
- Erlebnisbecken mit Sprudelliegen
- Ganzjahres-Außenbecken
- Kleinkinderbereich
- Kinderbecken mit Rutsche

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Olympia Sport- und Kongresszentrum
Klosterst. 600
6100 Seefeld in Tirol Zur Homepage
Olympia Sport- und Kongresszentrum
Seefeld in Tirol (A) - besucht am 18.08.14
Nur eine gute halbe Autostunde von Garmisch-Partenkirchen entfernt befindet sich der bekannte Wintersportort Seefeld in Tirol. Mitten in der Berglandschaft findet man hier eine Freizeitanlage mit dem eher langweilig anmutenden Namen Olympia Sport- und Kongresszentrum. Dieses wurde im Jahr 1975 für die olympischen Winterspiele gebaut, hat sich aber seitdem stetig weiterentwickelt und wurde auch mit einem kleinen Erlebnisbad ausgestattet, welches immerhin zwei große Rutschen bietet. Die Anreise gestaltet sich recht unproblematisch, unter dem Gebäude ist ein Parkhaus mit vielen (kostenpflichtigen) Parkmöglichkeiten zu finden. Die Anreise von Garmisch aus ist ohne Autobahnvignette möglich.


Das Gebäude von außen:


Her geht's rein:

Innen gibt es verschiedene Angebote unter einem Dach. In der großen Eingangshalle ist ein Kiosk einquartiert:

Des Weiteren verfügt das Zentrum über mehrere Kongresssäle und sogar ein Kino:


Am Kassentresen kann man schließlich die Karten für das Erlebnisbad erwerben, welches ebenfalls im Gebäude seinen Platz hat:

Der Eintritt ist alles andere als günstig. Wer den ganzen Tag im Bad bleiben möchte, muss als Erwachsener happige 19,50 Euro hinlegen, am Wochenende sowie an Feiertagen kommen sogar nochmal zwei Euro Aufschlag dazu. Kinder zahlen 11 bzw. 13 Euro für die Tageskarte. In Anbetracht des eher geringen Beckenangebots sind diese Preise wirklich sehr gesalzen, immerhin kann man aber auch ein günstigeres 4-Stunden-Ticket lösen.
An der Kasse erhält man ein Transponderarmband. Dieses gibt den Weg zu den Umkleiden frei:

Der Umkleidebereich wirkt durch seine anthrazitgraue Farbgebung wirklich nobel:


Im Gegensatz zu vielen anderen österreichischen Bädern steht hier sogar eine recht stattliche Anzahl an Einzelkabinen bereit. Zum Verstauen der persönlichen Habe gibt es geräumige Schließfächer, diese werden mit dem Coinarmband durch einfaches Vorhalten vor den Sensor verriegelt und ebenso wieder geöffnet. Praktisch sind auch die Haartrockner direkt im Schrankbereich.

Die Duschen sind ebenfalls modern und sehr sauber:

Nun aber ab ins Bad!

Angekommen in der Schwimmhalle fühlt man sich gleich wohl. Die Gestaltung ist dank zahlreicher Felsen und Schilfgewächse ziemlich gelungen, große Fenster lassen zudem viel Licht in die Halle. Besonders riesig ist es allerdings nicht, in Anbetracht des Eintrittspreises hätten wir doch ein etwas größeres Bad erwartet. Trotzdem macht die Anlage einen hochwertigen und angenehmen Eindruck.

Das Bad bietet hauptsächlich ein großes, geschwungenes Erlebnisbecken:


Wer sich sportlich betätigen möchte, kann den hinteren Teil als 25-Meter-Becken nutzen:


Der andere Teil des Beckens ist mit Sprudelliegen ausgestattet:


Das Wasser hat eine Temperatur von 30 Grad, was jetzt nicht thermenartig warm, aber auch nicht zu kühl ist. Zum Bahnenziehen ist das Wasser schon fast zu warm, zum Toben und Planschen ist die Temperatur aber genau richtig.
An den Innenbereich schließt sich auch ein Außenbecken an. Dieses ist unmittelbar mit dem Erlebnisbecken verbunden und durch einen Durchschwimmkanal zu erreichen:


Das Außenbecken inmitten der Berglandschaft ist wirklich eindrucksvoll und ermöglicht einen tollen Blick auf die umliegenden Alpen. Zum Relaxen gibt es Unterwasserbänke mit Massagedüsen im Becken. Interessant ist, dass die Wassertemperatur im Außenbereich bedeutend höher ist als im Innenbecken - sobald man die Schleuse nach draußen passiert hat, wird das Wasser schlagartig wärmer.


Wer sich lieber außerhalb des Wassers entspannen möchte, kann auch auf einer der zahlreichen Liegen Sonne tanken:


Die Aussicht ist einfach einmalig!


Vom Außenbecken aus schweift unser Blick auf den Hügel. Dort versteckt sich nämlich die Hauptattraktion der Anlage:


Das Erlebnisbad ist mit zwei Wasserrutschen ausgestattet, welche am Hang verlegt wurden. Die außergewöhnliche Architektur des gesamten Bades wird auch hier wieder deutlich, denn das Zentrum wurde in einen riesigen Berg integriert. Auch der Rutschenaufgang verläuft durch den Hügel und somit sieht man von außen praktisch nichts vom Rutschenturm.

Die etwas niedrigere Rutsche von beiden ist der Wildwasserfluss:

Der Wildbach stammt von Klarer und wurde im Jahr 2007 errichtet. Die Anlage misst eine Länge von 143,5 Metern und legt dabei gut sieben Meter Höhe zurück, was für einen Wildwasserfluss durchaus eine Hausnummer ist. Das Rutschen ist ab 12 Jahren gestattet, des Weiteren gilt eine Mindestgröße von 1,45 m. Wer nur einen kurzen Besuch plant, sollte jedoch die Betriebszeiten beachten: Die Rutsche ist nicht durchgehend geöffnet, sondern immer um :30 einer jeden Stunde für jeweils zwanzig Minuten.

Das Startbecken:


Durch einen Wasserfall gehts nach draußen:


Direkt zu Beginn legt der Wildwasserfluss mit gewohnt heftigem Rutschfeeling los. Die ersten Meter sind ein wahrer Slalom-Kurs aus Links- und Rechtskurven, in denen man typischerweise schön gegen die Banden geworfen wird. So muss das sein, zudem das Tempo hier gefühlt deutlich höher ist als bei anderen Wildwasserbächen.


Nach ein paar Schlenkern geht es durch eine längere Gerade, in der man Tempo sammelt:


Danach wird man am ersten Zwischenbecken vorbeigespült:

Ähnlich wie bei den anderen Klarer-Wildwasserflüssen, wie z.B. in Abtwil oder Albstadt, ist es durchaus eine Herausforderung, der Strömung zu entfliehen und sich tatsächlich in das Ruhebecken zu ziehen. Hat man es dann geschafft, kann man hier verweilen, bevor man weiterrutscht.

Nach weiteren Serpentinen...


...folgt auch schon das zweite Zwischenbecken:

Hier wird man nicht vorbeigetragen, sondern geht erst einmal auf Tauchstation, da sich das Wasser hier in einem recht tiefen Becken sammelt. Beim ersten Rutschen hatten wir noch damit gerechnet, hier ebenso schnell vorbeitransportiert zu werden wie am ersten Becken, sodass die doch beachtliche Strömung eine ziemliche Überraschung war. Hier taucht man garantiert beim ersten Mal ordentlich unter.


Über eine Staustufe geht es in den letzten Teil der Wildwasserrutsche, wo es weniger Zick-Zack und dafür mehr Geraden gibt:


Zum Abschluss rauscht man durch einen weiteren Wasserfall:

Kurz darauf wird man ins Becken ausgespuckt:

Der Plumpsauslauf ist mit Vorsicht zu genießen, da im Zielbecken eine beachtliche Strömung herrscht, die einen auch mal unter Wasser ziehen und die Orientierung rauben kann. Die recht hohe Altersfreigabe hat also durchaus ihre Berechtigung, Nichtschwimmer sollten tunlichst von der Benutzung dieser Rutsche absehen.

Die Wildwasserrutsche hat uns richtig gut gefallen und zählt zu den besten Exemplaren, die Klarer bisher gebaut hat. Der Fluss ist sehr rasant und das erste Zwischenbecken zu erreichen eine echte Herausforderung, die nur selten gelingt. Stellenweise wird man recht heftig unter Wasser gezogen und generell eckt man in den Kurven häufig an, sodass man die Anlage in Seefeld schon zu den heftigeren Wildbächen zählen kann. Dazu ist der Canyon wirklich lang. Geniales Teil, muss man gemacht haben - solange man mit ein paar blauen Flecken leben kann.


Die zweite Attraktion des Rutschenturms nennt sich SilverStar:


Diese Edelstahl-Tunnelrutsche von Wiegand, welche den gleichen Namen trägt wie die Achterbahn im Europa-Park, existierte bei der Eröffnung der Wildwasserrutsche noch nicht. Die Rutsche wurde nämlich erst im Jahr 2009, also zwei Jahre später als der Wildwasserfluss, an den Rutschenberg angegliedert und stellt die familienfreundlichere der beiden Bahnen dar. Das Rutschen ist hier bereits ab 6 Jahren erlaubt.

Der typische Wiegand-Start:


Die Rutsche in der Übersicht:

Durch die Verlegung direkt am Berg hat die Rutsche ein sehr ungewöhnliches Layout mit vielen langen Geraden und zahlreichen Richtungswechseln, was richtig Spaß macht. So einen Verlauf findet man sonst nur sehr selten, es ist einfach was ganz Anderes als eine Rutsche von der Stange. Man fühlt sich ein wenig ins Alpamare zurückversetzt, dort waren die Rutschen ähnlich abenteuerlich gebaut.


Von innen kann man zumindest erahnen, dass man sich seinen Weg mitten durch die Botanik bahnt:


Besonders genial sind die zahlreichen langen Geraden, in denen man ins Schlingern kommt und zusätzlich beschleunigt:


Abgesehen von den Geraden sind allerdings noch weitere coole Elemente in der Rutsche verbaut. So folgt auf nahezu jede Gerade oder Kurve ein Richtungswechsel, in welchem man zum Teil extrem weit nach oben schaukelt. Wenn man am Start Schwung holt, kann es sogar passieren, dass man mitunter über die Mittelbegrenzung zwischen Rutschmulde und Tunnelabdeckung hinwegrutscht. Einfach klasse!


Zum Schluss verläuft die Rutsche als Vollröhre durch den Berg:


Danach landet man im Auslaufbecken:

Die Rutsche ist, wie man das von den Edelstahlbahnen kennt, durchaus flott und bietet durch den ungewöhnlichen Verlauf viele schaukelige Richtungswechsel. Teilweise hat man sogar das Gefühl, senkrecht in der Kurve zu kleben. Eine wirklich nette und außergewöhnliche Wiegand-Slide!
Für Kinder ist im Olympia-Bad natürlich auch gesorgt. Für diese Zielgruppe gibt es einen eigenen Planschbereich:


Dieser Bereich ist etwas abgelegen im Durchgang zwischen Erlebnisbecken und Rutschenaufgang untergebracht. Hier findet man zwei Becken für die jüngsten Badegäste, welche von einer nett gestalteten Felslandschaft umsäumt werden. Das kleinere von beiden ist etwas flacher:


Hier gibt es verschiedene Figuren sowie Wasserstrahlen am Beckenrand:

Der größere der beiden Pools ist mit einer netten Kinderrutsche ausgestattet:


Diese Edelstahlrutsche von Wiegand bietet die idealen Voraussetzungen, um erste Rutscherfahrungen zu sammeln. Wir sind auch ein paar Mal gerutscht, auch wenn die Breite der Rinne absolut nicht für größere Personen ausgelegt ist. Es fließt nur ein ganz kleines Rinnsal Wasser durch die Rutsche, sodass wir tatsächlich extrem beschleunigt und recht rabiat im flachen Wasser eingeschlagen sind. Hier sollten wirklich nur kleine Kinder rutschen, sonst kann es schmerzhaft werden.


Zum Entspannen nach den anstrengenden Rutschpartien gibt es zahlreiche Liegemöglichkeiten im Bad:


Zum Abschluss noch ein Panoramablick über die Berglandschaft:


Fazit: Das Sport- und Kongresszentrum in Seefeld ist extrem idyllisch gelegen und besonders vom Außenbecken aus hat man einen überwältigenden Ausblick auf die Alpen. Die Rutschen, insbesondere natürlich der Wildwasserfluss, sind ebenfalls überraschend gut - allein dafür lohnt sich bereits die Anreise in die grenznahe Stadt. Die Wasserlandschaft ist leider sehr übersichtlich, innen gibt es nur ein einziges großes Becken, hier wäre etwas Abwechslung schön gewesen. Vor allem bei den sehr teuren Eintrittspreisen vermisst man doch ein paar mehr Attraktionen. Dafür ist die Halle ansprechend dekoriert. Insgesamt hat uns das Bad aber gut gefallen und wer Fan von Wildwasserrutschen ist, sollte diese Anlage schnellstens auf seine To-Do-Liste packen! Auch ein Tagesbesuch von Süddeutschland aus ist definitiv lohnenswert.
User-Kommentare zu diesem Bericht
Mike schrieb am 04.11.2015 - 11:34 Uhr: Rutscht man am Bahnende der Wildwasserbahn wirklich über Fliesen ins Becken? Oder sieht das nur so aus? :O |
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