- Nichtschwimmerbecken
- Kleinkinderbereich
- Ganzjahres-Außenbecken mit Cabriodach
- Whirlpool
- Wellnessbereich mit Dampfbad und Saunen
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Schlosshotel Lacknerhof
Unterberggasse 172
5542 Flachau
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Schlosshotel Lacknerhof
Flachau (A) - besucht am 29.09.16
Auf unserer Tour durch Österreich, auf welcher wir hauptsächlich Hotels mit eigenen Erlebnisbädern besucht haben, haben wir auch einen Abstecher nach Flachau gemacht. Die Gemeinde im Salzburger Land gehört zur Skiregion Amadé und ist damit ein beliebtes Touristenziel. In unmittelbarer Nähe der Sommerrodelbahn befindet sich das Schlosshotel Lacknerhof. Dieses 4-Sterne-Superior-Hotel liegt mitten in der Natur und damit ideal für Familienausflüge in die Berge und die Natur. Erst im Sommer 2016 wurde der bestehende Wellness-Bereich des Hotels um eine Familien-Wasserwelt mit insgesamt drei Rutschen ergänzt.
Der Eingang ins Hotel:
An der Rezeption werden die Gäste äußerst freundlich in Empfang genommen und man bemerkt gleich das rustikale und gleichzeitig edle Ambiente des Hotels. Unser Ziel war natürlich das Schwimmbad. Wie auch bei den meisten anderen Hotelbädern, die wir bisher besucht haben, ist der Zugang hier ausschließlich für Gäste des Hauses vorgesehen. Tagesgäste haben zum Schwimmbad regulär keinen Zutritt - wer das Bad nutzen möchte, muss also auch ein Zimmer buchen.
Hier wollen wir hin:
Und das ist der neue Bereich:
Der neuste Teil des hoteleigenen Erlebnisbades trägt den Namen "Lucky's Familien-Wasserwelt". Hier befinden sich die für uns interessanten Attraktionen auf engem Raum. Der sehr kompakte Badbereich befindet sich komplett in einer kleinen Halle, die mit ihren weißen Wänden und den Fenstern irgendwie gar nicht wie ein Schwimmbad aussieht. Eher erinnert die Badelandschaft an den Ausstellungsraum eines Bäder-Ausstatters. Irgendwie witzig.
Da die Umkleiden im alten Bereich des Bades zu finden sind, haben wir uns kurzerhand auf den Toiletten umgezogen, welche übrigens extrem sauber waren. Duschen kann man am anderen Ende der Halle:
Die Beckenlandschaft im neuen Familienbad ist überschaubar, aber trotzdem nett. Für das jüngere Publikum gibt es einen liebevoll gestalteten Kinderbereich:
Das Planschbecken - augenscheinlich von AquaDrolics - ist mit einem coolen Wasserschloss ausgestattet, von welchem auch eine kleine Röhrenrutsche hinabführt. Außerdem wurde der Kinderbereich mit einer wasserspeienden Schatzkiste, Wasserkanonen und einer Regenbogenrutsche versehen. Davor befindet sich zudem ein Kippeimer, der in kurzen Zeitabständen seinen Inhalt über das Areal entleert.
Sieht echt nett aus!
Der zweite Pool nennt sich Jugendbecken:
Zwar hält das Becken keine besonderen Attraktionen bereit, zum Planschen ist es aber auf jeden Fall ausreichend. Mit einer Wassertiefe von nur 90 Zentimetern ist das flache Edelstahlbecken für die ganze Familie geeignet.
Wir sind aber natürlich für die Rutschen hier. Im Familienbad findet man ganze drei Wasserrutschen - für ein Hotel ist das echt eine Ansage! Die Rutschen wurden im Jahr 2016 installiert und sind zum Teil innerhalb der Halle untergebracht, teilweise aber auch an einen Rutschenturm angeschlossen. Hersteller des Rutschenparks ist Klarer.
Beginnen wir im Innenbereich. Mitten in der Halle sticht sofort die Triple Slide ins Auge:
Diese erreicht man über einen eigenen Aufgang:
Rutschen darf man nur bis zum Alter von 12 Jahren:
Die Triple Slide ist das übliche Standard-Modell von Klarer. Abwärts geht es wahlweise über eine wellige, eine gerade oder eine steile Bahn. Für ein Familienbad auf jeden Fall eine gescheite Wahl und eine gute Nutzung der Fläche.
Die Triple Slide hat sogar ein eigenes Auffangbecken:
Unser Hauptbesuchsgrund war allerdings die zweite Rutsche hier drinnen:
Österreichs erste Stehrutsche!
Rutschen im Stehen - und das ganz legitim - kann man auf dieser Freestyle-Rutschbahn von Klarer. Nach den beiden Stehrutschen im AquaMagis Plettenberg ist dies erst die dritte Auslieferung weltweit. Mit 27,4 Metern ist es außerdem die kürzeste der drei bisher gebauten Exemplare. Rutschen bzw. surfen darf man ab 12 Jahren sowie einer Körpergröße von 1,40 Metern, die Zugangsbeschränkungen sind damit dieselben wie in Plettenberg.
Der Start befindet sich auf derselben Plattform wie der Einstieg der Triple Slide, auf knapp zweieinhalb Metern Höhe:
Wer noch nie eine Stehrutsche genutzt hat, wird beim ersten Mal noch etwas ratlos vor dem blauen Kanal stehen und sich fragen, wie das Ganze denn überhaupt funktioniert. In Worten ist es leider schwierig zu beschreiben, wie man starten muss - man muss für sich selbst die richtige Technik entwickeln. Es ist in jedem Fall wichtig, genügend Anlauf zu nehmen und dann wie beim Inline-Skating die Balance zu halten. Vorteilhaft ist es zudem, nur auf den Fersen zu rutschen und die Füße voreinander zu positionieren.
Der Verlauf der Rutsche ist eigentlich recht simpel und erinnert an eine etwas flachere Variante der grünen Stehrutsche im AquaMagis. Zuerst geht es um eine Linkskurve:
Dann folgt eine lange Gerade, welche quasi einmal an der Hallenwand entlangführt:
Um die Reibung zu minimieren, wird die gesamte Rutsche mit einem feinen Wasserfilm benetzt. Auch der Handlauf, an dem man sich während des Rutschens festhält, wird normalerweise durchgehend bewässert. Bei unserem Besuch gab es allerdings offenbar Probleme mit dem Wasserzulauf, sodass mehrere Abschnitte nicht richtig nass waren. Dadurch konnte man am Handlauf nicht richtig entlanggleiten und wurde abgebremst. Etwas schade, denn sonst macht das Ding echt Spaß!
Die Gerade führt schließlich in Richtung Auslauf:
Das Landebecken:
Ich weiß, dass es viele Leute gibt, die mit Stehrutschen nichts anfangen können. Ich finde diese Art von Rutsche aber jedes Mal aufs Neue spaßig und wenn man die Technik einmal raus hat, kann man eigentlich gar nicht anders, als immer wieder zu rutschen. Mit jedem Rutschvorgang bekommt man mehr Übung und kann seine Rutschtechnik perfektionieren. Wer ganz fit ist, kann sogar unter Umständen handfrei die Gerade herabsurfen. Natürlich ist die Rutsche recht kurz und flach, aber immerhin was ganz Neues in Österreich. Wenn die Wasserzufuhr hier noch angepasst wird, ist es wirklich eine geile Rutsche! Besser kann man 27 Meter eigentlich nicht nutzen.
Das Highlight des Bades ist allerdings die dritte Rutschbahn. Diese startet von einem eigenen Rutschenturm aus:
Diese 108,9 Meter lange Magic Tube von Klarer ist eine von Effekten nur so strotzende Reifenrutsche, die wir in einem Hotel in dieser Form absolut nicht erwartet hätten. Das Hotel hat sich die Rutsche richtig was kosten lassen und sich sogar die optischen Illusionseffekte Fake Slide und Infinity Jump gegönnt. Rutschreifen liegen in der Einzel- und Doppelvariante in mehr als ausreichender Anzahl am Auslauf bereit.
Der Rutschenturm ist schlicht und funktional gehalten:
Auf einer Höhe von 10,6 Metern befindet sich der Einstieg:
Am Start hat man die Möglichkeit, aus einem von drei Effektprogrammen zu wählen. Die Wahl des Programms beeinflusst die Video-Effekte im Inneren der Rutsche, ansonsten ändert sich durch die Programmwahl aber eigentlich nichts.
Die ovale Reifenrutsche beginnt mit einer taghellen 270-Grad-Kurve, die zusätzlich mit bunten LED-Spots beleuchtet wird:
Danach folgt eine lange, dunkle Gerade, welche geradewegs zum ersten Illusionselement führt:
Hier wartet nämlich die Fake Slide auf die Besucher!
Wir hatten diesen Effekt bereits zuvor im Kölner Aqualand erleben dürfen und waren damals schon begeistert. Beim Rutschen hat man den Eindruck, nach rechts abzubiegen und aus der Rutsche zu fallen - tatsächlich rutscht man aber nur über eine gebogene Plexiglasscheibe hinweg und fährt links in die Kurve ein. Beim ersten Rutschen war das echt ein kleiner Schockmoment und der Effekt ist überraschend wirkungsvoll! Obwohl hier kein LED-Teppich hinter der Scheibe hängt, wie es im Aqualand der Fall ist, kommt die Illusion echt gut zur Geltung.
Viel Zeit zum Verschnaufen nach dem Schock hat mal allerdings nicht. Nach einer Linkskurve wartet direkt der nächste Spezialeffekt, nämlich der Infinity-Jump:
Dieses Element soll vortäuschen, dass man auf die LED-Videowand zurutscht. Im letzten Moment taucht man allerdings darunter hinweg und donnert den Jump hinab, der baugleich mit dem in Freital ist. Der Infinity Jump ist zwar auch cool, aber mit einem derart hellen LED-Screen nicht so wirkungsvoll wie die Fake Slide zuvor. Man erahnt den Drop einfach schon, da durch die Reflexionen direkt deutlich wird, wie das Wasser fließt. Der Jump an sich ist aber wie gewohnt sehr knackig und man hebt sogar ein Stück ab.
Nach dem Jump-Element geht es durch einen Abschnitt mit verdrillten LED-Leuchtbändern:
Darauf folgt eine Kehre mit bunten Daylight-Ringen:
Da zwischen den beiden Kurven eine kurze Gerade verbaut ist, schaukelt man in der Kurve schön weit nach oben. Insbesondere im Doppelreifen hat man den Eindruck, dass bis zum Überschlag nicht mehr viel fehlt. Hier ist Festhalten angesagt!
Getoppt wird das aber noch von der letzten Kurve:
Zum Schluss knickt die Rutsche noch ein weiteres Mal ab und hier hängt man tatsächlich im 90-Grad-Winkel in der Kurve. Bereits im Einzelreifen krallt man sich instinktiv fest und versucht gegenzusteuern, um nicht umzukippen. Im Doppelreifen wird das Ganze dann nochmal extremer! Zwar kippt man nicht wirklich um, aber man ist ganz, wirklich ganz kurz davor. Der Hammer!
Danach kommt man im Auslaufbecken zum Stehen:
Zusätzlich zu den gezeigten Effekten ist in die Rutsche ein weiteres interaktives Element verbaut. Auf der gesamten Rutschenlänge sind nämlich zehn Touchpoints verteilt:
Diese sind deutlich kleiner und unscheinbarer als bei den meisten anderen Touchpoint-Wasserrutschen und daher gar nicht so einfach zu erwischen. Berührt man die Sensoren, wird der jeweilige Punkt registriert und am Ende auf einer Anzeigetafel präsentiert. Aufgrund der Unscheinbarkeit braucht es manchmal sogar ein paar Rutschvorgänge, bis man alle zehn Touchpoints gefunden hat.
Am Landebecken werden die getroffenen Punkte dann angezeigt:
Gleichzeitig verfügt die Rutsche über eine Zeitmessung:
Auf dem Bildschirm wird nicht nur die Rutschzeit, sondern auch die Länge der Bahn angezeigt. Als Gag werden die Zahlen nicht nur in gängigen Maßeinheiten angegeben, sondern auch in zum Teil extrem grotesken Werten. So kommt es teilweise vor, dass die Länge der Rutsche in Lichtjahren oder Yard auf dem Bildschirm erscheint. Witzige Idee - aber ob man es braucht?
Zwischenfazit zur Reifenrutsche: Extrem spaßiges Gerät! Es ist echt unglaublich, was hier für Effekttechnik drinsteckt. Fake Slide, Infinity Jump und die LED-Spiralen am Schluss sind Elemente, die man sonst eher selten antrifft. Auch die Touchpoints sind genial. Man darf nie außer Acht lassen, dass es sich hierbei um ein Hotelschwimmbad handelt - man kann vermutlich getrost behaupten, dass das die am aufwändigsten gestaltete Hotelrutsche überhaupt ist. Einfach ein klasse Teil!
Soviel zum Neubau des Bades. Aber auch die bestehende Substanz hat noch einiges zu bieten. Draußen findet man einen weiteren Pool:
Dieser befindet sich unter einer Art Cabrio-Wintergarten, der am Tag unseres Besuchs im Sommer natürlich geöffnet war. Das Wasser ist angenehm beheizt und zu allen Jahreszeiten einladend. Während man im Becken verweilt, kann man auf der einen Seite auf den großen Hotelkomplex und auf der anderen Seite in die Berge blicken.
Die restlichen Angebote des Wellnessbereichs befinden sich in einem anderen Gebäude. Dort findet man einen großen Whirlpool:
Dieser Edelstahl-Jacuzzi befindet sich in einer Art Türmchen mit Panorama-Fenstern. Beim Relaxen im schön warmen Wasser hat man daher einen tollen Ausblick auf die umliegende Landschaft. Das Ambiente ist hier sehr ruhig - hat uns richtig gut gefallen. Abends wird der Whirlpool durch bunte Unterwasserscheinwerfer illuminiert.
Dahinter schließt sich noch der Sauna-Palais an:
Der Saunabereich hat uns von der Gestaltung her richtig gut gefallen und macht einen wirklich gemütlichen und rustikalen Eindruck. Normalerweise ist die Sauna als FKK-Angebot gedacht, zu bestimmten Zeiten kann der Bereich aber auch in Badekleidung, also als Textilsauna genutzt werden. Handtücher kann man sich kostenlos ausleihen und auch die Umkleidekabinen sind hier zu finden.
Das Ambiente ist wirklich edel:
Der Wellnessbereich verfügt unter anderem über mehrere Saunen, eine Solegrotte und ein Dampfbad. Zum Abkühlen stehen eine Eisgrotte, ein Kneippbad und eine Wasserfalldusche zur Verfügung. Ein wirklich schöner Saunabereich - und die Ruhe war sehr angenehm. Außer uns habe ich nur zwei andere Gäste gesehen.
Fazit: Im Salzburger Land sind Hotels mit Rutschen nicht ganz so verbreitet wie in Tirol, die Wahl fällt hier also nicht allzu schwer: Wer ein edles Familienhotel mit einem außergewöhnlichen Erlebnisbad und vielseitigen Wellnessangeboten sucht, sollte das Schlosshotel Lacknerhof auf jeden Fall in Betracht ziehen. Die Reifenrutsche lässt so manche High-Tech-Rutsche in großen Wasserparks alt aussehen und bietet so ziemlich alle Schikanen, die man heutzutage in einer solchen Rutsche einbauen kann. Die Stehrutsche ist ebenfalls eine nette Ergänzung und ein Alleinstellungsmerkmal in Österreich, auch wenn die Bahnen im AquaMagis natürlich spektakulärer sind. Die Gestaltung der Halle ist eher zweckmäßig und ein wenig steril, das wird aber durch das luxuriöse Ambiente im Saunabereich wieder wettgemacht. Für Kinder ideal ist auch die Lage des Hotels direkt neben der Sommerrodelbahn. Wir waren auf jeden Fall begeistert und von den Rutschen her setzt das Hotel Lacknerhof definitiv Maßstäbe. Das Hotelpersonal ist ebenfalls sehr freundlich und die Anlage ist sehr gepflegt. Wir hatten eine Menge Spaß in Flachau!
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