- Erlebnisbecken
- zwei Whirlpools
- Kleinkinderbereich
- Ganzjahres-Außenbecken mit Strömungskanal
- Erlebnisbecken außen
Gestaltung | |
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Hygiene | |
Temperatur | |
Rutschen | |
Umkleiden | |
Personal | |
Eintrittspreis | |
Gesamtwertung | (2.4) |
Die Bewertung der Wasserrutsche(n) zählt doppelt! Je niedriger der Score, desto besser die Bewertung.
Van der Valk Resort Linstow
Krakower Chaussee 1
18292 Dobbin-Linstow
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Van der Valk Resort Linstow
Linstow - besucht am 29.08.15
Die niederländische Hotelkette Van der Valk betreibt in Deutschland insgesamt 13 Hotelanlagen. Eine davon ist das Van der Valk Resort Linstow im südlichen Mecklenburg-Vorpommern, das einzige deutsche Hotel der Kette, das mit einem größeren Erlebnisbad ausgestattet ist. Die Anreise über die Autobahn A19 könnte kaum einfacher sein, das Resort liegt wirklich unmittelbar an der Abfahrt Linstow. Vor Ort gibt es kostenlose Parkmöglichkeiten, welche jedoch eher knapp bemessen sind. Es war nicht wirklich viel los und trotzdem mussten wir drei oder vier Runden um den Parkplatz drehen, bis wir einen freien Platz gefunden haben.
Unser Ziel heißt zunächst Hotel-Lobby:
Hier befindet sich nämlich die Rezeption, an der wir die Karten für das Erlebnisbad erwerben. Das Schwimmbad ist auch für Tagesgäste zugänglich und kostet 9,50 Euro Eintritt, Kinder bis 12 Jahre zahlen 6,50 Euro - ohne Zeitlimit. Die Preise sind damit wirklich human und eine ganze Ecke günstiger als beispielsweise die Center-Parcs-Bäder. Hotelgäste bekommen hier übrigens keinen freien Eintritt, sondern lediglich eine Ermäßigung. Das Bad ist also durchaus auch auf Tagespublikum ausgerichtet.
Man merkt, dass das Van der Valk Resort in niederländischer Art geplant wurde, denn der Weg zum Schwimmbad erinnert gleich an einen Center Parc. Zunächst geht es durch eine Passage mit ein paar kleinen Shops:
Dann gelangt man in eine große, lichtdurchflutete Halle mit zahlreichen Restaurants und nettem Ambiente:
Schließlich stoßen wir auf den Eingang ins Bad, der ziemlich versteckt ist:
Die Papier-Eintrittskarte mit Barcode, die man an der Rezeption erhalten hat, muss man nun scannen und kann durchs Drehkreuz in die Umkleiden durchgehen:
Der Umkleidebereich ist geräumig und bietet eine großzügige Anzahl an Kabinen. Der Garderobentrakt ist schon etwas in die Jahre gekommen, alles funktioniert aber prima und es gab auch keine defekten Kabinentüren oder sonstige Makel. Für die Nutzung der Schließfächer benötigt man eine 1-Euro-Münze, welche man nach dem Öffnen des Schranks zurückbekommt.
Nun noch duschen:
Die Duschen haben uns gut gefallen, da sie recht modern und als Regenbrausen gestaltet sind - die großen Duschköpfe an der Decke lassen großflächig das Wasser auf die Gäste niederprasseln. Die sanitären Anlagen und insbesondere die Toiletten waren bei unserem Besuch allerdings nicht besonders sauber.
Nach dem Durchwaten eines Fußbeckens - wieder ein Indiz für niederländische Planung - stehen wir auch schon im Bad:
Das Erlebnisbad ist zwar nicht allzu riesig, sieht aber durch seine Gestaltung richtig nett aus. Der Natursteinboden, die Felsapplikationen und die Begrünung rufen Ferienpark-Stimmung hervor. Im ganzen Bad sind zudem kleine Buddha-Figuren und andere asiatische Dekorationselemente verteilt. Man erkennt sofort, dass sich die Verantwortlichen Mühe gegeben haben, etwas aus dem Bad zu machen.
Zentraler Punkt ist das große Erlebnisbecken:
Dieses ist allerdings mehr Becken als Erlebnis, denn abgesehen von einem Bodensprudler gibt es hier keinerlei Attraktionen. Besonders warm ist das Wasser leider auch nicht, sodass wir hier nicht besonders lange geplanscht haben. Positiv ist der behindertengerechte Beckeneinstieg in Form einer Rampe.
Deutlich wärmer als das Erlebnisbecken sind die beiden Whirlpools, die neben dem Eingang in einer Grotte untergebracht sind:
Die zwei Jacuzzis, die immer im Wechsel aktiv sind, haben eine sehr angenehme Temperatur. Durch die Platzierung in der Höhlenlandschaft hat man hier außerdem seine Ruhe und kann etwas abschalten. Der Zustand der Whirlpools ist jedoch nicht mehr der Beste, es hat sich an einigen Stellen Rost gebildet und es blättert der Lack von den Rändern ab. Hier wäre eine Renovierung durchaus an der Zeit.
In der Halle findet man darüber hinaus noch den Kinderbereich:
Hier wird bereits den jüngsten Gästen der Spaß am Rutschen vermittelt. Das Kinderbecken ist mit einer Art Burg ausgestattet, von welchem eine Breitrutsche sowie eine blaue Mini-Röhrenrutsche hinabführen. Oberhalb des Auslaufs der Röhre steht Speedy Gonzales auf dem Dach und entleert seine Blase in die Auslaufzone - eine richtig witzige Idee. Es gibt also genug zu erleben.
Abgesehen von den Rutschen für Kinder gibt es im Van der Valk Resort natürlich auch Wasserspaß für die etwas Größeren. Neben dem Erlebnisbecken erhebt sich eine Art Tribüne mit mehreren Etagen, auf denen die für uns interessanten Rutschen starten. Die einzelnen Ebenen sind zum Teil auch mit Sitzgelegenheiten versehen und ansprechend gestyled.
Von der ersten Ebene führt eine Breitrutsche hinab:
Diese scheint zwischenzeitlich erneuert oder zumindest neu beschichtet worden zu sein, denn früher war dies eine Rutschbahn aus weißem Beton, mittlerweile besteht die Oberfläche aus Edelstahl. Die Piste ist für eine Breitrutsche verhältnismäßig steil und wirft den Gast daher mit recht hoher Geschwindigkeit ins Erlebnisbecken. Hier sollte man aufpassen, dass sich unten keine Gäste in der Landezone aufhalten. Macht auf jeden Fall Spaß.
Ein paar Treppenstufen weiter oben befindet sich der Zugang ins Außenbecken:
Das Becken wird ganzjährig beheizt, dürfte oder sollte aber gern noch um einiges wärmer sein. Bei unserem Besuch Ende August war das Becken schon grenzwertig kalt, im Winter stelle ich mir das Ganze noch krasser vor. Lange kann man sich hier nicht aufhalten, bevor man anfängt zu frösteln.
Das Außenbecken verfügt über einen Strömungskanal:
In der Mitte des Kanals befindet sich ein weiteres Becken, welches aber ebenso kühl ist wie der Rest und mit Sprudelliegen sowie einer Wasserkanone daherkommt:
Vom Außenbecken aus gelangt man auch schon zur Hauptattraktion im Bad:
Zur Wildwasserbahn!
Die Wildwasser-Rutsche hat das Linstower Erlebnisbad überregional bekannt gemacht und ich kann vorab bereits soviel verraten, dass es sich um eine der besseren Bahnen ihres Typs handelt. Ab acht Jahren sowie 1,30 Meter Körpergröße darf man sich in die Strömung stürzen. Wer nur kurz im Bad verweilen möchte, sollte auf die eingeschränkten Öffnungszeiten achten: Die Rutsche ist nicht durchgehend in Betrieb, sondern läuft zu jeder vollen Stunde für 15 Minuten. Nicht besonders üppig, aber in Anbetracht der benötigten Wassermenge und den damit verbundenen Energiekosten durchaus verständlich.
Am Start wird aus zwei fetten Rohren eine gewaltige Menge Wasser in die Bahn abgefeuert:
Nach einer anfänglichen Stufe, über die man in den Kanal einrutscht und die relativ schwierig zu überwinden ist, trägt einen die Strömung erst einmal nur langsam voran, da die erste Kurve noch recht tief ist:
Danach legt die Wildwasserrutsche aber ordentlich an Geschwindigkeit zu und über eine recht steile Piste sowie einen doppelten Drop geht es ins erste Strömungsbecken:
An dieser Stelle wird man beim ersten Rutschen unweigerlich unter Wasser gezogen und bekommt die Kraft der Strömung gut zu spüren. Teilweise verliert man wirklich die Kontrolle und hat Mühe, sich aus der Strömung zu befreien. Das Zwischenbecken ist kurvenförmig angelegt, sodass man wirklich aufpassen muss, unter Wasser nicht mit den Beckenrändern oder anderen Gästen zusammenzustoßen - definitiv nichts für unsichere Schwimmer!
Früher war es offenbar möglich, den Kanal an dieser Stelle zu verlassen. Hier gibt es nämlich eine mittlerweile abgesperrte Schleuse nach drinnen, auf die noch ein Jump ins Erlebnisbecken folgte:
Da diese Möglichkeit aber vermutlich aus Sicherheitsgründen nicht mehr besteht, geht die Rutschpartie ganz normal weiter. Nach dem Zwischenbecken macht die Bahn noch einen U-Turn mit einer recht starken Strömung, durch die man ohne eigenes Zutun vorwärts transportiert wird:
Danach führt die Bahn auch schon wieder nach drinnen und endet in einem eigenen Landebecken:
Die Wildwasserbahn hat uns trotz ihrer Kürze voll überzeugt und gehört aufgrund des Zwischenbeckens auf jeden Fall zu den heftigsten Wildwasser-Rutschen in Deutschland. Die Strömung ist dort wirklich knallhart und reißt einen geradezu mit. Der Rest der Rutsche ist eher Standard, aber das Becken kompensiert das absolut! Allein für diese geile Rutsche lohnt sich in unseren Augen bereits die Anfahrt nach Linstow.
Vom Wildbach aus erkennt man auch schon die anderen beiden Rutschen:
Die zwei verbleibenden Bahnen sind zwei Tube-1200-Röhrenrutschen vom niederländischen Hersteller Van Egdom. Gebaut wurden diese im Jahr 2001, also gerade noch zu einer Zeit, in der die Verläufe der Rutschen noch vergleichsweise gewagt waren. Und genau so rutschen sich die beiden Slides auch, die im übrigen von außen weiß angepinselt wurden.
Von der Ebene des Außenbeckens gelangt man über weitere Treppen zu den Starts. Die etwas niedrigere der zwei Röhren beginnt auf einer Höhe von sieben Metern:
Die Rutsche ist 53 Meter lang und ab fünf Jahren zugänglich. Interessanterweise ist laut Rutschanleitung das Rutschen im Liegen verboten, offiziell darf man also nur im Sitzen rutschen. Es hat aber auch niemand etwas gesagt, wenn man die Rutsche klassisch im Liegen genutzt hat.
Die Rutsche beginnt mit einer Linkskurve im Inneren des Gebäudes:
Danach führt die Bahn nach draußen und verläuft in einer Rechtskurve:
An die Kurve schließt sich eine lustige Links-Rechts-Kombination an, in der man gehörig schaukelt:
Und zum Schluss folgt dann das Highlight der Rutsche:
Kurz vor Ende geht es einen riesigen und steilen Drop bergab, den man eigentlich nur von Turborutschen kennt. Man ist zwar nicht so schnell unterwegs, dass man abheben würde, aber trotzdem war dieser große Jump beim ersten Rutschen eine ganz schöne Überraschung. Man rast mit einem Höllenspeed bergab und bekommt richtiges Speedrutschen-Feeling - und das bei einer Starthöhe von sieben Metern! Eine richtig geile Rutsche.
Nach dem Drop wird man vom Plumpsauslauf ins Landebecken geworfen:
Die zweite Röhrenrutsche startet nur einen knappen Meter höher als die andere:
Mit rund 77 Metern ist die Strecke ein ganzes Stück länger und die Rutschpartie ist auch nicht ganz so extrem wie bei der Rutsche zuvor, doch trotzdem macht die Anlage Spaß. Auch hier darf man ab fünf Jahren und nur im Sitzen rutschen.
Die Rutsche beginnt mit einem Jump, der als Rechtskurve gestaltet ist:
Daran schließt sich eine lange Gerade an:
Nach einem Rechtsknick folgt eine weitere Gerade und spätestens hier merkt man die Besonderheit des Rutschenverlaufs:
Dieses Spiel wiederholt sich nun nämlich noch ein paar Mal. Insgesamt besteht die Rutsche aus fünf (!) solchen geraden Abschnitten, lediglich unterbrochen durch leichte Kurven. Je weiter man sich dem Ende der Rutsche nähert, umso schneller wird man und umso stärker schwingt man von links nach rechts - macht richtig Spaß und ist etwas Besonderes.
Schließlich endet die Röhre rechts neben ihrem Nachbarn:
Die Röhrenrutsche hat ein vollkommen ungewöhnliches Layout und macht durch die vielen Geraden, in denen man von links nach rechts schwingt, richtig Spaß. Äußerst positiv fällt auf, dass beide Röhren erstklassig verarbeitet sind und dass man keine einzige Fuge spürt - und das, obwohl die Rutschen mittlerweile auch schon 15 Jahre alt sind. So muss es sein! Optisch verdienen die Röhren zumindest von innen natürlich keinen Schönheitspreis, aber das passiert eben, wenn man transluzentes GfK von außen anstreicht...
Der Auslauf der beiden Röhrenrutschen ist direkt mit dem Erlebnisbecken verbunden:
Unterhalb des "Rutschenturms" wurde zudem eine Art Solarium mit Ruheliegen und Wärmelampen eingerichtet:
Fazit: Das nett gestaltete Erlebnisbad im Van der Valk Resort Linstow ist zwar nicht besonders groß und bietet auch nicht allzu viele Becken, allein für die Rutschen und insbesondere die Wildwasserbahn lohnt sich aber auf alle Fälle ein Besuch. Die Wildwasserrutsche zählt zu den besseren Anlagen und die beiden Röhrenrutschen überzeugen durch ungewöhnliche Streckenverläufe sowie hohe Geschwindigkeiten. Das alles gibt es zu erschwinglichen Eintrittspreisen und auch das Personal ist in der ganzen Anlage super nett. Der größte Schwachpunkt ist in unseren Augen die Wassertemperatur, die vor allem im Außenbecken deutlich zu kühl ist. Auch die Hygiene ist im Sanitärbereich verbesserungswürdig. Ansonsten aber ein durchaus empfehlenswertes Bad, für das sich aufgrund der Rutschen auch eine längere Anreise lohnt.
User-Kommentare zu diesem Bericht
Otto schrieb am 14.02.2016 - 19:07 Uhr: Im Oktober erträgt man das Außenbecken echt nur, um zum Wildbach zu kommen. Das innere Außenbecken soll wohl eine Art Whirlpool sein, hat aber gerade mal die Temperatur, die man von einem Außenbecken erwartet. |
Reverend Blue schrieb am 11.02.2016 - 21:58 Uhr: Eigentlich sieht das wirklich nach einem spannenden Bad aus, aber ich frage mich wirklich, wer da die "Renovierungsarbeiten" koordiniert hat. Also die Rutschen weiß anzustreichen - überhaupt weiß - war sicherlich ein Fehler. Sieht von der Innenseite blöd aus, und von außen bleibt es auch nicht lange schön. |
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