
- 25-Meter-Becken
- Lehrschwimmbecken mit Schwallbrausen
- Erlebnisbecken mit Strömungskanal, Sprudelliegen und Strudel
- Kleinkinderbecken
- Sole-Außenbecken mit Gradierwerken
- Wärmebecken (34 Grad)
- Textilsauna
- Sandstrand

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Gesamtwertung | (1.6) ![]() |
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Tropicana Stadthagen
Jahnstr. 2
31655 Stadthagen Zur Homepage
Stadthagen Bahnhof
Tropicana
Stadthagen - besucht am 06.06.14
Das Freizeitbad Tropicana liegt in Stadthagen im Landkreis Schaumburg, rund 40 Kilometer westlich von Hannover und nur einen Katzensprung von Minden in NRW entfernt. Traurige Bekanntheit erlangte das Bad im Jahr 2003 durch den verheerenden Brand, der die komplette Anlage bis auf die Grundmauern zerstörte und einen immensen Sachschaden in Millionenhöhe verursachte. Im Jahr 2006 wurde das Bad schließlich wieder aufgebaut und neueröffnet. Man erreicht das Tropicana über die A2 etwa auf halber Strecke zwischen Bielefeld und Hannover, danach folgen jedoch noch etliche Kilometer Gurkerei über Landstraßen und durch die Stadt, bevor die Wegweiser zum Bad in Sichtweite kommen. Vom Bahnhof Stadthagen erreicht man das Tropicana in rund 20 Gehminuten.

Der großzügige Eingang:


An der Kasse wird man extrem freundlich begrüßt und bekommt direkt ein Chiparmband ausgehändigt. Bezahlt wird generell erst am Ende des Besuches, sodass man nur die Badezeit berechnet bekommt, die man auch wirklich benötigt. Dieses System ist eher selten, wird aber auch von anderen Bädern wie dem Fildorado Filderstadt oder Bahia Bocholt so gehandhabt.
Bei unserem Besuch im Sommer galt ein spezielles Angebot, sodass man als Erwachsener für 6 Euro den ganzen Tag im Bad bleiben durfte. Der Kindertarif beträgt während des Sommerangebots sogar nur 2,90 Euro pro Person, bei beiden Tarifen wird am Wochenende allerdings ein kleiner Aufschlag fällig. Trotzdem ist das Bad deutlich günstiger als vergleichbare Anlagen und zudem gibt es vergünstigte Familienkarten, die sich noch mehr lohnen. Sehr sympathische Preispolitik also, gerade für jüngere Gäste.
Bezahlt wird bekanntlich erst am Ausgang, also geht es geradewegs in den Umkleidebereich:


Der sehr saubere Umkleidebereich besteht größtenteils aus Sammelumkleiden, die nach Geschlecht getrennt sind. Auf dem Gang gibt es jedoch auch diverse Einzelkabinen, wenn man sich etwas ungestörter umziehen möchte, die Anzahl der Einzelkabinen ist jedoch in unseren Augen etwas knapp ausgelegt. Besonders an mehr ausgelasteten Tagen dürften hier Engpässe entstehen. Schränke hingegen gibt es mehr als ausreichend, diese werden einfach mit dem Transponderarmband verschlossen und bieten genügend Platz.

Der Weg führt nun noch zu den Duschen:

Und dann stehen wir auch schon in der Schwimmhalle:

Die Haupthalle des Bades ist grob in zwei Hälften aufgeteilt. Beim Betreten des Bades fällt sofort die sehr ansprechende Gestaltung auf - das gesamte Bad, vornehmlich jedoch die Erlebnisbad-Hälfte, ist äußerst grün und tropisch gestaltet, sodass der Name Tropicana voll ins Schwarze trifft. Auch der Bodenbelag aus Naturstein ist mal eine willkommene Abwechslung zu den Standard-Schwimmbadfliesen. Das gesamte Bad ist durch das Glasdach, welches ein wenig an ein Gartencenter bei Obi erinnert, ausgesprochen hell und wirkt fast wie ein Freibad.

Der linke Teil der Halle wird nahezu komplett vom 25-Meter-Becken ausgefüllt:


Das Schwimmerbecken ist mit fünf Bahnen ausgestattet und bietet an der hinteren Seite drei Startblöcke. Eine Sprunganlage bietet das Becken nicht, da es dafür keine ausreichende Wassertiefe aufweist. Während unseres Besuchs wurde eine Hälfte des Beckens von einem Kurs in Anspruch genommen, die andere Seite blieb aber währenddessen für die Öffentlichkeit zugänglich.


Vom Sportbecken schwenken wir direkt zur Hauptattraktion:

Ungewöhnlicherweise ist auch die Wasserrutsche im Sportbereich zu finden, und diese war natürlich der Grund für unseren Besuch. Von der Galerie über dem Schwimmerbecken führt eine Wendeltreppe die letzten Meter bis zum Rutschenstart hinauf:

Uns erwartet eine giftgrüne Röhrenrutsche vom polnischen Hersteller Polglass, die im Jahr 2006 von Wiegand-Maelzer aufgestellt wurde. Die 62 Meter lange Rutschbahn fungiert aufgrund ihrer Zeitmessung auch regelmäßig als Austragungsort für Rutschmeisterschaften, wodurch sich die Röhre bereits einen Namen gemacht hat. Ab neun Jahren ist das grüne Spaßgerät freigegeben.

So sieht die Rutsche von außen aus:

Der Einstieg:

Am Einstieg gibt es eine Ampel, die allerdings quälend lange Rot zeigt. Wenn man sich beeilt, kann man sich nach dem Rutschen sogar wieder hinter seinem Nachrutscher anstellen, bevor die Ampel für ihn grün wird. Bei uns war zum Glück so gut wie kein Betrieb, aber wenn es voller ist, kommt es hier sicher zu längeren Warteschlangen.


Vom Verlauf her ist die Rutsche erst einmal nichts wirklich Besonderes. Es geht mit einer langgezogenen Rechtskurve los:


Daraufhin durchrutscht man einen Richtungswechsel und es geht in einen Kreisel nach links mit nettem Gefälle, in dem ordentlich Geschwindigkeit aufbauen kann:


Und dann folgt die Krönung der Rutsche!


In dem Linkskreisel hat man ein beachtliches Tempo aufgebaut, und mit ebendieser hohen Geschwindigkeit fährt man nun in einen engen Rechtsknick ein. Hier haut es einen voll auf die Seite und man wird teilweise sogar ein Stück durch die Luft geworfen. Wenn man hier nicht aufpasst, schlägt man gegen die Beckenbegrenzung und holt sich einen dicken blauen Fleck. Es gibt YouTube-Videos, in denen die Badegäste hier einen kompletten Überschlag geschafft haben! Wobei ich glaube, dass die Rutsche mittlerweile etwas entschärft worden ist, denn so extrem wie im Video war es dann doch nicht.
Der Knick wirft einen direkt ins Flachwasser-Landebecken:


Bis kurz vor dem Ende ist die Rutsche nicht wirklich spannend und liefert allenfalls in der zweiten Helix etwas Tempo. Doch der finale Knick ist wirklich mit Vorsicht zu genießen - für langsam rutschende Badegäste kein Problem, wer aber meint, sich mit Schwung in die Rutsche werfen und womöglich noch mit Profi-Rutschtechnik Speedrekorde aufstellen zu müssen, der muss am Ende echt aufpassen, nicht verkehrt aufzuschlagen. Wenn man sich an den Streckenverlauf gewöhnt hat, geht es aber. Also trotz ihrer Kürze eine wirklich anspruchsvolle, aber spaßige Rutsche! Das Finale war doch sehr überraschend.
Die Rutschzeit inklusive Bestzeit wird ebenfalls am Auslauf angezeigt:


Nach der Stunt-Einlage auf der Rutsche widmen wir uns nun dem etwas ruhigeren Badevergnügen. Zu diesem Zweck hält die Halle eine weiträumige Wasserlandschaft bereit. Der Erlebnisbereich ist im rechten Hallenteil zu finden und macht optisch einen deutlich grüneren und schöneren Eindruck als die Sport-Hälfte. Das Bad ist im Piraten- und Dschungelstil thematisiert worden, was auch sehr schön umgesetzt ist, Blickfang ist das zentral platzierte Baumhaus. Eine derart tropische Atmosphäre kennt man sonst eigentlich nur von Center Parcs.


Besonders actionreich geht es im großen Erlebnisbecken zu:


Das Erlebnisbecken ist in geschwungener Form gestaltet und in Felsen sowie Palmen eingefasst. Auf der Webseite des Bades wird es als "Kommunikationsbecken" bezeichnet und bietet verschiedene Attraktionen. Die Temperatur ist angenehm, bei unserem Besuch war das Wetter unerträglich heiß, das Erlebnisbecken hatte dabei genau die richtige Wassertemperatur.


Inmitten von Grün kann man sich auch auf ein paar Sprudelliegen entspannen:


Außerdem gibt es einen Strömungskanal:


Unter einer Brücke her gelangt man darüber hinaus in eine Bucht mit einem Wasserstrudel:

In diesem Beckenabschnitt wird eine kreiselnde Strömung erzeugt, ähnlich, wie wenn man den Stöpsel der Badewanne zieht. Auf dem Wasser treiben zahlreiche Schwimmreifen, die man benutzen darf. Und besonders im Reifen ist die Strömung hier wirklich witzig, man dreht sich recht flott im Kreis und gelangt schließlich zur Mitte des Beckens.

Neben dem Erlebnisbecken befindet sich das Lehrschwimmbecken:


Ansicht von oben:

Auch das Lehrschwimmbecken bietet ein paar Attraktionen. Neben Bodendüsen gibt es hier auch zahlreiche Schwallduschen, die in regelmäßigen Abständen wasserfallartige Strahlen ins Wasser spucken.

Auch die Kinder wurden nicht vergessen und so wurde in einer Nische ein Kinderplanschbecken errichtet:

Das azurblaue Babybecken liegt in einer lichtdurchfluteten Ecke und wartet mit einem Klettergerüst, einer kleinen Rutsche sowie einer Wasserkanone auf. Schön gemacht und die Eltern können die leicht erhöhte Beckenbegrenzung als Sitzgelegenheit nutzen, um ihre Kinder im Auge zu behalten.

Wie man auf den vorherigen Bildern erkennen konnte, wird die Optik des Bades durch viele Galerien und erhöht liegende Brücken bestimmt, was dem ganzen Flair einen abenteuerlichen Look verleiht und an einen Dschungel mit Hängebrücken erinnert. Durch die Verwendung von Holzscheiten und Ästen wird dieser Charakter nochmal unterstrichen. Wirklich gelungen!


Diese Galerie läuft nahezu komplett um die Halle:

Relativ mittig befindet sich ein großes Plateau mit Liegemöglichkeiten, die "Piraten-Bar":


Anders als man es bei diesem Namen vermuten könnte, befindet sich direkt hier oben keine Gastronomie. Eine Etage tiefer findet man jedoch das Badrestaurant mit Ausschank, sodass man auch auf der als Baumhaus gestalteten Plattform Cocktails genießen kann.

Neben dem Erlebnisbereich bietet das Tropicana noch ein weiteres Areal - den Ruhebereich. Wir hatten darin lediglich ein paar Liegemöglichkeiten vermutet, wurden dann jedoch äußerst positiv überrascht - es ist ein vollwertiger Wellnessbereich mit vielen Entspannungsangeboten, der trotz des sehr günstigen Eintrittspreises keinen Aufpreis kostet!


Der Ruhebereich verteilt sich auf zwei Etagen und kann sowohl von den Galerien als auch von einem Zugang neben dem Erlebnisbecken betreten werden. Durch die Verwendung von warmen Farbtönen und einer leicht mediterran anmutenden Thematisierung ist der Bereich sehr gemütlich und man fühlt sich gleich wohl.
Im Obergeschoss befindet sich ein Wärmebecken mit 34 Grad warmem Wasser:


In diesem herrlich warmen Becken in der Form eines Tortenstücks finden viele Gäste Platz, durch zwei große Fenster kann man zudem ins Erlebnisbad schauen. Ums Becken herum kann man auf einer der Liegen Platz nehmen und etwas abschalten.

Im Raum nebenan gibt es Sitzbänke mit Fußbädern:

Auch diese wurden von uns natürlich getestet!



Im gegenüberliegenden "Dschungelraum" können Kindergeburtstage gefeiert werden:

Außerhalb der reservierten Zeiten steht der noch recht neue Bereich als schön dekorierter Ruheraum für die Badegäste zur Verfügung. Durch leicht getönte Scheiben wird ein angenehm schummriges Ambiente erzeugt.
Eine Etage tiefer gibt es dann noch eine kostenlos nutzbare Textilsauna:


Mit 55 Grad ist es jetzt nicht die heißeste Textilsauna, für Anfänger ist sie aber eine prima Einsteiger-Sauna - und wer bei höheren Temperaturen schwitzen will, kann ja immer noch die große Saunalandschaft aufsuchen. Ich jedenfalls nutze Textilsaunen ganz gern und zum Entspannen ist diese auch wirklich gut geeignet, man fühlt sich danach einfach gut. Zusätzlich finden hier viele Leute Platz und durch ein Panoramafenster kann man das Treiben im Erlebnisbad beobachten.

In der unteren Etage gibt es ebenfalls zahlreiche Liegen zum Ausruhen:

Hier unten befindet sich ferner auch der Ausschwimmkanal ins Außen-Solebecken:


Das Außenbecken ist mit echter Thermalsole gefüllt und hat eine entspannungsfördernde Temperatur. An der runden Seite sind zudem Sprudelliegen ins Becken integriert, auf welchen man sich von den Luftblasen den Rücken massieren lassen kann. Das Becken wird ganzjährig beheizt und ist daher auch im Winter eine wahre Wohltat.


Erwähnenswert ist auch das Gradierwerk am Außenbecken:

Dort rinnt salzhaltiges Wasser an den Reisigzweigen entlang nach unten, wodurch die Luft einen noch höheren Salzgehalt bekommen soll. Solche Gradierwerke findet man zumeist in Kurparks und ähnlichen Orten, aber in einem Erlebnisbad hatte ich so etwas zuvor noch nicht gesehen.

Hinter dem Solebecken befindet sich ein künstlich hergestellter Sandstrand mit einer nachempfundenen Dünenlandschaft, wo man es sich gutgehen lassen kann:

Wie wir im Nachhinein erfahren haben und man es auch auf Google Earth erkennen kann, gibt oder gab es im Außenbereich auch noch ein großes Wellenbecken. Dieses Wellenfreibad ist wohl schon seit längerem und auf unbestimmte Zeit geschlossen. Laut der Facebook-Seite des Tropicana wird jedoch derzeit in der Lokalpolitik darüber beraten, ob es eventuell nicht doch ein neues Außenbecken geben könnte.


Beim Verlassen des Bades auf dem Weg zum Parkplatz fielen uns dann noch diese vermoderten Sprungtürme auf. Dort schien es früher mal ein Strandbad an diesem See gegeben zu haben:



Fazit: Das Tropicana Stadthagen überzeugt auf ganzer Linie! Es ist ein sehr schön gestaltetes und überraschend vielseitiges Erlebnisbad mit Angeboten für die ganze Familie. Besonders der ohne Aufpreis nutzbare Wellnessbereich ist ein Tipp und wartet mit zahlreichen Entspannungsangeboten auf, darunter auch einer Textilsauna, die es in Erlebnisbädern nicht so häufig gibt. Die Beckenlandschaft bietet ebenfalls für alle Alters- und Zielgruppen genügend Angebote. Die Rutsche hat uns auch gefallen, diese hat es faustdick hinter den Ohren und macht trotz ihrer Kürze richtig Spaß. Das alles gibt es zu sehr niedrigen Eintrittspreisen! Das Tropicana können wir daher nur empfehlen und waren rundum zufrieden, angefangen vom Angebot über die Sauberkeit bis hin zum sehr freundlichen Personal. Daumen hoch!
User-Kommentare zu diesem Bericht
Franz schrieb am 31.03.2015 - 19:31 Uhr: Der zweite Zeitmesssensor liegt am Anfang der letzten Kurve, wenn man ab da den Hintern wieder auf die Rutsche auflegt überschlägt man sich nicht ... Ich rutsche die Rutsche ständig und überschlage mich fast nie, mein Rekord liegt im Übrigen bei 8:21 sec. |
Tobi schrieb am 22.07.2014 - 18:40 Uhr: Die Rutsche wurde nicht entschärft und die Überschläge sind bei guter 3-Punkt-Rutschtechnik ganz problemlos machbar ;) war gestern erst wieder da und von uns ist auch das Video. Ric hast Recht... beim Wettrutschen (war leider noch ie da) muss sich jeder überschlagen, sonst bekommt man auch keine Zeit besser als 9,0 hin. platt auf dem Rücken schafft man mit Glück 10,0 |
Ric schrieb am 07.07.2014 - 21:57 Uhr: Wie solln das mit dem wettkampftutSchen gehen ohne dass die sich überschlagnen? Oder geben Überschläge zeitboni?;-) |
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