
- 25-Meter-Becken
- Wellenbecken
- Erlebnisbecken
- Ganzjahres-Außenbecken
- Strömungskanal
- acht Whirlpools
- Kleinkinderbereich
- Kaltwasserbad
- Textilsaunen
- Dampfbad
- Solegrotte
- Eisgrotte
- Freibad (im Sommer)

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Gesamtwertung | (2.3) ![]() |
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Park Wodny Tropikana
Karkonoska 14
58-540 Karpacz Zur Homepage
Park Wodny Tropikana
Karpacz (PL) - besucht am 02.01.16
Im beliebten polnischen Wintersportort Karpacz, welcher im niederschlesischen Riesengebirge liegt, finden Urlauber eine ganze Palette an unterschiedlichen Hotels. Neben dem Sandra Spa gibt es in der kleinen Stadt noch ein weiteres Hotel mit einem Wasserpark, genauer gesagt das Hotel Gołębiewski. Das Hotel ist eines von vier Resorts mit diesem Namen - die anderen drei Anlagen befinden sich in Wisła, Mikołajki und Białystok. Das Hotel in Karpacz liegt ziemlich abseits und Wegweiser fehlen quasi komplett, sodass wir erst einmal ziellos umhergeirrt sind, bis das Hotel in Sichtweite kam. Vor Ort gibt es einen großen, kostenfreien Parkplatz.

Das Hotel von außen:

Die Hotel-Lobby macht bereits einen edlen und gehobenen Eindruck:


Das Hotel an sich war uns aber eher uninteressant. Wir wollen ins Erlebnisbad, welches auf den Namen Tropikana hört:

An der Tageskasse erhält jeder Badegast ein großes Handtuch, für welches keine Leihgebühr anfällt. Hotelgäste haben offenbar kostenlosen Zugang zum Bad, Tagesgäste zahlen für 1,5 Stunden 30 Złoty. Das entspricht knappen sieben Euro, was auf jeden Fall in Ordnung geht. Wer länger als eineinhalb Stunden bleiben möchte, zahlt für jede angefangene halbe Stunde 5 Złoty auf (ca. 1,15 Euro). Da kann man echt nicht meckern.

Durchs Drehkreuz gelangt man in den Umkleidebereich:

Die Anzahl der Umkleiden fanden wir etwas knapp bemessen, es war recht viel Betrieb und wir mussten relativ lang auf eine freie Kabine warten. Pro Schrankreihe gibt es lediglich zwei Umkleidekabinen. Schließfächer hingegen gibt es genügend, diese werden mithilfe des Chiparmbandes abgeschlossen. Dieses scannt man an einem zentralen Terminal und bekommt so einen Schrank zugewiesen, welcher sich daraufhin öffnet. Hat man seine Straßenkleidung verstaut, drückt man die Schranktür einfach zu, um den Spind zu verriegeln. Easy as that.


Nach dem Duschen betreten wir das Bad:

Der Name Tropikana spiegelt sich in der Optik des Bades so gut wie gar nicht wider. Tropische Gestaltungselemente fehlen im Grunde gänzlich, stattdessen setzt die Anlage auf ein edles und schlichtes Ambiente. Die Halle ist eher dunkel, wird aber durch eine ansprechende Beleuchtung gut in Szene gesetzt. Auf jeden Fall sehr nett.

Schauen wir uns mal die Beckenauswahl an. Im Bad findet man ein Wellenbecken:

Das Wellenbad fängt wie üblich flach an und wird nach hinten hin bis zu 1,60 m tief. Bodensprudler sorgen außerhalb des Wellenbetriebs für Abwechslung im Pool, am Rand des Beckens wurden darüber hinaus Schwallbrausen installiert. Leider waren wir nicht lang genug vor Ort, um noch die Wellen austesten zu können.


Die Sportlichen unter uns haben die Möglichkeit, sich im 25-Meter-Becken zu verausgaben:

Das Sportbecken ist mit fünf Bahnen ausgestattet und ist in einem Schwimmer- sowie einen Nichtschwimmerbereich unterteilt. An der tiefsten Stelle kommt das Becken auf 2,2 Meter, der Nichtschwimmerbereich ist 90 Zentimeter tief.

Dahinter befindet sich der Zugang ins ganzjährig nutzbare Außenbecken:

Bereits das Einstiegsbecken ist recht groß gestaltet und könnte mit seinen Massagedüsen sogar einzeln stehen. Die deutlich größere Wasserfläche befindet sich natürlich draußen - hier gibt es eine Felsformation mit Wasserfall sowie verschiedene Massagedüsen und Sprudelliegen im Wasser.

Der andere Teil der L-förmigen Halle wird hauptsächlich durch das große Erlebnisbecken beansprucht:


Das Wasser ist wirklich angenehm warm und wird durch verschiedene Attraktionen in Bewegung versetzt. Wasserfälle, Schwallbrausen und Massagedüsen sorgen für Abwechslung im durchaus verwinkelten Becken. Außerdem gibt es einen Wasserpilz, welcher zeitweise in Betrieb ist.


Dahinter ist ein Kinderbereich zu finden:

Der Kleinkinderbereich besteht aus einem großen Planschbecken, welches mit allerlei bunten Figuren verziert ist. Darüber hinaus gibt es eine kleine Kinderrutsche sowie ein nettes Design der Bodenfliesen im Pool. Rundum steht jede Menge Platz für die Eltern zur Verfügung.
In der Halle gibt es außerdem einen separaten Strömungskanal:

In der Mitte des Kanals befindet sich eine Art Insel mit Wasserfontänen und einer farbenfrohen Schildkröten-Figur. Sieht wirklich nett aus.

Doch auch zum Entspannen im warmen Wasser gibt es im Bad etwas. Nämlich insgesamt acht (!) Whirlpools:

Dies sind übrigens keine gewöhnlichen Sprudelbecken, sondern spezielle Jacuzzis mit unterschiedlich aufbereitetem Wasser. Das Wasser ist mit verschiedenen Mineralien versetzt und bei 36 bis 38 Grad herrlich warm. Zwei der Pools sind mit Salzwasser befült, bei dreien badet man in Moorwasser. Bei den anderen handelt es sich um Magnesium-Calcium-Bäder, Aromabäder und auch ein ganz normales Chlorwasser-Becken ist dabei. So eine große Auswahl an Whirlpools dürfte wirklich einzigartig sein.
Wir sind aber natürlich zum Rutschen nach Polen gefahren. Am Ende der Halle ist der Rutschenaufgang zu finden:

Das Tropikana beherbergt insgesamt vier relativ seltsame Wasserrutschen. Es handelt sich dem Augenschein nach um alte Rolba-Nautic-Bahnen, welche irgendwann modernisiert und neu beschichtet worden sind. Die Rutschen starten von einem eigenen Rutschenturm, der sehr großzügig dimensioniert ist. Die Bahnen selbst verlaufen zum Großteil durch Technikräume, sodass sie von außen nicht einsehbar sind.


Oben starten die vier Rutschen nebeneinander:

Ganz links in der Reihe startet die Rutsche Cebula:


Cebula ist das polnische Wort für Zwiebel und dieser Name passt zur Rutsche, da es sich hierbei um eine Trichterrutsche der Bauart Space Bowl handelt. Die Besonderheit hier ist allerdings, dass die Strecke vor dem Trichter nicht als runde Röhre, sondern als übertunnelte Großwasserrutsche im U-Profil gefertigt ist - der Tunnel hat eine Höhe von 1,40 m. So etwas hatten wir vorher noch nie bei einem Trichter gesehen. Anders als die anderen Rutschen ist die Trichterrutsche nur zeitweise in Betrieb.


Witzige Ampel:

Der Verlauf der Rutsche ist ebenfalls ungewöhnlich. Im Wesentlichen beschreibt die Rutsche eine Linkskurve, diese wird jedoch zweimal durch lange Geraden unterbrochen:

Man erreicht hier überraschend hohe Geschwindigkeiten und in den Richtungswechseln wird man ordentlich die Kurven hochgeworfen. Nett sind auch die Lichteffekte mit Farbwechsel, welche ganz offensichtlich nachträglich installiert wurden. Die Verarbeitung der Rutschfläche ist optimal, man spürt keine einzige Fuge.

Die Rinne führt schließlich in den Trichter:


Im Bowl dreht man ungefähr zwei Runden, bevor man durchs Loch in der Mitte fällt:


Die Trichterrutsche macht Spaß und stellt mit ihrer U-förmigen Anlaufröhre eine wirklich kuriose Rutsche dar. Zwar ist es nicht die schnellste Trichterrutsche auf diesem Planeten, aber die Beschleunigung in der tunnelförmigen Rutsche ist schon ordentlich. Schade ist lediglich, dass die Rutsche nicht durchgehend läuft, was aber anhand des erhöhten Personalbedarfs auch verständlich ist - immerhin ist das hier "nur" ein Hotelschwimmbad. Übrigens hat auch der andere Hotel-Wasserpark in Karpacz - das Sandra Spa - eine Trichterrutsche im Programm, sodass es in der relativ kleinen Stadt gleich zwei Bowls gibt.


Die anderen drei Rutschen kann man eigentlich als Einheit betrachten, denn es handelt sich um drei mehr oder weniger gleiche, parallele Bahnen:


Im Wesentlichen sind die einzelnen Bahnen sehr stark vergleichbar mit der Röhre vor dem Trichter. Auch hier handelt es sich um übertunnelte U-Profil-Rutschen, welche offenbar von Rolba-Nautic stammen und eine Breite von 95 cm haben. Die drei parallelen Rutschen sind zwischen 42,70 m und 49,6 m lang (von links nach rechts werden sie jeweils länger) und weisen eine Höhendifferenz von knappen 8 m auf. Daran erkennt man bereits, dass man es hier mit durchaus schnellen Exemplaren mit ordentlichem Durchschnittsgefälle zu tun hat.


Let's go!

Die Rutschen beginnen allesamt mit einer Linkskurve:


Danach folgt eine längere Gerade, auf der man schön von links nach rechts schaukelt:

Nach der Geraden geht es durch eine weitere Linkskurve, welche ungewöhnlich steil ist. In diesem Bogen beschleunigt man immens und erreicht Geschwindigkeiten, die schon fast an eine Turborutsche erinnern. Dadurch, dass die Rutschen fugenlos und sehr glatt beschichtet sind, spürt man kaum Reibung. Richtig cool.
Die letzten Meter verlaufen als offene Gerade:


Danach rast man geradewegs aufs Landebecken zu, in welches man schnurstraks eintaucht:


Das Auslaufbecken hat eine Tiefe von 1,20 m, was auch im ganzen Rutschenbereich mehr als deutlich signalisiert wird. Riesige Schilder weisen mehrfach auf die Wassertiefe hin. Generell fällt es auf, dass in polnischen Bädern extrem große Hinweis- und Warnschilder angebracht sind - Sicherheit hat dort offenbar einen sehr hohen Stellenwert.
Zwischenfazit: Die dreibahnige Rutschbahn hat uns richtig gut gefallen! Zwar sind die einzelnen Bahnen allesamt recht kurz, aber das wird durch die wirklich rasante Rutschfahrt wieder kompensiert. Nach meinem Empfinden war die ganz linke Bahn die schnellste der drei, die rechte gefühlt die am wenigsten intensive. Drei wirklich kuriose Rutschen mit einer einzigartigen Bauform und einem überraschend genialen Verlauf! Wir waren echt erstaunt, wie viel Speed man hier draufbekommt. Die Lichteffekte sind auch nett und die großen Tunnelabdeckungen geben ein interessantes Raumgefühl. Als Racing-Anlage taugen die Rutschen durch die unterschiedlichen Längen weniger, trotzdem waren wir begeistert!

Das Bad hält neben den actionreichen Angeboten auch jede Menge Wellness bereit. In einer gemütlichen Nische sind mehrere Textilsaunen zu finden:

Die Saunen waren eine willkommene Abwechslung und haben uns gut gefallen. Für Textilsaunen sind die Schwitzkabinen ungewöhnlich heiß und es werden verschiedene Aromen angeboten. Hier haben wir uns nach dem Rutschen etwas aufgewärmt.
Auch ein Dampfbad gehört zur Ausstattung des Relaxbereichs:

Der Bereich ist auch mit eigenen Duschen...

...sowie einem Kaltwasserbecken - Zimna woda - ausgestattet:


Das eiskalte Becken bringt den Kreislauf nach dem Saunagang wieder in Schwung. Wer sich die volle Dröhnung geben will, kann sich auch unter die Kippeimer stellen, die einen mit einem großen Wasserschwall garantiert sofort abkühlen. Ich war ohnehin schon erkältet und habe mir diese Prozedur daher erspart.

Des Weiteren beinhaltet der Wellnessbereich eine Eisgrotte mit blauer Beleuchtung und außerordentlich kühler Temperatur. Im Inneren der Grotte befindet sich ein Eisbrunnen, welcher Crush-Eis ausspuckt. Auch dies stellt eine gute Möglichkeit zur Erfrischung nach dem Saunieren dar.


Sehr cool fanden wir auch die Solegrotte, in welche ein Gradierwerk integriert ist:

Bei gemütlicher, roter Lichtstimmung kann man es sich auf den Liegestühlen bequem machen und die salzhaltige Luft atmen. Selbst beim Boden bzw. Untergrund der Grotte handelt es sich um Salz. Da die Grotte etwas abseits der Halle liegt, ist es hier auch schön ruhig.


Danach machten wir uns wieder auf den Weg ins nächste Bad. Es war auf jeden Fall ein lohnenswerter Besuch!


Fazit: Das Erlebnisbad Tropikana im Hotel Gołębiewski Karpacz ist zwar nicht besonders riesig, bietet aber eine erstaunlich vielseitige Auswahl an Attraktionen. Vor allem für Wellness-Freunde hält die Anlage jede Menge textile Saunen und Entspannungsbereiche bereit. Highlight sind natürlich die Rutschen im Bad, welche aufgrund ihrer kuriosen Bauform etwas Besonderes sind und sicher für jeden Rutschenfan interessant sein dürften. Vor allem die witzige Racer-Rutsche hat uns gut gefallen. Das alles gibt es zu günstigen Eintrittspreisen. Einen Kurztrip nach Karpacz können wir nur empfehlen - der Ort liegt nicht weit von der deutschen Grenze entfernt und wenn man schon mal da ist, kann man auch prima das Erlebnisbad im Sandra Spa besuchen, welches immerhin vier Rutschen - darunter einen weiteren Trichter - sein Eigen nennt.
User-Kommentare zu diesem Bericht
Björn schrieb am 17.02.2018 - 19:58 Uhr: Sehr schöner Bericht! Ich verstehe nur die Bewertung nicht ganz... In dem Schwimmbad gibt es ja relativ viele Becken und die Halle sah auf den Bildern groß aus. Ich glaube ich hätte dafür eine bessere Bewertung gegeben... und zu der Bewertung der Rutschen, ich frage mich wieso es kein ++ gab, denn ihr sagt das die Rutschen gut verarbeitet sind und es gibt ja immerhin 4 Stück... Bei anderen Berichten von euch gab es teilweise weniger Rutschen wo ihr zum Teil auch gesagt habt das man dort die Fugen spürt und es war dann trotzdem ein ++ oder +. Trotzdem en schöner Bericht und viele Grüße aus dem Spessart;) |
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