- Wellenbecken
- Erlebnisbecken mit Strömungskanal
- Ganzjahres-Außenbecken
- Grottengang
- drei Whirlpools
- zwei Kleinkinderbecken
Gestaltung | |
Größe | |
Angebotsvielfalt | |
Hygiene | |
Temperatur | |
Rutschen | |
Umkleiden | |
Personal | |
Eintrittspreis | |
Gesamtwertung | (1.7) |
Die Bewertung der Wasserrutsche(n) zählt doppelt! Je niedriger der Score, desto besser die Bewertung.
Natur-Therme Templin
Dargersdorfer Str. 121
17268 Templin
Zur Homepage
Templin Thermalbad
Natur-Therme
Templin - besucht am 21.03.17
In der schönen Uckermark finden Badefreunde die Natur-Therme Templin. Dieses Erlebnisbad befindet sich in der achtgrößten Stadt Deutschlands (der Fläche nach) und in der unberührten Natur Brandenburgs, etwa eine Autostunde nördlich von Berlin. Von der Autobahnabfahrt der A11 sind es noch rund 30 Kilometer Fahrt über Land, bevor man die etwas abseits liegende Therme erreicht. Autofahrer können ihr Fahrzeug auf einem großen Parkplatz abstellen. Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel gelangen von Berlin aus ebenfalls recht easy nach Templin und vom dortigen Bahnhof aus mit dem Bus bis zur Haltestelle "Thermalbad".
Die Therme verfügt über zwei Eingänge. Einmal den Haupteingang:
Und dann noch ein separates Entree für Sauna und Wellness:
An der Kasse erhält man ein Armband mit Schlüssel und Chip. Da es sich hierbei um eine Therme handelt, sind die Eintrittspreise etwas höher als in "normalen" Erlebnisbädern. Eine Solebad-Tageskarte für Erwachsene schlägt mit 19 Euro zu Buche, zwei Stunden gibt es zum Preis von 10 Euro. Kinder bis 14 Jahre zahlen 13,50 bzw. 4,50 Euro. Das Personal war übrigens ausgesprochen zuvorkommend und freundlich!
Nach dem Bezahlen geht es gleich zu den Umkleiden:
Noch vor den Umkleidekabinen muss man sich hier seiner Schuhe entledigen - eine Praxis, die man aus den neuen Bundesländern bereits gewohnt ist. Der Umkleidetrakt ist funktional gehalten und war bei unserem Besuch sehr sauber. Das Verschließen der Schränke geschieht ganz problemlos mit dem Schlüsselarmband, welches man an der Kasse bekommen hat. Dort ist auch gleich die Schranknummer mit aufgedruckt, sodass man nicht ewig nach einem freien Schrank suchen muss.
Im Durchgang zwischen Umkleiden und Bad verbergen sich noch die Duschen:
Und aus diesen betritt man die Halle:
Die Natur-Therme Templin macht gleich beim Betreten einen wirklich positiven und freundlichen Eindruck. Die Wasserlandschaft befindet sich unter einem pavillonförmigen Holzdach, welches kombiniert mit zahlreichen Pflanzen und Felsen sowie blauen Farbakzenten für ein naturnahes Ambiente sorgt. Große Glasflächen lassen jede Menge Tageslicht in die Halle. Hier fühlt man sich auf Anhieb wohl.
Im vorderen Teil der Therme findet man den großzügigen Kinderbereich:
Das Areal ist mit seiner Felsen-Dekoration wirklich nett anzusehen und hat uns irgendwie an die Kinderbereiche in den Wonnemar-Bädern erinnert, die meist ähnlich aufgebaut sind und auch oftmals über Felsformationen verfügen. Neben Sitzgelegenheiten für die Eltern sowie einem Wickelraum gibt es hier auch ein paar Becken. Das erste ist etwas flacher und kleiner und hat im Grunde keine wirklichen Attraktionen:
Das zweite ist etwas größer:
Das Becken ist mit einem witzigen Mosaik gefliest worden und kommt mit zwei kleinen Fontänen-Installationen daher. Für die ganz Kleinen gibt es leicht erhöht noch eine Babymulde mit extra flachem Wasser.
Außerdem finden die Kids hier eine Rutsche vor:
Die flache Edelstahl-Kinderrutsche stammt aus dem Hause Wiegand und führt in seichten Kurven abwärts, die mit einem ganz leichten Rinnsal bewässert werden. Unten wartet ein separates Mini-Landebecken. Für erste Rutschversuche auf jeden Fall super und dank der niedrigen Starthöhe der Bahn können Eltern ihren Nachwuchs auch prima beim Rutschen an der Hand führen.
Vom Kinderbereich nun zu den Angeboten für die etwas Größeren. Ebenfalls im vorderen Bereich befindet sich der Grottengang:
Dieses Becken hat uns besonders gut gefallen. In einer langgezogenen Felsgrotte befindet sich ein schummrig beleuchtetes, sehr flaches Solebecken. Dieses kann man entweder durchschreiten oder sich einfach flach ins 36 Grad warme Salzwasser hinlegen. Die Sole rieselt dabei auch über die Felsen ins Wasser und erzeugt somit eine besonders salzhaltige Luft. Ein wirklich interessantes Becken, welches ich in dieser Form so noch nicht gesehen habe.
Der Rest der Wasserlandschaft befindet sich ein paar Treppenstufen tiefer. Das größte Becken und Mittelpunkt der Therme ist das Erlebnisbecken:
Das Becken ist recht verwinkelt aufgebaut und es gibt jede Menge Attraktionen zu entdecken. Vorne an findet man einen Strömungskanal sowie diverse Nackenduschen. Weiter hinten verfügt der Pool noch über Sprudelliegen und Bodensprudler. Das Wasser ist wirklich warm und wird dem Namen Therme definitiv gerecht.
Außerdem gibt es im Becken eine witzige Fontäneninsel:
Durch einen Schwimmkanal gelangt man ins ganzjährig Nutzbare Outdoor-Becken:
Der Außenpool ist mit einer Felsgrotte samt Wasserfall sowie mit geysirartigen Bodensprudlern ausgestattet, die für ordentlich Bewegung im Wasser sorgen. Außerdem hält auch der außen liegende Teil Sprudelliegen bereit, auf denen man relaxen kann. Dank der warmen Wassertemperatur kann man sich hier auch im Winter prima aufhalten, ohne zu frieren. Dabei hat man sogar noch einen wirklich schönen Ausblick auf die umliegende Natur.
Zurück nach drinnen. Im gesamten Bad verteilen sich insgesamt drei Whirlpools:
Neben diesem großen Sprudelbecken oberhalb des Erlebnisbeckens findet man noch zwei weitere, etwas kleinere Jacuzzis im vorderen Bereich der Halle. Das Wasser ist hier ähnlich heiß wie im Grottengang zuvor und ähnelt damit der heimischen Badewanne - richtig angenehm.
Im hinteren Teil - neben dem Erlebnisbecken - ist dann noch das Wellenbad zu finden:
Der Wave Pool ist eher von der kleineren und flacheren Sorte, die Wellen sind ebenfalls eher der Kategorie familienfreundlich zuzuordnen. Dennoch klasse, dass man hier überhaupt ein Wellenbecken mit eingeplant hat. Wasserkanonen am Beckenrand sowie eine Art Wasserpilz im Flachwasserbereich sorgen auch außerhalb der Wellenzeiten für Action im Becken.
Und hier stoßen wir auch auf den Hauptgrund unseres Besuchs:
Die Naturtherme Templin bietet nämlich auch einen Rutschenturm, der immerhin zwei Röhrenrutschen um die 100 Meter bereithält. Vermutlich um den Lärm der Rutschen aus der Halle fernzuhalten, wurde der Rutschenbereich kurzerhand in einen kleinen Anbau einquartiert:
So sieht der Turm von außen aus:
Die beiden Röhren haben Hinweisschilder von Klarer, allerdings stammen die Rutschen ursprünglich von FGGT. Ein genaues Baujahr ist uns leider nicht bekannt, da die Therme allerdings anno 2000 eröffnet wurde, ist davon auszugehen, dass auch die Rutschen aus dieser Zeit stammen dürften.
Der Aufgang nach oben:
In 13 Metern Höhe befinden sich die Rutschenstarts:
Beginnen wir auf der linken Seite bei der quietschgelben Röhre:
Die gelbe Bahn ist die mit 98 Metern etwas kürzere der beiden. Bei einer Starthöhe von 13 Metern kann man sich schon denken, dass es sich hierbei um eine waschechte Spaßmaschine handelt. Es geht noch recht gemächlich mit einer langen, flachen Geraden los:
Danach folgt eine 360-Grad-Rechtskurve:
Gefolgt von einem Linkskreisel:
Der erste Teil der Spirale ist nicht wie der Rest der Rutsche als Röhre gestaltet, sondern als Halbschale mit durchsichtiger Abdeckung. Dadurch kann man beim Rutschen den Blick nach draußen in die Uckermarker Natur schweifen lassen.
Danach geht es wieder als gewohnte Röhre weiter:
Der Kreisel hat es wirklich in sich und man kann hier richtig schön Geschwindigkeit aufbauen. Die Bahnteile sind dabei für eine Rutsche dieses Baujahrs erstaunlich gut verfugt, man spürt wirklich keine einzige Naht! Dadurch beschleunigt man beachtlich, als ob man gar keine Reibung hätte.
Nach dem Kreisel passiert man einen kleinen Jump:
Dieser wirft einen in einen recht knackigen Richtungswechsel:
Und an dieser Stelle wird die Rutsche richtig gut! Man schwingt die Kurve hoch, hebt von der Rutschfläche ab und donnert wieder auf die Bahn auf. Richtig cool, wie man hier herumgewirbelt wird, macht enorm viel Spaß.
Mit hohem Tempo und einem finalen Jump erreicht man schließlich das Landebecken (im Bild der rechte Auslauf):
Die Röhre macht richtig Fun! Am Anfang ist man noch eher langsam unterwegs, beschleunigt aber spätestens im Kreisel erstaunlich stark und im letzten Richtungswechsel wird man richtig schön herumgewirbelt. Eine richtig gute FGGT-Anlage, wie man es von diesem Vintage-Hersteller auch gewohnt ist! Auch der Auslauf ist sehr lustig - es handelt sich um einen Sofa-Auslauf, welcher den Rutschenden langsam ins etwas tiefere Wasser leitet. Beim Erreichen des Landebeckens geht man daher erstmal auf Tauchstation. Ein sehr ähnliches Auslaufsystem mit zwei nebeneinander endenden Röhren gibt es auch im Aqualand Köln oder im GalaxSea Jena.
Eine Zeitmessung hat die Rutsche auch:
Seit 2016 dient die Röhre mit ihrer Zeitnahme sogar als Austragungsort der Brandenburgischen Rutschmeisterschaften, welche in Kooperation mit dem DRV (Deutscher Rennrutsch Verband) sowie den Pomerania Whales veranstaltet werden. Zuletzt fanden im März 2017 die 2. Brandenburgischen Meisterschaften statt.
Die zweite Rutsche ist die Black Hole:
Die Black Hole ist von außen dunkelgrün, von innen aber erwartungsgemäß pechschwarz. Mit 103 Metern ist die Rutsche ein paar Meter länger als ihr Nachbar, hat aber immer noch ein recht ordentliches Durchschnittsgefälle, welches deutlich über den üblichen 10% liegt. Auch hier rutscht man also auf einer wirklich schnellen FGGT-Bahn.
Die Black Hole beginnt mit einer Helix, welche mit Lauflichtringen ausgeschmückt wurde:
Danach folgt ein Kreisel nach links:
Dieser Abschnitt der Rutsche ist quasi vollkommen dunkel. Von außen sind hier die Vorrichtungen für einen Sternenhimmel zu erkennen, welcher allerdings nicht (mehr) funktionierte. Die einzige Beleuchtung dieses Teils ist ein Schwarzlichtmotiv am Ende des Kreisels.
Danach geht es durch eine längere Gerade:
An deren Ende sollte eigentlich ein Wasservorhang mit Projektor auf den Gast niederregnen, welcher aber wie bei fast allen Anlagen nicht in Betrieb war:
Gleich darauf folgt ein U-Turn:
Nach einer weiteren Geraden passiert man eine plötzliche Rechtskurve, welche in den finalen Jump führt:
Dieser ist lichtdurchlässig gelb gehalten und katapultiert einen schließlich ins Auslaufbecken:
Die Black Hole macht ebenfalls richtig Spaß, auch wenn sie nicht ganz so intensiv und schaukelig ist wie die gelbe Bahn nebenan. Vor allem das letzte Stück macht aber wirklich Laune und man schwingt schön die Kurve rauf. Schade fanden wir hier lediglich, dass die meisten Effekte nicht mehr funktionierten - auch wenn so eine ganz dunkle Rutschpartie natürlich ebenfalls ihren Reiz hat.
Fazit: Wir haben die Anreise nach Brandenburg keinesfalls bereut, die Natur-Therme Templin konnte uns wirklich begeistern. Die toll gestaltete Wasserlandschaft hält schön warme Becken bereit und vor allem der Salzwasser-Höhlengang weiß zu überzeugen. Für Rutschenfans ist die Therme ebenfalls einen Besuch wert - die beiden Röhrenrutschen, allen voran die gelbe Bahn, machen richtig viel Spaß. Dafür lohnt sich also schon ein Besuch. Die gesamte Anlage ist zudem sehr gepflegt und das Personal wirklich nett und freundlich. Die Eintrittspreise sind natürlich vergleichsweise hoch, was aber in Anbetracht der Angebote sowie der Tatsache, dass es sich um eine Therme handelt, zu verschmerzen ist. Insgesamt können wir das Bad nur empfehlen und wer beispielsweise in Berlin weilt, sollte sich die Anlage auf jeden Fall mal anschauen.
User-Kommentare zu diesem Bericht
intothefloodagain schrieb am 03.09.2017 - 21:35 Uhr: Unser Besuch in der Therme war vollauf gelungen! Für alle war etwas dabei (5 Personen zwischen 4 und 80:-)) |
Die Kommentarfunktion steht derzeit leider nicht zur Verfügung.