- 25-Meter-Becken
- Lehrschwimmbecken
- Erlebnisbecken mit Strömungskanal
- 25-Meter-Becken mit Sprungturm
- Kleinkinderbereich
- Ganzjahres-Außenbecken
Gestaltung | |
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Hygiene | |
Temperatur | |
Rutschen | |
Umkleiden | |
Personal | |
Eintrittspreis | |
Gesamtwertung | (2.3) |
Die Bewertung der Wasserrutsche(n) zählt doppelt! Je niedriger der Score, desto besser die Bewertung.
Wasserwelt Braunschweig
Am Schützenplatz 1
38114 Braunschweig
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Schützenplatz
Wasserwelt
Braunschweig - besucht am 08.08.14
Die Wasserwelt in Braunschweig ist ein modernes Sport- und Freizeitbad, welches im Sommer 2014 eröffnet worden ist. Der rund 32 Millionen Euro teure Komplex sollte eigentlich bereits im vergangenen Jahr fertiggestellt werden, was jedoch witterungsbedingt sowie durch einen Rechtsstreit nicht eingehalten werden konnte. Das Bad in der Universitätsstadt ist dank direkter ÖPNV-Anbindung sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und vor Ort gibt es einen großen PKW-Parkplatz, der jedoch kostenpflichtig ist.
Das Gebäude von außen:
Die Eingangshalle wartet auch mit ein paar bequemen Sitzgelegenheiten auf:
An der Kasse hat man nun die Qual der Wahl, ob man eine Stunde, zwei Stunden oder länger bleiben möchte. Die Tageskarte schlägt mit 8,20 Euro für Erwachsene zu Buche, Kinder und Ermäßigte zahlen 6 Euro, womit die Tarifgestaltung angemessen ist. Am günstigsten ist der Tarif für 60 Minuten, der 2,70 bzw. 2 Euro kostet und sich vor allem für sportliche Schwimmer lohnen dürfte. Das Personal an der Kasse ist sehr freundlich und es gibt mehrere Kassenschalter, sodass es hier auch recht schnell geht.
Die Umkleiden liegen eine Etage tiefer:
Der Umkleidebereich ist sehr sauber und wirkt durch die Kombination von grünen Kabinen und betongrauen Wänden äußerst edel. Umkleiden und Schränke gibt es genügend, die Schließfächer werden mit dem Chiparmband verriegelt, welches man an der Kasse bekommen hat.
Die Schließfächer haben uns aber leider gründlich die Laune vermiest. Bei unserem Besuch waren sehr viele Spinde defekt (nach nicht einmal einem Monat Betrieb!) und ließen sich nicht abschließen, wir mussten unsere Sachen dreimal in einen anderen Schrank umräumen, bis wir mal ein intaktes Fach gefunden haben. Hier sollte man also durch vorheriges Probe-Abschließen prüfen, ob der Spind funktionsfähig ist.
Nach dem Duschen stehen wir auch schon im Bad:
Ein erster Überblick über die Schwimmhalle:
Die Halle bietet eine große Fensterfront, durch die viel Licht ins Bad fällt. Trotzdem fanden wir die Atmosphäre durch die dunkle und niedrige Hallendecke etwas erdrückend, zumal das Bad relativ eng aufgebaut ist. Der blanke Beton an den Wänden ist sicherlich auch nicht jedermanns Geschmack und hat den Charme eines Parkhauses, immerhin gibt es ein paar grüne Farbtupfer im Bad, die das Flair etwas aufwerten. Trotzdem vermisst man ein paar Gestaltungselemente.
Die rechte Hälfte der Halle beherbergt die Sportwelt:
Dieser Bereich ist durch eine abschließbare Tür von der Erlebnisbadewelt separiert und kann daher z.B. für Wettkämpfe vom Rest des Bades abgetrennt werden. Während des regulären Betriebs sind bei allen Tarifen aber sowohl die Sport- als auch die Erlebnisbadewelt ohne Aufpreis zugänglich, Tarife zur reinen Sportbadnutzung gibt es nicht.
Die Sportwelt bietet ein 25-Meter-Becken:
Auf sechs Bahnen mit ebenso vielen Startblöcken kann man bei 28 Grad Wassertemperatur seine Bahnen ziehen:
Die Erlebnisbadewelt hingegen ist eher für die spaß- und erholungssuchende Fraktion konzipiert. Der Bereich bietet vornehmlich ein großes Erlebnisbecken:
Der attraktionsreiche Teil ist mit einem großen Strömungskanal ausgestattet:
In der Mitte des Kanals gibt es rondellförmig angeordnete Sprudelliegen, auf denen man sich entspannen kann:
Die üblichen Schwallbrausen fehlen natürlich auch nicht:
Ans Erlebnisbecken ist ein weiteres 25-Meter-Becken angegliedert:
Dieses dient gleichzeitig als Sprungbecken, sodass de facto nur gut die Hälfte der Beckenlänge genutzt werden kann und sich das Becken daher nur bedingt zum Bahnenziehen eignet. Aber dafür gibt es ja noch die Sportwelt nebenan, die eingezeichneten Schwimmerbahnen sind hier ohnehin eher schmückendes Beiwerk.
Der Sprungturm:
Dieser ist mit einem Einer und einen Dreier ausgestattet. Es handelt sich bei beiden Sprungbrettern jedoch um starre Anlagen, man kann also nicht federn, was zumindest beim 1-Meter-Sprungbrett ungewöhnlich ist. Wenn das 3-Meter-Brett geöffnet ist, bleibt der Einer geschlossen.
Auch zwei Whirlpools gibt es:
Die Jacuzzis sind mit 34 Grad ein ganzes Stück wärmer als das Erlebnisbecken, aber leider recht winzig ausgefallen. Wenn sich mehr als vier Personen gleichzeitig im Pool aufhalten, wird es dann schon ziemlich eng und man sitzt sich fast auf dem Schoß.
Freunde des Openair-Badens können von der Haupthalle aus auch nach draußen schwimmen:
Das Außenbecken wird ganzjährig auf 28 Grad beheizt, also auf Sportbeckentemperatur. So fängt man natürlich relativ schnell an zu frieren, die meisten Außenbecken haben deutlich über 30 Grad und eignen sich damit auch im Winter zur Entspannung. Aufgelockert wird das Becken immerhin durch Bodensprudler und Massagedüsen.
Neben dem Becken befindet sich außerdem eine sehr gepflegte Außenanlage mit einer Liegewiese und einem Beachvolleyballfeld:
Wieder zurück in die Halle. Links im Bad ist der Kinderbereich untergebracht:
Der in Gelb- und Grüntönen gehaltene Planschbereich bietet einen Wasserigel, einen kleinen Schiffchenkanal und eine Wasserkanone, damit hier keine Langeweile aufkommt. Außerdem führt eine kleine Rutsche ins Becken. Nett gemacht, wobei die Temperatur mit angegebenen 30 Grad für ein Kinderbecken ebenfalls ziemlich frisch ist.
Über dem Kinderbecken ist die Gastronomie auf einer Galerie zu finden:
Wer seinen Kindergeburtstag in der Wasserwelt Braunschweig feiern möchte, kann dafür sogar einen extra Raum mieten:
Noch weiter links in der Halle befindet sich schließlich noch das "Aktivbecken":
Dieses Kursbecken wird noch zur Sportwelt gezählt und ist ebenfalls durch eine Tür abtrennbar. Das Becken wird hauptsächlich für Kurse und Wassergymnastik genutzt und hat einen Hubboden mit verstellbarer Wassertiefe.
Und getreu dem Motto "das Beste zum Schluss" kommen wir nun endlich zum Highlight des Bades: Zu den Rutschen!
Der Rutschenturm ist in einem Betonklotz zwischen Sport- und Erlebnisbereich zu finden und wurde mit zwei blauen Röhrenrutschen von Hartwigsen ausgestattet. Dabei wurde zum Großteil auf Lichteffekte und sonstige optische Ausgestaltungen verzichtet, sodass man hier mal wieder zwei ganz klassische, lichtdurchlässige Röhren erleben darf - so etwas findet man als Neubau mittlerweile selten und ist mal wieder eine sehr willkommene Abwechslung!
Noch schnell die Hinweistafeln checken:
Über breite Treppen geht es dann acht Meter hinauf bis zu den Starts:
Auf der linken Seite beginnt die Reifenrutsche:
Die 88 Meter lange Bahn darf wahlweise mit Einzel- oder Doppelreifen benutzt werden. Dringender Handlungsbedarf besteht hier bei der Ampelanlage: Wenn man mit Einzelreifen rutscht, klappt alles wunderbar, wenn man jedoch den Doppelreifen in die Startwanne legt, löst man bereits den Sensor aus. Wenn die Ampel beim Hineinlegen des Reifens noch rot ist, ertönt ein Alarmsignal und die Ampel bleibt für mehrere Minuten auf Gelb stehen. So kam es selbst an diesem sehr ruhigen Tag zu quälend langen Wartezeiten.
Die Rutsche an sich ist jedoch recht gut. Es geht mit einem Jump los, auf den eine längere Gerade folgt:
Diese ist halbdunkel und mit Daylight-Ringen versehen:
Nach der Geraden geht es durch eine Rechtskurve:
Danach wird die Rutsche richtig lustig, denn es folgt ein recht knackiger Jump, an dem man fast abhebt:
Der Jump liefert ein beachtliches Tempo, sodass man danach richtig rasant durch die Röhre fegt. Nach dem Jump durchrutscht man einen Linkskreisel, in dem man richtig in die Rutsche gedrückt wird. Ein schnelles Vergnügen, macht Spaß.
Nach 88 Metern endet die Rutsche in einem Flachwasserauslauf:
Die Reifenrutsche ist zwar nicht besonders lang, aber insbesondere in der zweiten Hälfte sehr rasant. Schade, dass die Ampelanlage den Spaßfaktor so enorm dämpft, denn an sich ist es eine wirklich gute Rutschbahn. Zudem ist die Röhre trotz ihrer Geschwindigkeit recht familienfreundlich, da sie bereits ab 6 Jahren genutzt werden darf.
Schön ist auch die sehr umfangreiche Zeitmessung:
Im Gegensatz zu den meisten Zeitmessanlagen werden hier neben der eigenen Zeit sowie dem Rekord die zehn besten Zeiten angezeigt und man erkennt auch seine eigene Position im Bestzeiten-Ranking. Zusätzlich wird die Geschwindigkeit angezeigt.
Zurück nach oben in den Rutschenturm. Auf der rechten Seite der Plattform wartet dort die Hauptattraktion:
Die Turborutsche! Auf diese waren wir natürlich besonders gespannt, denn von außen sieht diese bereits schön steil aus und erinnert an die klassischen Anlagen der frühen 2000er. Die Turboröhre darf erst ab 10 Jahren genutzt werden und bietet laut den Angaben des Bades ein Gefälle von 24 Prozent.
Das erwartet uns:
Der Einstieg:
Der Start ist mit einer Drehkreuzanlage sowie einer Ampel versehen. Auch hier spielte bei unserem Besuch die Ampel verrückt und häufig dauerte die Rotphase mehr als drei Minuten (!), was scheinbar fehlerhaften Sensoren geschuldet und auf Dauer extrem nervig war. Teilweise kam es sogar vor, dass man sich nach dem Rutschen schon wieder hinter seinem Vordermann anstellen konnte, bevor er das Drehkreuz passieren konnte.
Wenn man endlich an der Reihe ist, kann man bei Grün durchs Drehkreuz schreiten und der Spaß beginnt:
Es geht mit einem kleinen Rechts-Links-Schlenker los:
So sieht das während des Rutschens aus:
Danach wird man einen äußerst steilen Linksbogen hinunter gesaugt:
Obwohl die Turborutsche nur acht Meter Höhenunterschied überwindet, ist sie schön steil und entsprechend schnell. In der Kurve wirken zusätzlich ungewohnt hohe Fliehkräfte, die einen so richtig in die Röhre drücken. Endlich mal wieder eine richtig schnelle Turborutsche, sowas wird ja nicht mehr so häufig neu gebaut.
Direkt aus der Kurve schlägt man nun im Landebecken ein:
Die Turborutsche ist klasse! Im Schlenker am Anfang wird man schön herumgeworfen und der steile Bogen hat es wirklich in sich. Dazu ist die Röhre top verarbeitet, man spürt keine einzige Naht und hat fast den Eindruck, auf einem Ölfilm zu rutschen, da man so gut wie keine Reibung spürt. Wenn jetzt noch die Ampel richtig funktionieren würde, wäre die Rutsche erste Sahne!
Bei beiden Rutschen befinden sich die Auslaufbecken zum Großteil draußen, um Platz zu sparen:
Fazit: Die Wasserwelt in Braunschweig hinterlässt bei uns einen gespaltenen Eindruck. Auf der einen Seite ist das Bad sehr sauber und bietet viele Becken zu einem recht günstigen Preis, auch die Turborutsche ist richtig klasse und das Personal sehr freundlich. Andererseits wurde unser Besuch durch einige Dinge überschattet, beispielsweise die vielen defekten Garderobenschränke, die Ampelschaltung an den Rutschen und das stellenweise ziemlich kühle Wasser. Auch das Flair der Halle könnte schöner sein. Insgesamt können wir einen Besuch aber trotzdem empfehlen, gerade Rutschenfans werden auf der rasendschnellen Turborutsche einiges an Spaß haben - wer in der Nähe von Braunschweig unterwegs ist, sollte die tolle Rutschenanlage auf jeden Fall mitnehmen!
User-Kommentare zu diesem Bericht
Vanessa schrieb am 05.02.2015 - 12:33 Uhr: Mittlerweile darf man in der Reifenrutsche nicht mehr mit Doppelreifen rutschen! Zumindest war das der Fall als ich das letzte mal mit meinem Mann dort war. Zu viele Verletzungen... schade eigentlich! Waren aber auch sehr enttäuscht vom Schwimmbad. Schön ist es aber hatte es mir spektakulärer vorgestellt. |
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