- Erlebnisbecken mit Wellenball
- Lazy River
- Erlebnisbecken mit Sprudelliegen und Wasserfallgrotte
- drei Whirlpools
- Textilsauna
- Dampfbad
- Außenbecken
- Kinderland
Gestaltung | |
Größe | |
Angebotsvielfalt | |
Hygiene | |
Temperatur | |
Rutschen | |
Umkleiden | |
Personal | |
Eintrittspreis | |
Gesamtwertung | (2.5) |
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Druskininkų Vandens Parkas
13- LT-, Vilniaus al. 1
Druskininkai 66119
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Druskininkų Autobusų Parkas
Druskininkų Vandens Parkas
Druskininkai (LT) - besucht am 28.12.15
Der zweite große Wasserpark im baltischen Staat Litauen ist der Druskininkų Vandens Parkas in Druskininkai, der im Dezember 2006 eröffnet wurde. Der Kurort liegt im Dreiländereck an den Grenzen zu Polen und Weißrussland - die belarussische Stadt Hrodna (Gardinas) ist nur etwa eine Dreiviertelstunde mit dem Auto entfernt, die Distanz zwischen Grenzübergang und Aquapark beträgt lediglich sieben Kilometer. Das litauische Straßennetz ist leider nicht besonders gut ausgebaut, sodass es von der rund 120 Kilometer entfernten Landeshauptstadt Vilnius keine Autobahnverbindung nach Druskininkai gibt. Wir haben von Vilnius den Fernbus nach Druskininkai genommen, der 9,50 Euro pro Strecke kostet und rund zwei Stunden braucht. Der Aquapark ist dann vom Busbahnhof Druskininkai aus problemlos zu Fuß erreichbar.
So sieht das Gebäude von außen aus - dort ist auch ein Hotel angegliedert:
Hier geht's rein:
Die Eingangshalle ist außerordentlich groß und sieht eher aus wie das Foyer eines Konzertsaales. Hier gibt es wie im Vichy Vandens Parkas eine Garderobe für die Jacken der Besucher, allerdings war diese bei unserem Besuch nicht geöffnet. An der Kasse erhält man dann vom sehr netten Personal ein Chiparmband. Das Tarifsystem ist reichlich kompliziert, wobei für den deutschen Badegast vor allem die Bezeichnung der Wochentage Verwirrung stiften dürfte. In Litauen werden die Wochentage nämlich nicht mit Namen, sondern in römischen Zahlen dargestellt, wobei I für Montag und VII für Sonntag steht. Von Montag bis Donnerstag ist der Eintritt mit 14 Euro für eine Erwachsenen-Tageskarte recht preiswert, von Freitag bis Sonntag sowie an Feiertagen werden für den gleichen Tarif allerdings gleich 23,50 Euro fällig, also fast zehn Euro mehr! So einen gewaltigen Preisunterschied zwischen den Wochentagen habe ich in einem Schwimmbad so zuvor noch nicht gesehen. Der ermäßigte Preis ist abhängig vom Alter, unterschieden wird von 0-2, 3-6, 7-17 und 60+ Jahren, zudem gibt es neben den Tageskarten auch noch 2-, 3- und 4-Stunden-Tickets. Was für ein Tarifdschungel, da verliert man schnell den Überblick.
Die Umkleiden befinden sich eine Etage tiefer:
Die Kabinen sind bogenförmig angeordnet und haben an der Eingangsseite richtig massive Türen - hinter jeder einzelnen Tür auf dem Foto oben verbirgt sich eine einzelne Umkleide. Hier muss man sich bereits die Schuhe ausziehen und dann mit zum Schrank nehmen. Die Schließfächer werden dann durch einfaches Vorhalten des Coinarmbandes verriegelt und ebenso auch wieder geöffnet - kennt man ja bereits aus vielen anderen Bädern.
Die Duschen sind sehr geräumig und, wie in Litauen offenbar üblich, als einzelne Dusch-Nischen mit Trennwänden gestaltet:
Aus den Duschen betreten wir das Bad:
Die Erlebnis-Badelandschaft ist grob in zwei Bereiche eingeteilt. Man betritt das Bad unter einer sehr hohen Holzkuppel, die recht beeindruckend ausschaut und im Verhältnis schon fast schon zu hoch wirkt. Die Gestaltung ist hier richtig gelungen und vermittelt durch die zahlreichen Felsen und Palmen Urlaubsstimmung. Echt nett.
In diesem Bereich des Bades gibt es ein großes Erlebnisbecken:
Dieses fungiert gleichzeitig als Wellenbecken, da in der Mitte einer der berühmten Wellenbälle platziert wurde. Dieser produziert durch regelmäßige Auf-und-Ab-Bewegungen eine lustige Brandung im Becken, die natürlich nicht mit einer richtigen Wellenmaschine vergleichbar ist, aber trotzdem Spaß macht.
Um das Wellenbecken herum verläuft ein Lazy River:
Dieser Strömungskanal zieht sich durch die ganze Halle und verbindet zudem die einzelnen Badebereiche miteinander. Auf dem Kanal treiben zahlreiche Schwimmringe, man darf sich aber auch ohne Reifen durch die Strömung treiben lassen.
In einer Nische vor dem Becken wurde ein kleiner Saunabereich eingerichtet:
Im Gegensatz zur aufpreispflichtigen Bath House Area, welche textilfrei genutzt wird, handelt es sich bei diesen Wellnessangeboten um kostenfrei zugängliche Textilsaunen. Die Badekleidung wird hier also anbehalten. Neben einem Dampfbad mit fast 100 Prozent Luftfeuchtigkeit gibt es auch eine klassische, finnische Sauna mit 75 Grad, in welcher sogar Aufgüsse angeboten werden. Wie im Vichy Vandens Parkas hielten es hier allerdings auch fast alle Saunagänger nicht für nötig, ein Handtuch unterzulegen...
Zurück zur Wasserlandschaft. Vorbei an den Kunstfelsen zweigt vom Lazy River ein Arm ab, der in den zweiten großen Bereich führt:
Dieser Teil des Bades befindet sich in einer bogenförmigen Halle mit einer großen Fensterfront, die allerdings aufgrund der zahlreichen Säulen und Träger eher wie eine Messehalle und daher etwas nüchtern wirkt. Zwar gibt es auch hier ein paar Palmen und Deko-Felsen, aber trotzdem macht der Bereich irgendwie einen sterilen Eindruck. Die Badelandschaft nebenan ist da deutlich schöner.
In diesem Bereich gibt es vor allem ein großes Erlebnisbecken:
Das Becken ist relativ groß und verwinkelt, hat uns gut gefallen. Allerdings war die Wassertemperatur bei unserem Besuch deutlich zu kühl, sodass einfach keine Entspannung aufkommen wollte. Auch im Lazy River sowie im Wellenbecken war das Wasser alles andere als warm, wobei der Strömungskanal gefühlt sogar noch ein paar Grad mehr hatte als der Rest.
Im vorderen Bereich des Erlebnisbeckens gibt es Unterwasserbänke mit Massagesprudlern, die in dieses sternförmige Gebilde integriert sind:
Ein paar normale Sprudelliegen gibt es natürlich auch:
Für Eltern mit kleinen Kindern gibt es einen Flachwasserbereich mit Sitzbänken:
Außerdem findet man in der Mitte des Pools eine Wasserfallgrotte:
Der Platz wurde hier wirklich gut genutzt, denn auf dem Dach der Grotte ist ein Whirlpool untergebracht:
Zwei weitere Whirlpools gibt es auf einer Galerie, welche um den gesamten Bereich verläuft:
Immerhin in den Whirlpools war das Wasser angenehm warm. Das haben allerdings auch andere Gäste gemerkt und die Jacuzzis waren daher vor allem nachmittags die meiste Zeit gerammelt voll, zumal einer der Whirlpools gesperrt war.
An das große Erlebnisbecken ist außerdem ein Schwimmkanal ins Außenbecken angegliedert. Der Freiluft-Pool war bei unserem Besuch Ende Dezember allerdings ebenfalls noch geschlossen.
Ein besonderes Highlight für Kinder ist auf jeden Fall das großzügige Kinder-Spielland:
Der Kinderbereich wurde besonders ansprechend thematisiert und ist im Dschungel-Stil gehalten, das Kinderland ist ganz klar der am schönsten gestaltete Bereich des Bades. Dass auch wirklich nur Familien mit kleineren Kindern diesen Bereich betreten, wird gleich nach der Schwingtür von einem Lifeguard kontrolliert, denn die Nutzung ist ausschließlich Kindern bis 14 Jahren erlaubt.
In der unteren Etage des Kinderbereichs findet man eine richtig gelungene Felslandschaft mit eingelassenen Aquarien und einem Wasserlauf:
Weiter hinten gibt es für Kinder zudem ein großes, flaches Becken:
Oberhalb des Beckens befindet sich eine Galerie, welche mit zahlreichen Hängebrücken und anderen naturnahen Bauwerken ausgestattet ist. Hier führt zudem eine kleine Kamikaze-Rutsche für Kinder hinab:
Diese Kinderrutsche von Pol-Glass verfügt über mehrere Wellen und sieht gar nicht mal so übel aus. Leider durften wir hier nicht mehr rutschen - echt schade, wir hätten die Bahn gerne ausprobiert. Nach einer offenbar recht rasanten Fahrt endet die Rutsche in einem Flachwasserauslauf im Eingangsbereich des Kinderlandes. Cool ist hier vor allem der Verlauf durch die Felslandschaft.
Auch hier oben gibt es ein Kinderbecken:
Der obere Kids-Pool ist mit einem Klettergerüst ausgestattet, von welchem eine doppelte Breitrutsche sowie eine kleine offene Rutsche mit S-Kurve hinabführen. Auch hier wurde mit Felsen gearbeitet, um das Becken thematisch anzupassen. Man muss wirklich sagen, dass man sich hier alle Mühe gegeben hat, das ansonsten trist wirkende Gebäude optisch aufzuwerten.
Vo der oberen Etage des Kinderbereichs kann man durch Glasscheiben bereits einen Blick in den Rutschenbereich werfen. Womit wir endlich bei der Hauptattraktion des Wasserparks wären!
Das Wahrzeichen des Aquaparks ist selbstverständlich der große und imposante Rutschenturm, der bereits von der Straße aus sehr eindrucksvoll aussieht. Es gibt hier insgesamt sechs Rutschen, die alle vom polnischen Hersteller Pol-Glass gefertigt wurden und zusammen eines der größten Projekte des Herstellers ausmachen. Der Rutschenbereich befindet sich in einer eigenen Halle, die wir allerdings wegen der fehlenden Fenster und die ausnahmslos durch Halogenstrahler realisierte Beleuchtung etwas ungemütlich fanden.
Über eine Treppe geht es hinauf in den sehr breiten und offen gestalteten Turm:
Der Rutschenturm wirkt höchst modern - zumindest von außen. Von innen sieht das schon ganz anders aus. Durch die braunen Bodenfliesen und die Beleuchtung vergisst man glatt, dass man sich hier in einem Bad befindet, welches 2006 eröffnet wurde. Vielmehr fühlt man sich in die 80er Jahre zurückversetzt, Alpamare-Flair par excellence! Wirklich interessant, was so ein paar Fliesen ausmachen können. Mit einem vernünftigen Bodenbelag sähe der ganze Bereich viel netter aus...
Aber egal, schließlich ist der Spaßfaktor entscheidend. Die erste Bahn im Turm ist der Crazy River Srautas, dessen Name zu Deutsch einfach "Strömung" bedeutet:
Die 74 Meter lange und rund 5 Meter hohe Rutsche darf ausschließlich mit Reifen benutzt werden, es stehen Einzel- und Doppelreifen zur Verfügung. Bei unserem Besuch war es jetzt nicht übermäßig voll im Bad und trotzdem war die Anzahl der Reifen etwas knapp bemessen. Das Rutschen ist ab acht Jahren und 1,20 Meter Körpergröße erlaubt, die Beladung des Reifens (egal ob Einzel- oder Zweiervariante) darf allerdings 160 Kilo nicht überschreiten. Stämmigere Badegäste müssen also im Zweifelsfall einen Einzelreifen verwenden.
Der Einstieg:
Von der Bauform her ist die Bahn sehr ähnlich wie die klassischen Crazy Rivers von Aquarena und Klarer, wie sie beispielsweise im Aqualand Köln zu finden sind. Die eckige Wanne kommt mit relativ wenig Wasser aus, sodass man wenig Reibung hat und auch recht schnell wird.
Der River startet mit einer Geraden und geht danach in einen Linkskreisel über:
Danach wechselt man die Richtung und passiert eine Helix nach rechts:
Nach einer weiteren Geraden, in der man durch die vorherige Kurve regelmäßig gegen den Rand stößt, folgt ein weiterer Rechtsbogen:
Dieser führt ins Flachwasserlandebecken:
Der Crazy River macht ein paar Mal Spaß, ist aber nicht besonders spektakulär, eine Familienrutsche eben. Die Rutsche gehört auf jeden Fall zu den harmloseren Bahnen ihrer Art, da man sehr sanft durch den Kanal gleitet und es auch keine Zwischenbecken gibt, in denen eine Strömung herrschen könnte.
Die nächsten beiden Rutschen haben ihre Starts auf einer Höhe von neun Metern:
Links findet man die orangefarbene Rutsche Azartas:
Azartas ist eine 107 Meter lange Freirutsche, die komplett im Inneren der Halle verläuft. Die Rutsche ist ab zehn Jahren sowie einer Größe von 1,20 m freigegeben, allerdings sollte man hier auch das Maximalgewicht beachten - jeder, der mehr als 80 Kilo auf die Waage bringt, darf diese Rutsche nicht mehr nutzen.
Der Einstieg:
Die Ampel am Start zeigt leider extrem lange Rot, sodass man mitunter lange warten muss, auch wenn nur wenige Leute vor einem warten. Zusätzlich zur Ampel gibt es einen Monitor, der das Auslaufbecken zeigt, und ein Bademeister ist hier oben auch noch stationiert (wie übrigens auf nahezu jeder Etage).
Nach einer gefühlten Ewigkeit springt die Ampel auf Grün und wir können starten. Die Rutsche beginnt mit einer langen Geraden, an welche sich ein Kreisel nach rechts anschließt:
Dieser geht in eine Linkskurve über:
Gleich darauf passiert man einen ziemlich harten Jump:
Der Jump ist relativ groß und steil, sodass man hier tatsächlich abheben und ein Stück fliegen kann. Mit so einem Element hatten wir bei dieser sonst eher familienfreundlich anmutenden Rutsche weniger gerechnet. Besonders lustig ist die Linkshelix, die sich direkt an den Jump anschließt - hier schwingt man extrem weit nach oben und hebt teilweise sogar ein zweites Mal ab.
Der Kreisel führt schließlich per Plumpsauslauf ins Landebecken:
Die Rutsche sieht harmlos aus, das täuscht aber gewaltig. Die Geschwindigkeit ist durchweg sehr hoch und der Jump in der Mitte ist natürlich besonders spaßig. Im Großen und Ganzen ist die Rutsche auch recht angenehm zu rutschen, auch wenn die Nähte an einigen Stellen schon stark spürbar sind. Das kann man aber verschmerzen.
Rechts neben Azartas startet die ebenfalls orange gefärbte Rutsche Sūkurys:
Sūkurys bedeutet auf Deutsch in etwa "Strudel", was ein passender Name für die Bahn ist, da es sich hierbei um eine Trichterrutsche handelt - die einzige in Litauen. Hier darf man erst ab 13 Jahren rutschen, aufgrund der Landung im Tiefbecken muss man natürlich auch schwimmen können.
Die transluzente Turborutsche, die zum Trichter führt, ist 41 Meter lang. Zunächst macht die Röhre einen leichten Rechtsknick, dann folgt eine Gerade:
Nach der Geraden beschreibt die Bahn eine immer enger werdende und sehr steile Spirale:
Diese Form der Anlaufröhre ist recht ungewöhnlich und könnte auch ohne Trichter als durchaus gute Turborutsche durchgehen. Die Beschleunigung ist wirklich immens und an dem Punkt, an dem sich die Helix plötzlich verengt, wirken sehr hohe G-Kräfte - dabei erfährt man einen weiteren Geschwindigkeitsschub. Hier ist es fast unmöglich, die Körperspannung zu halten. Richtig geil!
Mit hoher Geschwindigkeit gelangt man schließlich in den Trichter:
Der Bowl ist nicht besonders groß, sodass die Runden schön knackig sind. Durch die hohe Geschwindigkeit schafft man hier auch vergleichsweise viele Runden im Vergleich zu vielen anderen Trichterrutschen. Die Fugen im Trichter zwicken ein wenig, aber das bewegt sich noch in einem erträglichen Rahmen. Da gibt es deutlich scharfkantigere Trichter.
Nach einiger Zeit plumpst man durchs Loch ins Tiefbecken:
Sobald man die Lichtschranke an der Treppe passiert hat, springt die Ampel am Start für den nächsten Rutscher auf grün.
Die Trichterrutsche hat uns vor allem aufgrund der genialen Röhre, die zum Trichter führt, richtig gut gefallen. Man beschleunigt dort ungewöhnlich stark und spürt heftige Fliehkräfte. Die Fugen könnten insbesondere im Trichter noch etwas sauberer verarbeitet sein, aber insgesamt fanden wir die Rutsche trotzdem richtig gut. Mal was anderes als die üblichen Anlagen mit der klassischen Kurvenstrecke ohne Richtungswechsel.
Eine Etage über dem Trichter stoßen wir auf die blaue Turborutsche Adrenalinas:
Diese 800er-Turborutsche startet auf 13,2 Metern Höhe, was schon recht beachtlich ist, zumal die Bahn "nur" 70 Meter lang ist und damit ein entsprechend großes Durchschnittsgefälle hat. Die Benutzung ist ab 13 Jahren gestattet und die Kennzeichnung "Very Extreme" auf dem Hinweisschild lässt bereits vermuten, dass wir es hier mit einer Turborutsche des heftigeren Kalibers zu tun haben.
Der Einstieg hat eine sensorgesteuerte Ampel und einen Monitor, ein Drehkreuz gibt es nicht:
Der Blick in den blauen Schlund - gleich nach dem Start wird man durch einen Jump leicht beschleunigt und passiert eine Gerade:
Danach wird man eine enge und äußerst steile Spirale abwärts gesaugt:
Das Tempo im Kreisel nimmt stetig zu und wird zum Ende hin wirklich brutal. Man beschleunigt immer weiter und die G-Kräfte werden schließlich so stark, dass man Mühe hat, die Körperspannung zu halten. Zudem wird die Helix an einer Stelle durch ein kurzes gerades Stück unterbrochen, was dazu führt, dass die Rutsche einen heftigen Knick macht, in dem es einen fast auf die Seite haut.
Nach 70 Metern Mega-Tempo kracht man ins Landebecken:
Die Landung ist überaus hart und wenn man hier die Beine nicht zusammenhält, kann es unter Umständen ziemlich unangenehm werden. Gegenüber des Auslaufbeckens befindet sich zudem eine digitale Anzeigetafel, auf der die aktuelle Rutschzeit angezeigt werden soll, bei unserem Besuch funktionierte die Zeitmessung jedoch nicht.
Adrenalinas zählt auf jeden Fall zu den schnelleren Turborutschen und hat uns ein wenig an Blits im Tikibad erinnert. Diese steile Spiralform ist immer wieder aufs Neue ein Hammer-Layout, die G-Kräfte sind unglaublich und bis zum Schluss wird man immer schneller und schneller. Leider sind die Fugen bei Adrenalinas stark ausgeprägt, was beim Rutschen nicht besonders komfortabel ist. Zudem steht bereits kurz vor Ende recht viel Wasser in der Röhre, über das man unangenehm rüberscheuert. Den Preis für die angenehmste Rutsche wird Adrenalinas wohl eher nicht bekommen, vom Layout her ist die Bahn jedoch erstklassig.
Bei der nächsten Rutsche müssen wir uns um die Qualität der Fugen zum Glück keine Sorgen machen, Bermudai ist nämlich eine reine Reifenrutsche:
Die von innen dunkle Reifen-Röhrenrutsche startet auf über 17 Metern Höhe und hat eine stolze Länge von sage und schreibe 206 Metern. Damit ist die Bahn die längste Rutsche Litauens und eine der längsten Black Holes Europas. Die Benutzung ist erst ab 12 Jahren gestattet, was bei einer Reifenrutsche schon recht ungewöhnlich ist. Rutschen darf man im Einzel- und Doppelreifen - wie beim Crazy River zuvor würde man sich allerdings auch hier ein paar mehr Reifen wünschen.
Der Einstieg ist in einen Kunstfelsen integriert:
Am Start gibt es eine Ampelanlage, welche allerdings nur durch eine Zeitschaltuhr geregelt wird und ziemlich fix schaltet. Das kommt der Kapazität natürlich zugute und wenn man ein paar Sekunden Abstand hält, reicht es vollkommen aus - dank Rutschreifen sind ja alle Gäste recht ähnlich schnell unterwegs.
Bermudai startet mit einem Linkskreisel, der zunächst dunkel ist, danach aber in einen halbtransparenten Tunnel übergeht:
Nach einer kurzen Geraden geht es durch einen Kreisel nach rechts, welcher an der Oberkante mit Daylight-Streifen versehen ist:
Darauf folgt eine Gerade mit Daylight-Spots, bevor ein recht knackiger Jump (im Stockdunkeln!) für einen unerwarteten Geschwindigkeitsschub sorgt:
Mit hohem Tempo fegt man dann durch eine dunkle Linksschleife, die mit bunten Lämpchen beleuchtet wird:
Nach einer S-Kurve...
...führt die Röhre zurück in die Halle und verläuft indoor in einem Rechtskreisel weiter:
Nach einer recht langen Geraden, welche zum Schluss offen ist, endet die Rutschpartie neben der Azartas-Rutsche im Landebecken:
Bermudai ist eine enorm lange und auch optisch sehr abwechslungsreiche Rutsche - mal hell, mal stockdunkel und mal mit coolen Lichteffekten. Das Tempo ist vor allem im Doppelreifen sehr hoch, insbesondere nach dem Jump kommt eine Menge Speed auf und man rast geradezu durch die Richtungswechsel. Hier ist gutes Festhalten angesagt. Auf jeden Fall ein cooles Gerät, eine der besten Rutschen im Park.
Und ganz oben startet dann noch Ekstremalusis:
Diese hellblaue Röhrenrutsche sieht von außen gar nicht so schlimm aus:
Ekstremalusis ist eine Turborutsche, welche allerdings nicht wie üblich 80, sondern 100 Zentimeter Durchmesser hat. Wir hatten die Rutsche zunächst gar nicht so extrem eingeschätzt, doch soviel vorweg: Der Name der Rutsche hätte treffender nicht sein können. Mit 21,6 Metern ist dies eine der höchsten Turborutschen, die wir bisher getestet haben, und mit 131 Metern auch eine der längsten. Die Altersfreigabe beträgt wie bei den anderen Speedrutschen 13 Jahre.
Level: Very Extreme!
Bei grüner Ampel geht es los, jetzt gibt es kein Zurück mehr. Es geht noch ganz unspektakulär mit einer Geraden los:
Daran schließt sich ein Rechtskreisel an:
In der Kurve beschleunigt man schön, das bewegt sich aber alles noch im Rahmen. Bis hierhin alles noch nichts wirklich Besonderes.
Dann folgt jedoch eine weitere Gerade und es geht durch eine weite und steile Spirale:
Wie bei Adrenalinas erfährt man hier eine mehr oder weniger konstante Beschleunigung und wird verdammt schnell - auch, wenn der Kreisel gar nicht so ein großes Gefälle hat. Gegen Ende der Helix bekommt man nochmal einen unerwarteten Boost und wird so richtig in die Röhre gepresst. Der ungewöhnlich große Kurvenradius sorgt bei der Beschleunigung für ein interessantes Feeling.
Und jetzt legt die Bahn richtig los! Mit einem Mordstempo rutscht man nun eine äußerst steile Gerade abwärts:
Bereits ohne Anfangsgeschwindigkeit wäre diese Strecke vermutlich schon äußerst rasant, hier kommt man aber bereits mit einem beachtlichen Speed an, sodass die Geschwindigkeit extrem wird. Man wird immer schneller und hat keine Chance, irgendwie zu bremsen.
Und wenn man denkt, es geht nicht noch schneller, wird man plötzlich in eine Rechtskurve geprügelt, die nach wie vor das steile Gefälle der vorherigen Geraden aufweist:
Hier spürt man bei nahezu jedem Rutschvorgang einen richtigen Schlag - die G-Kräfte sind derart brutal, dass man vergisst, wo oben und unten ist. Abgesehen vom Turbo Blitz in Stein kenne ich nicht viele Rutschen, bei denen derart monströse G's auftreten. Wenn man hier seine Kopfpartie nicht entsprechend schützt, klatscht man mit voller Wucht auf die Bahn auf.
Danach wird man vom Auslaufbecken aufgefangen, in das man durch die hohe Geschwindigkeit sowie den hohen Füllstand recht unsanft einrutscht:
Ekstremalusis ist eine absolut abgedrehte und skurrile Turborutsche, welche trotz ihrer scheinbar harmlosen Anmutung zu den absolut heftigsten Exemplaren überhaupt gehört. Die Geschwindigkeit ist nicht mehr in Worte zu fassen und die G-Kräfte sind jenseits von Gut und Böse. Vom reinen Verlauf her also eine überragende Turbo, die zudem durch den ungewöhnlich breiten Röhrendurchmesser ein lustiges Rutschgefühl vermittelt. ABER: Die Übergänge sind bei dieser Rutsche die mit Abstand schmerzhaftesten im ganzen Bad. Die Rutsche ist gelinde gesagt sehr grob verfugt, was bei den Mordsgeschwindigkeiten alles andere als ein Vergnügen ist. Das ist extrem schade, denn mit angenehmer Verarbeitung hätten wir hier eine Rutsche stehen, welche in unserer Top 10 der besten Rutschen mitspielen würde. Verdammt ärgerlich, wir können nur hoffen, dass hier irgendwann nochmal nachgebessert wird.
Fazit: Der Aquapark Druskininkai hat uns insgesamt recht gut gefallen. Die Wasserlandschaft ist abwechslungsreich und auch die kleine Sauna-Ecke im Badbereich ist gelungen. Besonders gut fanden wir den überaus coolen Kinderbereich, der durch eine tolle Gestaltung und viele Attraktionen zu begeistern weiß. Auch in der Lazy-River-Halle ist die Gestaltung wirklich schick. Der krasse Kontrast dazu ist der Rutschenbereich, der ungemütlich, dunkel und altbacken wirkt. Die Rutschen haben zum Teil extrem geile Verläufe, was aber leider in vielen Fällen durch die schmerzhaften Fugen überschattet wird. Das ist echt bedauerlich, da vor allem Ekstremalusis mit glatten Fugen zu den besten Turbos überhaupt zählen würde. Auch die Wassertemperatur fanden wir in einigen Becken deutlich zu kühl. Wer in der Nähe unterwegs ist, kann dem Bad aber prima für ein paar Stunden Rutschspaß einen Besuch abstatten - auch wenn sich für Rutschenfans, die angenehme Slides testen wollen, der Vichy Vandens Parkas natürlich mehr lohnt.
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