- 25-Meter-Becken mit Sprunganlage
- Lehrschwimmbecken mit Wasserpilz und Rutsche
- Kleinkinderbecken
- Erlebnisbecken mit Strömungskanal
- zwei Whirlpools
- Infrarotsauna (aufpreispflichtig)
- Solebecken
- Freibad mit 50-Meter-Becken, Kleinkinderbecken und Spielplätzen
Gestaltung | |
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Temperatur | |
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Umkleiden | |
Personal | |
Eintrittspreis | |
Gesamtwertung | (1.8) |
Die Bewertung der Wasserrutsche(n) zählt doppelt! Je niedriger der Score, desto besser die Bewertung.
Celler Badeland
77er Straße 2
29221 Celle
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Celler Badeland
Celle - besucht am 07.06.14
Etwa 30 Kilometer nordöstlich von Hannover, am Rande der Lüneburger Heide, finden Freunde des nassen Badevergnügens das Celler Badeland. Hinter diesem auf den ersten Blick eher unscheinbaren Bad verbirgt sich ein überraschend vielseitiges Ausflugsziel mit tollen Attraktionen. Direkt vor dem Celler Badeland gibt es eine Bushaltestelle, die jedoch am Wochenende nur recht spärlich bedient wird. Für Autofahrer gibt es einen großen, aber etwas versteckt liegenden Parkplatz.
Das Gebäude von außen:
Die Eingangshalle wirkt noch relativ unspektakulär:
Hier wird man vom außerordentlich netten Personal begrüßt und zahlt für eine Tageskarte 10 Euro als Erwachsener, Kinder und Jugendliche bezahlen 5,50 Euro. Wer kürzer bleiben möchte, kann auch entsprechend billigere 1- oder 3-Stunden-Tarife wählen. Dieser Tarif berechtigt während der Sommersaison zur Nutzung des Hallen- und Freibades, an einem separaten Freibadeingang können jedoch auch reine Freibadchips erworben werden.
Mit dem Chipcoin geht es nun in den Umkleidebereich, der eine Etage höher liegt und in freundlichen Türkis- und Rottönen daherkommt:
Durch die Duschen geht es ins Bad:
Das Bad stammt aus den späten 80er Jahren, genauer gesagt 1987, was man der Halle in Bezug auf ihre Gestaltung auch ansieht. Es dominieren braune Fliesen, das Bad ist aber tiptop gepflegt und für sein Alter auch noch in einem wirklich guten Zustand. Keine bröckelnde Farbe, keine Roststellen, nichts. So muss das sein! Zusätzlich wurde eine der Wandseiten mit Meeresmotiven bemalt, was der Halle einen frischen Touch verleiht. Man merkt sofort deutlich, dass man sich hier Mühe gibt und aus dem Bad das beste herausholt.
In diesem Teil der Halle befindet sich hauptsächlich das 25-Meter-Becken:
Das Sportbecken gliedert sich in einen Schwimmer- und einen Nichtschwimmerteil auf, der tiefe Teil ist vier Meter tief, während der Nichtschwimmerbereich 1,20 m misst. Die Temperatur ist sportbadtypisch kühl und das Becken damit prima zum Trainieren geeignet. Für besonders ambitionierte Schwimmer steht eine separate Sportbahn zur Verfügung.
An der bemalten Wandseite stehen zwei Sprungbretter mit 1 und 3 Metern Höhe am Beckenrand:
Nette Dekoration:
Oberhalb des Sportbeckens ist eine Ruhegalerie errichtet worden, die über eine Wendeltreppe erreicht werden kann:
Auf der Galerie gibt es eine aufpreispflichtige Infrarotsauna sowie vielfältige Sitz- und auch Liegemöglichkeiten:
Links und rechts neben der Haupthalle ist jeweils ein weiterer Bereich angebaut. Links neben dem Sportbecken schließt sich ein Bereich mit Attraktionen für jüngere Gäste an. Dieser Bereich wirkt durch die großen Fenster auch ein Stück heller und freundlicher.
Vorne an findet man den Kleinkinderbereich:
Dieser besteht aus einem Kinderplanschbecken mit einer kleinen Edelstahlrutsche und einem Wasserspeier in Fisch-Form. Drumherum sind Sitzbänke zu finden, sodass die Eltern ihre Kinder immer gut im Blick haben.
Dahinter befindet sich eine Art Lehrschwimmbecken:
Dieses flache Nichtschwimmerbecken wurde mit einem Wasserpilz sowie zahlreichem bunten Wasserspielzeug aufgehübscht und damit schon fast in eine Art Erlebnisbecken verwandelt. Die Temperatur ist angenehm, sodass sich Kinder hier rundum wohlfühlen. Die Wände in diesem Bereich sind schön bunt und mit ein paar Disney-Figuren bemalt.
Ansicht aus der Gegenrichtung:
Ins Becken mündet auch eine Roigk-Kinderrutsche aus Edelstahl:
Wir mussten die Rutsche natürlich auch mal ausprobieren und man muss wirklich sagen, dass sie gar nicht mal so schlecht ist - für Kinder auf jeden Fall eine prima Beschäftigung. Durch den Edelstahl wird man schön schnell und am Ende wird man ins Becken katapultiert.
Für Kindergeburtstage kann direkt am Nichtschwimmerbecken ein Partyraum gemietet werden:
Von den Kinderattraktionen nun zu den etwas ruhigeren. Genau gegenüber befindet sich entlang der anderen Längsseite des Sportbeckens ein Wintergarten zum Ausruhen:
Direkt daran angeschlossen ist ein weiterer gläserner Anbau mit zwei Whirlpools:
Die Hot-Whirlpools sind richtig schön warm und durch die separate Lage stört hier auch kein Kindergeschrei die Entspannung. Der Bereich ist durch die Glaswände schön hell und die Gestaltung ist hier ebenfalls gelungen. Auf der Tür ist von einem "Freiluftbereich" die Rede - ich gehe daher davon aus, dass dieser Bereich früher mal offen gestaltet war und das Glasdach erst später nachgerüstet wurde.
Bis hier ein wirklich nettes Freizeitbad mit zahlreichen Attraktionen. Doch wir sind natürlich zum Rutschen hier! Und auch der Rutschspaß soll in Celle nicht zu kurz kommen. Direkt vor dem Whirlpoolgarten ist der Rutschenbereich angebaut.
Über diese Treppe erreicht man die beiden Rutschbahnen:
Im Hallenbad gibt es zwei Rutschen vom schwedischen Hersteller Kanab, von welchem wir bisher noch nicht wirklich viele Rutschen ausprobieren konnten. Vertrieben wurden die Rutschen von WARU aus Friedberg/Hessen und wurden während des zweiten Bauabschnitts in den Jahren 1989 und 90 erbaut, als das Badeland noch relativ neu war. Rutschen darf man beide Bahnen ab 10 Jahren. Das kam uns zunächst etwas hoch gegriffen vor, aber nach dem Rutschen konnten wir es nur nachvollziehen!
Auf der linken Seite startet der Wildwasserfluss, der hier den Namen Wildbergbach bekommen hat:
Dieser Wildbach dürfte einer der ersten in Deutschland gewesen sein und verläuft komplett durch den Außenbereich der Anlage. Bei Minusgraden im Winter bleibt der Fluss daher auch geschlossen. Auch sonst wird der Fluss wohl auch nur abhängig vom Besucheraufkommen geöffnet, weshalb es sinnvoll ist, vorher telefonisch nachzufragen, ob die Rutsche geöffnet hat.
Der Kanal beginnt aus einem großzügigen Startbecken, welches für Wildwasserrutschen unüblicherweise eine Ampel hat:
Durch die Lappen geht es nach draußen:
Der Wildbach besteht nicht wie üblich aus eckigen, vorgeformten Rutschenteilen, sondern aus modelliertem und beschichtetem Beton, ähnlich den Wildwasserbahnen der Center Parcs. Die Oberfläche ist dadurch etwas rau und uneben, was die Rutschpartie noch realistischer an einen echten Bergbach heranbringt. In den Kurven schwingt man unregelmäßig auf und bekommt so die ganze Kraft der Wassermassen zu spüren.
Zuerst rutscht man eine Gerade entlang, auf die eine Links-Rechts-Kombination folgt:
Mit recht hohem Tempo gelangt man nach diesem Rutschenabschnitt ins erste Zwischenbecken:
In diesem Strömungsbecken geht man erst einmal kurz auf Tauchstation, kann sich danach aber wieder recht schnell orientieren. Nun kann man entweder direkt weiterrutschen oder man verweilt noch ein wenig im Becken, in welchem unter anderem diese Bucht mit Sitzbänken zu finden ist:
In der Mitte des Beckens befindet sich außerdem leicht erhöht ein schön warmes Rundbecken:
Durch das warme Wasser ist dieses fast schon eine Art Outdoor-Whirlpool, welcher mit einem Pavillondach versehen ist.
Dieses Rundbecken hat aber auch einen ganz pragmatischen Zweck - es speist nämlich einen Wasserfall, welcher das Zwischenbecken mit zusätzlichem Wasser versorgt:
Nach dem Strömungsbecken verläuft der Wildbach zunächst in einer langgezogenen Rechtskurve:
Darauf folgt recht plötzlich eine Gefällstrecke mit angeschlossenem Linksknick:
Hier wird man richtig schön die Kurvenwand hochgeschmissen und schaukelt ordentlich auf, macht richtig Spaß. So stellt man sich eine Wildwasserrutsche vor, man kann hier zwar mit Sicherheit auch den einen oder anderen blauen Fleck mitnehmen, aber das gehört meiner Meinung nach bei einer solchen Rutsche einfach dazu.
Doch nun folgt das heftigste Element der Wildwasserbahn:
Direkt aus der Kurve wird man ins zweite Zwischenbecken geworfen, in welchem eine ziemlich tückische Strömung herrscht. Man wird unweigerlich unter Wasser gezogen und erst einmal in seinem Bann gehalten, bevor man sich wieder an die Oberfläche tasten kann. Dieses Strömungsbecken macht diese Wildwasserbahn zu einer der besseren Exemplare, da man hier wirklich die Kraft des Wasser erfährt und wie in einem wilden Gebirgsbach ganz dem nassen Element ausgeliefert ist. Richtig klasse, davon kann sich so mancher Center Parc mal eine dicke Scheibe abschneiden!
Der letzte Teil des Kanals ist eine kleine, jumpförmige Tunnelrutsche, die vom Zwischenbecken aus ins Landebecken führt:
Der Auslauf:
Die Wildwasserrutsche hat uns voll überzeugt! Sie ist zwar eher von der kürzeren Sorte (geschätzt ca. 50 Meter), aber vom Schwierigkeitsgrad her doch eine der anspruchsvolleren. Besonders das zweite Becken hat es in sich und wartet mit einer richtig genialen Strömung auf. Die Parts zwischen den Becken sind im Vergleich zu anderen Wildwasserrutschen eher harmlos, machen aber durch ihr unebenes Profil trotzdem Laune. Insgesamt eine Top-Wildwasserbahn von einem hierzulande viel zu wenig präsenten Hersteller!
Die zweite Rutsche im Bunde ist diese blaue Tunnelrutsche:
Auch die Tunnelrutsche ist von Kanab und sieht zunächst eher langweilig und wenig spannend aus. Ein Blick aufs Typenschild fördert auch eher Standardwerte zu Tage: 61 Meter Länge bei 6,10 Meter Starthöhe - 08/15-Daten wie aus dem Bilderbuch. Und dafür der schwarze Schwierigkeitsgrad und eine Altersfreigabe ab 10 Jahren? Ob das gerechtfertigt ist? Kurze Antwort vorweg: Ja! Die Tunnelrutsche sollte sich sogar als Highlight unseres Besuchs herausstellen.
Der Start:
Die Tunnelrutsche startet mit einer Rechtskurve:
Gleich darauf wird man durch eine S-Kurve geschleudert, in welcher man von links nach rechts geworfen wird:
Hier erkennt man die Kurvenkombination auch gut aus der POV-Perspektive:
Nach einem weiteren Richtungswechsel gelangt man in eine Rechtshelix:
Die Helix hat ein recht starkes Gefälle, sodass man darin entsprechend stark beschleunigt. Gerade in der berühmten Dreipunkttechnik nimmt man hier eine Menge Tempo auf und erreicht sehr flotte Geschwindigkeiten. Obwohl die Rutsche wohl schon etwas älter ist, rutscht sie sich äußerst glatt und angenehm, sodass auch keine störende Fuge den Rutschspaß bremst.
Der erste Teil des Kreisels verläuft noch oberirdisch, führt danach allerdings in den Erdhügel, auf welchem auch der Wildbach verlegt ist. Die zweite Hälfte der Helix ist daher dunkel und wurde mit Lichteffekten in Form von leuchtenden Spots am Tunnelscheitel ausgestattet.
Bisher war die Rutsche also schon deutlich besser und vor allem schneller als erwartet. Doch die absolute Krönung kommt erst noch!
Nach der Helix rutscht man auf eine Linkskurve zu, welche man mit dem zuvor gesammelten Tempo passiert. Dabei schwingt man die Kurve hoch, pendelt zurück und passiert unmittelbar danach eine Rechtskurve, in der man so extrem nach oben schaukelt, dass man senkrecht an der Wand steht! Wenn man richtig schnell unterwegs ist, überschlägt man sich beinahe.
Hier erkennt man schön, wie weit man nach oben schwingt - in weiser Voraussieht wurde hier die obere Tunnelhälfte ebenfalls ein Stück glatt beschichtet:
Kann man das noch toppen? Kann man! Nach der S-Kurve folgt nämlich ein Jump, der ordentlich Höhe abbaut. Da man jedoch an der Seite der Rutschenwanne rutscht, fliegt man über den Jump mit gehörig Airtime hinweg und donnert danach wieder auf die Rutsche auf. Ich habe noch nicht viele Rutschen erlebt, bei denen man so extrem den Kontakt zur Rutschfläche verlieren kann. Einfach nur geil und damit ist diese Rutsche ganz klar eine der besten ihres Typs! Es ist echt nicht mehr normal, wie extrem man hier durch die Luft geschleudert wird.
Nach rund 61 Metern ist die anspruchsvolle Rutschpartie dann auch vorbei und man landet via Plumpsauslauf neben dem Wildwasserfluss im Auslaufbecken:
Sogar eine Zeitmessung hat die Rutschbahn zu bieten:
Die Tunnelrutsche ist das heimliche Highlight im Celler Badeland und rechtfertigt für jeden Rutschenfan auf jeden Fall die Anreise nach Niedersachsen. Es ist vollkommen überraschend, mit was für einer Airtime der letzte Rutschenabschnitt daherkommt. Die Altersfreigabe ab 10 Jahren können wir voll und ganz nachvollziehen, wobei man am Ende natürlich weniger umhergeschleudert wird, wenn man etwas langsamer rutscht. Die Rutsche macht auf jeden Fall einen Riesenspaß und gehört auf jede To-Do-Liste. Einfach eine geile Anlage!
Beide Rutschen enden im Erlebnisbecken des Bades, welches eine Etage tiefer liegt als der Rutschenbereich und das Sportbad:
Das Becken heißt nach Badangaben Spiel- und Spaßbecken und hat eine Temperatur von 30 Grad. Im Hochsommer war das sehr angenehm, im Winter stelle ich mir 30 Grad allerdings etwas frisch vor, ein oder zwei Grad mehr wären dort dann sicher angebracht. Bei der Hitzewelle an Pfingsten kam uns jedoch jedes kühle Becken gerade recht.
Das Becken ist mit einem Strömungskanal ausgestattet:
Ferner gibt es die üblichen Schwallbrausen und unter Wasser ein paar Massagedüsen:
Die Gastronomie ist ebenfalls hier zu finden:
In derselben Etage wie das Abenteuerbecken befindet sich noch ein abgegrenzter Bereich, der ein Solebecken beherbergt:
Das Solebecken dient hauptsächlich der Entspannung und hat eine angenehme Temperatur von 33 Grad. Dadurch, dass der Bereich vom restlichen Trubel abgeschottet ist, kann man hier in Ruhe entspannen und abschalten. Laut Schild ist eine Benutzungsdauer von rund 15 Minuten empfehlenswert. Auch in diesem Becken sind Nackenduschen und Düsen installiert.
Neben dem Solebecken befindet sich außerdem ein Schwimmkanal nach draußen:
Dass wir das Celler Badeland im Sommer besucht haben, war kein Zufall. Denn neben dem vielseitigen Hallenbad kann die Anlage auch ein großes Freibad ihr Eigen nennen. Das Freibad kann auch einzeln durch einen separaten Freibadeingang betreten werden, was dann jedoch keinen Eintritt ins Hallenbad erlaubt. Umgekehrt dürfen Hallenbadgäste jedoch das Freibad kostenlos benutzen. Vom Indoorbad ist dieser Schwimmkanal allerdings der einzige Weg ins Freibad, eine Tür direkt ins Freibad gibt es nicht.
Das Ausschwimmbecken besitzt im außen liegenden Teil eine kleine Insel mit Fontäne:
Unter der Brücke her...
...gelangt man ins große 50-Meter-Becken:
Dieses stellt das Hauptbecken im Freibad dar und bietet mit seinen 50-Meter-Bahnen die doppelte Länge des innen liegenden Sportbeckens. An der einen Seite sind Startblöcke am Beckenrand zu finden, die einen sportlichen Sprung ins kühle Nass ermöglichen. Im wahrsten Sinne des Wortes: Das Wasser war bei unserem Besuch sehr erfrischend.
Ganze acht Bahnen stehen bereit:
Auch dieses Sportbecken ist in einen Schwimmer- und einen Nichtschwimmerbereich unterteilt. Positiv ist, dass das Becken nicht in der Mitte geteilt, sondern der Nichtschwimmerbereich an der Seite angebaut ist, sodass spielende Kinder nicht den Sportschwimmern in die Quere kommen. Der flache Bereich des Beckens ist außerdem mit bunten Formen am Beckengrund dekoriert, sieht wirklich nett aus.
Am Nichtschwimmerbereich steht auch eine kleine Kinderrutsche von Roigk:
Diese ist im Prinzip ähnlich wie die Edelstahlrutsche am Lehrschwimmbecken drinnen, nur eben aus Kunststoff statt Metall. Eine lustige Erfrischung an heißen Sommertagen, die Rutschbahn ist überraschend steil und schnell und für Kinder daher super. Witziges Teil.
Neben der Kinderrutsche gibt es aber auch eine große Rutsche im Freibad!
Wie die Rutschen im Hallenbad wurde auch diese Anlage von Kanab gebaut und dürfte in etwa zeitgleich mit den anderen beiden Rutschen installiert worden sein. Laut Hinweisschild ist die Rutsche 89 Meter lang und 8,9 Meter hoch, rutschen darf man hier im Gegensatz zu den Innenrutschen bereits ab 6 Jahren. Familien mit Kindern im Alter von unter zehn Jahren sollten also im Sommer kommen, wenn die Kinder rutschen möchten.
Die Steintreppe führt nach oben:
Vor der Treppe sind Abgrenzungen für die Warteschlange aufgebaut - an richtig heißen Ferientagen scheint hier einiges los zu sein. Bei uns war es zum Glück angenehm leer.
Der typische Kanab-Start:
Die von außen weiße Rutsche wurde von innen mit einer neuen Schicht blauem GfK versiegelt, sodass man keine einzige Fuge mehr spürt. Gleichzeitig hat die Rutsche dadurch eine ähnlich raue Oberfläche wie der neu beschichtete Wildbach.
Eine Ampelanlage gibt es hier nicht - laut Rutschanleitung darf man dann losrutschen, sobald der Vordermann die rote Markierung passiert hat. Dieser Streifen ist links im Bild an der Seitenblende zu erkennen:
Die Rutsche an sich spiegelt ganz klar den Stil von damals wider, denn bauartbedingt vollführt sie keine einzige volle Helix. Das hängt damit zusammen, dass die Stützenkonstruktion noch nach alter Art ausgeführt ist - während bei moderneren Rutschen meist ein zentraler Pfeiler mit daran montierten "Armen" die Rutschröhre stützt, steht hier direkt unter der Rutsche alle paar Meter ein Stützpfosten. Dadurch sind keine kompletten Kreisel möglich. Das kennt man eigentlich eher von Rolba-Rutschen, bei Kanab scheint es offenbar auch so gemacht worden zu sein.
Die 90 Meter Länge werden in einem ziemlich starken Zick-Zack-Kurs zurückgelegt. Zu Beginn rutscht man durch eine Rechtskurve:
Danach folgt ein Knick nach links:
Dann wieder rechts, links, rechts... so verläuft die Rutsche auf ihrer gesamten Länge. Die Geschwindigkeit ist eher niedrig, in den Richtungswechseln schaukelt man aber Kanab-typisch schön hin und her - da die gesamte Rutschenstrecke eigentlich nur aus Richtungswechseln besteht, rutscht man quasi die ganze Zeit abwechselnd links und rechts die Rinne hoch.
Schöne Schlangenlinien:
Am Ende gibt es einen Jump:
Ein Plumpsauslauf befördert einen schließlich ins große Becken:
Eine willkommene Abkühlung im Hochsommer!
Die Freibadrutsche komplettiert das Rutschenangebot im Bad und ist unserer Meinung nach ein Grund, warum man das Celler Badeland auf jeden Fall im Sommer besuchen sollte. Die Rutsche ist zwar die familienfreundlichste der drei, lohnt sich aber dennoch: Trotz ihrer vergleichsweise niedrigen Geschwindigkeit macht sie richtig Spaß und stellt im Sommer zusätzlich eine sehr willkommene Abkühlung dar. Die Kurvenumschwünge sind hier wirklich gelungen, eine richtig schöne alte Rutschbahn.
Auch der Rest des Freibades kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Unter und hinter der Rutsche erstreckt sich eine große, sehr gepflegte Liegewiese:
Weiter hinten gibt es zwei Kinderspielplätze:
An einem Hügel ist dann noch ein Kinderplanschbereich hergerichtet worden:
Der Kinderbereich besteht aus zwei flachen Babybecken, welche auf unterschiedlichen Ebenen liegen und mit einer kleinen Rutsche verbunden sind:
Über dem Kinderbecken ist ein großes Sonnensegel gespannt, sodass sich die jüngsten Gäste nicht so schnell einen Sonnenbrand holen. Ferner bietet das untere Becken einen Wasserspeier sowie ein paar Bodendüsen.
Auch der berühmte wassersprühende Clown hat hier seinen Platz bekommen:
Neben dem Kinderbecken stehen für schattensuchende Eltern ein paar Sitzgelegenheiten unter einem Blätterdach zur Verfügung:
Weiter hinten gibt es zudem einen Kiosk:
Fazit: Das Celler Badeland macht seinem Namen alle Ehre, denn es bietet eine richtige Landschaft aus vielen verschiedenen Becken und Ebenen, die es zu entdecken gibt. Zwar merkt man dem Bad sein Alter aufgrund seiner Optik durchaus an, allerdings ist alles sehr sauber und gepflegt. Im Innenbereich stehen sowohl sportliche Angebote als auch Becken zum Entspannen zur Verfügung und auch für Kinder gibt es allerlei zu erleben. Das absolute Highlight sind natürlich die beiden Rutschen im Innenbereich, insbesondere die Tunnelrutsche ist ein echter Knaller und gehört zu den besten ihrer Art. Im Sommer lockt zusätzlich das große Freibad, welches eine weitere Rutsche zu bieten hat und damit gerade an warmen Tagen einen Besuch lohnenswert macht. Wir fanden das Bad wirklich klasse und ich würde sogar behaupten, dass es eine der besten Anlagen Niedersachsens ist!
User-Kommentare zu diesem Bericht
Helen schrieb am 13.10.2017 - 11:32 Uhr: Die zweite Rutsche im Hallenbad ist eigentlich schon ab 6 Jahre erlaubt. Steht doch auf dem Foto direkt über den Eingang in die Rutsche. Und mit Begleitung ist sie auch für kleinere Gäste verfügbar. Ich bin schon oftmals mit 2-Jährigen Kind auf den Arm gerutscht und das hat ihm mega Spaß gemacht. Also nichts extremes und gefährliches haben wir auf der Rutsche erlebt. |
Stephan schrieb am 07.02.2016 - 21:27 Uhr: Kann es sein, dass Kanab den Wildwasserfluss nur aufgestellt hat und die Bahn ursprünglich von API Waterfun ist? |
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