- Erlebnisbecken mit Strömungskanal
- Ganzjahres-Außenbecken
- Kleinkinderbereich
- Sprudelbecken
- zwei Whirlpools
- Textilsauna und Dampfbad
- Tauchbecken
- Freibad (im Sommer) mit Rutschen, 25-Meter-Becken, Erlebnisbecken und Kinderbereich
- Kletterparcours
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Temperatur | |
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Gesamtwertung | (2.4) |
Die Bewertung der Wasserrutsche(n) zählt doppelt! Je niedriger der Score, desto besser die Bewertung.
Aquapark Olomouc
Kafkova
779 00 Olomouc
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Aquapark Olomouc
Olmütz (CZ) - besucht am 24.05.15
Im Osten der Tschechischen Republik befindet sich der Aquapark Olomouc, ein modernes Freizeitbad, welches sehr zentral und direkt neben einem Shoppingcenter seinen Platz hat. Olomouc ist in Deutschland auch unter dem Namen Olmütz bekannt und stellt die sechstgrößte Stadt Tschechiens dar. Die Anreise ist problemlos über die Autobahn 46 möglich und auch die Parkplatzsituation ist optimal - während der Parkplatz der benachbarten Mall kostenpflichtig ist, ist der große Schwimmbadstellplatz gratis. Von der Bezeichnung "Aquapark" sollte man sich übrigens nicht täuschen lassen - sehr viele tschechische Erlebnisbäder tragen diesen Namen, auch wenn es eher kleine Anlagen sind.
Von außen sieht die Anlage eher wie ein Bürogebäude aus:
Das Gebäude besteht aus drei Etagen. Unten findet man ein Restaurant sowie einige Musterstücke eines nahegelegenen Möbelhauses:
Die Kasse sowie der Rest des Bades befinden sich dann eine Etage höher, ganz oben geht es zur Sauna:
Am Kassenschalter des Schwimmbades werden zum Glück ein paar Brocken Englisch gesprochen, sodass das Ordern der Tickets relativ problemlos vonstatten ging. Die Tageskarte kostet für Erwachsene 350 Kronen (umgerechnet etwa 12 Euro), Kinder unter 15 zahlen 250 Kronen (rund 9 Euro). Wer nicht den ganzen Tag bleiben möchte, kann auch eine vergünstigte 90- oder 120-Minuten-Karte erwerben. Nach dem Bezahlen erhält man eine der berühmten Chipuhren, welche die Drehkreuze freischaltet.
Kurz vor den Umkleiden muss man sich bereits die Schuhe ausziehen:
Die Umkleiden und Schränke sind in Blau und Rot gehalten, was recht nobel aussieht:
Nach dem Umziehen scannt man sein Coinarmband an einem Lesegerät, woraufhin einem eine Spindnummer zugeteilt und dieser Schrank geöffnet wird. Nach dem Verstauen seiner Klamotten drückt man die Schranktür einfach zu und kann sie durch erneutes Scannen des Chiparmbandes wieder öffnen. Ein einfaches und effektives Schließsystem, welches zudem weder Geld noch Pfand kostet.
Bazén - da wollen wir hin!
Nach dem Duschen steht man zuerst in einem kleinen Zwischengang. Hier gibt es zwei Textilsaunen:
Die linke Textilsauna ist ein Tepidarium mit warmer und trockener Luft, die rechte ein Dampfbad mit entsprechend höherer Luftfeuchtigkeit. Die Temperatur der Kabinen ist angenehm, aber nicht wirklich heiß.
Außerdem findet man in der Ecke ein kaltes Tauchbecken zur Abkühlung nach dem Saunagang:
Warum man aber diese Wellnessangebote mitten in den Durchgang stopft, ist uns ein Rätsel. Hier herrscht durch den "Durchgangsverkehr" und die direkt nebenan untergebrachten Sanitäranlagen eine enorme Unruhe, sodass man sich nicht wirklich entspannen kann. Auch das Ambiente ist durch die neonartige Beleuchtung alles andere als angenehm. Aber gut, besser als gar nichts.
Begeben wir uns nun in den Hauptteil des Bades:
Die Wasserlandschaft des Aquaparks Olomouc liegt in einer halbkreisförmigen und dank großer Fenster recht hellen Halle. Durch die Edelstahlbecken und die Stahlträger wirkt die gesamte Konstruktion eher wie eine Messehalle als wie ein Schwimmbad, allerdings wurden auch ein paar Pflanzen zur Auflockerung im Bad platziert. Die Becken wurden übrigens allesamt von der österreichischen Firma Berndorf Bäderbau gebaut.
Im vorderen Bereich des Bades sind zwei kleine Whirlpools zu finden:
Ein etwas größeres, ovales Sprudelbecken liegt direkt davor:
Hier finden recht viele Badegäste Platz, die Wassertemperatur war aber gefühlt nicht wirklich wärmer als in den gewöhnlichen Becken. Richtig entspannend ist es also nicht, wenn man mal von den Sprudeldüsen absieht. Ein bisschen wärmeres Wasser wäre hier schön gewesen.
Den meisten Platz nimmt das Erlebnisbecken ein, welches sich fast über die gesamte Fläche erstreckt:
Dieses weitläufige und verwinkelte Erlebnisbecken ist mit allen Schikanen ausgestattet und dient zudem als Rutschen-Landebecken. Die Badegäste können hier verschiedene Nackenduschen, Unterwassermauern mit Massagedüsen sowie Unterwasserbänke erleben. Die Wassertemperatur ist recht angenehm, nicht zu warm und nicht zu kühl.
Auch einen Strömungskanal gibt es:
Der Kanal ist gar nicht mal schlecht! Die Runden sind schön knackig und als Gimmick wurde auf die Mittelinsel des Kanals eine Art Wasserpilz gepflanzt, welcher im Wechsel mit der Strömung in Betrieb ist. Nett gemacht.
Neben dem Kanal mündet eine kleine Breitrutsche von Aquarena ins Becken:
Diese ist allerdings kaum der Rede wert. Die Rutschanleitung gibt knapp 12 Meter Länge an, was ich aber nicht so ganz glaube - es dürften wohl eher 6 Meter sein. Für Kinder ist die Rutsche aber gut geeignet und wurde von dieser Zielgruppe auch fleißig genutzt.
Thrill Ride!
Für uns am Interessantesten waren natürlich die beiden großen Rutschen. Gegenüber der Breitrutsche windet sich neben dem Becken eine Wendeltreppe nach oben zu den Rutschenstarts:
In rund 12 Metern Höhe befindet sich die Turmspitze unter einer Glaspyramide:
Beide Rutschen stammen von Aquarena und wurden im Jahr 2009 aufgestellt. Durch den gläsernen Aufbau des Rutschenturms hat man von hier oben einen interessanten Panoramablick über die Stadt Olomouc. Wirklich sauber ist es im Rutschenturm leider nicht, besonders unmittelbar hinter den Geländern lag einiges an Dreck herum. Sehr skurril sind hier auch die Aschenbecher an den Rutschenstarts...
Auf der rechten Seite startet die Black Hole:
Diese wird offiziell als Reifenrutsche tituliert. Ja, richtig gelesen - obwohl diese als 1200er-Röhre, also im normalen Bodyslide-Durchmesser, gestaltet ist, darf man hier ungewöhnlicherweise mit Reifen rutschen. Zwingend vorgeschrieben ist dies allerdings nicht, sodass man die Röhre auch als Bodyslide nutzen darf. Die 123 Meter lange Rutsche ist erst ab 10 Jahren zugelassen, was für diesen Rutschentyp schon eine recht hohe Altersgrenze darstellt.
Der Einstieg:
Der Rutschenstart wurde für den Reifenrutschbetrieb leicht umgebaut, sodass man mit seinem Ring nicht versehentlich nach hinten rutschen kann. Die zeitgesteuerte Ampelanlage hat leider eine ätzend lange Rotphase, sodass sich bei dieser Rutsche zum Teil lange Warteschlangen formten, obwohl es nicht wirklich voll war.
Die erste Linkskurve ist mit coolen Daylight-Motiven verziert:
Danach ist die Rutsche teilweise lichtdurchlässig gestaltet und wird durch Daylight-Spots weiter erhellt:
Nach der Linkskurve passiert man eine lange Gerade:
Hier kann man trotz des geringen Gefälles etwas Speed sammeln. Am Ende dieser Geraden ist ein Projektor in die Rutsche integriert, welcher in die darauffolgende Rechtskurve eigentlich ein Bild hineinprojizieren sollte. Dieser Effekt war bei unserem Besuch allerdings außer Betrieb.
Danach rutscht man an weiteren Tageslichtmotiven vorbei:
Worauf wiederum eine Strecke mit Daylight-Streifen in Längsrichtung folgt:
Der Rest der Rutsche besteht wieder aus gewohnten gelben Teilen mit weißen Spots:
Der letzte Teil bietet eine lustige S-Kurve, in welcher man besonders im Reifen schön herumgeworfen wird. Generell bietet die Rutsche viele Kurvenumschwünge, wodurch die Rutschpartie abwechslungsreich und schaukelig wird.
Schließlich geht es per Plumps ins Erlebnisbecken:
Die Black Hole macht richtig Spaß und zählt auf jeden Fall zu den schnelleren Exemplaren, im Reifen ist das Tempo sogar noch höher und man wird durch die überdurchschnittlich vielen Richtungswechsel gehörig hin und her geschleudert. Besonders das letzte Stück hat es wirklich in sich und wirft einen richtig herum. Eine sehr spaßige Black Hole!
Die Reifen soll man nach dem Rutschen auf die Ständer legen:
Das wahre Highlight im Bad ist jedoch die zweite Rutsche. Die Trichterrutsche AquaBowl!
Im Gegensatz zu den meisten neuen Trichterrutschen ist diese noch im klassischen Space-Bowl-Stil mit Plumpsbecken gebaut worden. Damit dürfte dies letzte Plumpstrichter gewesen sein, den Aquarena ausgeliefert hat. Hier handelt es sich also um eine wirkliche Rarität, danach wurden fast alle Trichterrutschen in der Form des Kölner und Weinheimer Exemplars gestaltet. In Olomouc darf man also noch einen ganz klassischen Bowl erleben, wie er z.B. auch in Obertshausen zu finden ist.
Das Rutschen ist hier erst ab 12 Jahren erlaubt, die Anlaufröhre zum Trichter misst laut Schild knappe 30 Meter. Auf der Hinweistafel ist sogar der Höhenunterschied zwischen Rutschenstart und Bowl angegeben - dieser beträgt rund 9 Meter.
Die rot-weiße Röhre, die zum Trichter führt, beschreibt einen steilen Linksbogen:
Die zweite Hälfte verläuft im Inneren der Halle...
...und führt schließlich in den Trichter:
Beim Eintritt in den Trichter wirken kurzzeitig ganz nette G-Kräfte, auch wenn die Geschwindigkeit der Anlaufröhre im Vergleich zu anderen Trichterrutschen eher harmlos ist. Der Trichter selbst hat leider recht grob verarbeitete Fugen, sodass man die Übergänge beim Drüberrutschen schon relativ stark spürt. Richtig schmerzhaft ist es allerdings glücklicherweise nicht, da gibt es weitaus schlimmere Exemplare.
Nachdem man rund drei Runden im Bowl gekreiselt hat, fällt man durchs Loch in der Mitte:
Sobald man das Drehkreuz vor dem Becken durchschritten hat, darf oben der nächste Rutscher an den Start gehen. So wird verhindert, dass es zu Kollisionen im Trichter kommt. Trotz dieser vermeintlich geringen Kapazität hatten wir beim Trichter jedoch immer freie Bahn, während die Wartezeiten bei der anderen Rutsche durchaus hoch waren.
Das Eintauchbecken befindet sich direkt am Erlebnisbecken:
Die Trichterrutsche ist wirklich lustig und hat uns gut gefallen. Die Anlaufröhre ist flott und der Plumps ins Becken ist auch mal wieder eine willkommene Abwechslung zu den weit verbreiteten Trichtern mit angeschlossenem Röhrenstück. Es gibt natürlich immer noch schnellere Space Bowls, aber die Rutsche in Olomouc ist trotzdem auf jeden Fall einen Besuch wert.
Gegenüber des Trichter-Landebeckens ist hinter einer Mauer der Kinderbereich zu finden:
Dieser war bis zum Anschlag voll mit Kindern, sodass wir aus Rücksicht kein Foto gemacht haben. Der Kinderbereich ist zwar nicht übermäßig groß ausgefallen, bietet aber mit einem Wasserfall sowie ein paar Fontänen recht nette Spielattribute für die Kids.
Neben dem Kinderbereich zweigt vom Erlebnisbecken außerdem ein Kanal nach draußen ab:
Die Wasserfläche des ganzjährig nutzbaren Außenbeckens ist überraschend groß, die Temperatur ist allerdings nicht wirklich wärmer als im Innenbereich und damit etwas kühl für einen längeren Aufenthalt. Zumindest bei weniger sommerlicher Witterung fängt man daher schnell an zu frieren.
Für etwas Entspannung sorgen die Sprudelliegen mit Nackenkissen:
Hinter dem Außenbecken gibt es noch mehr zu erleben. Während der Sommermonate wird nämlich zusätzlich ein Freibad betrieben, welches im Eintrittspreis enthalten ist. In Tschechien öffnen die meisten Freibäder allesamt leider erst sehr spät (oft erst im Juli), sodass wir den Bereich bei unserem Besuch an Pfingsten noch nicht nutzen konnten.
Das Freibad ist im Wesentlichen mit einem Mehrzweckbecken ausgestattet:
In die linke Hälfte sind Schwimmerbahnen eingezeichnet, während die rechte Seite eher ein Erlebnisbecken bzw. Nichtschwimmerbecken darstellt. In diesen Teil des Beckens ist eine Wasserorgel integriert, welche bereits zeitweise eingeschaltet wurde, obwohl der Bereich geschlossen war.
Besonders ärgerlich war aber, dass wir bedingt durch die Jahreszeit auch die beiden Freibadrutschen verpasst haben. Denn hier gibt es einen überraschend hohen Rutschenturm:
Der Turm sieht verdammt spaßig aus und wir haben uns schon etwas geärgert, dass wir hier nicht rutschen konnten. Wie die anderen Rutschbahnen des Bades stammen auch die Außenrutschen von Aquarena und wurden anno 2009 zusammen mit dem Rest des Aquaparks in Betrieb genommen. Beide Rutschen enden im flachen Teil des großen Außenbeckens.
Die deutlich niedrigere der beiden Bahnen ist die gelbe Breitrutsche:
Ganz oben startet dann noch die blaue Freirutsche, welche die Krönung der Außenanlage zu sein scheint:
Die Riesenrutsche ist 117 Meter lang und startet auf einer Höhe von 12,5 Metern! Für eine "gewöhnliche" Großwasserrutsche in einem Freibad ist diese Höhe schon beachtlich und die Rutsche sieht auch alles andere als langweilig aus. Sehr ärgerlich, dass wir hier nicht rutschen konnten.
In den Kreiseln kann man sicher schön Geschwindigkeit aufbauen:
Zusätzlich verfügt das Außengelände über einen Kinderbereich sowie einen Sandspielplatz mit einer kleinen Kletterwand. Außerdem können draußen eigene Umkleiden sowie ein eigener Freibadeingang genutzt werden.
Zum Schluss nochmal zurück ins Hallenbad. Auf einer Galerie ist hier noch ein Spielparcours für Kinder zu finden:
Auf derselben Galerie gibt es zudem ein Restaurant:
Interessant sind übrigens auch die Notrufknöpfe, die im gesamten Bad verteilt sind:
Generell ist uns in vielen Bädern in Tschechien aufgefallen, dass es relativ wenig Aufsichtspersonal an den Becken gibt. So wurde hier beispielsweise sogar die Trichterrutsche nicht permanent überwacht - in Deutschland wäre so etwas undenkbar.
Fazit: Der Aquapark Olomouc ist ein nettes Freizeitbad, auch wenn der Name Aquapark vielleicht etwas mehr suggeriert, als es im Endeffekt ist. Die moderne Architektur ist nett anzuschauen und das Erlebnisbecken ist mit allen erdenklichen Attraktionen ausgestattet. Die Hauptattraktionen sind hier ganz klar die Rutschen, allein für den netten Trichter lohnt sich hier auf jeden Fall ein Besuch. Idealerweise besucht man den Aquapark Olomouc im Sommer, wenn auch das Freibad samt Outdoor-Rutschenturm geöffnet hat. Verbesserungswürdig ist leider die Hygiene in einigen Teilbereichen des Bades, ansonsten ist der Aquapark aber prima als Ausflugsziel geeignet.
User-Kommentare zu diesem Bericht
Agilolfinger schrieb am 06.07.2015 - 22:11 Uhr: Ist die Trichter-Rutsche besser als die im Titania in Neußäs? |
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