- 50-Meter-Becken
- Erlebnisbecken mit Strömungskanal
- Kleinkinderbereich
- Bachlauf
- Lazy River
Gestaltung | |
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Temperatur | |
Rutschen | |
Umkleiden | |
Personal | |
Eintrittspreis | |
Gesamtwertung | (1.6) |
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Koupaliště Flošna
Malšovická 779/2
500 09 Hradec Králové
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Koupaliště Flošna
Hradec Králové (CZ) - besucht am 23.05.15
Die Stadt Hradec Králové ist eine der größten Städte Nordostböhmens und gleichzeitig Verwaltungssitz des Königgrätzer Kreises (Královéhradecký kraj). Direkt neben dem Fußballstadion liegt das Freibad "Koupaliště Flošna", welches als eines der wenigen Freibäder in Tschechien an Pfingsten bereits geöffnet hatte. Das Bad ist über die Schnellstraße 35 bequem erreichbar und vor dem Bad gibt es einen großen, kostenfreien Parkplatz. Da in diesem Freibad die einzige Schanzenrutsche Tschechiens zu finden ist, war ein Besuch natürlich Pflichtprogramm!
Der Eingang:
Der Eintritt kostet für Erwachsene 120 Kronen, also etwa 4,40 Euro, Kinder zahlen 80 Kronen. Die Eintrittskarten erhält man entweder am Kassenschalter oder, sollte dieser geschlossen sein, an der Rezeption des überdachten Spa-Bereiches. Das Personal ist sehr freundlich und spricht auch recht gut Englisch, sodass es kein Problem war, sich zu verständlich zu machen.
Die Umkleiden sind in einem beheizten Gebäude untergebracht, sodass man sich auch bei kühler Witterung im Warmen umziehen kann:
Umziehen kann man sich entweder in einer der Kabinen oder auf dem Gang zwischen den Schränken:
Zum Verschließen der Schränke wird eine Münze als Pfand benötigt, soweit ich weiß 20 Kronen. Diese bekommt man nach Öffnung des Spindes wieder zurück. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Schlüsselbänder, die aus Gummi bestehen - je nach Umfang des Handgelenkes können diese auch schonmal etwas locker sitzen, also aufpassen, dass das Band nicht abrutscht und irgendwo im Wasser landet.
Die Duschen sind sehr sauber und modern:
Durchs obligatorische Fußbad geht es dann ins Freibadareal:
Beim Betreten des Bades steht man zuerst vor dem 50-Meter-Becken:
Das Becken kommt mit fünf langen Schwimmerbahnen daher und hat eine sehr erfrischende Temperatur, wie übrigens alle Becken in diesem Bad. An unserem Besuchstag war das Wetter allerdings auch alles andere als einladend. An der einen Seite des Beckens können Startblöcke eingesetzt werden, bei unserem Besuch standen an der Rückseite des Beckens zwei davon zur Verfügung.
Rechts daneben schließt sich das Erlebnisbecken an:
Das Erlebnisbecken ist außerordentlich groß ausgefallen und bietet eine Menge Wasserattraktionen. Im hinteren Teil des Beckens findet man einen Strömungskanal:
Außerdem gibt es zahlreiche Sprudelliegen:
Wie in vielen anderen Bädern in Tschechien findet man auch hier die berühmten Rondelle, in denen man durch Auf- und Abwippen selbst Wellen erzeugen kann:
Desweiteren verfügt das Becken über einen Wasserpilz:
Ein wirklich abwechslungsreiches Erlebnisbecken also, wovon sich andere Freibäder gerne mal eine Scheibe abschneiden dürfen. Eine derartige Auswahl an Wasserspielen und Attraktionen findet man in Openair-Bädern eher selten. Hier hat Berndorf Bäderbau wirklich gute Arbeit geleistet.
Rechts daneben findet man dann noch den Kinderbereich:
Das Kinderplanschbecken ist ebenfalls überraschend groß und besteht aus zwei Teilen, welche leicht höhenversetzt und durch eine kleine Rutsche verbunden sind. Das höhere der beiden Planschbecken hat dabei etwas tieferes Wasser. Die Hoffnung, wir könnten uns im Kinderbecken vielleicht etwas aufwärmen, schwand allerdings prompt, denn dieses ist genauso kühl wie die anderen Becken.
Im oberen Pool findet man eine der berühmten Ottilie-Schlangenrutschen:
Die untere Ebene ist mit ein paar Wasserfontänen ausgestattet:
Daneben gibt es noch einen kleinen Bachlauf:
Nach dem Rundgang durch die Beckenlandschaft kommen wir nun zur eigentlichen Action. Der Hauptgrund unseres Besuchs war selbstverständlich die Rutschenanlage, welche auf der anderen Seite des Bades - links neben dem Sportbecken - ihren Platz hat:
Der Rutschenpark wurde zur Saison 2010 als Gemeinschaftsprojekt von Wiegand-Maelzer und Klarer errichtet. Zwei der drei Rutschen bestehen aus Edelstahl, darüber hinaus gibt es einen Lazy-River-Strömungskanal, welcher sich um die Rutschen zieht.
Fast ganz oben auf der Plattform starten die ersten beiden Rutschen:
Beide Rutschen sind gleich lang und haben das gleiche, bloß spiegelverkehrte Layout. Das Interessante dabei ist, dass die Rutschentypen vollkommen verschiedenen sind - obwohl die eine Rutsche eine normale Riesenrutsche und die andere ein Crazy River ist, konnten hier nahezu identische Verläufe realisiert werden. Das hatten wir zuvor noch nicht gesehen.
Auf der linken Seite findet man den Start der offenen Großwasserrutsche:
Diese klassische Wiegand-Edelstahlrutsche hat eine Länge von 64 Metern und ist eher der harmloseren Sorte zuzuordnen. Ab sechs Jahren darf man hier alleine rutschen, die Abstände werden mithilfe einer zeitgesteuerten Ampelanlage geregelt.
Sobald die Ampel Grün zeigt, geht's los:
Die Rutsche startet mit einem Jump, um Fahrt aufzunehmen. Danach geht es zunächst durch eine längere Gerade:
Daran schließt sich eine Linkskurve an:
Auf diese folgt ein Rechtskreisel:
Nach einer weiteren Linkskurve...
...endet die Rutsche im Auslaufbecken:
Die Freirutsche ist ganz nett und bietet bei richtiger Rutschlage eine recht ordentliche Geschwindigkeit. In den Richtungswechseln, vor allem im letzten, schwingt man außerdem schön hoch. Ansonsten ist es aber eine sehr familienfreundliche Rutschbahn.
Direkt nebenan startet die Reifenrutsche:
Die Edelstahl-Reifenrutsche vom Typ Crazy River ist ebenfalls 64 Meter lang und muss zwingend mit Reifen benutzt werden. Dazu liegen neben dem Rutschenturm Einzel- und Doppelreifen in rauen Mengen bereit. Wie bereits zuvor erwähnt, hat die Reifenrutsche quasi dasselbe, nur eben spiegelverkehrte Layout wie die andere Rutsche.
Der Einstieg hat keine Ampel, an besucherintensiveren Tagen werden die Rutschabstände durch einen Bademeister geregelt. Da wir die Rutschen durch das schlechte Wetter für uns allein hatten, war eine Aufsicht am Rutschenstart allerdings nicht notwendig.
So sieht die Rutsche von außen aus, im Prinzip genauso wie ihr Nachbar, bloß breiter:
Wie die Bahn nebenan beginnt die Reifenrutsche mit einem Jump, auf welchen eine Gerade folgt:
Dann schließt sich auch hier eine Kurve an:
Nach der Rechtskurve folgt eine Helix nach links:
Danach fährt man recht flott in eine weitere Rechtskurve ein:
Besonders im Doppelreifen kommt dieser Richtungswechsel sehr knackig, sodass man mit dem Reifen sehr weit nach oben schwingt und fast senkrecht an der Kurve entlangrutscht. Im Einzelreifen merkt man diesen Effekt auch etwas, aber bei weitem nicht so extrem wie bei den Doppelbooten. Sehr lustig.
Die Rutsche endet dann im Lazy River:
Die Reifenrutsche ist trotz des nahezu identischen Layouts deutlich spaßiger als die andere Rutschbahn. Sie ist sehr rasant und das Rutschgefühl, wie bei diesem Typ üblich, sehr "zittrig" durch die vielen Schweißnähte, man wird kräftig durchgerüttelt. Insbesondere im Zweierbob schwingt man in den Richtungswechseln außerdem schön nach oben. Macht auf jeden Fall Spaß und ist eine der schnelleren Edelstahl-Reifenrutschen.
Wer Lust hat, kann nach der Rutschpartie im Reifen sitzen bleiben und sich ein paar Runden durch den Lazy River treiben lassen:
Der Strömungskanal aus Edelstahl ist 92 Meter lang, hat aber so gut wie keine Strömung, sodass es nur extrem langsam vorwärts geht. Teilweise muss man sogar vom Reifen aufstehen und ein Stück laufen, um überhaupt vom Fleck zu kommen.
Ein paar Treppenstufen höher als die anderen beiden Rutschen stoßen wir nun endlich auf das klare Highlight des Rutschenparks:
High Fly!
Diese Schanzenrutsche, wie sie auch in Filderstadt, Deggendorf und Erding zu finden ist, stammt von Klarer und ist die erste Openair-Auslieferung dieses Typs, die wir bisher testen durften. Die weiße Sprungrutsche darf ab 12 Jahren genutzt werden und es gilt ein Maximalgewicht von 120 Kilo. Die Gewichtsgrenze ist somit sehr tolerant im Vergleich z.B. zum Erdinger Exemplar, wo man nur maximal 85 Kilogramm wiegen darf.
Der Start ist mit einer Ampel-Drehkreuz-Kombination abgesichert:
Bewässert wird die Rutsche mit einem Schlauch, welcher im Einstiegsbereich angebracht ist. Dort legt man sich in Rückenlage und lässt sich langsam in die recht enge Rutschwanne gleiten. Das Schwungholen am Start ist bauartbedingt nicht möglich, da der Einstiegsbereich hinten geschlossen ist, sodass man sich wirklich nur langsam nach vorne schieben kann.
Nach dem Start geht es fast senkrecht abwärts:
Obwohl man keinen Schwung nehmen kann, wird man hier überraschend schnell und hebt mitunter sogar von der Rutschfläche ab. Beim Rutschen kommt man der Plexiglasabdeckung immer sehr nahe und hat das Gefühl, mit der sehr niedrigen Decke der Rinne zu kollidieren. Für klaustrophobische Leute ist die Rutsche also eher nicht zu empfehlen.
Aus der Rutschrinne wird man dann mit hohem Tempo ausgespuckt:
Dann fliegt man ein Stück und landet auf der weichen Matte:
Die Landung auf der Matte empfanden wir als sehr angenehm, das Material gibt ein ganzes Stück nach und federt den Aufprall stark ab. Während man in Erding bei der alten Schanze das Gefühl hatte, auf eine Bordsteinkante zu fallen, ist das Landen hier sehr smooth und komfortabel. Und das, obwohl man beachtliche Flugweiten erreichen kann.
Natürlich sind auch bei dieser Schanze die Entfernungsmarken für die erreichte Flugdistanz aufgedruckt:
Von der Matte aus schlägt man schließlich im Auslaufbecken ein:
Dieses muss man durch ein Drehkreuz verlassen, damit oben der nächste Rutscher starten kann:
Die Rutsche ist absolut klasse und ich würde sogar behaupten, dass man noch weiter fliegt als auf den Exemplaren in Filderstadt und Deggendorf. Bereits die extrem enge Rutsche vor dem "Flug" ist sehr thrillig und erfordert einiges an Überwindung. Allein für die Schanzenrutsche lohnt sich bereits ein Besuch in diesem Freibad, der Rutschentyp ist immer noch recht rar gesät und macht immer wieder aufs Neue sehr viel Spaß.
Wer sich in der Sonne bräunen möchte, kann die zahlreichen Liegemöglichkeiten auf der Dachterrasse nutzen:
Außerdem gibt es natürlich auch eine große Liegewiese:
Es besteht hier zudem die Möglichkeit, Liegestühle gebührenpflichtig zu mieten. Eine in unseren Breitengraden eher unübliche Praxis, aber 20 Kronen - umgerechnet deutlich weniger als ein Euro - sind für eine Liege doch mehr als in Ordnung.
Fazit: Das Freibad Koupaliště Flošna ist in unseren Augen auf alle Fälle einen Besuch wert! Top-Attraktion ist natürlich die umfangreiche Rutschenanlage und insbesondere die Schanzenrutsche, die man in Tschechien sonst nirgendwo antrifft. Auch die Wasserlandschaft an sich ist sehr gelungen und überrascht durch eine große Angebotsvielfalt - besonders das Erlebnisbecken mit seinen zahlreichen Attraktionen sorgt für viele Stunden Wasserspaß. Sehr positiv aufgefallen sind uns auch die vorbildliche Hygiene im ganzen Bad sowie das sehr nette Personal. Das alles gibt es zu wirklich günstigen Preisen. Eine absolute Empfehlung also! Wer kälteempfindlich ist, sollte nur darauf achten, nicht unbedingt bei schlechtem Wetter ins Bad zu fahren - das Wasser ist solarbeheizt, weshalb die Temperatur stark wetterabhängig ist.
User-Kommentare zu diesem Bericht
Otto schrieb am 18.09.2015 - 14:42 Uhr: Das sieht ja etwas anders aus als bei meinem Besuch bei über 30 Grad und großen Menschenmassen. Da war die Temperatur absolut okay und es gab dann auch schonmal Warteschlangen: 2-3 Minuten am High Fly (laut Bad heißt die Rutsche einfach Jump) und 10 Minuten an den anderen Rutschen plus ggf. 5-10 Minuten Wartezeit auf einen Reifen. |
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