- 25-Meter-Becken
- Sprungturm
- Erlebnisbecken mit Strömungskanal
- zwei Whirlpools
- Kleinkinderbereich
- Kinder-Rundbecken
- Kursbecken
- Ganzjahres-Außenbecken
Gestaltung | |
Größe | |
Angebotsvielfalt | |
Hygiene | |
Temperatur | |
Rutschen | |
Umkleiden | |
Personal | |
Eintrittspreis | |
Gesamtwertung | (1.9) |
Die Bewertung der Wasserrutsche(n) zählt doppelt! Je niedriger der Score, desto besser die Bewertung.
Wasserparadies Hildesheim
Bischof-Janssen-Str. 30
31134 Hildesheim
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Hildesheim Hbf
Wasserparadies Hildesheim
Hildesheim - besucht am 26.08.17
Etwa 30 Kilometer südöstlich von Hannover findet man das städtisch betriebene Wasserparadies Hildesheim. Das in der Region sehr beliebte Erlebnisbad wurde im Jahr 1990 - damals noch unter dem Namen Rosentherme - in Betrieb genommen und bietet seitdem soliden Wasserspaß bei zentraler Lage in der Hildesheimer City. Das Bad liegt nur etwa 250 Meter vom Hauptbahnhof entfernt und ist damit auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln optimal erreichbar. Autofahrer finden in unmittelbarer Nähe des Wasserparadieses einen großen Parkplatz vor, welcher jedoch gebührenpflichtig ist. Gäste des Wasserparadieses bekommen das Parkticket allerdings an der Kasse entwertet, sodass man in dem Fall lediglich zwei Euro zahlt.
So sieht das Bad von außen aus:
Die Eingangshalle:
An der Kasse wird man freundlich begrüßt und bekommt ein Schlüsselarmband mit integriertem Chipcoin ausgehändigt. Interessanterweise bezahlt man hier erst beim Verlassen des Bades - somit zahlt man auch effektiv nur für die Zeit, die man auch im Bad verbringt. Bleibt man unter zwei Stunden im Bad, so werden für Erwachsene 7,60 und für Kinder 5,50 Euro fällig. Bei einer Aufenthaltsdauer von mehr als zwei Stunden wird automatisch der Tagestarif aufgebucht und man zahlt 10,50 bzw. 7,50 Euro. Schüler und Studenten bekommen übrigens einen Rabatt gewährt und zahlen nur einen Euro mehr als für ein Kinderticket. Weitere Leistungen, z.B. der Übertritt in den Saunabereich oder Verzehr in der Gastronomie, werden auf den Chip aufgebucht und beim Verlassen des Bades kassiert.
Durchs Drehkreuz geht es nun in die Umkleiden:
Der Umkleidebereich ist recht verwinkelt aufgebaut und besteht aus zahlreichen Einzelkabinen, welche relativ viel Platz bieten. Zum Verstauen seiner Habseligkeiten stehen Schließfächer zur Verfügung. Die Nummer des Spindes ist bereits auf dem Schlüsselarmband vorgegeben, welches man an der Kasse erhält.
Durch die Duschen geht es schließlich ins Bad. In einem eigenen Hallenabschnitt befindet sich etwas abgetrennt vom Rest das Sportbad:
Hier gibt es ein 25-Meter-Becken, welches insgesamt acht Schwimmerbahnen bereithält. Der Pool ist in einen Schwimmer- und einen Nichtschwimmerbereich unterteilt. An der tiefen Seite steht an jeder Bahn ein Startblock zur Verfügung, für Wettkämpfe gibt es oberhalb des Beckens außerdem eine Zuschauertribüne.
Außerdem findet man hier einen Sprungturm mit einem 1- sowie 3-Meter-Brett:
Soviel zum Sportbad. Wir wollen aber in den Erlebnisbereich!
Diesem Bereich merkt man auf den ersten Blick an, dass das Bad aus den 90er Jahren stammt. Durch das Holzdach fanden wir die Halle recht düster, was allerdings durch stimmungsvolle Beleuchtung in den Becken wieder etwas wettgemacht wird. Auch die cremefarbenen Fliesen, die man überall im Bad findet, stammen noch aus dieser Zeit. Trotzdem ist die Atmosphäre wirklich gemütlich und die Halle sieht dank einiger platzierter Pflanzen sowie Felsformationen nett aus.
Das Erlebnisbad wird zum Großteil von einem großen Nichtschwimmerbecken gefüllt, welches leicht erhöht im hinteren Teil der Halle liegt:
Das Becken ist außerordentlich verwinkelt, sodass es viel zu entdecken gibt. So gibt es beispielsweise die üblichen Wasserkanonen und sogar zwei Strömungskanäle:
Auf der anderen Seite findet man zwei miteinander verbundene Grotten mit netten Lichteffekten:
Innerhalb der oberen Grotte befinden sich Sprudelliegen sowie eine kleine Fliesenrutsche, mit welcher man eine Etage tiefer in die zweite Grotte rutschen kann. Dort plätschert zusätzlich ein Wasserfall vor sich hin. Wirklich nett, dass man hier eine kleine Wasserspiellandschaft geschaffen hat.
Vom "Dach" der Grotte führt außerdem eine große und recht steile Fliesenrutsche abwärts:
Rund ums Erlebnisbecken wurden noch weitere Attraktionen angeordnet. Im vorderen Teil des Bades findet man einen Whirlpool:
Der Jacuzzi befindet sich unterhalb der Gastro-Galerie und wird mit bunten Unterwasserscheinwerfern illuminiert. Das Wasser im Pool ist sehr warm - wie in der heimischen Badewanne - und es finden relativ viele Personen im Becken Platz. Hat uns gut gefallen.
Rechts daneben gibt es noch ein weiteres kleines Rundbecken mit einem Wasserspiel in der Mitte, welches offenbar ein Kinderbecken darstellt:
In der Ecke ist der eigentliche Kinderbereich zu finden:
Der Planschbereich bietet nicht übermäßig viele Attraktionen, kann aber zumindest optisch punkten. Mit seiner Felsendekoration ist er nett anzusehen und ein wasserspeiender Clown sorgt für Spielspaß. Außerdem können sich die Kids die Zeit mit einer kleinen Mini-Rutsche sowie einer Wasserfallgrotte vertreiben.
Im hinteren Bereich des Bades - gleich hinter dem Erlebnisbecken - schließt sich in einer Grotte ein weiterer Whirlpool an:
In einem separaten Raum befindet sich etwas abgetrennt außerdem das Kursbecken:
Wie der Name schon sagt, wird dieses Becken für Aquakurse genutzt, steht aber die meiste Zeit ganz normal für alle Gäste zur Verfügung. Das Becken ist angenehm warm und verfügt über umlaufende Massageliegen zur Entspannung. In der Mitte sprudelt in gewissen Zeitabständen außerdem eine große Fontäne vor sich hin. Durch die leicht separierte Unterbringung ist es hier deutlich ruhiger als in der Haupthalle, was der Entspannung natürlich zugute kommt.
Das letzte verbleibende Becken ist das ganzjährig nutzbare Außenbecken. Dieses erreicht man über diese Schleuse:
Das Becken hat laut Badangaben eine Temperatur von 31 Grad. Das ist natürlich angenehm, gerade in der kalten Jahreszeit wären hier aber ein paar Grad mehr sicher nicht verkehrt. Davon abgesehen ist das Becken jedoch recht gut ausgestattet: Bodensprudler, Nackenduschen und Sprudelliegen sorgen für Bewegung im Wasser.
Soviel also zur Wasserlandschaft. Das Bad an sich ist wirklich nett, man hat auf kleiner Fläche alle nötigen Attraktionen unterbringen können. Das eigentliche Highlight im Bad und der eigentliche Grund für unseren Besuch ist aber die Rutsche:
Bereits seit 1990 verfügte das Wasserparadies Hildesheim über eine klassische, 67 Meter lange Rolba-Nautic-Rutsche. Diese hatte schon gewissen Kultstatus und wurde irgendwann sogar nachträglich mit Lichteffekten versehen. Seit 2017 ist von der Rutsche allerdings nichts mehr zu sehen. Sie musste weichen, um Platz für etwas Neues zu schaffen - XStream™!
XStream ist eine High-Tech-Wasserrutsche von Klarer, welche komplett im Inneren der Halle verläuft und mit allerlei technischen Schikanen ausgestattet ist. Die Rutsche ist bei einer Höhe von 11 Metern 97 Meter lang und damit sowohl höher als auch länger als die alte Rutsche, welche auf knappen acht Metern startete. Rutschen darf man ab sieben Jahren, jüngere Benutzer müssen von ihren Eltern begleitet werden.
Achtung: Spoiler-Alarm! Die Rutsche setzt massiv auf Überraschungseffekte. Wenn ihr euch bei eurem Besuch überraschen lassen wollt, solltet ihr jetzt nicht weiterlesen.
Über eine Treppe geht es rauf auf die Galerie:
Von dort aus gelangt man über einen futuristischen Treppenaufgang die letzten Meter bis zum Start nach oben:
Dort wartet der Einstieg:
Der Start der weißen Röhrenrutsche erinnert ein wenig an den Thunderbird im H2O Herford, bloß ohne Videobildschirme im Startelement. Die Rutsche ist vollgestopft mit Technik, was bereits am Einstieg deutlich wird und bei einigen Gästen sicherlich zu Verwirrung führen könnte. Zunächst muss das grüne Licht der Ampel abgewartet werden. Danach kann man aus vier verschiedenen Effektprogrammen wählen:
Zur Auswahl stehen die Modi Tiefsee, Dschungel, Space und Nacht. Bei letzterem Modus sind alle Effekte abgeschaltet und man rutscht durch absolute Dunkelheit. Das Dschungel-Programm aktiviert zusätzlich einen Nebelvorhang am Start.
Auf der linken Seite des Einstiegs kann man nun die Wassereffekte konfigurieren. Man kann den Nebel ausschalten oder einen Wasserfall initialisieren (wobei dieser erst in Zukunft nachgerüstet wird):
Ein besonderes Feature sind die beiden Knöpfe auf der rechten Seite:
Mit "Wasser +" und "Wasser ++" lässt sich die Wassermenge regulieren. Wird kein Knopf gedrückt, fließt die geringste Menge durch die Röhre, was natürlich auch die höchste Rutschgeschwindigkeit zur Folge hat. Mit den Knöpfen kann man nun den Wasserfluss nach eigenem Wunsch erhöhen. Ich muss allerdings sagen, dass das Rutschgefühl bei allen drei Wasser-Einstellungen sehr ähnlich ist. Einen großen Unterschied habe ich zumindest nicht feststellen können.
Wie man sieht, gibt es hier unglaublich viele Möglichkeiten, seine Rutschpartie individuell zu gestalten. Und dann können wir auch endlich losrutschen!
Gleich nach dem Start folgt eine Linkskurve, in welche eine Fake Slide integriert ist:
Die Fake Slide ist ein Illusionseffekt von Klarer, welcher einen anderen Bahnverlauf in einer Kurve vortäuscht. Je nach gewähltem Programm hat man den Eindruck, geradeaus auf einen Affen, einen Delfin oder ein Raumschiff zuzurutschen, biegt aber im letzten Moment nach links ab.
Nach einer Linkskurve folgt der Infinity Jump:
Auch hier sind LED-Videopanels verbaut, welche auf das gewählte Szenario abgestimmt sind. Immer wieder ein cooler Effekt, auf den LED-Screen zuzurutschen und dann nach unten wegzutauchen. Da hier keine weiteren Lichtquellen im unteren Bereich stören, funktioniert die Illusion hier zumindest beim ersten Rutschen noch recht gut. Mittlerweile kennen wir dieses Element aber auch schon recht gut, sodass der Schockeffekt nicht mehr wirklich eintritt.
Nach dem Infinity Jump folgt eine steile und äußerst rasante Kurve, in welche gleich zwei Fake Slides integriert sind:
Die erste Fake Slide hat wieder einen LED-Bildschirm:
Die zweite hingegen einfach nur eine Glasscheibe mit Blick nach draußen:
Und diese erzeugt die mit Abstand wirkungsvollste Illusion in der Rutsche! Selbst beim dritten oder vierten Rutschen erschreckt man sich noch immer, da dieses Element wirklich extrem unerwartet kommt. Man rutscht die ganze Zeit eine Kurve und vermutet, dass die Kurve noch weitergeht, obwohl in Wahrheit ein plötzlicher Richtungswechsel folgt. Darin ist die Fake Slide integriert, sodass man tatsächlich den Eindruck hat, aus der Rutsche zu fallen. Eine perfekte Stelle für dieses Element! In unseren Augen sind die Fake Slides mit Glas ohnehin deutlich wirkungsvoller als die mit LED-Elementen. Ich hoffe, dass diese in Zukunft noch öfter gebaut werden.
Danach folgt ein Richtungswechsel und es geht durch einen Kreisel:
Gefolgt von einer Geraden, auf die wiederum eine Fake Slide mit Animation folgt:
Zum Schluss passiert man noch eine kleine S-Kurve...
...und rutscht durch einen weiteren Nebelvorhang, bevor die Rutsche mit einem Sofa-Auslauf endet:
Dort kann man seine eigene Rutschzeit ablesen:
Und damit nicht genug, gibt es sogar noch Touchpoints in der Rutsche:
Insgesamt 10 Touchpoints gilt es während der Rutschpartie zu berühren. Die recht schwach leuchtenden, grünen Punkte wechseln ihre Farbe bei Berührung auf Rot und werden vom System registriert. im Landebereich hängt eine Art Display, welches die getroffenen Punkte leuchtend anzeigt.
Zwischenfazit zur Rutsche: Was für ein High-Tech-Monster! Insgesamt vier (!) Fake Slides, ein Infinity Jump und die Nebeleffekte sorgen für eine wirklich einzigartige Rutschpartie. Der Verlauf ist zudem gerade nach dem Infinity Jump sehr rasant und mit der richtigen Rutschtechnik kann man hier verdammt schnell werden. Der Auslauf ist auch stark, da man richtig schön ins Wasser eintaucht. Wir hätten uns zwischen den Fake Slides vielleicht noch ein paar "normale" Lichteffekte wie Blitzer oder Lichtringe gewünscht, aber ansonsten ist die Rutsche wirklich genial und macht süchtig. Deutschlandweit auf jeden Fall eine der technisch aufwändigsten Bahnen! Bemerkenswert fanden wir außerdem, wie man es geschafft hat, eine fast 100 Meter lange Rutsche komplett innerhalb der Halle unterzubringen.
Die Nebeleffekte im Inneren der Rutsche haben übrigens noch einen weiteren Nutzen, außer nett auszusehen. Durch den Sprühnebel wird die Wärme innerhalb der Rutsche gehalten, sodass die Energiekosten gering bleiben. Generell ist die Rutsche sehr energiesparend gebaut worden. So laufen die Effekte auch nicht ständig durch, sondern werden durch Sensoren ausgelöst und nach ein paar Sekunden wieder automatisch abgeschaltet.
Und wenn nach dem ausgiebigen Rutschen der Magen knurrt, kann man sich in der badeigenen Gastronomie auf der Galerie stärken:
Fazit: Das Wasserparadies Hildesheim ist ein nettes, klassisches Freizeitbad, welches eine schöne Wasserlandschaft mit vielen verwinkelten Ecken bereithält und zum Entdecken einlädt. Auf relativ kleiner Fläche wurde ein abwechslungsreiches Wasserangebot geschaffen, welches auch für die Erholungssuchenden das Passende bereithält. Die Rutsche ist natürlich genial und rechtfertigt für Rutschenfans auch eine gewisse Anreisestrecke. Das alles gibt es zu humanen Eintrittspreisen. Uns hat das Bad prima gefallen und wir werden sicher wiederkommen!
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