- 25-Meter-Becken
- Whirlpool
- Sprudelbecken
- Erlebnisbecken mit Strömungskanal
- Kleinkinderbereich
- Textildampfbad
- Sauna (textilfrei)
Gestaltung | |
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Temperatur | |
Rutschen | |
Umkleiden | |
Personal | |
Eintrittspreis | |
Gesamtwertung | (2.6) |
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Aquapark Kladno
Sportovc#367; 818
272 04 Kladno
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Kladno-město
Aquapark Kladno
Kladno (CZ) - besucht am 16.07.15
Rund 25 Kilometer von Prag entfernt findet man in der mittelböhmischen Stadt Kladno ein weiteres Freizeitbad mit mehreren Rutschen. Der Aquapark Kladno ist augenscheinlich schon von der älteren Sorte und im Gegensatz zum Aquapalace Praha eher unbekannt, weshalb wir wirklich neugierig waren, was uns erwartet. Das Bad liegt neben einem Stadion und ist Bestandteil des Sportparks Sportovní areály Města, zu welchem auch eine Tennisanlage sowie eine Kletterwand gehören. Parken kann man auf einem großen Platz vor dem Eingang in den Sportpark, von dort aus sind es noch ein paar Minuten Fußweg bis zum Badeingang.
Der Aquapark von außen:
Das Foyer, in welchem auch ein Restaurant untergebracht ist:
Die Eintrittspreise sind etwas kompliziert gestaffelt und richten sich nach der Verbleibsdauer, die Tageskarte kostet für Erwachsene auf jeden Fall 290 Kronen (knapp 11 Euro) und für Kinder 190 Kronen (rund 7 Euro). Die Preise bewegen sich damit im Mittelfeld, es gibt in Tschechien durchaus preiswertere, aber auch teurere Bäder. Das Personal an der Kasse ist sehr freundlich und spricht auch relativ gut Englisch. Jetzt noch das Transponderarmband schnappen und los geht's!
Der Umkleidebereich ist großzügig dimensioniert:
Es gibt nur wenige Einzelkabinen zum Umziehen, der Großteil des Garderobenbereichs ist als Sammelumkleide konzipiert. Die hellblauen Schränke werden mit dem Chiparmband verschlossen, welches man an der Kasse bekommen hat. Wer seine Schranknummer nicht mehr weiß, hat jederzeit die Möglichkeit, sich diese an einem der Lesegeräte anzeigen zu lassen. Da man sich hier - wie überall im Land - die Schuhe bereits vor den Umkleiden ausziehen muss, ist der Umkleidetrakt wirklich sauber.
Die Duschen sind zweckmäßig:
Hinter der gelben Tür verbirgt sich übrigens eine Sauna. Ja, richtig gelesen - die finnische Saunakabine ist direkt über die Duschen zugänglich. Sehr kurios, allerdings scheint es in Tschechien gar nicht so ungewöhnlich zu sein, derartige Wellnessattraktionen im Durchgangsbereich unterzubringen. Im Aquaparc Olomouc sowie im Hallenbad Ostrava-Poruba liegen die Dampfbäder ebenfalls direkt im Sanitärbereich. Ob das gemütlich ist, lässt sich natürlich bestreiten.
Vorbei an der Sauna geht es nun die Treppe rauf in die Schwimmhalle:
Zunächst befindet man sich im funktional gehaltenen Sportbereich der Anlage. Dieses ist durch Drehkreuze vom Erlebnisbad getrennt, sodass man auch reine Sportbad-Tarife buchen kann, sofern man nur Bahnen ziehen möchte. Diese Eintrittskarten sind entsprechend billiger, beim Übergang ins Erlebnisbad muss dann jedoch nachbezahlt werden.
Das Sportbad ist mit einem 25-Meter-Becken ausgestattet:
An jeder der sechs Bahnen gibt es einen Startblock, außerdem verfügt das Becken über einen Behindertenlift. Sowieso ist das ganze Bad barrierefrei erschlossen und mit Rampen sowie Aufzügen versehen, sehr lobenswert. Die Wassertemperatur ist typisch erfrischend und zum Bahnenschwimmen genau richtig.
Durch ein Drehkreuz gelangt man ins Erlebnisbad:
Man betritt die Erlebnisbad-Halle auf einer Galerie und kann sich bereits einen Überblick über die Attraktionen verschaffen. Das Bad wirkt generell ziemlich verbaut und etwas ungemütlich, was uns jetzt aber nicht übermäßig gestört hat. Ein paar Gestaltungselemente hätten dem Bad vielleicht gut getan, aber auch das kann man verschmerzen.
Auf Höhe der Galerie trifft man zunächst auf den Whirlpool, welcher in einer Nische seinen Platz hat:
Der Jacuzzi ist etwas größer als die meisten anderen Whirlpools und bietet so relativ vielen Personen Platz zum Entspannen. Die Temperatur ist herrlich warm, sodass man hier prima ein paar Minuten abschalten kann. Laut Hinweisschild beträgt die empfohlene Aufenthaltsdauer fünf Minuten.
Ebenfalls hier oben befindet sich ein Dampfbad:
Auch dieses liegt etwas abgeschieden und bietet in einer Ecke sogar ein paar eigene Duschen, welche man nach der Benutzung der Parní kabina auf jeden Fall nutzen sollte. Das Dampfbad ist wie der Whirlpool ein nettes Extra, das man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man auch auf etwas Erholung Wert legt.
Jetzt wird es aber mal etwas actionreicher. Von der Galerie aus führt eine zweibahnige Multislide in die Hauptebene des Bades:
Diese 16 Meter lange Doppelrutsche von Sportakzent macht überraschend viel Spaß und katapultiert einen mit voller Wucht ins recht tiefe Auffangbecken. Durch die zwei schmalen Bahnen hat man schon fast das Gefühl, auf einer kleinen Freefall-Rutsche hinabzugleiten.
Von der Landezone der Doppelrutsche aus gelangt man direkt ins nahtlos angeschlossene Erlebnisbecken:
Dieses verwinkelte Becken ist mit zahlreichen Attraktionen versehen. Neben den obligatorischen Schwallbrausen findet man hier beispielsweise einen Strömungskanal:
Außerdem gibt es eine Wasserfallgrotte:
Auf dem Dach der Höhle wurde ein weiteres Sprudelbecken platziert:
Dieses längliche Becken mit Sprudelliegen ist ein Stück größer als der andere Whirlpool, allerdings auch einige Grad kühler. Umgeben von Metallgeländern und Kacheln will hier auch keine richtige Entspannungsatmosphäre aufkommen. Wer in Ruhe relaxen möchte, sollte lieber den warmen Whirlpool auf der Galerie nutzen.
Ein Kinderbecken fehlt natürlich ebenfalls nicht, dieses ist jedoch eher bescheiden ausgefallen:
Und getreu dem Motto "das Beste zum Schluss" kommen wir nun zum Hauptgrund für unsere Stippvisite:
Neben dem Erlebnisbecken liegt der Zugang in den Rutschenturm, von welchem die anderen drei Rutschbahnen des Aquaparks starten. Die Rutschen sehen von außen schon ziemlich mitgenommen und alt aus, tatsächlich stammen sie aber erst aus dem Jahr 2003 und haben damit noch nicht mal so viele Jahre auf dem Buckel. Das Treppenhaus ist übrigens auch von der omnipräsenten Galerie aus zugänglich.
Die erste Rutsche, auf die wir beim Aufstieg stoßen, ist der Space Bowl:
Interessanterweise ist die Trichterrutsche, die ja normalerweise eher zu den schnelleren Rutschen zählt, die niedrigste der drei Bahnen. Die Benutzung ist erst ab 12 Jahren gestattet, was vom Personal auch recht strikt kontrolliert wird. Im Gegensatz zu den anderen Rutschen im Bad, welche alle von Sportakzent stammen, wurde die Trichterrutsche von Polin gefertigt. Die Rutsche ist dabei nicht durchgehend in Betrieb - sie läuft immer zu jeder vollen Stunde für jeweils 30 Minuten.
Der Startbereich der Rutsche ist mit einem Drehkreuz abgesichert:
Bei grüner Ampel kann man dieses passieren und zum Einstieg gehen:
Der Verlauf der Röhre, welche übrigens stockdunkel von innen ist und außerhalb des Gebäudes verläuft, ist relativ ungewöhnlich, aber simpel. Zunächst geht es seicht nach links, dann wird man einen steilen Rechtsbogen hinabgezogen:
Aus der Kurve heraus schießt man in den Trichter:
Bedingt durch den eher geringen Höhenunterschied ist die Geschwindigkeit natürlich nicht besonders hoch, sodass man hier logischerweise weniger oft rotiert als z.B. in Obertshausen. Trotzdem kann man einige Runden im Bowl drehen und beim Eintritt in den Trichter wirken nette G-Kräfte. Die Fugen im Trichter sind leider recht stark spürbar und zwicken am Rücken, wobei es da auch noch schlimmere Exemplare gibt. In der Anlaufröhre sind die Fugen zum Glück alle gut verarbeitet.
Nachdem man in der Schüssel wie eine Roulettekugel rotiert ist, fällt man durch das Loch in der Mitte ins Landebecken, welches direkt ans Erlebnisbecken angegliedert ist:
Die Trichterrutsche ist also insgesamt betrachtet ganz nett, aber nichts Außergewöhnliches. Interessant ist jedoch, dass im Rutschenbereich simple Schaumstoffmatten herumliegen, welche auf allen Rutschen genutzt werden dürfen. Selbst auf dem Trichter ist die Nutzung nicht verboten und so spart man sich zumindest den roten Rücken, zumal man mit Matte gefühlt sogar noch etwas schneller unterwegs ist. Nette Idee, um die Rutschen aufzuwerten.
Die anderen beiden Rutschen starten in knappen acht Metern Höhe und sind übertunnelte Großrutschen, welche von Sportakzent stammen. Die Hinweisschilder geben bei beiden Bahnen eine Länge von 82 Metern an, wobei mir die linke Bahn etwas länger als die rechte vorkam. Im Gegensatz zum Trichter, der erst ab 12 Jahren zugänglich ist, liegt die Altersfreigabe der beiden Tunnelrutschen bei 10 Jahren.
Links startet die gelbe Rutsche:
Nach dem Start vollführt diese eine S-Kurve:
Nach einer Geraden führt der Tunnel in eine dunkle Teilstrecke:
Hier beschreibt die Rutsche einen dunklen Rechtsbogen, zwischendurch scheinen auch diffuse Farbflächen leicht durch das sonst lichtundurchlässige Plastik. Elektrische Effekte gibt es allerdings keine, was auf der kurzen Dunkelstrecke auch keinen Sinn ergeben würde.
Daran schließt sich ein weiterer, doppelter Richtungswechsel an:
Zum Schluss gibt es einen knackigen Jump, der direkt ins Landebecken führt:
Die gelbe Rutsche macht Laune, man kann mit der richtigen Rutschtechnik schön schnell werden und schaukelt in dem Fall in den zahlreichen Richtungswechseln auch schön nach oben. Der Jump zum Schluss bereitet der Rutschpartie einen würdigen Abschluss. Leider sind die Fugen wie beim Trichter stark spürbar und verursachen einen roten Rücken.
Rechts nebenan startet die rote Tunnelrutsche:
Diese beginnt gleich mit einem ziemlich fetten Jump:
Der Drop zu Anfang ist ordentlich steil und liefert direkt zu Beginn ein wirklich hohes Tempo, welches schon fast an eine Turborutsche herankommt. Auf den Drop folgt unmittelbar eine Helix nach links, in welche man entsprechend schnell einrutscht und hochschaukelt.
Die Helix nach dem Jump:
In der Helix baut man nun recht schnell wieder einiges an Speed ab, man ist aber trotzdem nach wie vor recht fix unterwegs. Nach dem Kreisel passiert man eine lange Gerade, auf welcher man etwas schlingert:
Daran schließt sich eine S-Kurve an:
Danach endet die Rutsche neben der gelben Bahn im Flachwasserauslauf:
Die rote Rutsche hat uns vom Verlauf her noch besser gefallen als die gelbe, da das Tempo durch den massiven Start-Jump sehr hoch ist. Auf der Geraden in der Mitte beschleunigt man ebenfalls gut. Leider sind auch hier die Bahnteile äußerst grob verfugt, sodass das Rutschen nur bedingt Spaß macht. Wirklich schade, eine Sanierung würde den Rutschen definitiv sehr gut tun.
Allerdings muss man hier natürlich fairerweise erwähnen, dass man auch auf diesen beiden Rutschen die Neoprenmatten benutzen darf. Und damit machen die Rutschen dann doch deutlich mehr Spaß, gerade auf der roten Rutsche erreicht man damit ungeheure Geschwindigkeiten, zumal man sich nirgendwo festhalten kann. Wirklich heftig!
Zusätzlich bieten beide Slides eine Zeitmessanlage, welche zu wiederholtem Rutschen einlädt:
Zum Abschluss noch ein Blick auf das Röhrengewirr:
Erwähnenswert ist vielleicht noch die riesige Kletterwand, welche auf der Rückseite des Aquaparks installiert wurde:
Fazit: Der Aquapark Kladno ist ein eher unbekanntes und daher auch nicht so überlaufenes Erlebnisbad. Der Aquapark ist eher zweckmäßig und nicht besonders schön gestaltet, bietet aber im Grunde alles, was man braucht. Die Rutschen sind an sich richtig gut, nur leider unangenehm zu rutschen, was den Spaß etwas trübt. Positiv sind uns allerdings die ansprechenden Wellnessangebote sowie die angenehmen Wassertemperaturen aufgefallen. Die Eintrittspreise sind im Großen und Ganzen angemessen, wer mehr Rutschaction bevorzugt und dafür auch mit etwas mehr Andrang leben kann, sollte lieber in den Aquapalace fahren.
User-Kommentare zu diesem Bericht
Otto schrieb am 20.01.2018 - 12:08 Uhr: Die Note 0 für die Rutschen finde ich etwas hart. Ich verstehe, dass ihr den schlechten Fugen irgendwie Rechnung tragen wollt. Allerdings machen die Rutschen mit Matte wirklich verdammt viel Spaß - viel mehr als irgendeine durchschnittlichen Standardrutsche in einem kleinen Bad, die von euch die Note + gegeben habt. |
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