- 50-Meter-Becken
- Lehrschwimmbecken
- 50-Meter-Becken (im Freibad)
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Temperatur | |
Rutschen | |
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Personal | |
Eintrittspreis | |
Gesamtwertung | (3.1) |
Die Bewertung der Wasserrutsche(n) zählt doppelt! Je niedriger der Score, desto besser die Bewertung.
Krytý Bazén Ostrava-Poruba
Gen. Sochora 1378/10
708 00 Ostrava-Poruba
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Ostrava Sokolovská
Krytý Bazén Poruba
Ostrava (CZ) - besucht am 14.07.15
In der mährischen Stadt Ostrava - zu Deutsch Ostrau - gibt es zwei Hallenbäder mit Rutsche. Abgesehen vom Vodní svět Sareza gibt es noch das kleine "Krytý Bazén" im Stadtteil Poruba, welches ebenfalls von der Sareza-Gruppe betrieben wird. Das Schwimmbad liegt in einem ruhigen Wohngebiet und ist augenscheinlich schon von der älteren Sorte. Die Anreise mit dem PKW ist schnell und unkompliziert von der Schnellstraße 11 aus möglich, in fußläufiger Entfernung hält zudem die Straßenbahn (Station Sokolovská).
Im Sommer gibt es einen separaten Freibadeingang:
Wir nutzen aber das ganz gewöhnliche Entree:
Zunächst steht man in einer großen Eingangshalle:
Im riesigen Foyer gibt es ein Restaurant, ein Sonnenstudio und einen vermeintlichen Kassenschalter, der bei unserem Besuch allerdings nicht besetzt war. Wie wir später feststellten, handelt es sich hierbei auch nicht um die Badkasse, sondern um eine Art Touristen-Info, bei welcher man sich über die Angebote in Ostrava informieren kann.
Durch einen langen Gang geht es zur richtigen Kasse des Schwimmbades:
Ich verstehe zwar kein Tschechisch, aber eine derart pampige Begrüßung ist mir in einem Schwimmbad selten untergekommen. Englisch wird an der Kasse zwar gesprochen, aber das Personal war derart unfreundlich, dass uns nicht der Sinn nach großen Unterhaltungen stand. Wir zahlten den immerhin preiswerten Tarif von 50 Kronen für drei Stunden (umgerechnet rund zwei Euro), bekamen unser Chiparmand sowie den Kassenbon mit der Schranknummer ausgehändigt und begaben uns in Richtung Umkleidebereich. Für den Chip wird ein Pfand von 50 Kronen fällig, den man beim Verlassen des Bades zurückbekommt.
Direkt neben der Kasse betritt man den Garderobentrakt. Hier muss man sich die Schuhe vorher ausziehen und in einem Müllsack verpacken:
Die Umkleiden waren dann aber die Krönung des Ganzen:
Habt ihr schon mal Schließfächer aus Holz gesehen? Wir vorher auch nicht, aber die gibt es in diesem Schwimmbad tatsächlich. Die Spinde sind zum Teil schon extrem marode und haben ihre besten Zeiten längst hinter sich. Seltsamerweise wurde an allen Schränken ein elektronisches Schließsystem nachgerüstet, was in Kombination mit den moderigen Holztüren ein sehr bizarres Gesamtbild ergibt.
Wenn man sein Chiparmband an einem der Terminals einliest, wird der einem zugeteilte Schrank geöffnet bzw. geschlossen:
Einzelumkleiden gibt es übrigens keine, es gibt aber verschiedene Sammelumkleiden - die allerdings keine Beleuchtung hatten und man sich im Stockdunkeln umziehen musste.
Nach diesem wirklich sehr abenteuerlichen Umziehen geht es die Treppe runter zu den Duschen:
Diese sind in einem langen Gang angeordnet und sehen mit ihrer Neonbeleuchtung nicht gerade einladend aus. Positiv ist jedoch die Anzahl der Duschen, neben der langen Reihe gibt es nämlich auch noch einen separaten Raum mit weiteren Brausen.
Und es geht seltsam weiter: Direkt an den Duschen ist nämlich das Dampfbad zu finden:
Dieses war bei unserem Besuch leider nicht in Betrieb, ist aber überraschend groß und sieht sogar recht einladend aus.
Danach betreten wir auch schon die Schwimmhalle oben auf der Tribüne:
Wir befinden uns hier in einem ganz typischen Hallenbad aus den 70er oder 80er Jahren und die Zeit scheint hier seitdem stehengeblieben zu sein. Durch die braun-rote Farbgebung, die niedrige Decke und die leicht düstere Atmosphäre fühlt man sich hier echt um einige Dekaden zurückversetzt.
In der Haupthalle gibt es eigentlich nur das Sportbecken:
Dieses ist mit ganzen acht 50-Meter-Bahnen ausgestattet und hat damit olympische Maße. Hallenbäder mit 50-Meter-Becken sind eher selten anzutreffen, meist findet man diese Art von Schwimmerbecken eher in Freibädern. Die Wassertemperatur ist übrigens außerordentlich erfrischend, zum Bahnenschwimmen aber okay.
An der tiefen Seite gibt es eine Sprunganlage:
Neben einem Einmeterbrett und zwei Dreiern gibt es hier sogar einen 5-Meter-Turm. Außerdem sind an derselben Seite Startblöcke am Becken zu finden.
Der flachere Bereich ist für Nichtschwimmer gedacht:
Auch hier gibt es Startblöcke, obwohl das Wasser hier nur rund 1,35 m tief ist:
Direkt am Becken findet man auch den Zugang zur Rutsche:
Das ansonsten ziemlich altbackene Schwimmbad nennt eine überraschend moderne Röhrenrutsche sein Eigen. Diese blaue Röhre stammt vom polnischen Hersteller Mazur, welchen wir vorher nur vom Namen kannten, und wurde 2009 ans Bad angeschlossen. Mit einer Länge von 102 Metern ist die Rutsche sogar recht lang, hat uns wirklich überrascht. Das Maß der Röhre ist ungewöhnlich, denn sie ist im unüblichen 1000-mm-Durchmesser gefertigt worden. Damit liegt sie irgendwo zwischen Turborutschen- und normalem Durchmesser.
Der Aufgang in den hellen und freundlichen Rutschenturm:
In 11 Metern Höhe liegt der Einstieg mit seiner sensorgesteuerten Ampel:
Nach dem Start geht es zunächst in eine dunkle Linkskurve, darauf folgt ein doppeltes Glaselement:
So sieht das von außen aus:
Nach der gläsernen Röhre folgt eine S-Kurve mit Daylight-Streifen am Boden:
Danach passiert man einen Linkskreisel mit Daylight-Ringen:
Nach der Helix trifft man auf das Highlight der Rutsche:
Auf den Kreisel folgt nämlich ein Jump, der als Kurve ausgeführt ist. Dieser Jump hat es extrem in sich, denn hier hebt man ab, fliegt ein Stück und donnert mit voller Karacho in die Kurve hinein. Der Jump hat fast den Charakter einer Treppenstufe, so hart sackt man nach unten. Macht Spaß und führt auch mal zu dem einen oder anderen blauen Fleck.
Der Jump wirft einen mit Kraft in eine Rechtshelix, welche mit weiteren Daylight-Motiven ausgestattet ist:
Die zweite Hälfte des Kreisels ist allerdings dunkel und erhält durch flirrende LED-Lichter einen extrem futuristischen Look:
Zum Abschluss gibt es noch einen Richtungwechsel, und das Finale bildet eine langgezogene Rechtskurve, die lichtdurchlässig blau ist:
Danach landet man im Auslaufbecken im Keller des Bades:
Die Rutsche ist wirklich gut! Die Effekte sind vielfältig und überraschend modern, der Verlauf ist ebenfalls richtig klasse. Durch den dünneren Röhrendurchmesser kommt einem die Geschwindigkeit ohnehin noch höher vor. Eine echt gute Rutsche also, die man in einem derartigen Bad absolut nicht erwarten würde. Ein absoluter Geheimtipp!
Sogar eine Zeitmessung hat die Rutsche zu bieten:
Neben der eigentlichen Schwimmhalle schließt sich noch ein offenbar deutlich neuerer Anbau mit einem flachen Lehrschwimmbecken an:
Dieses Becken dient gleichzeitig auch als Planschbecken für Kleinkinder und ist nur bis zum Alter von acht Jahren zugänglich, natürlich unter Aufsicht der Eltern. Das Becken ist nur unwesentlich wärmer als das Sportbecken und verfügt über einen ganzseitigen Treppeneinstieg.
Im Jahr 2013 wurde hier zudem eine Kinderrutsche von Aquarena installiert:
Die gelbe Rutschbahn führt in einer S-Kurve rund 9 Meter lang durch eine Felslandschaft:
Für Kinder ist die Rutsche super - zumal die Familien hier ihre Ruhe haben und der Bereich komplett für diese Zielgruppe reserviert ist.
Im Sommer gibt es noch ein Freibad, welches allerdings nur aus einem weiteren Schwimmerbecken besteht:
Fazit: Das Hallenbad Ostrava-Poruba ist ein klassisches Sportbad für die kommunale Nahversorgung. Beckentechnisch bietet das Bad natürlich absolut keine Highlights, die Rutsche ist allerdings überraschend gut und lang - allein dafür lohnt sich bereits ein Abstecher in das Bad. Ansonsten eignet sich das Bad eigentlich nur zum sportlichen Schwimmen, selbst dafür ist das Wasser schon sehr kalt, aber ein längerer Aufenthalt im Becken ist absolut nicht angenehm. Dazu war bei unserem Besuch das Kassenpersonal sehr unfreundlich. Zum Rutschen ist das Bad super geeignet, wer eher Wert auf Becken legt, sollte aber lieber in ein anderes Bad gehen.
User-Kommentare zu diesem Bericht
Otto schrieb am 20.01.2018 - 12:01 Uhr: Mittlerweile wurde noch ein warmes Ausschwimmbecken dazugebaut. Man schwimmt durch einen Tunnel nach draußen, der abends cool beleuchtet wird. Außerdem wurde der Eingangsbereich (die Umkleiden leider nicht) neu gestaltet. |
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