
- Wellenbecken
- Erlebnisbecken
- Lazy River
- Sprungbecken
- Kinderbecken mit Kletterparcours
- drei Thermal-Whirlpools
- Liegewiese
- Kinderspielplatz

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Aquacity
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H8900 Zalaegerszeg Zur Homepage
Aquacity
Zalaegerszeg (H) - besucht am 15.08.14
Im Sommer 2014 hieß unser Ziel erstmals Ungarn. In einer grenznahen Stadt mit dem komplizierten Namen Zalaegerszeg - zu Deutsch Egersee - liegt der Outdoor-Wasserpark Aquacity. Dieser befindet sich im Stadtteil Ságod in der Nähe des Gébártisees und wurde im Jahr 2002 als einer der größten Wasserparks Ungarns eröffnet. Dieser ist mit zahlreichen Rutschen von Klarer ausgestattet und daher auch im deutschsprachigen Raum recht bekannt. Direkt neben dem 7,5 Hektar großen Park gibt es zudem das "Thermálfürdő" genannte Thermalbad Zalaegerszeg. Parken kann man kostenlos direkt vor dem Eingang.

Wir wollen aber in die Aquacity. Zunächst geht es zur Kasse, welche überdacht ausgeführt ist:

Das Tarifsystem ist etwas kompliziert und man blickt zunächst eventuell nicht komplett durch. Wichtig zu wissen ist aber eigentlich nur, dass es Tarife mit und ohne Rutschennutzung gibt. Die Erwachsenen-Tageskarte ohne Rutschen kostet 2850 Forint, was umgerechnet etwa 9,30 Euro entspricht. Wer die Rutschen mitnutzen möchte, zahlt 4400 Forint (14,40 Euro). Ab 15 bzw. 18 Uhr werden vergünstigte Tarife angeboten, des Weiteren bekommen Studenten, Senioren und Familien einen Rabatt. An der Kasse wird sehr gut Deutsch gesprochen, was die Kommunikation ungemein erleichtert. Interessant ist auch, dass es im Park kostenfreies WLAN gibt.
Wenn man eine Karte inklusive Rutschen gewählt hat, bekommt man ein Papierarmband, welches dies signalisiert:

Kurz orientieren, und schon gehts los!

Umkleiden und Schließfächer haben wir im gesamten Wasserpark nicht gefunden. Wir haben uns stattdessen in einem der Sanitärhäuser umgezogen, welche am anderen Ende des Parks zu finden sind. Ging auch, aber ist natürlich bei mehr Andrang eher suboptimal.


Überblick über das Areal:


Beim Betreten des Parks steht man zunächst vor dem riesigen Kinderbecken:

Dieses hat eine sehr geringe Wassertiefe und stellt so ziemlich das größte Kinderplanschbecken dar, welches wir bisher zu Gesicht bekommen haben. Das Becken besteht aus zwei großen Bereichen, wobei das Becken in der Mitte verengt ist und von einer Brücke überquert wird.

Die linke Beckenhälfte bietet zwei Wasserpilze sowie ein Klettergerüst mit Kleinkinderrutsche:

Hier gibt es zudem eine kleine Elefantenrutsche sowie einen wasserspeienden Clown. Am Beckenrand ergießt sich aus einem Felsen zusätzlich ein kleiner Wasserfall ins Becken. Für Kinder ist das klasse, vor allem die riesige Wasserfläche.

Die andere Hälfte des Beckens dient hauptsächlich als Landebecken für die drei Kinderrutschen:

Hier gibt es für Kinder einen eigenen, kleinen Rutschenturm mit drei Bahnen von Klarer, die auf etwa zwei Metern Höhe starten. Ein Maximalalter ist auf der Rutschanleitung nicht angegeben und die Aufsicht hat auch nichts gesagt, als wir die Rutschen benutzt haben. Ohnehin kam es oft vor, dass Kinder zusammen mit ihren Eltern gerutscht sind.


In der Mitte des Rutschentrios befindet sich die 12 m lange Breitrutsche:

Die orangefarbene Familienrutsche ist natürlich ein eher kleines Modell, aber für Kinder perfekt geeignet. Viel mehr kann man dazu auch nicht sagen - es ist halt eine Mini-Breitrutsche.

Die anderen beiden Bahnen sind zwei spiegelverkehrte, aber ansonsten gleiche offene Rutschen:


Die Rutschen sind beide jeweils 11 Meter lang und beschreiben eine S-Kurve:

Danach wird man vom Plumpsauslauf ins Kinderbecken ausgespuckt:

Diese Rutschen sind vom Typ her identisch wie die gelbe Kinderrutsche im Weißenhäuser Strand. Die kantige Rinne ist sehr eng, sodass man ab einer gewissen Körpergröße ganz schön in den Kurven aneckt. Nicht besonders angenehm, für Kinder aber problemlos machbar und spaßig.
Dieser Teil des Beckens bietet zudem einen Geschicklichkeitsparcours für Kinder:

Es ist alles andere als einfach, auf den schwimmenden Tellern zu laufen und sich dabei an einer Art Hängebrücke entlangzuhangeln. Nicht selten landet man gleich wieder im Becken. Nette Attraktion, macht Spaß und ist mal was Anderes. Wer ganz fies ist, kann auch versuchen, seine Freunde mit der Wasserkanone von den Tellern herunterzuschießen.

Neben der riesigen Kinderlandschaft gibt es drei Whirlpools:

Diese "Jacuzzis" sind allesamt ziemlich groß und stellen eine Besonderheit in einem derartigen Wasserpark dar. Sie sind nämlich keine gewöhnlichen Hot-Whirlpools, sondern mit speziellen Mineralien angereichert, was auch die gelbliche Färbung des Wassers erklärt. Ich vermute hier Iod, wie es z.B. auch im Alpamare-Außenbecken zu finden ist. Die Temperatur beträgt laut Schild 32 bis 36 Grad - gerade bei dem kühlen Wetter an unserem Besuchstag war das richtig angenehm.

Der vordere Whirlpool ist der größte der drei:

Dieser bietet enorm viel Platz und verfügt in der Mitte über eine kleine Insel mit Schwallduschen. Durch die Mineralien im Becken kann es bei empfindlicher Haut etwas brennen, auch mit offenen Wunden sollte man diese Becken lieber nicht benutzen.

Die hinteren beiden Whirlpools sind etwas kleiner. Einer der beiden Pools ist mit lustigen Massagebrausen ausgestattet, die genau auf Hinterkopfhöhe angeordnet sind und den Nacken so richtig durchkneten:

Der andere bietet abgesehen von Unterwasserbänken keine weiteren Attraktionen:


Nach diesem entspannenden Intermezzo geht es wieder actionreich weiter. Hinter den Whirlpools findet man das große Erlebnisbecken:

Das Erlebnisbecken macht seinem Namen jetzt nicht übermäßig die Ehre, denn abgesehen von einer Felslandschaft mit Wasserfall in der Beckenmitte gibt es keine nennenswerten Attraktionen. Riesig ist das Becken aber tatsächlich. Man hat hier überaus viel Platz, das ist eines der größten Erlebnisbecken, die wir bisher gesehen haben.

Einen großen Teil des Parks nimmt der Lazy River ein:


Dieser lange Strömungskanal wird mit Reifen benutzt und trägt den Rutscher mit sehr gemächlicher Geschwindigkeit durch einen mehr oder weniger ovalen Kurs. Wenn man mal etwas entspannen möchte, ist das eine nette Attraktion.


In der Mitte des Kanals befindet sich noch das Sprungbecken, welches über eine Brücke erreichbar ist:


Die Sprungbretter sind in einen Felsen integriert und aus Stein modelliert. Aus einem, zwei und drei Metern Höhe kann man sich in das tiefe Becken stürzen. Auch die Gestaltung mit der Felswand ist hier echt gelungen.

Zusätzlich verfügt das Sprungbecken über eine Kletterwand:

Diese ist ähnlich wie die Anlagen, die in Deutschland häufig anzutreffen sind, wenn auch nicht exakt dasselbe Modell. Das Ziel ist es natürlich, bis ganz nach oben zu gelangen, bevor man sich wieder ins Wasser fallen lässt. Immer wieder eine überraschend praktische Aufwertung eines Sprungbeckens.

Neben dem Lazy River sind an einem Berg die restlichen Rutschen zu finden:


Hier starten insgesamt zehn weitere Riesenrutschen des Schweizer Herstellers Klarer. Interessanterweise tragen alle Rutschen ein Prüfsiegel des TÜV Süd. Dieses scheint allerdings direkt nach der Abnahme im Jahr 2002 aufgeklebt worden zu sein - zumindest würde kaum eine der Rutschen heutzutage noch den TÜV-Kriterien entsprechen, so sehr, wie man die Anlagen verkommen lässt... dazu aber gleich mehr. Die Rutschen sind allesamt mehr oder weniger am Hang verlegt.

Auf einer riesigen Plattform starten die Rutschen schließlich alle nebeneinander:


Auffällig ist, dass hier oben eine wahre Armada an Aufsichtspersonal zugegen ist. Nahezu jede Rutsche hat ihren eigenen Lifeguard, der auf die korrekte Einhaltung der Rutschregeln achtet und zudem kontrolliert, ob die Rutscher ein Papierbändchen tragen. Das Personal ist übrigens durch die Bank wirklich freundlich und hilfsbereit!

Beginnen wir ganz rechts. Dort starten zwei gewöhnliche Großwasserrutschen, die "Kalandcsúszda" heißen und beide rund 83 Meter lang sind:


Rechts startet die blaue Rutsche:

Ein Alterslimit gibt es bei keiner der Rutschen im Park, die einzige Bedingung ist, dass der Rutschende im 1,10 m tiefen Landebecken stehen kann. Diese sehr ungewöhnliche Regel wird auch durch Piktogramme an jeder Rutschanleitung kommuniziert.

Der Einstieg ist mit einer Ampelanlage abgesichert:

Die Ampeln der Rutschen sind allesamt sensorgesteuert, der Sensor befindet sich allerdings immer bereits an den Treppenstufen zu den Einstiegen. Die Ampel springt also schon auf rot, bevor man überhaupt die Haltestange erreicht hat. Ebenfalls ungewöhnlich, aber durchaus sinnvoll ist das Fußbad vor jedem Rutschenstart - so gelangt weniger Dreck auf die Bahn.
Die blaue Rutsche ist wirklich rasant, wie man es anhand der 83 m Länge auf sage und schreibe 12 Höhenmetern bereits erahnen kann. Nach einem vergleichsweise tiefen Jump durchrutscht man einen Kreisel:


Die hohe Rutschgeschwindigkeit wird danach durch einen weiteren Jump nochmals erhöht...

...und man rauscht durch einen Linkskreisel:

Darauf folgt ein weiterer Jump:

Dieser schickt einen durch die finale Rechtshelix:

Mit einem Plumpsauslauf landet man schließlich im Landebecken:

Vom Verlauf her ist die Rutsche richtig klasse und enorm rasant, wenn man sich mit Schwung in die Rinne wirft. Zusammen mit dem Start gibt es insgesamt drei Jumps, was für die Länge sehr viel ist und die Anlage fast zu einer Turborutsche mutieren lässt. Die Kurven nach den Jumps sind teilweise so eng, dass man bis über die Mittelbegrenzung hinwegrutscht. ABER! Die Fugen der Rutsche sind miserabel! Diese zwicken so sehr am Rücken, dass man sich mit jedem weiteren Rutschensegment mehr das Ende der Fahrt herbeisehnt. Wirklich schade, weil die Streckenführung an sich extrem gut ist.

Vielleicht kann das ja die zweite der beiden Freirutschen kompensieren? Links neben der blauen startet ja noch die grüne Großwasserrutsche:

Vom Layout her ist sie recht ähnlich wie die blaue Bahn. Auch hier gibt es zunächst einen recht steilen Jump, der für die Rutschpartie eine beachtliche Ausgangsgeschwindigkeit liefert. Danach macht die Rutsche aber zuerst einen Knick, bevor sie in den Kreisel übergeht:


Der Kreisel hat es auch hier wirklich in sich, man wird extrem schnell und die Helix wird zudem von einem weiteren Jump unterbrochen. Den weiteren Verlauf des Kreisels legt man folglich mit extrem hohem Tempo zurück und schwingt die Kurven sehr weit nach oben. Auch das hier ist eine der schnellsten "normalen" Freirutschen von Klarer.

Nach der Spirale folgt noch ein Jump:

Danach passiert man einen Richtungswechsel und es geht durch eine Linkshelix:


Dann endet auch diese Rutsche mittels Plumps im großen Rutschenbecken:


Die grüne Rutsche ist fast noch rasanter als die blaue, der Verlauf ist in jedem Fall "schaukeliger" und man schwingt insbesondere nach den Jumps die Kurven äußerst stark nach oben. Die Nähte sind hier jedoch auch nicht besser als bei der blauen Rutsche, im Gegenteil, hier ist das Rutschen sogar nochmal schmerzhafter. Zumal die Fugen so rumpelig sind, dass man denkt, man rutscht über uralte Bahngleise. Spaßfaktor aufgrund der Übergänge - gegen Null!

Die nächste Rutschbahn ist zur Abwechslung mal eine Reifenrutsche:


Diese nennt sich laut Rutschanleitung Őrült Folyó und ist eine Rafting Slide, die eine Länge von 123 Metern hat. Zum Rutschen stehen ausschließlich Doppelreifen zur Verfügung, ein Mindestalter gibt es auch hier nicht. Die Benutzung ohne Reifen ist verboten, wer alleine im Park ist, kann aber auch ohne Begleitperson einen Doppelreifen nutzen.


Der Rutschenstart ist in Crazy-River-Form in doppelter Ausführung gestaltet:

Am Einstieg gibt es hier ausnahmsweise keine Ampel, stattdessen sorgt ein Lifeguard für die richtigen Abstände und schiebt die Rutscher einzeln durch einen beherzten Tritt in die Rutsche. Dabei waren die Mitarbeiter immer sehr freundlich und haben sich zwischendurch auch mal einen Spaß erlaubt.
Die ersten Segmente der Rutsche sind als Crazy River ausgeführt:

Nach einigen Metern geht die Rutsche vom Crazy-River-Profil in die gewohnte Rafting Slide über:

Die Rutsche verläuft äußerst kurvenreich und rasant. Den Anfang bildet ein U-Turn:


Daran schließen sich eine Linkskurve...

...sowie ein Rechtskreisel an:

Die Rutschgeschwindigkeit ist für diesen Rutschentyp überraschend hoch und bei entsprechend schwerer Beladung des Reifens schaukelt man in den Kurven teilweise sehr stark nach oben, sodass man sich über die erhöhten Seitenwangen der Kurve durchaus freut. Macht auf jeden Fall Spaß.


Unterwegs sorgt auch ein Jump für einen Geschwindigkeitsschub:

Nach einem weiteren Rechtskreisel und einer kurzen Geraden erreicht man das Ende der Rutsche:

Die Rafting Slide endet als einzige Bahn des Parks nicht mit einem Plumpsauslauf, sondern in einem Flachwasserlandebecken:

Die Reifenrutsche ist vom Rutschkomfort her definitiv die angenehmste aller Rutschen im Park, da man logischerweise den Reifen zwischen sich und der Rutsche als Puffer hat und somit keine Fugen spürt. Die Rutschgeschwindigkeit ist durchweg relativ hoch für eine Rafting Slide und durch den unregelmäßigen Kurvenverlauf schlingert man schön hin und her. Macht Spaß!

Gehen wir die Rutschenreihe weiter, stoßen wir neben der Reifenrutsche auf die Black Hole:


Diese trägt die Bezeichung "Fekete Lyuk" (ungarisch für Schwarzes Loch) und ist 103 Meter lang. Wie bei den Bodyslides zuvor ist es auch hier die einzige Vorgabe, dass man im 1,10 Meter tiefen Auslaufbecken stehen kann. Die Ampel der Rutsche schaltet recht langsam, sodass es hier teilweise zu Wartezeiten kommt.

Die Rutsche von außen:

Die von innen dunkelblaue Röhre ist ausschließlich mit Tageslichteffekten ausgestattet. Nach einem kleinen Knick nach rechts macht die Rutsche einen Linkskreisel, der mit halben Daylight-Ringen sowie -Punkten ausgestattet ist:


Danach überrutscht man ein seltsames rotes Element...

und wechselt die Richtung:

Hier passiert man einen Kreisel nach rechts, der am Rutschenscheitel Daylight-Spots zur Orientierung bietet:


Zum Abschluss gibt es noch eine Linkshelix mit leuchtenden Blitz-Motiven:


Danach landet man im Auslaufbecken neben der Reifenrutsche:


Die Black Hole ist nichts Besonderes, der Verlauf ist sehr familienfreundlich und die Effekte eher Standard. Die Fugen sind auch hier alles andere als angenehm. Zwar nicht ganz so extrem wie bei den offenen Rutschen, sie sind aber trotzdem sehr stark spürbar und zwicken unangenehm am Rücken. Muss man also nicht zwingend erlebt haben.

Als nächstes widmen wir uns der weißen Freirutsche Anaconda, die links neben der Black Hole startet:


Der Einstieg:

Die Rutsche misst 102 Meter Länge und bietet ein sehr rasantes Tempo. Wie mittlerweile schon nicht mehr anders erwartet, sind auch hier die Nähte sehr ruppig und schmerzhaft am Rücken, was den Rutschspaß leider sehr trübt. Der Verlauf ist dabei eher simpel, aber im Grunde sehr gut.
Nach einem tiefen Start-Jump durchrutscht der Badegast eine Helix nach links:


Danach folgt ein knackiger Jump...


...der einen mit Schwung in den darauffolgenden Rechtskreisel wirft:


Direkt danach überfliegt man einen weiteren Jump:

Daran schließt sich die finale Helix an:

Schließlich endet die Rutschpartie auch hier mit einem Plumpsauslauf:

Vom Verlauf her wieder eine absolut geniale Rutsche - man kann enorm viel Geschwindigkeit aufnehmen und so viele Jumps in einer einzigen Rutsche sind eine echte Seltenheit. Nach den Jumps klebt man zum Teil senkrecht an den Kurven, so sehr schwingt man auf. Die schlechten Segmentübergänge sorgt aber leider dafür, dass man gar keinen Spaß an der Rutschpartie hat und sich freut, wenn sie zu Ende ist. Sehr ärgerlich bei einer ansonsten so guten Rutsche!

Der nächste Rutschenblock ist eher etwas für die Adrenalinjunkies. Die nächste Bahn der Reihe ist nämlich eine Turborutsche:



Diese rote Speedslide trägt den schlichten und prägnanten Namen "Turbó" und hat einen simplen, aber überraschend spaßigen Verlauf. Er führt die 12 Höhenmeter nämlich komplett gerade und ohne Kurven hinab:


Auf einer Länge von 54 Metern beschleunigt man hier sehr gut und bekommt ein ähnliches Rutschgefühl wie bei einer Freefall-Rutsche. Der Neigungswinkel ist hier nicht ganz so steil, aber dafür länger, sodass man mit zunehmendem Streckenverlauf immer schneller und schneller wird und das Gefühl hat, dass kaum Reibung vorhanden ist. Richtig spaßig!


Nach einer Waagerechten wird man ins Landebecken ausgespuckt:

Die Turborutsche ist endlich mal ein Lichtblick und eine der besten Rutschen des Parks. Sie verschafft dem Rutscher eine äußerst hohe Geschwindigkeit und ist überraschenderweise - hier muss man das ja wirklich betonen - recht angenehm zu rutschen. Die Fugen merkt man zwar ein wenig, sie sind aber nicht schmerzhaft und das Rutschen ist um einiges komfortabler als bei den Bodyslides zuvor. Cooles Teil.

Die Multislide, die links daneben startet, war bei unserem Besuch leider geschlossen:


Das Ding sieht äußerst brutal und nach einer Menge Airtime aus. Es handelt sich eigentlich schlichtweg um vier nebeneinander angeordnete Kamikaze-Wellenrutschen, welche mit vier Mittelwellen daherkommen:


Am Schluss stürzt man als Finale noch ein riesiges Steilstück hinab:


Schade, dass die Rutsche gesperrt war, das Ding sieht nämlich verdächtig nach einem Highlight aus. An der Rutschanleitung wird auf jeden Fall vor einem möglichen Abheben gewarnt und man darf nicht im Liegen rutschen, sondern nur in Sitzhaltung. Doch wer weiß, wie hier die Fugen sind, vielleicht blieb uns so ja auch eine Menge Schmerz erspart.

Als nächstes ist die rote Kamikaze dran:


Die Kamikaze ist rund 54 Meter lang und mit ihren 12 Metern Starthöhe eine der höheren Anlagen dieses Typs. Die fehlende Altersbeschränkung ist hier in unseren Augen etwas bedenklich, da es schon eine relativ heftige Anlage ist, trotzdem gilt hier dasselbe Größenlimit wie auf allen anderen Bodyslides am Rutschenberg.
Es ist grün, wir können starten:

Die Rutsche bietet insgesamt drei Wellen, an denen man unterschiedlich stark abhebt. Nach dem Start geht es direkt den ersten Drop hinunter, welcher jedoch der kleinste der drei ist:

Der zweite Drop ist da schon tiefer und man nimmt sehr viel Geschwindigkeit auf:

Und zum Schluss erreicht man die letzte Welle:

Man erreicht den letzten Drop mit einem derart hohen Tempo, dass man an der Welle extrem abhebt, ein ordentliches Stück fliegt und dann ins Steilstück donnert. So viel Airtime habe ich in einer Kamikaze-Rutsche bisher nur im Aquasplash in Renens erlebt. Einfach unglaublich, wie man hier abheben kann, richtig klasse und viel brutaler als bei den Anlagen in Deutschland. So muss das sein!

Im Steilstück wartet dann jedoch leider eine sehr schmerzhafte Überraschung. Die Fugen der Rutsche sind bereits ab dem Start sehr stark spürbar, am Ende des letzten Drops steht aber eine derart gefährliche Naht hervor, dass die Rutschpartie zu einer Tortur wird. Sie ist nicht nur schmerzhaft, sondern so scharfkantig, dass ich nach dem Rutschen eine große, blutende Wunde am Rücken hatte! Viele Leute sind vor Schmerzen im Sitzen gerutscht, jedoch könnte ich mir vorstellen, dass es einem dadurch auch die Badehose zerreißen kann. So eine schlimme Fuge habe ich echt noch nie vorher erlebt.

Unter Schmerzen erreicht man endlich das Ende der Rutsche:

Die Kamikaze ist vom Schmerzgrad her die mit Abstand schlimmste Rutsche, die ich bisher kenne. Die Nähte zwischen den Bahnteilen sind nicht nur unangenehm, sondern so scharfkantig, dass man sich ernsthaft verletzen kann. Es war eine riesengroße Herausforderung, die Videoaufnahmen ohne Schmerzensschreie durchzuführen. Die Rutsche gehört sofort geschlossen, das Ding grenzt an Körperverletzung! Wirklich eine Schande, denn der Rutschenverlauf an sich ist der Hammer und mit glatten Fugen wäre das hier eine der besten Kamikazes. So viel Airtime wie am letzten Hügel habe ich bei einer Kamikaze zuvor noch nicht oft erlebt. Es ist eine Schande, wie man mit einer Klarer-Rutsche umgeht, hier wurde jahrelang offenbar nichts gepflegt.

Doch ein Highlight bietet die Aquacity dann doch. Und dieses habe ich euch für den Schluss aufbewahrt:

Twister!

Beim Twister handelt es sich um zwei Turborutschen, welche wie ein Zopf miteinander verflochten sind. Diese Form von Turborutschen ist in unseren Breitengraden sehr rar gesät, wir kannten derartige Anlagen bis dato nur von Fotos. Wir waren also sehr gespannt!


Vertrauenserweckende Warnhinweise:

Früher waren beide Röhren des Twisters lichtdurchlässig gelb. Vor Kurzem wurden die Rutschen jedoch von außen neu angepinselt, die linke Bahn blieb gelb, die rechte ist nun orange. Von innen sehen die Röhren durch die Außenbemalung etwas fleckig aus. Statt in neue Farbe hätte man allerdings mal lieber in Fugenkitt oder einen Techniker zur Wartung der anderen Rutschen investieren sollen... naja, lassen wir das...

Die beiden Starts:


Los geht's:

Durch den verknoteten Verlauf bestehen die beiden Röhren fast ausnahmslos aus Richtungswechseln, welche zum Teil extrem schnell aufeinander folgen. Ich denke, dieses Bild sagt mehr als 1000 Worte:

Die Röhren schlängeln sich dabei in steilen Haarnadelkurven den Hang hinab und man baut vor jedem Turn eine sehr hohe Geschwindigkeit auf. Gleich nach dem Start stürzt man einen steilen Drop hinunter. Danach geht es nur noch "links - rechts - links - rechts" - man wird enorm herumgeschleudert und verliert die Orientierung, da so viel Wasser aufgewirbelt wird, dass man die Augen nicht offenhalten kann.



Mit zunehmendem Verlauf wird man natürlich immer schneller und die Richtungswechsel entsprechend brutaler. Mit jedem Knick wird man mehr herumgeworfen, der letzte Turn haut einen teilweise sogar komplett auf die Seite, wenn man mit Schwung startet. Nicht mehr normal, wie man durch die Kurvenumschwünge geprügelt wird, das gibt es bei keiner anderen uns bekannten Rutsche!


Vollkommen orientierungslos schießt man dann durch den Plumpsauslauf ins Landebecken:

Twister ist eine enorm einzigartige Rutsche und hat uns von den Bahnen im Park mit Abstand am besten gefallen. Das Rutschgefühl ist absolut extrem und man wird brutal hin- und hergeschleudert, wie man es sich kaum vorstellen kann. Ein paar blaue Flecken sind da auch drin, aber das gehört dazu und ist immer noch besser als ein blutiger Rücken wie bei der Kamikaze. Die Fugen beim Twister sind zum Glück in Ordnung, zwar spürbar, aber nicht unangenehm. Die gelbe Röhre fanden wir gefühlt etwas härter als die orangene, generell sind sie aber ähnlich. Eine extrem geile Doppelrutsche also, welche für Rutschenfans definitiv ein Must-see ist.


Zu den Rutschen kann man eigentlich nur sagen: Twister ist ein echt geiles Gerät, welches es in dieser Form in Reichweite sonst nirgendwo gibt. Auch die rote Turborutsche macht richtig Spaß und die Reifenrutsche ist eine familienfreundliche, aber ebenso rasante Rutschpartie. Der Zustand der verbleibenden Rutschen, mit Ausnahme der Kinderrutschen, ist allerdings unterste Schublade und die Rutschen gehören sofort geschlossen bzw. grundlegend saniert. Man merkt hier, dass der Betreiber die ansonsten genialen Rutschen einfach nicht gepflegt hat und diese dadurch im Laufe der Zeit enorm gelitten haben. Sehr schade, was mit einer eigentlich erstklassigen Rutschenanlage passieren kann - wir haben uns mehrmals gedacht, dass wir besser 10 Jahre eher hingefahren wären...


Auf der Startplattform der Rutschen befindet sich übrigens auch dieser Aussichtsturm, von welchem man einen Blick über den ganzen Park erhaschen kann:

Hinter den Rutschen ist noch das riesige Wellenbecken zu finden:

Das Becken bietet extrem viel Wasserfläche, den Wellenbetrieb haben wir allerdings nicht mitbekommen. Am Tag unseres Besuchs war es auch extrem leer und es gab mitunter mehr Bademeister als Gäste, es ist daher gut möglich, dass gar keine Wellen eingeschaltet waren. Die Temperatur ist recht erfrischend.


Eine Gastronomie gibt es auch:

Die Gastro bietet imbisstypische Speisen und Getränke zu - wie in Ungarn gewohnt - sehr günstigen Preisen. Es bietet sich auf jeden Fall an, hier eine Kleinigkeit zu essen, für einen recht großen Hamburger haben wir umgerechnet keine 2 Euro bezahlt, sofern ich mich richtig erinnere.
Und damit neigt sich unser Besuch dem Ende zu. Langsam wurde das Wetter schlechter, die Rutschen wurden beim einsetzenden Regenschauer geschlossen:

Fazit: Die Aquacity Zalaegerszeg ist ein riesiger Openair-Wasserpark mit großen und vielseitigen, zum Teil sogar thermenähnlich warmen Becken. Die Rutschenauswahl ist ebenfalls sehr groß und der Park ist richtig schön angelegt. Leider sind die Rutschen bis auf ganz wenige Ausnahmen so dermaßen schmerzhaft, dass man den Wasserpark mitunter mit blutigem Rücken verlässt. Hier muss dringend eine Sanierung erfolgen, so grenzen die Rutschbahnen nämlich ernsthaft an Foltergeräte und insbesondere die Kamikaze stellt die mit Abstand schmerzhafteste Rutsche dar, die wir jemals erlebt haben. Einzig die Twister, die Turboslide und natürlich die Reifenrutsche sind einigermaßen erträglich zu rutschen. Positiv zu erwähnen ist jedoch das sehr nette und überaus aufmerksame Personal sowie die Hygiene der Anlage. Der Eintrittspreis ist für das Gebotene ebenfalls in Ordnung. Wir können den Park insgesamt also nur bedingt empfehlen - die Rutschen sind für einen gelungenen Aufenthalt einfach zu unangenehm.
User-Kommentare zu diesem Bericht
Jo schrieb am 24.10.2015 - 20:54 Uhr: Ich wûrde dort nie hingehen ! |
Polifa schrieb am 19.04.2015 - 00:17 Uhr: So ähnlich wie ihr im Aquacity fühlen sich wahrscheinlich türkische Gäste, wenn sie die Rutschen im La Point d'eau rutschen. |
D schrieb am 19.04.2015 - 00:08 Uhr: Wieso habt ihr euch das angetan und seid die Kamikaze trotzdem mehrmals gerutscht (siehe Video)? Eine Aufnahme reicht uns. |
D schrieb am 19.04.2015 - 00:04 Uhr: Solche berichte als Warnung an ahnungslose Rutscher sind wahrscheinlich eure wichtigsten Berichte überhaupt! Wer weiß, wie viel Schmerz und Leid dieser Bericht verhindern wird. XD |
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