
- 25-Meter-Becken
- Wellenbecken
- Erlebnisbecken
- Kaltwasserbecken
- Kinderlandschaft
- Dampfbad
- Textilsauna
- drei Whirlpools
- Sole-Whirlpools
- Solebecken
- Außenbecken (im Sommer)
- Außen-Whirlpool (im Sommer)

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Sandra Spa
Obrońców Pokoju 3
58-540 Karpacz Zur Homepage
Sandra Spa
Karpacz (PL) - besucht am 06.01.16
Die niederschlesische Stadt Karpacz - auch unter dem deutschen Namen Krummhübel bekannt - ist einer der beliebtesten Wintersportorte Polens. Karpacz liegt im Riesengebirge und ist stark durch den Tourismus geprägt, entsprechend viele Freizeitangebote und Hotelanlagen sind dort zu finden. Eine der Destinationen ist das Wellnesshotel Sandra Spa, welches auch mit einem überraschend umfangreichen Erlebnisbad ausgestattet ist. Die Anreise ist leider alles andere als angenehm - Karpacz liegt fernab jeglicher Autobahn und bereits kurz nach Görlitz geht es über Stadt und Land weiter, was bei der Witterung an unserem Besuchstag kein Vergnügen war. Auch die Beschilderung könnte durchaus besser sein, sodass wir erst einmal am Hotel vorbeigefahren sind. Ist man schließlich angekommen, kann man immerhin auch als Tagesgast kostenlos direkt vor der Anlage parken.

Vor dem Parkplatz findet man auch eine Minigolfanlage:

Wir wollen aber natürlich hier hin:


Das Erlebnisbad der Anlage ist nicht nur für Hotelgäste, sondern auch für Tagesbesucher zugänglich. Der Eingangsbereich wirkt einladend, auch wenn er ziemlich eng gebaut ist:

Das Personal an der Kasse war sehr freundlich und bemüht, sprach aber leider weder Deutsch noch Englisch. So mussten dann kurzerhand Zettel und Stift herhalten, um einigermaßen klarzumachen, was wir wollten. Wie in vielen anderen polnischen Bädern gibt es im Sandra Spa keine Tageskarten - wählen kann man lediglich zwischen 1,5- und 2,5-Stunden-Tarifen, welche immerhin mit 30 Złoty (ca. 7 Euro) bzw. 40 Złoty (ca. 9,40 Euro) recht preiswert sind. Kinder zahlen 20 bzw. 30 zł. Im Falle einer Zeitüberschreitung muss man mit Nachzahlgebühren rechnen.
Nach der Kasse muss man sich zunächst die Schuhe ausziehen:

Dann geht es in den durchaus nobel anmutenden Umkleidebereich:


Man merkt, dass es sich hier im Wesentlichen um ein Hotelbad handelt, das nicht auf allzu viele Tagesgäste ausgerichtet ist. Als Umkleide dient pro Geschlecht ein mittelgroßer Raum mit zwei (stockdunklen!) Einzelkabinen sowie einer Handvoll Schließfächern. In den Umkleidekabinen hat man durch die fehlende Beleuchtung kaum eine Chance, sich adäquat umzuziehen und der Plastik-Stuhl nimmt den halben Raum ein. Die Schränke sind auch sehr seltsam - jene haben einen bizarren Schließmechanismus, der in Polen recht weit verbreitet ist: An der Kasse bekommt man ein Armband mit einem seltsam geformten Transponder, der genau in eine Mulde an der Außenseite der Schranktür passt. Der Chip passt jedoch nur in einer bestimmten Richtung, was je nach Armbandposition am Handgelenk durchaus in akrobatischen Meisterleistungen enden kann.

Nachdem wir unsere Klamotten verstaut haben, geht es in die Duschen, die ebenfalls modern und luxuriös aussehen:

Aus diesen betreten wir das Bad:

Das Erlebnisbad macht direkt beim Betreten einen durchaus positiven Eindruck. Die Halle ist nett dekoriert und äußerst hell, zudem ist die Wasserlandschaft recht verwinkelt. Hat uns gut gefallen, in einem Hotelschwimmbad würde man eine so ansprechende Gestaltung zunächst gar nicht vermuten.
Das erste Becken, das gleich ins Auge fällt, ist das Wellenbecken:


Das Wellenbad ist relativ lang und wird durch die Oberlichter im Dach schön erhellt. Wir waren leider nicht sehr lange im Bad, sodass wir den Wellenbetrieb des Beckens nicht erleben konnten. Die Dekoration ist jedoch in diesem Bereich besonders gelungen.

Vor dem Wellenbecken stehen drei erhöhte Whirlpools:

Die Temperatur der Jacuzzis ist wirklich angenehm und erinnert an die heimische Badewanne. Dass es gleich drei der Blubberbäder gibt, ist durchaus lobenswert, da sich pro Becken lediglich maximal sieben Personen gleichzeitig aufhalten sollen.

Hinter dem Wellenbecken schließt sich das 25-Meter-Becken an:


Das Sportbecken hat vier Bahnen, verfügt aber über keinerlei Startblöcke oder gar Sprungtürme. Zur sportlichen Betätigung ist das Becken aber auf alle Fälle ausreichend und hat auch eine sportlich-kühle Wassertemperatur.

Besonders gelungen ist der Kinderbereich:


Das Sandra Spa verfügt über eine große Kinderlandschaft, die allerlei zu bieten hat. Der Bereich ist im Dschungel-Stil thematisiert und sorgt mit zahlreichen Tierfiguren, einem Wasserpilz und wasserspeienden Palmen für eine Menge Abwechslung. Sogar eine kleine, cool gestaltete Röhrenrutsche gibt es in diesem Bereich. Hier hat man sich auf jeden Fall richtig Mühe gegeben.

Unter der Brücke her geht es in einen weiteren Teil des Beckens:

Hier gibt es eine Breitrutsche sowie ein Klettergerüst mit zwei weiteren, kleinen Kinderrutschbahnen. Wirklich klasse, für Kids definitiv sehr empfehlenswert und auch die Eltern haben hier sicherlich noch ihren Spaß.


Im Kinderbereich ist auch ein Dampfbad zu finden:

Die Dampfkabine ermöglicht bei einer recht milden, aber trotzdem wohltuenden Temperatur familienfreundliche Entspannung. Dampfbäder sind immer wieder eine nette Ergänzung und dieses hier ist sogar richtig cool in Form einer Höhle gestaltet - samt großem Felsen in der Mitte.

Im hinteren Bereich des Bades geht es in das Spa-Areal, welches aufpreispflichtig ist. Im Preis enthalten ist jedoch die Textilsauna. Um diese zu erreichen, muss man allerdings vorher dieses extrem kalte Tauchbecken durchschreiten:


Zum Aufwärmen nach dem eiskalten Bad gibt es abgesehen von der Sauna außerdem diese Sole-Sprudelwannen:

Diese Wannen mit dem Namen "Wanna Solankowa" erinnern im Prinzip an riesige Whirlpools, sind aber eben mit Salzwasser befüllt. Die Temperatur ist mit 33 Grad äußerst angenehm.
Ebenfalls angenehm temperiert ist das runde Erlebnisbecken mit Schwallbrausen:


Ein paar Stufen tiefer gibt es außerdem ein Sprudelbecken mit Wasserpilz:

Das Wasser ist nicht ganz so warm wie in den Whirlpools, aber trotzdem sehr angenehm und das Becken liegt in einer ruhigen Ecke des Bades. Abgesehen von dem Wasserpilz warten im Pool auch Sprudelbänke und Massagedüsen auf die Besucher.


Und eine Etage tiefer stoßen wir auf unseren Hauptbesuchsgrund:

Das Erlebnisbad im Sandra Spa ist mit insgesamt vier Rutschen von Pol-Glass ausgestattet, was für ein Hotelschwimmbad in Polen durchaus eine Hausnummer ist. Die vier von außen orangefarbenen Röhren wurden im Jahr 2009 installiert und starten von einem eigenen Rutschenturm aus. Interessant ist die Landung - drei der vier Rutschen enden in einem Flachwasserlandebecken, welches wiederum in einem großen Pool platziert wurde. Becken im Becken sozusagen.


Die ersten beiden Rutschen starten in 5,60 Metern Höhe:

Links stoßen wir auch gleich auf das Highlight: Die Trichterrutsche!

Beim ersten Besteigen des Turms war die Ernüchterung zunächst groß, da die Rutsche gesperrt und notdürftig mit dem Rutschenschild blockiert war. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Trichterrutsche lediglich in der Pause war und nur bei Bedarf betrieben wird. Die sehr freundliche Bademeisterin hat die Rutsche dann wenige Minuten später für uns eingeschaltet. An dieser Stelle vielen Dank dafür!

Der Einstieg kommt ohne Drehkreuz aus, geregelt werden die Abstände durch eine zeitgesteuerte Ampel:

Auf der Trichterrutsche gilt ein für diesen Rutschentyp ungewöhnlich niedriges Mindestalter von acht Jahren, wie übrigens auf allen Rutschen hier. Im Gegensatz zu vielen anderen modernen Space Bowls fällt man nach dem Trichter zum Glück direkt ins Wasser, statt durch eine weitere Röhre in Richtung Auslauf zu rutschen - gefällt mir persönlich viel besser!

Die Röhre, die zum Trichter führt, ist 25,7 Meter lang und macht zunächst eine Linkskurve:

Daran schließt sich eine lange Gerade mit roten Daylight-Spots an, auf der man immer weiter beschleunigt:


So sieht das während des Rutschens aus:

Mit dem gesammelten Tempo rast man in eine weitere Linkskurve:


Diese führt schließlich in den Trichter:


Die Röhre ist nicht rekordverdächtig schnell, trotzdem wirken beim Eintritt in den Bowl nette G-Kräfte und man kann gut ein paar Runden drehen. Dass der Trichter im Durchmesser vergleichsweise klein ist, erhöht die Intensität der Rutschpartie etwas. Die Bewässerung könnte noch etwas weicher vonstatten gehen, die Wasserstrahlen sind relativ hart und können auch mal etwas unangenehm sein.

Nach zwei bis drei Runden fällt man durch das Loch in der Mitte ins darunter liegende Landebecken:

Die Trichterrutsche macht richtig Spaß, auch wenn sie eher zu den harmloseren Exemplaren zählt. Das ganze Rutschgefühl ist aber bis auf die Bewässerung des Bowls sehr angenehm und wie aus einem Guss. Die Fugen sind top verarbeitet und auch im Trichter spürt man keine einzige ziepende Naht. So muss es sein!

Rechts neben dem Bowl startet die Reifenrutsche:


Die Nutzung dieser knapp 71 Meter langen und 1400 mm breiten Röhre ist ausschließlich mit Reifen zugelassen und auch hier darf man ab acht Jahren rutschen. Einzel- und Doppelreifen treiben in ausreichender Anzahl im großen, flachen Becken, in welchem die Ausläufe zu finden sind.

Man startet mit einer längeren Geraden, auf welche ein Rechtskreisel folgt:


Nach einer weiteren geraden Strecke passiert man eine Helix nach links:


Danach ist die Rutschpartie auch schon vorbei und man landet im Auslaufbecken:

Die Reifenrutsche ist zwar recht flott, aber vom Layout her ziemlich eintönig und zudem nicht gerade lang. Es gibt nur einen einzigen Richtungswechsel und der ist ziemlich sanft, sodass man vor allem im Einzelreifen kaum hochschaukelt. Insgesamt also eher eine Familienrutsche, für uns die langweiligste der vier Bahnen.

Die anderen zwei Rutschen starten ganz oben im Turm in gut acht Metern Höhe:

Beginnen wir links bei der von innen grauen Black Hole:

Die Black Hole ist mit 108 Metern die längste Rutsche im Sandra Spa und wurde im üblichen 1200er-Maß gefertigt. Die Rutsche wird aufgrund ihrer Effektgestaltung teilweise auch zjeżdżalnia multimedialna, also Multimedia-Rutsche, genannt.

Die Rutsche beginnt nicht wie üblich mit einem Jump, sondern mit einer Geraden, auf der man Speed aufbaut:

Danach geht es durch einen ziemlich rasanten Linkskreisel mit bunten Lichtspots an der Decke:


Nach einer kurzen Geraden folgt ein Richtungswechsel und man rutscht durch eine Rechtskurve mit Sternenhimmeleffekten:

Dieser Turn kommt relativ abrupt, sodass man gehörig hochschwingt und ab einer gewissen Geschwindigkeit sogar den Kontakt zur Röhre verliert. Richtig genial, die flackernden LED-Effekte verstärken den Geschwindigkeitsrausch noch.

Nach einer Linkskurve passiert man eine weitere Gerade, welche mit LED-Leuchtstreifen ausgestattet ist:


Nach einem letzten Linksknick und insgesamt 108 Rutschenmetern ist die Rutschpartie vorbei:


Die Black Hole macht richtig Spaß und war zusammen mit dem Trichter unser Favorit im Bad. Die Geschwindigkeit ist wirklich sehr hoch, wenn man mit ein wenig Schwung startet, und in den Richtungswechseln wird man ordentlich herumgeschleudert. Wie die meisten Pol-Glass-Röhren ist auch diese Anlage top verarbeitet und spiegelglatt, sodass man ganz smooth durch die Röhre rauscht. Sehr gelungen - der Trichter ist gefühlt nicht mal viel schneller.

Die letzte Rutsche des Quartetts ist die rote Turbo:


Die Turborutsche ist 58,5 Meter lang und trägt den höchsten Schwierigkeitsgrad, was in unseren Augen allerdings etwas überzogen ist, da die Bahn eher zu den harmloseren Exemplaren zählt. Wie bei allen anderen Rutschen des Turms darf man auch hier ab acht Jahren rutschen und als Abstandsregelung gibt es kein Drehkreuz, sondern nur eine Ampelanlage. Reicht aber in diesem Fall vollkommen aus.


Nach dem Start geht es auch hier zunächst durch ein gerades Stück:


Der Rest der Rutsche verläuft in einer recht steilen Spirale, durch die man bergab gezogen wird:


Relativ sanft wird man schließlich vom Auslaufbecken aufgefangen:


Bei einer Abgangshöhe von nur gut acht Metern kann man hier natürlich keine Monster-Turbo erwarten, die Bahn zählt auf jeden Fall zu den langsameren Turborutschen. Trotzdem ist es lustig, wie man konstant beschleunigt und am Schluss recht starke G-Kräfte zu spüren bekommt. Auf jeden Fall eine nette Einsteiger-Turbo, die ebenfalls sehr angenehm zu rutschen ist.

Eigentlich sollte die Turborutsche auch eine Zeitmessung haben, diese war bei unserem Besuch jedoch nicht funktionsfähig bzw. hat immer nur Nullwerte angezeigt:


Im Sommer steht zusätzlich ein Außenbecken zur Verfügung, dahinter kann man zudem einen abgedeckten Whirlpool erahnen:

Fazit: Das Freizeitbad im Sandra Spa Karpacz hat uns äußerst positiv überrascht! Die Wasserlandschaft ist wirklich vielseitig und vor allem der coole Kinderbereich hat uns richtig gut gefallen. Auch die Beckenauswahl ist durchaus facettenreich und erstreckt sich von sportlichen Angeboten über das Wellenbecken bis hin zu Entspannungsmöglichkeiten. Der Rutschenturm bietet mit seinen vier Rutschen ebenfalls sehr viel Abwechslung, auch wenn jetzt keine Rutsche dabei ist, die überdurchschnittlich extrem wäre - trotzdem kann man jede Menge Rutschenspaß erleben und sogar eine Trichterrutsche gibt es hier. Die Anlage ist zudem sehr sauber und das Personal extrem nett, auch wenn die Verständigung an der Kasse etwas schwierig war. Größter Kritikpunkt ist der Umkleidebereich, der zum Umziehen ziemlich ungeeignet ist. Insgesamt hat uns das Bad dennoch richtig gut gefallen und wer im Riesengebirge unterwegs ist, sollte dem Bad auf jeden Fall einen Besuch abstatten - bei einer Anreise von außerhalb schreckt jedoch eventuell die sehr langwierige Anfahrt ab.
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