
- Mehrzweck-Naturbecken mit Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich
- Sprunganlage bis 3m
- Kleinkinderbecken
- Strand und Liegewiese

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Naturfreibad am Stadtwald
Im Stadtwald 1
40822 Mettmann Zur Homepage
Mettmann Stadtwald
Naturfreibad Mettmann
Mettmann - besucht am 05.09.13
In Mettmann, einer kleinen Stadt zwischen Düsseldorf und Wuppertal, befindet sich eine naturnah angelegte Badeanlage mit dem Namen Naturfreibad. Erst 2004 wurde das Bad von einem normalen Freibad in eine Art Badesee verwandelt. Vom Bahnhof Mettmann-Stadtwald gilt es nur noch wenige Minuten Fußweg zu bewältigen, die idyllische Route führt dabei quer durch den Mettmanner Stadtwald, in dem auch das Naturfreibad liegt. Es gibt allerdings auch eine Bushaltestelle quasi vor dem Badeingang. Für Autofahrer steht ein großer und kostenfreier Parkplatz zur Verfügung.

Nach dem Fußmarsch durch den Wald steht man vor dem Badeingang, welcher freibadtypisch schlicht gehalten ist:

An der Kasse zahlt man dann den sehr günstigen Eintittspreis von 3,50 Euro, Kinder und Jugendliche zahlen den ermäßigten Tarif von gerade einmal 2,50 Euro. Ab 18 Uhr werden beide Tarife nochmal um 50 Cent reduziert. Auch preiswerte Familienkarten werden angeboten. Die Preise bewegen sich damit deutlich im unteren Preissegment - woanders zahlt man da mitunter deutlich mehr!

Der Umkleidebereich hingegen, der von der Kasse aus gesehen rechts auf dem Gelände zu finden ist, wirkt etwas heruntergekommen. Das größte Manko dieses Bereiches ist allerdings, dass es keine Einzelkabinen gibt. Lediglich Sammelumkleiden sind vorhanden. Schließfächer gibt es an der Außenseite des Gebäudes.

Auch die Duschen haben ihre besten Zeiten wohl schon lange hinter sich, funktionieren aber noch einigermaßen zuverlässig:

Wir beginnen unseren Rundgang gleich hinter der Kasse. Das Freibad besteht im Wesentlichen nur aus einem relativ großen Becken, welches - wie der Name bereits andeutet - biologisch gereinigt wird und daher kein Chlor enthält. Das Wasser ist daher auch etwas trüb und sandig, was jedoch in solchen Naturbädern die Regel ist - im Naturfreibad Wetter bei Hagen war das ähnlich. Ein gesundheitliches Risiko geht von diesem Naturwasser übrigens nicht aus, im Gegenteil, ich würde sogar behaupten, dass diese Art von Reinigung gesünder ist als Chlorzusatz. Da es sich um ein Naturbecken handelt, ist es natürlich auch nicht beheizt.
Hier mal das Becken in der Übersicht:


An den Uferbereichen wurde mit Kieselsteinen eine Art Strand erzeugt, während der Rest des Beckens mit hellblauer Folie ausgekleidet ist. Dies hat laut Badangaben den Grund, dass man auf diese Weise bis zum Beckengrund schauen kann und damit auch eine optimale Aufsicht gewährleistet ist. Die Gestaltung ist gelungen, durch die Lage am Wald gibt es viele Bäume und man fühlt sich wirklich wie in der freien Natur.


Das Becken ist unterteilt in einen Schwimmer- und einen Nichtschwimmerbereich. Hier ist der flachere Nichtschwimmerteil zu sehen:


Im hinteren Bereich findet man zwei Sprungtürme, von denen man sich aus einem oder drei Meter ins kühle - und trübe - Nass stürzen kann:

Im Bereich der Sprungbretter befindet sich eine Grube, sodass das Wasser an dieser Stelle deutlich tiefer ist als im Rest des Beckens. Somit ist ein gefahrloses Springen möglich und auch die Bademeisterstation ist so gebaut, dass von dort aus alles überwacht werden kann. Schön ist die Gestaltung der Sprungbretter in Felsenoptik.
In dieser Hälfte befindet sich auch der Schwimmerbereich des Beckens, der wie vor dem Umbau nach wie vor 50-Meter-Bahnen zum sportlichen Schwimmen bereithält:


Ganz hinten findet man dann noch einen kleinen Sandspielplatz, der allerdings weitgehend keine großartigen Attraktionen bietet.
Was die Wasserangebote angeht war es das auch schon. Hier hat uns das Naturfreibad in Wetter deutlich mehr überzeugt, da es mehrere Becken, einen Strömungskanal und eine weitaus schönere Thematisierung bietet. Bei dem günstigen Eintrittspreis kann man sich allerdings dennoch nicht beschweren, zum Erfrischen im Sommer reicht es allemal.

Doch dafür sind wir nicht ins Bad gekommen. Wir wollen rutschen!

Das Objekt der Begierde:

Die Rutschbahn ist eine offene Großwasserrutsche, die laut Rutschanleitung von Cienia ist. Dieser Hersteller fertigt jedoch nicht selber, ich tippe daher, dass es sich entweder um eine Rolba-Nautic- oder eine Van-Egdom-Anlage älteren Baujahres handelt. Auffällig ist, dass die Rinne relativ flach ist - die meisten Freirutschen haben fast ein U-Profil, während die Form dieser Rutschbahn eher an eine Sommerrodelbahn erinnert. Die Seitenwände sind in jedem Fall ziemlich niedrig.

Hat man den Treppenaufgang erreicht, sind es nur noch wenige Stufen bis zum Start, welcher sich in relativ geringer Höhe befindet:

Der Treppenaufgang zum Einstieg ist zwar eher niedrig, die zurückgelegte Höhendifferenz ist jedoch trotzdem ordentlich, da die Rutsche den Hügel hinunter führt und im Tal endet.

Eine Ampel gibt es nicht, der Streckenverlauf ist allerdings nahezu hundertprozentig von Start aus einsehbar, sodass hier eine Ampel ohnehin überflüssig wäre.

Die Rutsche vollführt keinen einzigen kompletten Kreisel, sondern besteht im Wesentlichen aus einer Kombination aus Richtungswechseln und 180-Grad-Kurven. Die Strecke erinnert daher stark an die Serpentinen eines Passes in den Alpen.
Hier sieht man schön, wie geschlängelt der Rutschkanal verläuft:

Der Verlauf ist wirklich witzig und es würde euch vermutlich zu Tode langweilen, wenn ich hier jetzt jeden einzelnen Richtungswechsel beschreiben würde. Im Wesentlichen kann man die 80 Meter so ganz gut zusammenfassen: Zuerst nach rechts...

...dann nach links:

Rechts:

Links:

Und das Ganze noch einige Male, denn in dieser Form verläuft so ziemlich die komplette Rinne. Die Geschwindigkeit wird durch die extrem vielen Richtungswechsel natürlich vermindert, allerdings schwingt man in den Richtungswechseln zunehmend stärker nach oben und pendelt somit praktisch permanent von links nach rechts, wie auf einer Halfpipe. Macht richtig Spaß und ist gleichzeitig komfortabel - die Fugen sind beim Rutschen kaum spürbar, und das bei dieser offenbar recht alten Anlage. Wirklich gelungen.


Schlangenlinien vom Feinsten:

Nach 80 Metern Schaukelei endet die Rutschfahrt mit einem Plumpsauslauf im Naturbecken:

Die Rutsche macht trotz ihres nicht gerade rekordverdächtigen Tempos großen Spaß! Stellenweise hat man wirklich Angst, aus der Rinne zu fliegen, was aber natürlich nicht passieren kann. Mit 80 Metern ist die Bahn außerdem schön lang und der Plumpsauslauf ist mal wieder eine willkommene Abwechslung zum Sofaauslauf.

Zum Entspannen verfügt das Naturfreibad dann noch über eine große Liegewiese:


Im Rasenbereich bietet das Freibad außerdem ein Kinderplanschbecken, welches wir jedoch aus Rücksicht auf die Kinder nicht fotografiert haben. Zusätzlich gibt es am Ufer des Beckens einen künstlichen Sandstrand mit Strandkörben und Strohschirmen - sehr schön gemacht und fast schon wie ein Stück Südsee im Bergischen Land.



Fazit: Das Naturfreibad Mettmann ist sehr güstig, relativ groß und bietet eine spaße Wasserrutsche, womit sich die Anlage super als Ausflugsziel an einem heißen Sommertag eignet. Auch das Naturwasser ist mal was anderes und "natürlich erfrischend". Kritikpunkte sind allerdings die heruntergekommenen Dusch- und Umkleidebereiche, sowie die nur spärlich vorhandenen Wasserattraktionen - das Becken ist zwar groß, aber relativ langweilig bestückt. Eine längere Anreise lohnt sich daher eher nicht. Wer aber in der Nähe wohnt, macht mit einem Besuch nichts verkehrt - grade bei dem günstigen Eintrittspreis.
User-Kommentare zu diesem Bericht
Michael schrieb am 08.08.2014 - 09:17 Uhr: Ein tolles Bad ! |
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