
- 50-Meter-Sportbecken mit Sprungturm
- Wellenbecken
- mehrere Whirlpools
- Aquarien-Tauchbecken
- Flachwasserbecken am Wellenbad
- Strömungskanal
- Ganzjahres-Außenbecken
- Außen-Erlebnisbecken (im Sommer)
- Außen-Kinderbecken (im Sommer)
- Wellnessbereich mit Textilsaunen

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Gustavsvik
Stenbackevägen 4
702 26 &OUml;rebro Zur Homepage
Örebro Gustavsviksbadet
Lost City Gustavsvik
Örebro (S) - besucht am 08.10.15
In Örebro lockt bereits seit 1938 das Resort Gustavsvik zahlreiche Urlauber und Tagesgäste in die schwedische Natur. Ende der 30er Jahre wurde in der heute rund 115.000 Einwohner zählenden Stadt ein Strandbad auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegelei errichtet. Die Ziegelei gehörte einer gewissen Emilia Gustafsson, woraus sich auch der Name Gustavsvik ableitet. Durch die Aufbereitung zweier großer Teiche wurde damals ein Strandbad erschaffen, welches lange Zeit ein beliebtes Freizeitangebot in Örebro darstellte. Im Jahr 1963 wurde schließlich ein überdachtes 50-Meter-Bad ergänzt, wobei auch dieses bis in die 80er Jahre hinein nur im Sommer geöffnet war. Auch ein Campingplatz wurde mit den Jahren nachgerüstet. Für ganzjährigen Badespaß wurde im Jahr 1986 schließlich das Gustavsvikbadet errichtet, welches 2002 umfangreich ausgebaut wurde und zahlreiche neue Attraktionen erhielt. 2015 wurde mit der Lost City eine weitere große Ausbaustufe fertiggestellt und das gesamte Bad erhielt eine eindrucksvolle Thematisierung sowie drei neue Rutschen.
Die Anreise nach Gustavsvik ist von Stockholm aus relativ unkompliziert möglich. Über die E18 gelangt man auf direktem Wege nach Örebro. Vor Ort findet man einen gebührenpflichtigen Parkplatz. Der Parkschein muss per Kreditkarte an einem Automaten gezogen werden, den wir aber leider bei unserem Besuch vollkommen übersehen hatten. Als wir dann nach dem Besuch wegfahren wollten, hatten wir einen Strafzettel unterm Scheibenwischer. Hier also unbedingt dran denken, einen Parkschein zu ziehen.

Von außen wie von innen wirkt der Eingangsbereich erst einmal recht unscheinbar:

Der Eintritt kostet für Erwachsene umgerechnet rund 20 Euro (195 Kronen), Kinder zahlen mit 145 Kronen umgerechnet rund 15 Euro. Alle Tarife sind grundsätzlich Tageskarten, zeitlimitierte Tickets werden nicht angeboten. In Anbetracht dessen, dass wir uns hier in einem der größten Indoor-Wasserparks Schwedens befinden, sind die Preise echt in Ordnung. Wer nur Bahnen schwimmen möchte, kann auch entsprechend preiswertere Sportbad-Tickets erwerben, welche aber keinen Zugang zur Lost City erlauben.
Nach dem Bezahlen geht es direkt durch in die Umkleiden:

Der Umkleidebereich scheint schon einige Jahre auf dem Buckel zu haben und besteht, wie in Schweden die Regel, aus insgesamt zwei recht engen Sammelumkleiden - einer für Damen und einer für Herren. Einzelkabinen gibt es keine, das Umziehen ist also nur auf den zentral platzierten Bänken möglich. Die Schuhe müssen auch hier bereits vor Betreten der Umkleiden ausgezogen werden. Zum Verstauen von Taschen und Kleidung gibt es farbenfrohe Kleiderspinde, welche mithilfe einer 10-Kronen-Münze verschlossen werden können. Der Schlüssel baumelt dann während des Aufenthaltes an einem recht lockeren Gummiband am Handgelenk.
Durch die ebenfalls eher zweckmäßigen Duschen geht es schließlich ins Bad:


Die Haupthalle der Lost City stammt im Kern aus den 80er Jahren, wurde aber im Jahr 2002 renoviert und um diverse Attraktionen ergänzt. Bereits auf den ersten Blick fällt die geniale Gestaltung des Bades auf, welche im Jahr 2015 neu hinzugekommen ist. Das gesamte Bad ist im asiatischen Dschungel-Stil gehalten - aber anders, als man es von anderen Bädern kennt. Die Gestaltung erinnert irgendwie etwas an Indiana Jones oder andere Abenteurerfilme - antike Säulen mit mysteriösen Inschriften, Statuen und jede Menge Felsen und Pflanzen sorgen für ein richtig stimmiges Ambiente. Dazu wird in der grundsätzlich eher düsteren Halle viel mit Kunstlicht gearbeitet, welches ebenfalls zur Atmosphäre beiträgt. Unterstrichen wird das Ganze von Soundeffekten aus der Welt des Regenwaldes. Die Lost City ist ganz klar eines der am besten thematisierten Hallenbäder, die wir bisher zu Gesicht bekommen haben!

Zentrales Element der Halle ist das Wellenbecken:


Der recht große Wave Pool wird vor allem im hinteren Bereich richtig cool beleuchtet. Wellenbetrieb findet regelmäßig statt, die Brandung ist sogar relativ stark und hat uns gut gefallen. Nach hinten hin wird das Becken tiefer, während es vorne in einen flachen Strandbereich ausläuft. Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich sind dabei mit einer Leine abgetrennt. Das Wasser hingegen fanden wir sehr kühl - generell haben wir an dem Tag ziemlich gefroren. Ob das immer so ist, oder ob wir nur einen schlechten Tag erwischt haben, kann ich leider nicht sagen.

Ansicht aufs Wellenbecken von der Rückseite:

Ans Wellenbad wurden auch eine gemütliche Bucht mit Unterwasserbänken sowie einem Strömungskanal angegliedert:


An den Flachwasserbereich schließt sich zusätzlich ein etwas sinnloses Flachwasserbecken an, welches ebenso kühl ist wie das Wellenbecken:

Rund ums Wellenbecken verteilen sich noch weitere Attraktionen. Zum Entspannen stehen mehrere Whirlpools bereit:

Hier war die Temperatur wenigstens erträglich, wenn auch nicht so warm, wie man es von einem Hot-Whirlpool erwarten würde. Immerhin gibt es gleich mehrere derartige Pools im ganzen Bad verteilt, sodass man auch bei mehr Andrang noch ein Plätzchen findet. Die Gestaltung drumherum ist ebenfalls richtig gut. Lediglich die Becken an sich passen nicht so sehr zum Gesamtkonzept, da sähe ein Natursteinbecken sicher cooler aus als so ein Plastik-Pool.

Im Bad gibt es natürlich auch einen Kinderbereich:

Für Kleinkinder steht ein Planschbecken mit einem Schiff sowie kleinen Rutschen zur Verfügung. Ein weiterer Pool hält eine Rutsche in Form eines Tintenfisches bereit. Wasserspeiende Figuren und Sitzgelegenheiten für die Eltern sind hier ebenfalls zu finden.


Zum Spielen im Trockenen gibt es noch einen schön anzusehenden Spielplatz mit einem lustigen, weichen Boden:

Wir wollten aber natürlich hauptsächlich eines: Rutschen! Und das kann man in der Lost City natürlich auch. Der Eyecatcher im Bad und schon auf den ersten Blick nicht zu übersehen ist die Trichterrutsche Vortex:


Dieser Space Bowl stammt von Polin und wurde offenbar durch Hydrosport Kanab aufgebaut. Mit einer Starthöhe von 8 Metern ist es eine eher kleine Trichterrutsche, die Länge der Röhre beträgt 18,5 Meter. Bereits ab acht Jahren darf man hier rutschen, allerdings sollte man geübter Schwimmer sein.

Eine Wendeltreppe führt nach oben...

...zum Rutscheneinstieg:

Interessanterweise gibt es hier zur Abstandsregelung keine Ampelanlage, stattdessen hängt oberhalb des Einstiegs lediglich ein Monitor, welcher den Trichter zeigt. Sobald der Vorausrutschende durchs Loch geplumpst ist, darf man starten. Hier wird den Gästen also noch ein wenig gesunder Menschenverstand abverlangt.


Los geht's:

Der Verlauf der Röhre ist recht ungewöhnlich. Zunächst geht es in einem mehr oder weniger steilen Linksbogen abwärts:


Danach folgt kurz vor Ende noch ein Richtungswechsel und man passiert eine Rechtskurve:

Diese führt schlussendlich in den Trichter:


Der Richtungswechsel nimmt einem leider recht viel Schwung, sodass man nicht besonders vorteilhaft in den Trichter einfährt. Man ist recht langsam unterwegs und eiert eher durch den Trichter, als dass man vernünftige Runden drehen würde. Immerhin - und das muss man bei einem Polin-Bowl dieses Baujahres ja betonen - sind die Übergänge im Trichter eträglich. Man spürt sie zwar deutlich, aber unangenehm oder gar scharfkantig sind sie zum Glück nicht.

Hat man die Mitte des Bowls erreicht, fällt man durchs mittige Loch ins Landebecken:

Uns konnte die Trichterrutsche nicht so sehr begeistern. Die Geschwindigkeit ist doch eher gering und der Streckenverlauf etwas kurios. Man muss aber natürlich auch im Hinterkopf behalten, dass die Rutsche in recht beengten Platzverhältnissen gebaut wurde und man daher beim Layout offenbar Kompromisse eingehen musste. Witzig ist aber das Plumpsbecken zum Schluss, welches mit nur 1,6 Metern verhältnismäßig flach ist - ich konnte darin sogar noch stehen. Normalerweise sind solche Becken deutlich tiefer.

Kommen wir zur nächsten Attraktion. Ebenfalls im Inneren der Lost City befindet sich die Tunnelrutsche Pitch Black:

Der Treppenaufgang liegt im vorderen Bereich der Halle:

Pitch Black ist eine von außen rot-weiße Tunnelrutsche von Kanab, welche auf 6,4 Metern Höhe startet und insgesamt 56,6 Meter Länge misst. Die Rutsche weilt bereits seit 2002 in Gustavsvik und ist damit die älteste Rutschbahn im Bad. Wie auch die Trichterrutsche darf man bei Pitch Black ab 8 Jahren an den Start gehen. Von außen wurde die rote Röhre mit Applikationen versehen, die wie das Ferrari-Logo aussehen - lediglich mit dem Gustavsvik-Signet statt dem berühmten Pferd. Hier wird also schon deutlich, dass es sich um eine durchaus rasante Bahn handelt.

Der typische Kanab-Einstieg:

Wie der Name schon sagt, ist die Rutsche von innen dunkel. Es geht mit einem recht stattlichen Drop los:

Darauf folgt eine weite Kurve:


Als Effekte bietet die Tunnelrutsche hier die typischen Lauflichtringe:

Nach der Kurve folgt ein weiterer, äußerst großer Jump:


Der Jump sorgt für einen enormen Geschwindigkeitsschub, der schon fast an eine Turborutsche rankommt. Wenn man mit Schwung startet, verliert man hier sogar den Kontakt zur Rutsche und wird richtig herumgewirbelt. Sehr witzig ist auch die Tatsache, dass der Jump durch das Fehlen jeglicher Effekte absolut unerwartet im Dunkeln kommt. Das obige Foto ist mit Blitz entstanden, während des Rutschens sieht man aber nur den ersten der oben erkennbaren Lichtringe.
Nach dem Drop folgt eine enge Kurve:

Hier wird man enorm herumgeworfen und überschlägt sich fast. Danach kommt noch eine kurze Gerade, woraufhin man in einen weiteren Knick geprügelt wird:

Wenn man in diese letzte Kurve einfährt, wackelt die Rutsche an allen Ecken und Enden und verformt sich, als würde sie aus Gummi bestehen. In dieser Kurve muss man wirklich aufpassen, sich nichts zu stoßen, da sie wirklich enorm eng ist. Das war beim ersten Rutschen wirklich ein kleiner Schockmoment.

Nach einem finalen Mini-Jump endet der wilde Ritt in einem eigenen Landebecken:


Seine Rutschzeit kann man dann auf der Anzeigetafel ablesen:

Pitch Black ist mal eine ganz andere Art von Black Hole. Der Verlauf ist enorm ungewöhnlich und sehr intensiv. Die unbändigen Kurven nach dem unerwarteten Mitteljump sind brutal und der Knick am Schluss ist beängstigend. Leider wird der Rutschspaß massiv durch die Segmentübergänge getrübt, die alles andere als angenehm sind - hier sollte mal über eine neue Beschichtung nachgedacht werden, denn bei solchen Geschwindigkeiten sollte die Oberfläche schon glatt sein.

Vom selben Treppenaufgang wie Pitch Black erreicht man auch die gelbe Rutsche Thunderstorm. Dazu geht es noch ein paar Treppenstufen höher durch diesen gelben Sternentunnel:

Auch Thunderstorm ist eine Kanab-Tunnelrutsche, welche allerdings erst im Jahr 2010 nachgerüstet wurde. Mit 101 Metern ist die Rutsche ein ganzes Stück länger als Pitch Black und startet zudem auf einer Höhe von 12 Metern. Die Altersfreigabe liegt auch hier bei acht Jahren.

So sieht die Bahn von außen aus:

Der Einstieg:


Der erste Teil der Rutsche besteht aus zwei langen Geraden, welche ungewöhnlich breit und mit einem fast quadratischen Profil gefertigt wurden:


Danach folgt ein Jump und die Rutsche geht in die gewohnte Tunnelform über:

An dieser Stelle sind zwei dicht aufeinanderfolgende Plexiglaselemente in die Tunnelabdeckung eingelassen. Vermutlich sollen diese beim schnellen Vorbeirutschen Blitze symbolisieren.

Die Rutsche beschreibt nach den Geraden eine Spirale nach rechts mit wechselndem Radius:


Hat man die Helix hinter sich gelassen, führt die Rutsche kurz nach drinnen und macht einen offenen U-Turn oberhalb des Sportbeckens (dazu am Schluss mehr):


Und zack, wieder ab durch die Wand nach draußen:

Dort wartet noch eine langgezogene Kurve:

Zum Schluss gibt es auch hier einen kräftigen Jump:


Der Auslauf:


Die Rutsche ist recht spaßig und zudem relativ lang. Nett sind hier außerdem die Stroboskopblitze und Donner-Soundeffekte, welche die Rutschfahrt etwas aufwerten und dem Namen Thunderstorm Rechnung tragen. Die Segmentübergänge sind relativ markant ausgeprägt, wenn auch nicht so extrem wie bei der Rutsche zuvor. Kann man auf jeden Fall mal rutschen.

Weiter hinten schließt sich der wohl am genialsten thematisierte Bereich an:


Hier geht es nämlich in die eigentliche "Lost City". Ich würde mal behaupten, dass dies die eindrucksvollste Thematisierung ist, die wir jemals in einem Hallenbad gesehen haben. Das Areal ist in einem bis ins kleinste Detail gestalteten Dschungel-Stil gehalten und sieht absolut genial aus. Auch hier wirken vor allem die Soundeffekte aus dem Dschungel klasse, die eine ganz besondere Stimmung erzeugen. Wir waren echt begeistert! Center Parcs und andere Tropenbäder mögen ja genial sein, aber das hier ist irgendwie nochmal was ganz Anderes, da hier noch die asiatische Komponente mit reinspielt. Muss man einfach selbst gesehen haben!


Der Eingang in die Dschungelwelt:


Dieser Teil des Bades beherbergt hauptsächlich die genial in die Szenerie eingebettete Wildwasserbahn:


Der Vildforsen schlängelt sich gut getarnt durch die üppige Fels- und Dschungellandschaft. Die Altersempfehlung zum Rutschen beträgt hier zwölf Jahre. Die beigefarbene Bahn ist ähnlich wie in den Center Parcs als beschichtete Rinne gestaltet und wurde nicht aus GfK-Elementen zusammengesetzt, wie es bei den in Europa sonst verbreiteten Wildwasserflüssen (z.B. in Norderstedt oder Hamm) der Fall ist.


Die Treppe rauf geht es zum Startbecken:

Über die Schwelle, und los gehts!

Der erste Abschnitt hat schon ordentlich Speed zu bieten und trägt die Gäste mit der Kraft des Wassers durch den Canyon. Stellenweise wird man überspült oder schlägt auch mal an der Seite an - so muss das sein, Wildwasser-Feeling pur! Dabei ist die Bahn umrandet von viel Grün, sodass man sich wie im Dschungel fühlt.
Der Kanal bringt einen nach ein paar Kurven ins erste Zwischenbecken:

Im Zwischenbecken hat man nun zwei Möglichkeiten. Entweder man nimmt die Breitrutsche nach unten, die zuerst über eine Art Kletterwand erklommen werden muss:


Oder aber man rutscht die Wildwasserbahn weiter, was wir natürlich tun:


Dieser Teil der Bahn bietet unterwegs einen recht stattlichen Jump, welcher für etwas Speed sorgt und einen auch mal auf Tauchstation gehen lässt. Die Strömungen sind hier aber nie so stark wie beispielsweise bei dem berüchtigten Wildwasserfluss in Belgien, sodass man hier keine Panik haben braucht, nicht wieder aufzutauchen. Das gesammelte Tempo geht zudem recht schnell wieder verloren, sodass man einen Großteil der Strecke paddeln muss.


Nach einigen weiteren Kurven und kleinen Drops gelangt man ins zweite Zwischenbecken:

Hier gab es offenbar auch mal eine weitere Möglichkeit zum Weiterrutschen, diese Bahn ist aber mittlerweile nicht mehr in Betrieb:


Dann nehmen wir eben den regulären Weg. Von hier aus geht es in den zumindest optisch coolsten Teil der Bahn:


Hier rutscht man vorbei an blau beleuchteten Felsen, Statuen und mystischen Efeuranken. Sieht absolut genial aus und erinnert fast eher an einen Darkride als an einen Wasserpark! Zudem ist die Strömung hier auch nochmal eine ganze Ecke stärker als im vorherigen Abschnitt. Man wird stellenweise unter Wasser gezogen und legt den ersten Teil fast ohne eigenes Zutun zurück.

Zum Schluss geht es noch eine kleine Piste abwärts, die einen geradewegs in eine recht starke Strömung katapultiert:

Durch einen Wasserfall gelangt man in den Auslauf:

Die Wildwasserbahn ist zwar nicht die heftigste, die wir bisher erlebt haben, aber ohne Zweifel eine der am coolsten thematisierten! Ich kann es einfach nicht oft genug sagen - es ist einfach geil, wie man die Rutsche derart stimmig in die Dschungellandschaft eingebettet hat. Vor allem der letzte Abschnitt ist klasse und dass man während der Abfahrt aus verschiedenen Routen wählen kann, trägt ebenfalls zum Spaßfaktor bei. Daumen hoch!

Abgesehen von der Wildwasserbahn findet man hier auch eine separat stehende Breitrutsche:


Die recht steile Rutsche, die offenbar aus demselben Material wie die Wildwasserbahn besteht (Beton?), sorgt beim Eintauchen für eine stattliche Fontäne und mitunter werden umstehende Gäste geduscht. Für zwischendurch eine durchaus nette Bahn, aber natürlich nichts Weltbewegendes.

In die Dschungellandschaft ist außerdem noch der Akvariepool integriert:


Dieses kleine Becken sieht auf den ersten Blick aus wie ein unspektakuläres Tauchbecken in der Sauna, in dem man sich abkühlen kann. Tatsächlich verbergen sich hier unter Wasser allerdings mehrere Aquarien, welche man bestaunen kann. Eine Schwimmbrille ist dafür sicher hilfreich. Das Becken ist dabei umrandet von hohen Felsmauern und jeder Menge Vegetation - sieht richtig klasse aus.

Zwischen der Dschungelwelt und dem Wellenbecken ist neben einigen Whirlpools auch der Zugang ins Außenbecken zu finden:

Der Outdoor-Pool hat eine geschwungene Form, war bei unserem Besuch aber wie die Innenbecken eher frisch temperiert, sodass uns nicht so sehr der Sinn nach einem allzu langen Aufenthalt stand. Sitzbänke mit Sprudeldüsen bringen zumindest etwas Bewegung ins kühle Nass.


Und vom Außenbecken aus schweift unser Blick auch auf das Highlight der Lost City:

Den großen Rutschenturm!


Mit dem Umbau zur Lost City wurde im Jahr 2015 dieser riesige Rutschenturm eröffnet, welcher drei ungewöhnlich lange Rutschen beherbergt. Den Aufbau der Rutschen übernahm erneut Hydrosport Kanab, gefertigt wurden die Rutschen allerdings von Polin und Van Egdom. Der Tower wurde ganz hinten an die bestehende Halle angebaut.
Dort befinden sich auch die drei Landebecken:

Bei allen drei Rutschen handelt es sich um Reifenrutschen, die wahlweise im Einzel- oder Doppelreifen berutscht werden dürfen. Rutschhilfsmittel liegen in mehr als genügender Anzahl im Landebereich bereit:

Der Aufgang nach oben:

In sechzehn Metern Höhe starten die drei Rutschen nebeneinander:


Beginnen wir ganz links beim Treasure Hunter:


Treasure Hunter ist eine ovale Reifenrutsche vom Typ Magic Hole. Die knallgelbe Bahn stammt ursprünglich von Polin und ist mit 206,5 Metern die mit Abstand längste Rutsche in der Lost City, gleichzeitig handelt es sich um eine der längsten Rutschen Skandinaviens. Im Gegensatz zu den anderen Rutschen im Bad darf man hier bereits ab einem Alter von sieben Jahren rutschen.


So sieht die Rutsche von außen aus (gelbe Rutsche rechts im Bild):

Die Rutsche ist insgesamt nicht sehr rasant, aber dafür schön lang und kurvenreich. Die Effekte sind ebenfalls recht vielfältig. So gibt es am Anfang bunte, "halbe" Daylight-Ringe:

Außerdem verfügt die ovale Röhre über Tageslichteffekte in Form von Blitzen:


Danach geht es durch einen Abschnitt mit bunten LED-Spots:


Gefolgt von einem bunt beleuchteten Part, der von innen mit einer Art Schachbrettmuster bedruckt wurde:


Kurz vor Ende passiert man zudem einen beeindruckenden Laser-Effekt:

Dieser "Arctic Light"-Effekt kommt auf Fotos leider nicht wirklich gut rüber. Es handelt sich um eine nebelartige, bewegte Laserprojektion, die an Nordlichter erinnert. Sieht wirklich genial aus, Van Egdom nutzt diesen Effekt mittlerweile auch häufiger.

Zum Schluss gibt es dann noch einen netten Jump:

Dieser kündigt das Ende der Bahn an und katapultiert einen mit Schwung ins Landebecken:


Uns hat die Rutsche gut gefallen, auch wenn sie natürlich nicht sehr schnell oder wild ist. Aber eine über 200 Meter lange Rutsche erlebt man nicht alle Tage und zudem sind die Effekte wirklich richtig gut. Sogar Soundeffekte sind in der Röhre zu finden. Top!


In der Mitte der Reihe findet man die Rennrutsche Jungle Escape:


Auch Jungle Escape wurde vom türkischen Hersteller Polin Waterparks gefertigt, während der Aufbau durch Kanab erfolgte. Die Bahn besteht aus zwei parallelen bzw. gespiegelten Rutschen mit gleicher Länge, sodass sie perfekt für Wettrennen geeignet ist. Mit 155,5 m Länge ist auch diese Rutsche alles andere als kurz.

Beide Bahnen haben eigene Ampelanlagen, die unabhängig voneinander schalten. Wer jedoch Lust auf ein Wettrennen hat, kann diesen Knopf drücken, um einen gemeinsamen Countdown für beide Seiten zu starten:

Der Countdown erscheint dann auf der Ampel, welche von 3 herunterzählt:

Und ab gehts!

Es geht mit einer kleinen S-Kurve los:


Danach folgt ein Kreisel, interessanterweise auf beiden Seiten in dieselbe Richtung, welcher von innen weiß und mit bunten Lichtern versehen ist:

Auf einem gemeinsamen, geraden Abschnitt kann man kurz darauf seinen Gegner sehen:


Danach verschwindet man aber auch schon wieder im knallroten Tunnel:

Nach der gemeinsamen Teilstrecke geht es erneut durch mehrere Kreisel und Kurven, die mitunter schön rasant sind. Unterstrichen wird das Race-Feeling außerdem durch Soundeffekte. Das Tempo nimmt merklich zu und in den Kurven schwingt man schön hoch.


Besonders cool ist das Finalstück in Form eines langgezogenen Drops:


Hier rutscht man direkt neben seinem Gegner abwärts und erfährt einen letzten Speedboost. Zum Race-Feeling trägt ebenfalls das schwarz-weiße Schachbrettmuster bei.

Der Jump katapultiert die Gäste schlussendlich ins Landebecken:


Dort wird auch die Rutschzeit angezeigt:

Die Rutsche ist richtig gut! Sie ist flott und außerordentlich lang - zwar nicht so lang wie die Ovalrutsche nebenan, aber immerhin über 150 m - und es ist immer wieder genial, auf Rekordjagd gegen seine Freunde anzutreten. Ob eine Racing-Anlage bei Reifenrutschen Sinn macht, sei mal dahingestellt, Spaß macht es so oder so!

Die dritte und letzte Rutsche des Turms nennt sich River Run:


Anders als die ersten beiden Reifenrutschen stammt diese nicht von Polin, sondern von Van Egdom, und ist eine Kegelrutsche vom Typ Crazy Cone mit insgesamt drei Trichtern. Auch der Cone ist schön lang: Genau 161,4 Meter! Das ist wirklich beachtlich und dürfte eine der längsten Cone Slides des niederländischen Fabrikanten sein.

So sieht das blau-gelbe Konstrukt von außen aus:

Am Start der 161 Meter langen Bahn verbirgt sich eine weitere Besonderheit:

River Run wurde mit dem iSlide-System ausgestattet. Per Touchscreen lassen sich verschiedene Effektprogramme auswählen, welche die Licht- und Soundstimmung im Inneren der Rutsche beeinflussen. Außerhalb der Niederlande haben wir dieses System noch nicht oft zu Gesicht bekommen, umso überraschter waren wir, im fernen Schweden diese Attraktion vorzufinden.
Auch hier wurde eine der Countdown-LED-Ampeln verbaut. Sobald diese Grün zeigt, können wir starten:

Nach dem Start geht es zunächst durch eine Kurve, welche von innen weiß und mit den typischen bunten LED-Spots versehen ist:

Nach einem kleinen Jump gelangt man auch schon in den ersten Cone:


Die Ausgangsgeschwindigkeit ist hier noch relativ gering, sodass man nur schwach von links nach rechts schaukelt. Das wird aber durch die genialen Effekte wieder wettgemacht, die man dadurch umso länger bewundern kann. Im Inneren des Trichters befinden sich eindrucksvolle Laser-Effekte, welche auf die ebenfalls weiß beschichtete Innenseite des Cones projiziert werden. Bunte Kreise, Spiralen oder andere geometrische Formen lassen einen vermuten, man wäre in einer anderen Welt.


Hat man den ersten Trichter hinter sich gelassen, folgt ein weiterer Kreisel mit RGB-Flash-Effekten:

Welcher mit etwas höherem Tempo in den zweiten Cone führt:

Im Inneren dieses Trichters verbergen sich mehrere Projektoren, welche ein Video auf die Innenwände des Cones werfen. Auf den Fotos kommt das leider nicht so gut rüber, aber beim Rutschen war der Effekt wirklich wirkungsvoll. Auch von der Konstruktion her ist dieser Cone recht ordentlich, man schaukelt schon deutlich mehr hin und her als beim ersten Kegel.


Daraufhin geht es durch einen weiten Bogen, der mit bunten Daylight-Effekten versehen ist:


Die Kurve bringt den Gast schließlich in den letzten und unserer Meinung nach besten der drei Cones:


In diesem Trichter schwingt man subjektiv am weitesten nach oben, gerade im Doppelreifen muss man sich wirklich gut festhalten, um nicht aus dem Reifen geschleudert zu werden. Die Effekte sind hier besonders imposant. Mithilfe von Moving-Heads werden bunte Projektionen im Cone erzeugt, zusätzlich dröhnt laute Charts-Musik aus gigantischen Lautsprecherboxen. Wir sind ja schon viele Rutschen gerutscht, aber das hier ist wirklich etwas Besonderes. Kaum eine andere Rutsche vermittelt derart "Disco-Feeling" wie diese Cone Slide!


Doch nach dem dritten Cone ist immer noch nicht Schluss. Es geht nämlich noch durch eine steile Helix, in der man weiter Speed aufnimmt:


Auch River Run hat am Schluss einen recht markanten Jump als Finale:

Nach einer langen und turbulenten Fahrt kommt man wieder wohlbehalten im Auslauf an:

Was für eine Rutsche! Der Verlauf ist genial und in den Cones schaukelt man schön auf. Das absolute Highlight ist hier aber die Ausstattung mit Effekten. Das dürfte die mit Abstand am technisch aufwändigsten ausgestattete Rutsche sein, die wir bisher testen durften. Projektionen, Laser und sogar richtige Show-Movingheads lassen einen vermuten, dass man sich auf einer Showbühne oder in der Disco befindet statt auf einer Wasserrutsche. Für uns war die Cone Slide das klare Highlight in der Lost City! Auch wenn man immer dieselben Lieder von Katy Perry und David Guetta in Dauerschleife irgendwann nicht mehr hören kann...
Eine Fotoanlage wurde ebenfalls eingebaut:

Das Fotosystem von iSlide kannten wir bereits von mehreren Installationen in den Niederlanden. Man sucht auf dem Tablet sein Foto und nach Eingabe der E-Mail-Adresse bekommt man das Bild per Mail nach Hause geschickt.
Soviel zum Freizeitbad. Wer die Lost City während der Sommermonate besucht, bekommt im Außenbereich weitere Attraktionen geboten. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs im Oktober war das Außengelände logischerweise schon in der Winterpause, trotzdem haben wir einen kleinen Rundgang gemacht und uns den Outdoorbereich auch noch angeschaut.
Hier draußen gibt es noch ein weiteres Erlebnisbecken mit Strömungskanal:


Außerdem findet man hier eine witzige Skulptur mit einigen Kinderrutschen:

Draußen befindet sich auch diese große Breitrutsche, welche sogar ziemlich spaßig aussieht:


Wieder zurück nach drinnen ins Warme, wo noch das Sportbad auf uns wartet:

Der Sportbereich war ursprünglich die Keimzelle des Erlebnisbades und dient nach wie vor als Trainingsstätte für Schwimmer sowie für Schwimmkurse. Das Becken hat eine Länge von 50 Metern, wobei nur rund die Hälfte der Bahnen die volle Länge nutzt. Die andere Hälfte ist in zwei 25-Meter-Becken geteilt und wiederum eine Hälfte davon (12,5 Meter) dienen als flaches Lehrschwimmbecken, welches vorne links als dunkle Fläche zu erahnen ist. Ein Sprungturm gehört ebenfalls zur Ausstattung des Sportbades.

Zu guter Letzt bietet die Lost City noch einen ausgedehnten Wellnessbereich. Wir haben diesen dummerweise nicht besucht, da die Tür auf der Galerie, die zum Wellnessbereich führt, abgeschlossen war. In dem Moment war das ärgerlich, da wir uns drauf gefreut hatten, uns in der Sauna aufzuwärmen. Wie ich später erfuhr, hätte man einfach nur den Spindschlüssel gebraucht, um die Tür aufzuschließen... naja, dann eben beim nächsten Mal. Dann haben wir wenigstens einen Grund, nochmal zurückzukommen


Fazit: Die Lost City von Gustavsvik konnte uns voll und ganz überzeugen! Die Thematisierung vor allem im hinteren Bereich der Halle ist superb und die Rutschen machen richtig Spaß. Insbesondere die Cone Slide mit ihren aufwändigen Effekten hat uns gefallen und fast jede Rutsche hat am Schluss einen coolen Jump als Finale. Bei einigen Rutschen sollten die Fugen allerdings mal neu verspachtelt oder die Bahnen gleich neu beschichtet werden, da es stellenweise doch etwas unangenehm beim Rutschen ist. Die Wasserlandschaft ist ebenso vielfältig wie die Rutschenauswahl und hält sowohl für Schwimmer als auch für Erholungssuchende das Passende bereit. Lediglich die Wassertemperatur fanden wir bei unserem Besuch sehr kühl, hoffentlich wurde hier mittlerweile nachgebessert. Die Preise sind für schwedische Verhältnisse human und das Personal wie aus Skandinavien gewohnt sehr nett. Wir haben einen ganzen Tag dort verbracht und werden sicherlich nochmal hinfahren, wenn wir mal wieder in der Nähe sind. Ein Muss für jeden Rutschenfan, der in Schweden weilt!
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