- 50-Meter-Sportbecken
- Sprungbecken mit 10-Meter-Turm
- Kleinkinderbecken
- Kinder-Wasserspielplatz
- großes Nichtschwimmerbecken mit Naturwasser
Gestaltung | |
Größe | |
Angebotsvielfalt | |
Hygiene | |
Temperatur | |
Rutschen | |
Umkleiden | |
Personal | |
Eintrittspreis | |
Gesamtwertung | (2.3) |
Die Bewertung der Wasserrutsche(n) zählt doppelt! Je niedriger der Score, desto besser die Bewertung.
Stadionbad Bremen
Franz-Böhmert-Str. 13
28205 Bremen
Zur Homepage
Bremen Weserstadion
Stadionbad
Bremen - besucht am 01.08.14
Wie es der Name bereits verrät, liegt das Stadionbad direkt neben dem berühmten Weserstadion, der Heimat von Werder Bremen. Das teilweise als Naturbad gestaltete und bereits 1925 eröffnete Freibad direkt an der Weser wird von den Bremer Bädern betrieben, zu denen auch das Freizeitbad Vegesack gehört. Das Stadionbad liegt relativ verkehrsgünstig und kann auch mit der Straßenbahn problemlos erreicht werden, sofern man einen kleinen Fußweg in Kauf nimmt. PKW-Fahrer können direkt am Bad auf einem recht großen Parkplatz parken.
Das Eingangsgebäude von außen:
Der Eingang ist der einzige Teil des Bades, dem man es eventuell ansieht, dass dieses Bad bereits Anfang des 20. Jahrhunderts eröffnet wurde. Am Kassenfenster wird man herzlich in Empfang genommen und zahlt den günstigen Eintritt von läppischen 4 Euro pro Person. Kinder und Jugendliche, Studenten usw. bekommen gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises einen zusätzlichen Rabatt gewährt. Die Eintrittspreise sind damit ausgesprochen günstig!
Im Eingangsgebäude findet man auch die Umkleiden:
Für Mann und Frau gibt es jeweils einen großen Umkleideraum, der schon etwas in die Jahre gekommen ist. Einzelkabinen gibt es hier leider überhaupt keine, sodass man sich gezwungenermaßen in der Sammelumkleide umziehen muss, die zudem schon etwas renovierungsbedürftig ist.
Zum Wegschließen seiner Habseligkeiten gibt es an der Außenwand des Gebäudes zahlreiche Spinde:
Zum Abschließen wird ein Euro als Pfandmünze benötigt. Wertsachen wie Smartphone oder Kamera kommen in die separaten Wertschließfächer.
Dann kann es ja losgehen!
Ein Blick auf den Übersichtsplan offenbart auch direkt die Besonderheit des Stadionbades: Es handelt sich nämlich um eine Kombination aus einem "normalen", gechlorten Freibad und einem Naturbad. Während Sprung- und Schwimmerbecken gewöhnliche Freibadbecken sind, wird das große Mehrzweckbecken biologisch und ohne Chlor gereinigt.
Das Freibad an sich versprüht eine angenehme, ruhige Atmosphäre. Man merkt zwar, dass man sich hier in der City befindet und die Liegewiesen beispielsweise nicht besonders breit sind, aber man fühlt sich trotzdem wohl und das Bad wirkt trotz seines Alters sehr gepflegt. Ungewöhnlich und fast schon skurril wirkt auch der Blick auf die dunkle Fassade und die Flutlichtmasten des Fußballstadions im Hintergrund.
Im vorderen Bereich des Bades stößt man zunächst auf den Wasserspielplatz:
Hier sind auf dem Boden diverse Fontänen zu finden, die man mit Ventilen und Wasserkränen selbst regulieren kann. Für Kinder ist das ein Heidenspaß und sorgt an heißen Tagen für eine passende Abkühlung.
Ebenfalls für Kleinkinder gibt es direkt nebenan ein Planschbecken:
Der Kinderbereich ist mit Naturwasser gefüllt und besteht aus drei übereinander angeordneten Becken mit unterschiedlichen Wassertiefen. Des Weiteren verfügt das Becken über eine Wasserschraube, eine Schwengelpumpe und einen Bachlauf mit Schleusen, der ins Nichtschwimmerbecken fließt. Schön ist auch das große Sonnensegel über dem ganzen Bereich, der die Kinder vor Sonne schützt. Insgesamt ein sehr schöner Planschbereich, der genügend Abwechslung und Wasserspaß bietet.
Ein paar Treppenstufen tiefer befindet sich das Nichtschwimmerbecken, das größte Becken des Stadionbades:
Auch dieses ist ein Naturbecken, was dem Wasser die gewohnte grüne Farbe verleiht. Durch eine spezielle, biologische Wasserreinigung wird das Wasser komplett ohne Chlor aufbereitet. Gleichzeitig wird auf den Schildern darauf hingewiesen, dass bei erhöhtem Besucheraufkommen das Risiko für eine erhöhte Keimbelastung steigt - daher ist es hier besonders wichtig, vor dem Schwimmen gründlich zu duschen.
Das Becken ist rechteckig und nicht besonders spektakulär. Der Boden des Beckens ist außerdem durch den Bewuchs mit Algen teilweise ziemlich glatt, sodass man leicht ausrutschen kann. Die Temperatur war bei unserem Besuch relativ frisch, aber auch nicht zu kalt. Man hat sich schnell dran gewöhnt.
Aufgepeppt wird das eher langweilige Becken durch einige Wasserspielzeuge:
Eine überdimensionale, aufblasbare Wipp-Banane sowie ein Kletterberg treiben zur Bespaßung auf dem Wasser, was fast schon ein wenig an die Area 47 erinnert. Zusätzlich stehen zahlreiche Schwimmbretter und -matten bereit, die man im Nichtschwimmerbecken nutzen darf. Eine schöne Idee, dem sonst tristen Becken etwas Leben einzuhauchen.
Auch eine Schwallbrause steht etwas verloren am Beckenrand:
Hinter dem Naturbecken schließt sich das 50-Meter-Becken an:
Das Schwimmerbecken mit acht Bahnen ist als normales Freibadbecken gestaltet, wird also auch wie gewohnt gechlort. Die Schwimmerbahnen bieten auf beiden Seiten jeweils einen Startblock, sodass man sowohl von der Vorder- als auch von der Rückseite mit einem beherzten Sprung ins kühle Nass starten kann.
Blick von der anderen Seite:
Neben dem Sportbecken hat dann noch das separate Sprungbecken seinen Platz:
Die riesige Sprunganlage bietet von einem bis zehn Metern alle erdenklichen Absprunghöhen. Insbesondere der Zehner stellt eine Besonderheit dar und dürfte vor allem für Splashdiving-Interessierte einen Besuchsgrund darstellen. Direkt gegenüber befindet sich die Schwimmmeisterstation, von wo aus der Turm überwacht wird. Wenn die höheren Sprungmarken geöffnet sind, sieht zusätzlich ein Mitarbeiter auf dem Turm selbst nach dem Rechten.
Und last but not least kommen wir nun endlich zu den Rutschen!
Das Stadionbad ist in Besitz von zwei Wasserrutschen, die beide ins große Nichtschwimmerbecken münden. Die erste und ältere der beiden Bahnen ist die Multislide:
Die vierbahnige Wellenrutsche ist von unserem "Lieblingshersteller" Roigk, doch diese Anlage ist zu unserer großen Überraschung sogar ganz in Ordnung und schmerzfrei zu rutschen. Errichtet wurde die Rutsche im Jahr 2002, das Rutschen ist hier ab 6 Jahren gestattet.
Jede der vier Bahnen führt auf 12 Metern Länge gleichermaßen wellig ins Becken:
Das Tempo ist recht rasant, auch wenn man an den Wellen keine Airtime bekommt. Richtig spektakulär ist die Rutsche aber natürlich nicht, es handelt sich vielmehr um eine relativ normale Breitrutsche, die in mehrere Bahnen unterteilt ist. Trotzdem eine nette Bahn.
Wer den Adrenalinkick sucht, sollte dann eher die Rutsche nebenan ausprobieren:
Die Freefall-Rutsche! Diese Speedrutsche von Wiegand wurde im Jahr 2006 nachgerüstet und war natürlich unser Hauptbesuchsanreiz. Während die Breitrutsche eher für Kinder zugeschnitten ist, darf die Steilrutsche erst ab 12 Jahren genutzt werden. Das Rutschenangebot im Stadionbad ist damit relativ ungewöhnlich, da es außer der Speedrutsche keine weitere Großrutsche im Bad gibt.
Edelstahl-Qualität aus Rasdorf!
In zehn Metern Höhe befindet sich der Rutschenstart:
Eine Ampel sorgt hier für den nötigen Abstand:
Bei Grün geht es rasendschnell die 60 Grad steile Rutsche bergab:
Die Freefalls von Wiegand sind bekanntlich generell steiler und schneller als die weiter verbreiteten Exemplare aus GfK. Auch ist das Maximaltempo schnell erreicht, denn während die meisten anderen Freefallrutschen langsam ins Steilstück übergehen, geht es hier direkt vom Start weg extrem steil nach unten, ähnlich wie bei den Hängestarts von Klarer. Wenn man an der Schwungstange oben zusätzlich noch etwas mehr Kraft aufwendet, hebt man hier sogar ab und hat erst nach einigen Metern wieder Kontakt zur Rutschenwanne.
Die Rutschgeschwindigkeit ist wirklich sehr hoch und man spürt keine Reibung, so glatt ist die Bahn. Zusätzlich fließt hier nur ein ganz dünner Wasserfilm, sodass man pfeilschnell bergab rast. Wahnsinnsspeed!
Nach der Speedstrecke wird man langsam in die Waagerechte umgeleitet:
Danach schießt man noch eine Bremsgerade entlang...
...und schlägt danach im Auslauf ein:
Das Auslaufbecken ist eine Besonderheit der Rutsche, denn im Gegensatz zu allen anderen mir bekannten Wiegand-Freefalls endet diese nicht in einem eigenen Landebecken, sondern mit einem "halben Plumpsauslauf":
Grundsätzlich ist der Auslauf schon vergleichbar mit den Flachwasserbecken, allerdings mit dem Unterschied, dass dieses am Ende offen ist und mehrere Meter unter Wasser ins Nichtschwimmerbecken ragt. In der Bremsgeraden, die durch hohe Seitenwangen recht schmal gehalten ist, steht schon recht hoch das Wasser, sodass man hier bereits abgebremst wird und hohe Kräfte erfährt. Durch das Mordstempo des Steilstückes wird man hier bei zu wenig Körperspannung extrem umhergeworfen, was auch mal einen blauen Fleck bedeuten kann. Im Zielbecken taucht man dann erstmal unter und muss sich neu orientieren. Die Landung ist hier echt nicht ohne und deutlich härter als gewöhnlich.
Die Freefall-Rutsche ist eine der schnellsten und heftigsten Rutschbahnen Norddeutschlands und macht richtig viel Spaß! Die Rutsche an sich ist sehr ähnlich wie die meisten anderen Edelstahl-Steilrutschen von Wiegand, wie man sie z.B. im Schenkenseebad Schwäbisch Hall oder im Gartenbad Sankt Jakob in Basel findet, vielleicht einen Tacken niedriger. Die Landung ist hier aber nochmal ein ganzes Stück heftiger und man muss wirklich sehr konsequent die Körperspannung halten, damit man sich nichts stößt. Insgesamt eine Top-Rutschbahn, die uns richtig gut gefallen hat - lediglich ein oder zwei Meter höher dürfte sie noch sein.
Im Stadionbad gibt es auch mehrere große Rasenflächen, zum Teil mit direkter Sicht auf die Weser:
Für die Fußballfans unter uns gibt es hier auch noch ein Bild des benachbarten Stadions:
Fazit: Das Stadionbad Bremen ist ein sehr schönes und gepflegtes Freibad mitten in der City von Bremen. Gerade für Familien mit Kindern ist das Bad sehr gut geeignet, besonders gut gefallen haben uns der große Kinderbereich sowie die Spielangebote im Wasser. Das Naturwasser im Nichtschwimmerbecken mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber es gibt ja auch noch gewöhnliche Schwimmbecken und sogar einen 10-Meter-Sprungturm. Die Freefall-Rutsche ist natürlich das absolute Highlight und allein dafür lohnt sich in unseren Augen bereits ein Besuch. Das Personal war bei unserem Besuch super nett und aufmerksam, dazu kommen die sehr günstigen Eintrittspreise. Wer in der Hansestadt unterwegs ist und an einem heißen Sommertag Abkühlung sucht, sollte das Stadionbad Bremen auf jeden Fall ins Auge fassen!
User-Kommentare zu diesem Bericht
rutschenfan aus schrieb am 19.10.2015 - 22:48 Uhr: die steile rutche is gud |
Die Kommentarfunktion steht derzeit leider nicht zur Verfügung.