehievt werden, einen Reifenlift gibt es (noch) nicht, auch wenn im Turm klar die Vorrichtungen für einen solchen erkennbar sind. Das Schleppen kann auf Dauer ziemlich ermüdend sein, allzu oft hintereinander kann man diese Rutsche also nicht rutschen. Rutschen darf jeder ab acht Jahren sowie mindestens 1,20 m Körpergröße.

So sieht das blaue Konstrukt von außen aus:

Oben legt man den Reifen ins Startbecken und kann bei Grünlicht der Ampel starten:


Die Röhrenabschnitte der Rutsche sind im für diesen Rutschentyp charakteristischen Mega-Durchmesser gehalten, der auch bei den Tornados zum Einsatz kommt. Die fette Röhre, die an die drei Meter breit sein dürfte, vollführt nach einem Jump zunächst eine Linkskurve:


Darauf folgt der Drop:



Dieser katapultiert den Reifen in den Tantrum-Trichter:


In diesem "Mini-Tornado" rutscht man einmal die gegenüberliegende Wand hoch, schwingt dann ein weiteres Mal rechts rauf und bleibt danach mehr oder weniger im Wasserwirbel am tiefsten Punkt stehen, bevor man langsam zum Kegelausgang gespült wird. Der erste Schwung nach oben ist besonders bei voller Beladung des Cloverleafs wirklich intensiv - in dem Fall muss man sich wirklich gut festhalten und erreicht an den Hochpunkten der Schwingbewegungen nette Hangtime-Momente, die vor allem der rückwärts Sitzende wahrnimmt. So extrem wie bei einem großen Tornado ist es schon allein aufgrund des viel kleineren Drops nicht, aber dennoch spaßig.

Nach dem Trichter folgt eine recht steile Spirale, in der man ordentlich Tempo aufnimmt:


Gefolgt von einer Rechtskurve:

Diese führt schließlich in den Bowl:


Der Behemoth-Trichter ist riesig, was ein tolles Raumgefühl erzeugt. Besonders häufig kreiselt man allerdings nicht - die Rutsche ist so konstruiert, dass man ziemlich genau eine Runde dreht, bevor man auch schon wieder vom Loch in der Mitte aufgesaugt wird. Diese Bauform wird von Proslide mittlerweile häufiger bei Hybridrutschen eingesetzt, um die Verweildauer in der Rutsche zu verkürzen und die Kapazität damit zu maximieren. Im Grunde ist es nichts anderes als eine Spiralkurve mit rundem Dach, aber eben diese Unterbringung in einem Trichter und die damit einhergehende Räumlichkeit macht schon was her.

Nachdem man den Trichter durch die Mitte verlassen hat, stürzt man einen weiteren Jump hinab und nach einer Kurve folgt dann auch schon das Landebecken:

Die Rutsche macht Spaß, auch wenn sie nicht besonders extrem ist. Die Kombination aus Tantrum-Kegel und Bowl ist mal eine erfrischende Abwechslung und in dieser Form nicht besonders häufig zu finden. Gerade mit vier Personen im Reifen kommt eine Menge Spaß auf. Klar sind die großen Tornados um Welten extremer und bieten einen größeren Thrill, aber trotzdem würde ich behaupten, dass der Hybrid-Ride im Alpamare eine tolle und abwechslungsreiche Rutsche für die ganze Familie ist. Der Rutschmarathon scheitert dann eher an der Kondition, wenn man den Reifen zum zehnten Mal die Treppe hochtragen muss...


Fazit: Das Alpamare Scarborough sieht sich ganz bewusst nicht als klassisches Schwimmbad, sondern eher als Freizeit-/Wasserpark mit klarem Fokus auf die Rutschen. Die Wasserlandschaft im Innenbereich ist daher auch sehr rudimentär und beschränkt sich auf ein Wellenbecken und einen Wasserspielplatz. Toll fanden wir aber die sehr angenehm temperieren Außenbecken, für welche ja auch die anderen Alpamare-Anlagen bekannt sind - hier in England sogar inklusive Nordseeblick. Das Highlight ist der Rutschenturm: Die Rutschen konnten uns auf jeden Fall begeistern und vor allem die Mattenrutsche sowie der Snow Storm wurden von uns unzählige Male berutscht. Das Personal ist äußerst freundlich und passt im ganzen Park sehr gut auf. An das Alpamare Pfäffikon kommt die neue Anlage in unseren Augen nicht ganz heran, aber dennoch ist das Alpamare UK ein klarer Ausflugstipp, sollte es euch mal in die Nähe von Leeds verschlagen. Für Proslide-Rutschen dieses Kalibers lohnt sich ein Besuch auf alle Fälle! Derzeit ist außerdem ein Wellnessbereich im Bau.
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