
- Wellenbecken
- Erlebnisbecken mit Strömungskanal und Sprungbereich
- Relax-Pool
- Kleinkinderbereich
- Whirlpool
- Baby-Lagunenbecken
- Baby-Planschbecken
- Familienwhirlpool
- Baby-Aktivbecken
- Kindersauna und -dampfbad (nicht im Sommer)
- 25-Meter-Becken (im Sommer)
- Außenbecken mit Kinderrutschen (im Sommer)
- Sprungbecken mit Kletterwand (im Sommer)
- Baby Beach und Kinderspielpark (im Sommer)
- Swimcadamy mit zwei Kursbecken

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Sonnentherme Lutzmannsburg
Thermenplatz 1
7361 Lutzmannsburg Zur Homepage
Lutzmannsburg Therme
Sonnentherme
Lutzmannsburg (A) - besucht am 14.08.14
Die Sonnentherme Lutzmannsburg dürfte einer der bekanntesten Wasserparks Österreichs sein. Lutzmannsburg liegt im äußersten Osten im Burgenland, unmittelbar an der Grenze zu Ungarn - die Therme ist keine 500 Meter vom Grenzübergang entfernt. Die Sonnentherme ist vor allem für ihre zahlreichen langen Rutschen überregional bekannt, der berühmte rot-gelbe Rutschenturm ist in fast jedem Wiegand-Prospekt zu sehen. Direkt vor dem Badeingang gibt es einen großen PKW-Parkplatz, die Anreise ist jedoch durch die abgelegene Lage nicht ganz so einfach - die nächste Autobahnabfahrt befindet sich erst in Oberpullendorf, danach folgen noch zahlreiche Kilometer durch Dörfer, bevor die überall ausgeschilderte Sonnentherme in Sicht ist.

Eröffnet wurde die Therme ursprünglich 1994. Im April 2012 wurde die Anlage für drei Monate geschlossen und umfangreich erweitert. Die Sonnentherme versteht sich als Familienbad, weshalb viel in Angebote für Kinder investiert wurde, so entstanden zum Beispiel im Außenbereich zahlreiche neue Attraktionen und auch neue Rutschen wurden gebaut.
Erstmal zur Kasse, wo man freundlich begrüßt wird:

Die Tageskarte kostet gesalzene 25 Euro für Erwachsene und 15 Euro für Kinder. Sicher kein Schnäppchen, allerdings bezieht sich dieser Eintrittspreis ausschließlich auf Tagesgäste, die von außerhalb anreisen. Wer im Resort übernachtet, bekommt den Eintritt meistens inklusive. So wird ein übermäßiger Besucherandrang durch Tagesgäste vermieden und die Resortgäste bekommen garantiert noch ein Plätzchen. An der Kasse erhält man nach dem Bezahlen ein Coinarmband, auf welches alle weiteren Leistungen aufgebucht werden.
Der Umkleidebereich ist sehr großräumig ausgefallen. Während im Obergeschoss die Saunaumkleiden zu finden sind, ziehen sich die Thermengäste im Keller um:

Die Schränke werden mit dem Chiparmband elektronisch verriegelt und sind in ausreichender Anzahl vorhanden. Umkleidekabinen gibt es auch reichlich, zumal sich viele Gäste auch auf den sehr breiten Gängen umziehen.

Witzig ist auch die Kinderspielecke im Umkleidebereich:

Um zum Bad zu gelangen, muss man jetzt wieder eine Treppe (oder wahlweise den Lift) hinauf. Nun befindet man sich in einer Art Verbindungshalle mit Airhockey-Tischen und Flipperautomaten. Aus dieser betritt man nun das Bad. Erstmal orientieren:

Der Wasserpark ist in verschiedene worlds eingeteilt. Wir beginnen in der Fun World:


Die Fun World stellt den actionreichen Teil der Wasserlandschaft dar und befindet sich in der Haupthalle, die von einer großen, hell gestrichenen Holzpyramide überdacht ist. Im Holzdach gibt es relativ wenige Fenster, bei unserem Besuch an einem recht trüben Tag war es daher etwas düster. Auf besondere Gestaltungselemente wie Pflanzen oder Felsen wurde verzichtet, vielerorts trifft man jedoch auf schöne Mosaikflächen, die sich wie ein roter Faden durchs Bad ziehen.

Den Hauptteil der Fun World nimmt das Wellenbecken ein:


Das Wellenbad ist recht groß und hat vorne typischerweise einen flach auslaufenden Strand, während es im hinteren Bereich eine Tiefe von 1,80 Metern vorzuweisen hat. Die Wellen an sich fallen eher unter die Kategorie "sehr kinderfreundlich", denn viel mehr als etwas hin- und herschwappen ist es eigentlich nicht. Für uns jetzt nicht so spannend, für Familien mit kleinen Kindern hingegen perfekt.


Hinter dem Wellenbecken schließt sich das ovale Erlebnisbecken an. Dieses ist mit einem Strömungskanal ausgestattet:


In der Mitte des Beckens wurde eine 1,85 Meter tiefe Mulde ausgehoben, in welche man von einer Brücke aus hineinspringen kann:

Diese Anordnung einer Sprunganlage inmitten eines Strömungskanals ist auch mal was Anderes. Hier sollten die Eltern allerdings besonders gut auf ihre Kinder aufpassen, damit sie nicht versehentlich in die tiefe Sprunggrube geraten.
Neben dem Erlebnisbecken wartet das Planschbecken auf die jüngsten Besucher:


Das Kinderbecken wurde während der Umbaumaßnahmen modernisiert und sieht durch die blau-weißen Mosaikfliesen richtig nett aus. Der Bereich besteht aus zwei einzelnen Planschbecken, in welche insgesamt drei Edelstahl-Rutschen von Wiegand führen. Insbesondere die lange Rutsche dürfte bei den Kids für Spaß sorgen, des Weiteren gibt es einen kleinen Schiffchenkanal. Wasserspiele gibt es hier keine, das wird jedoch durch die anderen Kinderbereiche wieder mehr als kompensiert - dazu später mehr.


Etwas versteckt gibt es in einer Nische noch einen achteckigen Whirlpool, in welchem relativ viele Personen Platz finden:

Doch wir sind natürlich nicht nur wegen der Becken ins Burgenland gefahren. Für uns sind die Rutschen bekanntlich das Wichtigste und mitten in der Halle stoßen wir auch schon auf die ersten:

Vier der sieben Indoor-Rutschen in der Sonnentherme starten von diesem offen gestalteten Rutschenturm. Dieser besteht im Prinzip aus einer Trägersäule, um die der Treppenaufgang angeordnet ist, sodass man immer freien Blick auf die Rutschenden hat.
Die beiden niedrigsten Bahnen sind die Kinderrutschen Quaxi und Flipper, die in 2,42 m Höhe starten:


Diese beiden Röhren von Pol-Glass wurden während des Umbaus im Jahr 2012 errichtet und dürfen bis zu einem Maximalalter von 14 Jahren genutzt werden. Da sind wir schon etwas drüber, trotzdem haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, einen Proberutsch zu wagen


Die froschgrüne Röhre Quaxi ist 13 Meter lang und im normalen Röhrendurchmesser von 1,20 m ausgeführt. Die Bahn beschreibt eine Links- und danach eine sanfte Rechtskurve und bietet unterwegs Daylight-Ringe.


Für eine Kinderrutsche ist die Röhre schon ziemlich steil:


Flipper ist blau und im Inneren komplett dunkel:


Im Gegensatz zu Quaxi ist Flipper im Turborutschendurchmesser gehalten und verläuft in einer steilen Kurve nach links, die überraschend viel Tempo bereithält. Für Kinder eine tolle Möglichkeit, sich an "richtige" Turborutschen heranzutasten.

Beide Rutschen enden nebeneinander in jeweils einem eigenen Edelstahl-Auslauf:


Für Kinder sind die Rutschen ideal, da sie für diese Zielgruppe überraschend viel Action und Spannung bereithalten. Viele Eltern werden Mühe haben, ihre Kinder aus diesem Bereich wegzubekommen, Langeweile kommt hier sicherlich nicht auf.


Etliche Meter Höher trifft man auf den Start von "Flitzer":

Beim Flitzer handelt es sich um eine alte Großwasserrutsche von Aquarena, welche aus dem Jahr 1994 und damit noch aus den Anfangszeiten des Bades stammt. Die blaue Freirutsche verläuft komplett durchs Innere der Halle und ist ab einem Alter von sechs Jahren zugelassen.

Der Start ist mit einer lichtschrankengesteuerten Ampelanlage gesichert:

Nach dem Start macht die Rutsche zuerst einen kleinen Schlenker nach links, um gleich darauf in einen Rechtskreisel zu führen:


Onride-Foto:


Nach dem Kreisel passiert man einen Jump:


Dieser sorgt nochmal für etwas mehr Tempo, bevor es in den finalen Linksbogen geht:


Mittels Plumps landet man dann im Auslaufbecken, welches neben dem Erlebnisbecken angebaut ist:


Die Rutsche ist familienfreundlich und nicht besonders lang, macht aber aufgrund des Jumps mit der anschließenden Kurve schon Spaß. Mit der richtigen Technik kann man einiges an Geschwindigkeit herausholen, trotzdem ist die Rutschbahn auch für Familien mit kleineren Kindern prima geeignet. Die Fugen spürt man zwar beim Drüberrutschen, allerdings ist das mehr ein Rumpeln als ein Zwicken, wodurch es auch nicht unangenehm ist. Man darf auch nicht vergessen, dass das Exemplar schon 20 Jahre alt ist.

Ganz oben unter der Dachspitze startet dann noch die Reifenrutsche:


Diese hört auf den Namen "Air Racer" und ersetzt seit 2012 die ehemals an dieser Stelle befindliche Röhrenrutsche. Air Racer stammt ebenfalls von Polglass und wurde durch Wiegand-Maelzer vertrieben. In den ersten Konzeptgrafiken, die von der Sonnentherme veröffentlicht wurden, war an dieser Stelle ein Topsy Turvy von Proslide zu erkennen - dieser wurde jedoch offenbar nicht realisiert und stattdessen diese Reifenrutsche gebaut.

Die Rutsche beginnt mit einer Geraden innerhalb des Gebäudes:


Nachdem die Röhre das Hallendach durchbrochen hat, verläuft sie draußen weiter:


Die Rutsche sieht gar nicht mal so heftig aus, aber das täuscht - wir waren wirklich überrascht von der Geschwindigkeit! Der Verlauf ist extrem kurvenreich, sodass man stark umhergeworfen wird und in den Kurven sehr weit hochschaukelt. Dazu tragen auch die regelmäßigen geraden Segmente bei, die sich zwischen den Kurven befinden, mit zunehmenden Tempo schwingt man die Kurven bis kurz vor dem Umkippen hinauf. Bisher eine der besten uns bekannten Reifenrutschen von Pol-Glass!

Die orangefarbene Rutsche bietet im Inneren Daylight-Ringe:


Und Punkte:

Auch am Schluss gibt es noch eine längere Gerade:

Danach endet die rasante Rutschfahrt in einem Edelstahl-Landebecken, welches in einem extra Anbau liegt:

Hier befindet sich auch das Reifenlager, man muss die Rutschreifen somit ein ganzes Stück durch die Halle tragen. Es gibt ausschließlich Einzelreifen, wobei sowohl tropfenförmige Reifen mit einer Art Rückenlehne sowie die gewohnten, runden Ringe zur Verfügung stehen.

Die Reifenrutsche hat uns richtig gut gefallen und ist klar das Highlight in der Fun World! Sie bietet ein sehr hohes Tempo und durch die abwechselnden Links- und Rechtskurven wird man extrem hin und her geworfen. Eine richtig gute Rutschbahn, die lustigerweise weit weniger frequentiert war als die blaue Rutsche ein paar Ebenen tiefer - dabei ist sie um Welten besser. Klasse Teil!

Neben dem Landehaus der Reifenrutsche befindet sich der "Relax Pool":

Auf seinen 175 Quadratmetern Wasserfläche bietet der Pool Unterwasser-Massageliegen und eine angenehme Temperatur. Hier ist der Fokus mehr auf Ruhe und Entspannung gelegt, was an unserem sehr vollen Besuchstag natürlich nur bedingt möglich war. Allerdings befinden sich im Becken keinerlei lärmende Attribute wie Schwallduschen oder Wasserfälle, sodass es auch bei viel Andrang relativ ruhig zugeht.

Für kleine Kinder gibt es in der Sonnentherme einen eigenen, riesigen Bereich. Die Baby World:

Die Baby World wurde im Jahr 2003 angebaut und stellt einen in diesem Umfang vollkommen einzigartigen Bereich für die jüngsten Besucher dar. In diesem Areal findet man quasi ein eigenes Erlebnisbad für Babys und Kleinkinder mit allem, was dazu gehört. Allein dieser Bereich ist schon größer als so manches Schwimmbad und verdient eigentlich einen Orden, so etwas habe ich vorher noch nie gesehen.
Im Eingangsbereich trifft man zuerst auf das Babyplanschbecken:

Dieses Kinderbecken ist vor allem eins: groß! Es bietet eine Menge Wasserfläche für die Kleinsten und sogar eine kleine Wiegand-Edelstahlrutsche. Außerdem gibt es einen kleinen Wasser-Igel im vorderen Beckenteil. Mit 36 Grad sind alle Becken in der Baby World äußerst warm und damit kindgerecht temperiert.


Das zweite große Becken ist das Baby-Lagunenbecken:

Dieses 50 Zentimeter tiefe Becken ist mit Wasserspeiern sowie ein paar Bodensprudlern ausgestattet, auch hier gibt es bei wohlig warmem Wasser eine Menge Platz. Das bunte, schirmartige Gebilde stellt ein Wasserkarussell dar, in dem die Kleinsten ihre Runden drehen können. Für Babys und Kleinkinder dürfte dieser Bereich wirklich der größte sein, den wir bisher gesehen haben!

Direkt am Lagunenbecken ist zusätzlich ein großer Whirlpool vorhanden:

Dieser Familienwhirlpool kommt sicher auch bei den Eltern gut an, denn bei herrlich warmem Wasser und angenehmen Blubberdüsen kann man hier angenehm relaxen.

Etwas verloren in der Ecke gibt es dann noch ein kleines, rechteckiges Bassin mit dem Namen "Baby-Aktivbecken", in welchem vor allem Schwimmkurse abgehalten werden:

Als besondere Attraktionen gibt es in der Babyworld außerdem eine Kindersauna sowie ein Kinderdampfbad. Diese sind beide nur außerhalb der Sommersaison in Betrieb, stellen aber ein Alleinstellungsmerkmal dar - bisher habe ich zuvor noch in keinem Bad ein Saunaangebot speziell für kleinere Kinder gesehen. Richtig gut! Wie auch die meisten Erwachsenen-Saunen ist die Kindersauna ein FKK-Bereich.

Soviel zu diesem absolut einzigartigen Kinderparadies. Für Familien mit Kindern gibt es eigentlich nichts Besseres, zumal der Bereich auch nur für solche zugänglich ist.
Und nun widmen wir uns endlich dem für uns interessantesten Bereich. Denn jetzt geht es zur Speed World!

Die Speed World bezeichnet, wie man es dem Namen bereits entnehmen kann, den großen Rutschenturm. Dieser beherbergt die drei längsten Rutschen der Sonnentherme und kann entweder von der Baby World oder durch einen schmalen Gang von der Fun World aus erreicht werden. Dieser Gang wurde mit weiteren Ruheliegen bestückt, sodass man weitere Kapazitäten schaffen konnte.

Bereits von außen sieht der berühmte Rutschenturm sehr imposant aus:

In der Mitte der Landehalle geht es den Rutschenturm ganz bequem per Aufzug empor. Eine Wendeltreppe gibt es zwar auch, diese war bei unserem Besuch jedoch abgesperrt und wird womöglich nur eingesetzt, wenn der Lift außer Betrieb ist. Wir waren somit "gewungen", uns vom Aufzug hinaufbefördern zu lassen. Als es gegen Mittag deutlich voller wurde, formte sich die längste Warteschlange unten am Aufzug, an den Rutschenstarts musste man dann kaum noch warten. Wobei es teilweise etwas unangenehm ist, sich mit so vielen Leuten in den Fahrstuhl zu quetschen.

In stolzen 20 Metern Höhe befinden sich dann die Rutschenstarts. Besonders prominent ist die Anlage für die Rutschbahnen "Twister" und "Speedy":

Beginnen wir beim Twister:


Twister ist eine Edelstahlrutsche von Wiegand, die mit über 200 Metern die wahrscheinlich längste V4A-Tunnelrutsche überhaupt ist. Die Hinweisschilder sprechen von 202 Metern, laut Referenzliste von Wiegand ist die Rutsche sogar 211 Meter lang. Von außen erkennt man die teilweise als Black Hole gestaltete Bahn an der gelben Lackierung. Der Start ist mit Drehkreuz-Ampel-Kombination versehen, die leider sehr langsam schaltet, dadurch treten am Twister relativ hohe Wartezeiten auf.
Nach dem Start windet sich die Rutsche in einer enorm langen Linkshelix um den Rutschenturm:

Dieser Kreisel ist im Inneren stockdunkel:

Als Lichteffekte gibt es Lauflichtbänder...

...und einen Sternenhimmel:

Im Kreisel beschleunigt man konsequent und wird immer und immer schneller. Teilweise ist man so schnell unterwegs, dass man neben dem Wasserfilm rutscht! Die reibungsmindernde Edelstahloberfläche trägt natürlich auch dazu bei.
Nach der dunklen, nicht enden wollenden Helix folgen zwei S-Kurven mit relativ harten Richtungswechseln. Wenn man zuvor mit Highspeed-Rutschhaltung unterwegs war, schaukelt man in den Kurvenumschwüngen so weit nach oben, dass man Bekanntschaft mit der Abgrenzung zwischen Rutschenhalbschale und Tunnelabdeckung macht - und teilweise sogar darüber hinwegrutscht.

Slalom pur!



Nach einer weiteren S-Kurve mit gehörigem Schleuderpotenzial fegt man durch einen Rechtskreisel:


Nach der Helix passiert man eine weitere Linkskurve, deren Richtungswechsel wieder schön schwungvoll kommt:


Die letzten Meter der Rutsche werden im Inneren des Rutschenbereichs zurückgelegt:

Zum Schluss gibt es noch einen letzten Richtungswechsel:


Daraufhin endet die extrem lange Rutschpartie im Landebecken:


Eigentlich sollte hier auch die Rutschzeit angezeigt werden, die Zeitmessung war bei unserem Besuch jedoch nicht in Betrieb.

Fazit zu diesem Spaßgerät: Twister ist die längste und definitiv eine der besten Wiegand-Edelstahlrutschen, die wir bisher kennen. Der Kreisel bietet ein unglaublich hohes Tempo und die zahlreichen S-Kurven werfen einen so richtig herum. Eine absolut geniale Rutsche, die es so kein zweites Mal gibt, zumal die Rutschpartie ein sehr langes Vergnüngen ist.

Doch das Ganze wird von "Speedy" noch bei Weitem überboten!

Speedy ist, wie der Name schon sagt, eine Hochgeschwindigkeitsrutsche und verhalf der Sonnentherme zu überregionaler Bekanntheit. Obwohl es sich um eine sehr schnelle Rutschbahn handelt, ist sie vom Typ her dieselbe wie Twister nebenan - und wie in zahlreichen Freibädern auch. Mit 145,2 Metern Länge gehört Speedy ebenso zu den längeren Edelstahlrutschen, auf 20 Metern Höhe ergibt sich dennoch ein ordentliches Gefälle. Im Gegensatz zum Twister, der bereits ab sechs Jahren freigegeben ist, muss man für diese Rutsche mindestens 11 Jahre alt sein.
Der Einstieg ist auch hier mit Ampel plus Drehkreuz versehen:


Der Anfang der Rutsche ist fast derselbe wie bei Twister. Auch hier geht es zuerst durch eine extrem lange Helix, die linksherum um den Rutschenturm verläuft:

Dieser Kreisel ist ebenfalls unglaublich schnell und man rutscht fast permanent neben dem Wasserfluss, sodass man sehr wenig Reibung hat und konsequent beschleunigt. Die Geschwindigkeiten, die man zum Ende der Helix hin erreicht, schlagen die von zahlreichen Turborutschen um Längen. Gefühlt ist die Helix noch ein Stück schneller als die von Twister.

Nach dem Drehwurm wird es erst richtig rasant. Ein Jump sorgt für einen weiteren Geschwindigkeitsschub, bevor man nach einer längeren Geraden in eine Rechtskurve katapultiert wird:


Und dann folgt die Krönung der Rutsche:

Aus der Rechtskurve stürzt man eine äußerst steile und tiefe Freefall-Passage hinab, die locker fünf Meter Höhe auf einmal abbaut. Bereits als alleinstehende Freefall-Rutsche wäre dieses Stück spaßig, hier erreicht man jedoch bereits den Startpunkt mit Turborutschengeschwindigkeit, sodass man mit einem irren Speed das Steilstück hinabrast. Dieses unglaunliche Tempo in Worte zu fassen ist schwer, man muss es einfach selbst erlebt haben!


An die Freefall-Passage schließt sich direkt das Landebecken an:

Überraschenderweise ist die Landung trotz der enormen Geschwindigkeit relativ sanft. Gut, man bekommt natürlich eine deftige Portion Wasser in die Nase, aber man schlägt nirgends an und muss keine Sorge haben, sich irgendwas zu stoßen.
Am Auslaufbecken gibt es genau wie am Start ein Drehkreuz, welches die Startfreigabe für den Nachrutschenden erteilt:

Speedy ist die mit riesengroßem Abstand heftigste und schnellste Rutsche in der Sonnentherme und stellt unserer Meinung nach das eindeutige Highlight des Bades dar. Gleichzeitig ist es definitiv die schnellste Edelstahl-Tunnelrutsche von Wiegand, die nicht in Kastenform gefertigt ist. Ein absolutes Monster, allein dafür lohnt sich bereits die Anfahrt in die Therme!
Und last but not least, die dritte und neueste Rutsche des Turms. Diese hört auf den verheißungsvollen Namen "XXL Monster Ride":

Kann man Twister von der Länge noch schlagen? Man kann. XXL Monster Ride ist stolze 273,50 Meter lang und damit die längste Rutsche Österreichs. Die Xtube von Wiegand-Maelzer wurde im Jahr 2012 nachgerüstet und stellt die zweite Rutsche der Sonnentherme dar, die mehr als 200 Meter lang ist. Rutschen darf man hier ab sechs Jahren.

Das Rutschen ist ausschließlich mit Doppel- oder Dreierreifen gestattet. Einzelreifen gibt es hier nicht, Alleinrutschende müssen ebenfalls im Doppelreifen Platz nehmen. Ein extra konzipierter Reifenlift transportiert die Rutschringe nach oben:

Einen solchen Reifenlift konnten wir bereits im Splash e Spa im Tessin ausprobieren und er erspart wirklich eine Menge Schlepperei. Nach dem Rutschen legt man den Reifen einfach in die Klappe und braucht sich um nichts weiter zu kümmern. In den Fahrstuhl könnte man sich mit den Reifen ohnehin nicht quetschen.
Jeder Reifen überwindet die 20 Höhenmeter und wird schließlich direkt am Rutschenstart ausgespuckt:

Der Einstieg:


Ampel grün? Dann kann's ja losgehen!

Im Inneren bietet die Ovalrutsche Daylight-Effekte:


Die Rutsche ist sehr kurvenreich und natürlich extrem lang. Das Tempo ist generell eher mäßig, allerdings schaukelt man für diese Art von Rutsche typisch in den Kurven hin und her. Im Gegensatz zu den Magic Eyes von Klarer sind die Kurvenelemente hier nämlich leicht geneigt, sodass man in den Richtungswechseln die Wände relativ stark hochschwingt.

Schon imposant, wie riesig die Anlage ist:


Etwa nach zwei Dritteln der Strecke gibt es dann doch einen Richtungswechsel, der es in sich hat:

In der oben erkennbaren Schleife passiert man nämlich eine relativ enge S-Kurve mit hohem Gefälle, sodass man mit dem Reifen fast senkrecht an der Wand klebt. Diese Stelle ist auf jeden Fall die spaßigste der Bahn, der Rest besteht im Prinzip nur aus sich abwechselnden Links- und Rechtskurven.


Kurz vor Ende gibt es dann eine Aufwärtsstrecke:

Ein starker Wasserstrahl pustet den Reifen bergauf:

Diese Uphillstrecke ist vom Typ her die gleiche wie in den Xtubes im Schenkenseebad und Aqualand - die Wiegand-Variante des Master Blasters also. Im Vergleich zu den US-amerikanischen Vorbildern ist der Uphill eher sanft, macht aber trotzdem Spaß und transportiert den Doppelreifen ganz mühelos den Hügel hinauf. Die Aufwärtsstrecke sorgt dafür, dass zum Ende hin nochmal etwas Höhe abgebaut werden kann und die sehr lange Rutschpartie dadurch nicht zu langsam wird.

Nach dem Hügel geht es noch durch eine Rechts- und dann eine Linkskurve...


...und das Ende der Rutsche ist erreicht:


Die Rutsche ist enorm lang und allein deshalb schon etwas Besonderes - eine fast 300 Meter lange Rutsche findet man schließlich nicht alle Tage. Vom Tempo her ist die Abfahrt jedoch ziemlich gemütlich und kein wirklicher "Monster Ride", wie es der Name suggeriert. Lediglich der eine Richtungswechsel kurz vor der Uphillstrecke ist etwas härter, ansonsten ist die Rutsche aber eher zahm, wobei man Xtube-typisch relativ schaukelig unterwegs ist. Die Anlage darf ja auch bereits ab sechs Jahren berutscht werden.

Am Auslauf hängt auch eine Anzeigetafel, die offenbar die Rutschzeit anzeigen soll:

Bei uns war die Anzeige außer Betrieb. Ob diese Zeitmessung jedoch zur Reifenrutsche gehört, kann ich nicht mit Sicherheit sagen - generell ist eine Zeitmessanlage bei Reifenrutschen immer etwas sinnfrei, da man im Gegensatz zu einer Bodyslide kaum Einfluss auf die Geschwindigkeit hat.

Soviel zu den Rutschen im Innenbereich. Von der Speed World aus kann man nach dem Rutschen noch nach draußen schwimmen:

Im Außenbereich präsentiert sich dem Badegast ein unbeheiztes 25-Meter-Becken:

Bei unserem Besuch war das Wetter nicht wirklich sommerlich, weshalb wir auf einen Sprung in das Kaltwasserbecken verzichtet haben. Logischerweise ist dieses auch nur während der Freibadsaison geöffnet, außerhalb des Sommers bleibt es geschlossen. Zum Start ins Becken steht für jede Bahn ein Sprungblock zur Verfügung.


Doch es gibt hier draußen noch viel mehr zu erleben. Das Außengelände heißt hier Outdoor Park:


Neben dem bereits angesprochenen Sportbecken gibt es auch ein eigenes, großes Sprungbecken:

Dieses ist auch während des Sommers nur bei schönem Wetter in Betrieb und bietet hauptsächlich drei Beton-Sprungtürme mit 1, 2 und 3 Metern Absprunghöhe:


Ein weiterer Besuchermagnet ist die Kletterwand von Aquarena:

Diese ist ähnlich aufgebaut wie die bekannte Waterclimbing-Variante, wie sie z.B. in Marburg oder Hamburg-Billstedt steht. Allerdings ist die Version in Lutzmannsburg nicht gebogen, sondern lediglich etwas nach vorne geneigt. Wenn man den höchsten Punkt erklommen hat, bzw. in den meisten Fällen auch schon eher, kann man sich wieder ins Wasser fallen lassen - auf jeden Fall eine nette Attraktion im Sommer.


Daneben gibt es dann noch das Erlebnisbecken:


Dieses ist lediglich 45 Zentimeter tief, womit es eigentlich eher ein riesiges Kinderbecken ist. Die Temperatur ist sehr angenehm, auch an unserem Besuchstag konnte man sich trotz des kühlen Wetters gut aufwärmen.

Ins Erlebnisbecken führen auch zwei Kinderrutschen:

Die beiden Edelstahlrutschen von Wiegand sind für Kinder natürlich die Hauptattraktion im Außenbecken. Die von außen gelbe Rutsche führt in einer seichten Linkskurve ins Becken:


Die rote Rutschbahn hingegen startet etwas höher und verläuft in einer Spirale:


Die Rutschen werden von der Seite bewässert und man wird beim Rutschen bedingt durch die Schweißnähte ziemlich durchgeschüttelt. Für Erwachsene sind die Rutschen eher nicht zu empfehlen, da man durch einen Plumpsauslauf ins sehr flache Wasser ausgespuckt wird und teilweise unangenehme Bekanntschaft mit dem Beckengrund machen kann.

Interessanterweise gibt es draußen auch außerhalb des Wassers eine Menge zu erleben. Etwas abgelegen präsentiert sich auf der großen Liegewiese fast schon ein kleiner Freizeitpark. So gibt es zum Beispiel diese kleine, sehr schön gestaltete Gartenbahn für Kinder:

Diese wurde im Märchenstil thematisiert, für Kinder ein wahres Paradies - und auch die Eltern haben hier sicher noch ihren Spaß.

Außerdem gibt es eine Rallyebahn, auf der die Kinder mit einer Art Kettcar ihre Runden drehen können:


Für den "trockenen" Rutschspaß gibt es hier draußen zusätzlich ein paar Nicht-Wasserrutschen:

Ein Sandspielplatz darf natürlich ebenfalls nicht fehlen:

Folgt man der Liegewiese in den hinteren Bereich des Geländes, trifft man überraschenderweise noch auf ein richtig großes Becken:


Dieses heißt Baby Beach und macht seinem Namen alle Ehre. Das flache Edelstahlbecken ist nämlich von einem richtigen Sandstrand mit Liegestühlen umgeben. So ein riesiges Kleinkinderbecken habe ich vorher noch nie gesehen! Mit einer Wassertiefe von 10 bis 45 Zentimetern ist es sehr flach und damit perfekt für die Kleinsten geeignet. Eine Wasser-Wippe sowie Kanone sorgt hier für Spielspaß. Nett gemacht, aber wirklich sehr versteckt - bei unserem Besuch verirrte sich kaum jemand in diesen Bereich.


Apropos Kleinkinder: Im Innenbereich der Therme gibt es noch die "Swimcademy":

Wie der Name bereits vermuten lässt, werden in diesem abgetrennten Bereich Schwimmkurse angeboten. Während unseres Besuchs war der Bereich geschlossen, wir durften jedoch auch einmal schnell einen Blick erhaschen:

Die Swimcadamy bietet ein kleines und ein größeres Kursbecken zum Schwimmenlernen. Außerhalb der Kurszeiten ist dieser Bereich nach meiner Information auch für die Öffentlichkeit zugänglich.


Fazit: Die Sonnentherme Lutzmannsburg ist vor allem für zwei Zielgruppen ein echtes Paradies: Rutschenfreaks und Familien mit Kleinkindern. Erstere finden mit Speedy und Twister zwei extrem gute Edelstahlrutschen im Bad und auch die anderen Bahnen machen richtig Spaß. Allein für Speedy ist ein Besuch ein Muss, eine derart schnelle und extreme Edelstahlrutsche gibt es sonst nirgends und XXL Monster Ride ist extrem lang. Doch auch für Familien mit kleinen Kindern ist die Sonnentherme ein wahres Eldorado. In kaum einem anderen Bad findet man so viele und vor allem riesige Kinderbereiche, insbesondere die Baby World und der im Außenbereich liegende Baby Beach stechen hier hervor. Hier gibt es sogar eine eigene Sauna für Kleinkinder! Einfach nur klasse, so etwas findet man kein zweites Mal. Das Personal ist zudem überall freundlich und die Anlage ist an allen Stellen tiptop gepflegt. Einzig der Eintrittspreis ist relativ kostspielig, die angebotenen Attraktionen rechtfertigen diesen jedoch. Daumen hoch für den genialen Wasserpark im Burgenland!
User-Kommentare zu diesem Bericht
Julian (tuberides) schrieb am 25.11.2014 - 17:44 Uhr: @Søren |
Søren schrieb am 25.11.2014 - 17:29 Uhr: Hast du auch die therme in Loipersdorf besucht?:) |
Søren schrieb am 25.11.2014 - 16:54 Uhr: Finally :). The wait was definitely worth it though, top quality review! Keep up the good work! Speedy also seems super fun! |
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