
- 50-Meter-Becken
- Sprungbecken
- Nichtschwimmerbecken
- Erlebnisbecken
- Kleinkinderbereich
- Beachvolleyballfeld
- Aare-Strandbad

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Strandbad Olten
Schützenmattweg 3
4600 Olten Zur Homepage
Olten Mühlegasse
Strandbad Olten
Olten (CH) - besucht am 16.07.14
In der Schweiz gibt es überraschend viele Openair-Badeanlagen mit mehreren Rutschen auf einem Fleck. Gleich drei Rutschbahnen bietet das Strandbad Olten, welches im Kanton Solothurn direkt am Fluss Aare liegt. Die "Badi" befindet sich recht zentral in Olten und ist bereits von der Hauptstraße aus nicht zu übersehen. Direkt vor dem Bad gibt es einen kleinen Parkplatz, welcher leider Geld kostet - in den größeren Städten der Schweiz ist dies aber der Regelfall. Wer lieber mit dem Bus anreisen will, kann an der Haltestelle Mühlegasse aussteigen und innerhalb weniger Minuten zum Bad laufen.

Der Eingang ist recht schlicht ausgefallen, typisch Freibad eben:

Am Kassenschalter wird man vom netten Personal begrüßt und erhält nach dem Bezahlen eine Eintrittskarte, mit welcher man das Zugangsdrehkreuz passieren kann. Die Eintrittskarten sind grundsätzlich den ganzen Tag gültig und kosten 8.- CHF für Erwachsene sowie 4.- CHF für Schüler, Studenten und Azubis. Wer später als 17 Uhr anreist, bekommt sogar nochmals einen Rabatt. Die Eintrittstarife sind damit für Schweizer Verhältnisse sehr preiswert, immerhin bekommt man dafür ein großes Bad mit vielen Rutschen geboten.
Die Umkleiden sind zweckmäßig aufgebaut:

Die Umkleiden und Schränke sind vollständig überdacht und in großer Anzahl vorhanden. Neben einigen, nach Geschlecht getrennten Sammelumkleiden stehen auch mehrere Einzelkabinen zum Umziehen zur Verfügung. Besonders modern ist das alles nicht mehr, aber immerhin ist der Bereich sehr sauber und zum Umziehen genügt er völlig.

Beim Betreten des Badegeländes fällt direkt die tolle und parkähnliche Aufmachung auf:

Das Strandbad bietet schon im Eingang top gepflegte Grünflächen mit Palmen, welche Südseeatmosphäre erzeugen und die Gäste kurz vergessen lassen, dass man sich in der Schweiz befindet. So ein gepflegtes Freibad haben wir vorher noch nicht oft zu Gesicht bekommen. Das Bad hat eine etwas ungewöhnliche Form - es ist bedingt durch seine Lage eher in die Länge gezogen und dafür recht schmal. Links wird es vom Fluss begrenzt und auf der rechten Seite von einem Kulturzentrum.

Das größte Becken im Strandbad Olten ist das 50-Meter-Becken:


Dieses Schwimmerbecken wartet mit acht Bahnen auf und bietet somit eine Menge Platz für die Sportlichen unter uns. Interessant ist, dass alle Becken im Bad aus unbeschichtetem Stein bzw. Beton bestehen - somit erscheint das Wasser nicht schwimmbadtypisch blau, sondern eher gräulich, und sieht schon fast wie Naturwasser aus.


Neben dem Sportbecken befindet sich der Zugang ins namensgebende Strandbad:

Hier kann man ganz legitim in der Aare schwimmen, was jüngere Kinder allerdings unbedingt unterlassen sollten. Bei unserem Besuch führte der Fluss gerade Hochwasser und war aufgrund der daraus resultierenden Strömung komplett zum Schwimmen gesperrt - Lebensgefahr! Das Baden geschieht hier auch komplett auf eigenes Risiko, wer also kein besonders guter Schwimmer ist, sollte auf ein Bad in der Aare verzichten.

Wer zu weit heraus treibt, wird mit dem Rettungsboot zurückgeholt:

Nun aber wieder zurück zu den gewöhnlichen Schwimmbecken. Genau im rechten Winkel zum Sportbad findet man das Sprungbecken:


Von einem großen Betonklotz kann man aus wahlweise einem, drei oder fünf Metern Höhe ins kühle Nass springen. Die 1- und 3-Meter-Variante steht jeweils einmal als starre Sprungplattform und einmal als Federsprungbrett zur Verfügung.


Dahinter schließt sich das Nichtschwimmerbecken an:


Hierbei handelt es sich um ein simples, rechteckiges Becken mit recht geringer Wassertiefe. Wasserattraktionen gibt es hier keine, es dient vielmehr zum Abkühlen und Planschen und auch Kurse finden hier von Zeit zu Zeit statt. Die Wassertemperatur war bei unserem Besuch angenehm erfrischend, das Wasser wird scheinbar leicht beheizt.


Ans Nichtschwimmerbecken ist wiederum das Erlebnisbecken angegliedert:


Dieses ist mit zwei Wasserpilzen sowie einer Wasserkanone ausgestattet und ist durch einen schmalen Kanal direkt mit dem daneben liegenden Nichtschwimmerbecken verbunden. In der Draufsicht wird klar, dass es sich im Prinzip auch nur um ein einziges Becken handelt, welches durch einen schmalen Steg in zwei Teile aufgeteilt ist.


Ins Erlebnisbecken münden auch die drei Rutschen des Strandbades, womit wir bei der Hauptattraktion der Anlage wären!


Der etwas bizarr geformte und mitten im Erlebnisbecken platzierte Turm aus Stein ist mit drei bunten Klarer-Rutschen ausgestattet, welche in drei Bauetappen während der vergangenen 25 Jahre gefertigt worden sind. Der Betonblock sieht für einen Rutschenturm ziemlich ungewöhnlich aus - mal was ganz Anderes.
Auf der linken Seite des Turms startet die rot-gelbe Röhrenrutsche:

Die Röhre ist die neueste der drei Rutschen und wurde im Jahr 2009 ins Bad integriert. Die Anlage startet auf acht Metern Höhe und ist damit die höchste Rutsche des Bades. Dabei legt sie knapp 78 Meter Länge zurück, die Alterfreigabe liegt bei acht Jahren.


Über eine bunte Treppe geht es hinauf zum Start:

Der Einstieg ist gleich mit zwei Ampeln versehen:


Die Röhrenrutsche ist an sich nicht lichtdurchlässig, es gibt aber zahlreiche Daylight-Effekte im Inneren. Den Anfang macht ein knackiger Jump, welcher als Kurve ausgeführt ist:


Von innen verfügt dieser Abschnitt über Daylight-Ringe:


Daran schließt sich ein U-Turn an:


Auf diesen folgt ein Linkskreisel, welcher in orangener Farbgebung gehalten ist:

Von innen ist dieser Teil der Rutsche mit großen Daylight-Punkten ausgestattet. Die Geschwindigkeit nimmt hier stetig zu - macht auf jeden Fall Spaß.

Nachdem man einiges an Speed aufgenommen hat, geht es in einen Kreisel nach rechts:

Der Übergang zwischen den beiden Kreiseln kommt sehr knackig und bei richtiger Rutschlage schwingt man schön nach oben. Die Helix an sich ist von innen gelb und ebenfalls mit Tageslicht-Punkten ausgerüstet. Hier baut man noch mehr Geschwindigkeit auf und rutscht bei guter Technik sogar neben dem Wasserfluss der Röhre.


Die letzten Meter der Rutsche sind wieder mit Daylight-Ringen ausgeschmückt:


Nachdem man noch einen recht harten Rechtsknick passiert hat, landet man mit einem Sofa-Auslauf im Erlebnisbecken:


Die Röhrenrutsche hat uns gut gefallen, da sie relativ rasant und auch nicht allzu kurz ist. Röhrenrutschen sind in Freibädern ja ohnehin eher selten zu finden, diese Anlage ist dabei aber sogar eine der besseren. Wenn man mit Schwung losrutscht, kann man sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. So kennt man das von Klarer!


In der Mitte der Rutschenreihe findet man die gelbe Freefall-Rutsche:


Die Kamikaze-Steilrutsche wurde im Jahr 2006 an den Turm angebaut, also drei Jahre eher als die rote Röhrenrutsche. Die Freefall ist 13 Meter lang und geschätzt nur etwa 5 Meter hoch, von außen sieht die Bahn daher eher nach einer Kinderrutsche aus. Doch das täuscht tatsächlich gewaltig, denn die Rutsche macht richtig Spaß!


Der Start:

Eine Ampelanlage gibt es hier nicht, allerdings hat man von oben den Landebereich sehr gut im Blick und wird nach dem Rutschen durch die Strömung ohnehin vom Auslauf weggespült. Der Blick in die Tiefe sieht schonmal recht nett aus:


Los geht's!


Die Bahn hat einen solch steilen Neigungswinkel, dass man im Steilstück abhebt und erst kurz vor Ende wieder Rutsche unter dem Rücken hat. Man fliegt wirklich ein ganzes Stück durch die Luft, sodass die Freefall ihrem Namen wirklich gerecht wird und sogar mehr Airtime bietet als einige große Exemplare. Trotz der winzigen Anmutung macht die Rutsche daher richtig Laune, auch wenn sie von der Geschwindigkeit her natürlich keine Rekorde bricht. Trotzdem handelt es sich hierbei um eine der wenigen Freefalls, die ihren Namen auch verdienen.


Die Rutsche endet an der Rückseite des Turms in einer Art Bucht des Erlebnisbeckens:


Kommen wir nun zur dritten Rutsche des Turms. Diese startet ganz rechts und ist gleichzeitig die mit Abstand älteste der drei:

Diese grüne Großwasserrutsche stammt bereits aus dem Jahr 1990 und ist damit ein Überbleibsel der ursprünglichen Rutschenanlage. Damals gab es nämlich zwei dieser grünen Rutschen, welche jeweils spiegelverkehrt zueinander verliefen - die zweite Bahn startete an der Stelle, an welcher sich mittlerweile die Röhrenrutsche befindet. Die grüne Rutsche bietet auch einen übertunnelten Teilbereich.


Der Einstieg:


Auch hier gibt es keine Ampel. Nach einem kräftigen Jump zu Anfang geht es in eine leichte Linkskurve, welche übertunnelt ausgeführt ist:



Und am Ende des übertunnelten Abschnitts folgt der Wahnsinn!

Nach einer kurzen Geraden knickt die Rutsche abermals nach links ab, macht dann aber einen winzigen Schlenker nach rechts und dann wieder zurück nach links. Klingt erstmal wenig spektakulär, dieser unregelmäßige Kurvenumschwung hat es aber so dermaßen in sich, dass man teilweise in die Bauchlage katapultiert wird, weil man sich in der Kurve überschlägt! Man schaukelt extrem von rechts nach links und wird nur durch die Tunnelabdeckung davon abgehalten, aus der Rinne zu fliegen. Absolut überraschend und brutal.


Die Linkskurve führt noch ein Stück weiter:


Danach gibt es noch eine lange, etwas wellige Gerade, auf welcher man noch schneller wird:


Zum Schluss schießt man mittels Plumpsauslauf ins Erlebnisbecken:


Die grüne Rutsche ist von den drei Bahnen definitiv die heftigste und viel härter als sie aussieht. Der Richtungswechsel am Ende des Tunnels ist absolut brutal und prügelt einen regelrecht durch die Rutsche, macht richtig Spaß und dürfte vor allem für Fans von alten Rutschen ein richtiges Juwel sein. Der Plumpsauslauf ist auch nett und unterstreicht den klassischen Charakter der Bahn. Die Rutsche ist also echt genial und ein wertvolles Relikt aus den 90er Jahren - hoffentlich bleibt es uns noch lange erhalten.


Soviel also zu dieser wirklich empfehlenswerten Rutschenanlage!

Hinter dem Rutschenturm befindet sich die weitläufige Liegewiese:


Hier hat auch das Kinderbecken seinen Platz:


Der Planschbereich besteht aus drei bogenförmigen und im Halbkreis angeordneten Becken, welche jeweils mit etwas Höhenversatz nebeneinander liegen. Das Becken ist schön bunt und dank zahlreicher Wasserfontänen und bunter Figuren richtig gelungen. Hier wird es sicher nicht langweilig.

Teilweise können die Spritzfiguren interaktiv eingeschaltet werden:


Zusätzlich steht eine der berühmten Ottilie-Schlangenrutschen von Klarer am Beckenrand, welche für eine Menge Wasserspaß sorgt. Für Kinder ist dieser Bereich also prima geeignet, zumal er durch die etwas abgeschiedene Lage auch schön ruhig ist und die Familien damit unter sich sind.


Für Sonnenanbeter steht eine fast auf der ganzen Länge verlaufende Galerie mit Liegestühlen zur Verfügung:


Wer sich sportlich betätigen will, kann dies auf dem Beachvolleyballfeld tun:

Eine Gastronomie gibt es auch, diese ist hinter dem Schwimmerbecken zu finden:

Wir waren an diesem Tag nicht die einzigen Gäste im Freibad



Fazit: Das Strandbad in Olten hat uns richtig gut gefallen und zählt zu den empfehlenswertesten Freibädern, die wir in der Schweiz kennen. Die malerische Location und die sehr gepflegte Grünanlage hinterlassen bereits einen positiven Ersteindruck, die Beckenlandschaft bietet ebenfalls eine gute Ausstattung und ist zudem schön gestaltet. Die Rutschen waren aber die größte Überraschung und rechtfertigen auf jeden Fall die Anreise, insbesondere die grüne Rutsche überzeugt durch einen extrem genialen Verlauf. Das alles gibt es zu moderaten Eintrittspreisen. Wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß im Strandbad Olten und können einen Besuch nur jedem ans Herz legen, der mal eine etwas andere Art von Freibad erleben möchte!
User-Kommentare zu diesem Bericht
Judith schrieb am 15.03.2017 - 13:19 Uhr: Gerade die Bilder angesehen, Chapeau!!! Richtig mit Liebe gestaltet :) Da ich eine unverbesserliche WasserrattIn bin, wäre die Badi ein Grund dafür, nach Olten zu zügeln und es zu besuchen auf jeden Falle werde ich :) |
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