- 25-Meter-Erlebnisbecken mit Strömungskanal
- Whirlpool
- Kleinkinderbereich
- Dampfbad
- Outdoor-Wasserpark mit Schwimmerbecken, Erlebnisbecken und Kleinkinderbereich
Gestaltung | |
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Gesamtwertung | (2.1) |
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Aquapark Olešná
Nad přehradou 2290
738 01 Frýdek-Místek
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Aquapark Olešná
Frýdek-Místek (CZ) - besucht am 24.05.15
Das östlichste Ziel auf unserer Tschechien-Tour lag in Frýdek-Místek. Hier befindet sich der Aquapark Olešná, ein kleines, aber dennoch sehr lohnenswertes Freizeitbad im äußersten Osten der Tschechischen Republik. Die Anlage besteht aus einem Hallen- und einem Freibad, welche während der Sommersaison parallel betrieben werden. Bei unserem Besuch an Pfingsten war trotz recht warmer Außentemperaturen nur der Innenbereich geöffnet. Der Aquapark befindet sich in einer relativ abgelegenen Gegend und erfordert einiges an Gurkerei, bevor man auf dem großen, kostenlosen Parkplatz ankommt. Benannt wurde die Anlage übrigens nach dem gleichnamigen Fluss, welcher direkt neben dem Aquapark eine Talsperre hat.
Der Sommereingang war logischerweise geschlossen:
Also geht es ins Hauptgebäude:
An der Kasse wird man freundlich begrüßt, auch wenn es leider sehr schwierig war, sich auf Englisch zu verständigen. Der Grundtarif für das Hallenbad ist immer 90 Minuten gültig und kostet für Erwachsene 120 Kronen - rund 4,40 Euro - sowie für Kinder 90 Kronen. Bei einer Zeitüberschreitung wird pro Minute ein kleiner Betrag aufgeschlagen. Das Freibad ist etwas preiswerter, dieses kostet umgerechnet nur rund vier Euro pro Tag.
Den Umkleidebereich darf man, wie in Tschechien üblich, nicht mit Straßenschuhen betreten. Diese muss man sich vor den Umkleiden auf einer Bank ausziehen und in einer Tüte verstauen:
Dahinter schließen sich die Kabinen an:
Der Umkleidetrakt war bei unserem Besuch trotz des Sonntagsansturms wirklich sauber und bot genügend Kapazitäten. Die Schließfächer werden ganz bequem mit dem Chiparmband elektronisch abgeschlossen und bieten ebenfalls viel Platz.
Danach geht es in die Duschen, welche ebenfalls sauber sind:
Und durch die Duschen gelangt man schließlich ins Bad:
Für den Namen "Aquapark" ist der Innenbereich relativ klein ausgefallen, alles spielt sich in einer nicht besonders großen Halle ab. Diese ist zudem eher düster, was bei unserem Besuch aber teilweise auch dem Wetter geschuldet war.
Hinter einer Glastür befindet sich das Kinderbecken:
Das Planschbecken aus Edelstahl besteht aus zwei Pools, die mit einer kleinen Breitrutsche verbunden sind. Eine Nashorn-Figur, ein Wasserpilz sowie zahlreiches buntes Wasserspielzeug sorgt für Bespaßung bei den Kids. Die etwas abgeschiedene Lage des Beckens ist sehr vorteilhaft, da die Familien so unter sich sind und die Kinder zudem schwerer versehentlich ins tiefe Wasser gelangen.
Hauptelement des Innenbereichs ist das vielseitige Erlebnisbecken:
Das Becken ist zwar nicht viel größer als ein gewöhnliches 25-Meter-Bad, trotzdem ist es bemerkenswert, wieviele Angebot man auf der verhältnismäß kleinen Wasserfläche unterbringen konnte. Zunächst wären das natürlich die altbekannten 25-Meter-Bahnen:
Zum sportlichen Schwimmen ist das Becken aber zumindest bei höherem Besucheransturm eher weniger geeignet. Zwar war bei unserem Besuch eine Bahn abgetrennt, allerdings haben sich dort dennoch fast permanent andere Gäste aufgehalten. Zusätzlich gibt es hier ein paar Massagedüsen, welche einen zur Seite befördern. Zum Bahnenziehen ist das Becken also recht ungeeignet, man sollte es eher als Erlebnisbecken sehen.
Einen Strömungskanal gibt es auch:
In der Mitte des Kanals befindet sich ein Rondell, in welchem man - sofern man zu zweit unterwegs ist - durch abwechselndes Wippen lustige Wellen erzeugen kann. Diese Attraktion ist in Tschechien recht weit verbreitet und macht trotz des simplen Konzepts eine Menge Laune!
Abgesehen davon bietet das Becken noch ein paar Sprudelliegen und Schwallduschen:
Wer sich im Klettern üben möchte, kann das am Kletternetz tun:
Auf einer Art Insel im Becken findet man dann noch den Whirlpool:
Laut Schild ist dieser für maximal 10 Personen ausgelegt, viel mehr Leute passen auch nicht herein. Das Wasser ist angenehm warm und sofern es nicht zu voll ist, kann man sich hier gut ein paar Minuten entspannen.
Das war beckentechnisch nun alles, was man hier im Innenbereich findet. Die Schwimmhalle ist alles andere als groß, allerdings waren wir extrem überrascht, wie gut der Platz genutzt wurde - hier fehlt es attraktionstechnisch fast an nichts.
Wir sind aber natürlich hauptsächlich für die Rutschen hergekommen. Derer gibt es im Aquapark Olešná zwei Stück, beide stammen von Aquarena und wurden 2006 installiert. Und ich kann schon so viel vorwegnehmen: Allein für die Rutschen hat sich die lange Fahrt ins Bad mehr als gelohnt.
Über eine Wendeltreppe am Ende der Halle erreicht man den Start der roten Röhrenrutsche:
Der Einstieg:
Die Rutsche ist teilweise als Black Hole ausgeführt und hat eine Länge von knapp 95 Metern, dabei werden 9,6 Meter Höhe zurückgelegt. Der Verlauf orientiert sich dabei an der klassischen Doppel-Acht und ist betont familienfreundlich gehalten. Ab sieben Jahren darf hier gerutscht werden.
So sieht die Rutsche von außen aus:
Die Röhre beginnt mit einer lichtdurchlässigen Strecke. Dort beschreibt die Bahn nach einem ordentlichen Jump zunächst eine Linkskurve:
Diese geht in einen Rechtskreisel über:
Nach der lichtdurchlässigen Strecke verläuft die Rutsche als Black Hole mit Daylightringen weiter:
Hier sollte es eigentlich auch einen Projektor geben, welcher ein Bild in die Kurve hineinprojiziert, dieser war jedoch außer Betrieb:
Der letzte Abschnitt ist mit Tageslicht-Spots illuminiert:
Danach endet die Rutschpartie im Sicherheitslandebecken aus Edelstahl:
Am Auslaufbecken wird auch die Rutschzeit angezeigt:
Die Röhrenrutsche ist ganz nett, aber nichts Außergewöhnliches. Die Effekte sind Standard und der Verlauf bietet ebenfalls keine Besonderheiten, es gibt zwar ein paar Richtungswechsel, aber die Geschwindigkeit ist durchweg niedrig. Insgesamt eher eine Kinderrutsche.
Doch das absolute Gegenteil davon ist die zweite Bahn des Rutschen-Duos:
Der Wildwasserfluss!
Der Wildbach läuft leider nicht durchgehend, er ist alle halbe Stunde für jeweils sieben Minuten in Betrieb. Währenddessen werden die Rutschabstände durch einen Bademeister geregelt, der zudem darauf achtet, dass die Altersbegrenzung eingehalten wird. Diese beträgt immerhin 12 Jahre sowie 1,40 m Körpergröße, was uns zunächst etwas verwundert hat. Nach dem ersten Rutschen konnten wir das hohe Alterslimit aber voll und ganz nachvollziehen. Bereits die Wassermenge ist ordentlich - bis zu 500 Liter Wasser werden pro Sekunde durch den 92 Meter langen Kanal gepumpt.
Das Startbecken:
Ungewöhnlich ist das erste Stück des Wildbaches. Dieses ist nämlich als gewöhnliche Röhre gestaltet, durch die extrem viel Wasser fließt:
Der erste Part besteht aus einer S-Kurve gefolgt von einem U-Turn. Nach dem Röhrenabschnitt führt der Canyon wieder zurück nach drinnen. Und hier wartet dann direkt der absolute Wahnsinn:
Hier geht es nämlich in ein nierenförmiges Zwischenbecken, welches jeden - und zwar wirklich jeden - anderen Wildwasserfluss alt aussehen lässt. Man wird hier so erbarmungslos unter Wasser gerissen, dass man die Kontrolle komplett verliert und im Strudel gefangen wird. Nicht selten kam es vor, dass sogar sehr athletische Erwachsene an ihre Grenzen kamen und sich nur mit Hilfe der angebrachten Seile oder sogar des Bademeisters aus dem Sog befreien konnten. Die Strömung ist hier wirklich grenzwertig und schlägt sogar den Razenden Rivier in Hengelhoef um Längen. In Deutschland wäre so etwas mit ziemlicher Sicherheit nicht zugelassen.
Erst, wenn man das Becken verlassen konnte, wird der nächste Rutscher losgeschickt. So wird verhindert, dass sich noch jemand im Strudel befindet und es zur Kollision kommt. Am Start gibt es zwar auch die Vorrichtungen für eine Ampelanlage, diese ist jedoch nicht in Betrieb.
Nach dem Zwischenbecken führt die Bahn wieder nach draußen:
Dort geht es in der für Wildwasserflüsse typischen Serpentinen-Manier durch enge Kurven:
Auch hier geht es noch ziemlich extrem zur Sache und man schlägt schön gegen die Seiten der kastenförmigen Rutschenwanne. Ein paar blaue Flecken sind dabei durchaus drin, man sollte also nicht allzu empfindlich sein.
Danach führt der Kanal wieder nach drinnen...
...und endet im Auslaufbecken:
Der Wildwasserfluss im Aquapark Olešná ist unsere neue Nummer Eins - der mit Abstand extremste Wildbach, den wir bisher gerutscht sind. Das Zwischenbecken ist so brutal, dass selbst geübte Schwimmer gnadenlos vom Sog erfasst und unter Wasser gezogen werden. Für Kinder und Nichtschwimmer ist die Anlage natürlich absolut nicht geeignet, Fans von enorm anspruchsvollen Wildwasserrutschen werden hier aber auf jeden Fall ihren Spaß haben. Passieren kann nichts, da das Becken permanent von einem Lifeguard betreut wird. Eine absolut geile Wildwasserbahn!
Oberhalb der Beckenlandschaft verfügt der Aquapark außerdem über eine Galerie, auf welcher neben einem Kiosk auch ein Dampfbad zu finden ist:
Wie bereits am Anfang erwähnt, besteht der Aquapark Olešná nicht nur aus einem Hallenbad, sondern auch aus einem Outdoor-Wasserpark. Dieser Bereich ist, was die Wasserangebote angeht, deutlich abwechslungsreicher aufgestellt:
Im Außenbereich findet man ein Schwimmerbecken, ein Erlebnisbecken mit Strömungskanal, ein Kinderplanschbecken und diverse Gastronomieangebote. Auch die freibadtypische Liegewiese fehlt selbstverständlich nicht.
Die Hauptattraktion im Freigelände dürften aber die drei Rutschen sein:
Auch die drei Rutschen draußen stammen aus der Schmiede von Aquarena. Neben einer eher unspektakulär anmutenden Breitrutsche gibt es hier zwei blaue Riesenrutschen mit zueinander spiegelverkehrtem Layout. Diese beiden Bahnen haben unter anderem einen Jump, der nach einer Menge Spaß aussieht. Wer weiß - vielleicht sind wir ja irgendwann nochmals in der Gegend, dann werden wir sicher nochmal vorbeischauen, um auch den Outdoor-Bereich ausgiebig zu testen.
Fazit: Wer ein Fan von brutalen Wildwasserrutschen ist, kommt um einen Besuch im Aquapark Olešná früher oder später nicht herum. Der Wildwasserfluss ist das mit Abstand heftigste uns bekannte Exemplar und macht seinem Namen endlich mal alle Ehre. Die andere Rutsche ist eher schmückendes Beiwerk, ist aber trotzdem ganz nett und besonders für Familien oder Nichtschwimmer die einzige Alternative zum Wildbach. Die Wasserlandschaft im Aquapark ist recht klein ausgefallen, die beschränkte Fläche wurde aber exzellent genutzt und das Becken ist mit allen erdenklichen Attraktionen vollgestopft. Zur Erholung zwischendurch gibt es ein Dampfbad und einen Whirlpool, sodass für alle Zielgruppen etwas geboten wird. Dazu ist die Anlage sehr sauber und relativ preiswert. Also: Wildbach-Fan? Dann auf nach Frýdek-Místek! Am meisten lohnt sich ein Besuch zur Sommersaison, wenn auch das Freigelände nutzbar ist.
User-Kommentare zu diesem Bericht
Otto schrieb am 20.01.2018 - 12:12 Uhr: Erstmal danke für den Bericht, ohne euch wäre ich sicherlich nie zu diesem tollen Wildbach gefahren. |
F schrieb am 30.08.2015 - 19:00 Uhr: "Für den Namen "Aquapark" ist der Innenbereich relativ klein ausgefallen." |
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