
- 25-Meter-Becken mit Sprungbrett
- 25-Meter-Becken mit Tribüne
- Lehrschwimmbecken
- Erlebnisbecken mit interaktivem Spiel
- Whirlpool
- vier Kinderplanschbecken

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Gesamtwertung | (2.1) ![]() |
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Sportcomplex Koning Willem-Alexander
Bennebroekerweg 800
2134 AB Hoofddorp Zur Homepage
Hoofddorp Pagode
Sportcentrum Koning Willem-Alexander
Hoofddorp (NL) - besucht am 25.04.14
In Hoofddorp bei Amsterdam hat erst Ende Februar 2014 das brandneue Sportcentrum Koning Willem-Alexander - kurz SKWA - eröffnet, welches nach dem neuen niederländischen Staatsoberhaupt benannt worden ist. Dieser hochmoderne Komplex bietet neben einem Schwimmbad auch eine Turnhalle sowie eine Saunalandschaft. Vom Ring Hoofddorp aus ist die Anlage recht gut zu erreichen, allerdings kannte unser Navi die Adresse nicht, sodass wir erst einmal suchen mussten. Vor dem Zentrum gibt es einen riesengroßen Parkplatz, auf dem man sein Auto zum Nulltarif abstellen kann.


Der Eingangsbereich ist ebenso ziemlich groß ausgefallen:

Bei unserer Ankunft war sehr viel Betrieb, sodass wir erst einmal Schlange stehen mussten. An der Kasse wird man nach kurzer Wartezeit überaus freundlich begrüßt und zahlt 5,50 Euro pro Person - für einen ganzen Tag Aufenthalt. Diese günstigen Eintrittstarife sind in den Niederlanden glücklicherweise die Regel, sodass man fast überall preiswert schwimmen kann. Wir bezahlen also unsere 11 Euro und bekommen dann eine Eintrittskarte in die Hand gedrückt, mit der wir ins Bad gelangen.

Mit der Karte geht es durch Drehkreuze in den Umkleidebereich:

Schön moderne Kabinen:

Auch die Schließfächer sind auf dem neuesten Stand der Technik:

Abgeschlossen werden diese, wie in Holland mittlerweile häufiger, mit dem bekannten Zahlencode-Prinzip. In der Mitte jeder Schrankreihe ist ein Terminal eingebaut, an welchem man nach Eingabe eines selbst gewählten Geheimcodes einen Schrank zugeteilt bekommt, welcher sich dann öffnet. Nachdem man sein Gepäck verstaut hat, schließt man den Spind durch einfaches Zudrücken der Schranktür. Zum Öffnen muss man nun wieder Schranknummer plus Geheimcode eingeben. Zusätzlich ist ein Fingerabdruckscanner vorhanden, der vermutlich für Inhaber eines Vorteilspasses gedacht ist - diese müssen nur ihren im System gespeicherten Fingerabdruck abgeben, um ins Bad zu kommen und einen Schrank zu verschließen.
Dieses schlüssellose System ist zwar High-Tech pur, hat aber seine Ecken und Kanten. Wenn man nämlich seinen Zahlencode oder noch schlimmer seine Schranknummer vergisst, ist man aufgeschmissen. Also unbedingt gut die Kombination merken!
An den Duschen vorbei gelangt man nun endlich ins Bad:

Das Bad ist eher der Kategorie schlicht und funktional zuzuordnen. Die Freizeitbad-Halle wirkt sehr modern und durch die zahlreichen Fenster schön hell. Dekorationselemente wie Pflanzen oder Felsen vermisst man hier, stattdessen setzt man auf geometrische Formen und Einfachheit. Wirkt vielleicht für den einen oder anderen etwas steril, mir hat es trotzdem recht gut gefallen. In den Niederlanden werden die meisten neuen Bäder in diesem Style errichtet.
In der linken Hallenhälfte befinden sich zahlreiche Angebote für kleinere Kinder in Form mehrerer Kinderbecken. Ganz links findet man das größte Planschbecken, welches mit diversen Wasserfontänen ausgestattet ist und passenderweise "Fonteinenbad" heißt:


In diesem riesigen, flachen Becken können Kinder aller Altersklassen toben. So viel Platz hat man in einem Kinderbecken eher selten, die Fontänen sind ebenfalls eine nette Attraktion. Leicht erhöht findet man direkt angrenzend ein weiteres, jedoch kleineres Kinderbecken, welches einen kleinen Bachlauf mit Pumpe aufweist.

Links gibt es dann noch das "Wormwielbad":


Dieses ist mit zwei Archimedesschrauben ausgestattet, welche mit einem verblüffenden Prinzip Wasser nach oben befördern können:


Zu guter Letzt gibt es schließlich noch das "Pompenbad":

Mit verschiedenen Wasser- und Schwengelpumpen gibt es hier für Kinder allerlei zu erleben, gleichzeitig wird in Kombination mit den archimedischen Schrauben spielerisch ein wenig Physik vermittelt. Wirklich schön gemacht und auch der eine oder andere Erwachsene hatte sichtlich Spaß an den Spielgeräten.

Für Kinder gibt es somit einen extrem großen Erlebnis-Parcours mit super vielen Angeboten im Bad. So viele verschiedene Kinderbecken auf einem Fleck habe ich vorher so noch nie gesehen. Für Familien mit kleineren Kindern ist dieses Bad also ein absoluter Besuchstipp, Langeweile kommt hier garantiert keine auf!

In einer Nische neben den Kinderbecken hat ein Whirlpool seinen Platz:

Dieser ist zwar herrlich warm, dürfte aber sehr gern noch größer sein. Bei den Menschenmengen an unserem Besuchstag saß man sich hier fast auf dem Schoß, da das Becken ziemlich winzig ausgefallen ist. Dabei ist in der Nische wirklich viel Platz, man hätte es also durchaus problemlos größer bauen können. So wird das Blubberbad leider schnell ungemütlich und überfüllt.
Gegenüber befindet sich unter der Fensterfront das Erlebnisbecken:

Dieses ist recht groß, bietet aber auf den ersten Blick eher wenige Wasserattraktionen. Specials wie Sprudelliegen oder einen Strömungskanal gibt es hier nicht. Wir fanden das Wasser darüber hinaus sehr frisch, nach wenigen Minuten überkam uns schon das Frösteln.

Vom Beckenrand sprudeln drei Brausen ins Becken:

Interessant wird es dann bei diesem großen Bildschirm:

Auf diesem Monitor kann man nämlich verschiedene interaktive Games spielen, die offenbar ähnlich wie ein Xbox-Kinect funktionieren. Auf dem Screen ist ein Live-Video des Beckens zu sehen und mittels Bewegungssteuerung lassen sich verschiedene Elemente kontrollieren, z.B. muss man die auf dem Bild erkennbaren grünen Platten so bewegen, dass der Vogel darüber hüpfen kann. Eine ziemlich witzige Sache, die in einem Schwimmbad auf jeden Fall eine Besonderheit darstellt.

Ansicht des Erlebnisbeckens von der anderen Seite:


Soviel zu den Becken im Recreatiebad - für Kinder ist wirklich extrem viel vorhanden, Ältere vermissen eventuell einen Strömungskanal oder ein Außenbecken. Doch die Beckenauswahl ist für uns nur zweitrangig. Wir wollen Rutschaction und da das Bad zwei äußerst besondere Rutschen im Angebot hat, werden wir die hier sehr wohl bekommen!

Beginnen wir bei der blauen Familienrutsche, die gleich am Eingang in der Ecke steht:

Die Familienrutsche ist ein "River 2100" von Van Egdom. Dieser Rutschentyp war uns bisher noch nicht bekannt, es handelt es sich um eine ungewöhnliche Mischung aus Crazy River, normaler Rutsche und Wildwasserbahn. Die Rinne ist extrem breit und könnte auch eine Reifenrutsche sein, hier wird die Anlage jedoch als Bodyslide genutzt. Ab acht Jahren darf ohne Begleitung gerutscht werden.

Der Einstieg mit der berühmten Ampel:

Nach einem anfänglichen Jump durchrutscht man die ganze Zeit eine Helix nach links:


Unterwegs liegt ein relativ harter Jump, der fast so ruppig wie eine Treppenstufe ist:

Danach führt der Linkskreisel weiter ins Auslaufbecken:


Mit 31 Metern ist die Rutsche natürlich recht kurz und die Geschwindigkeit ist auch nicht als allzu hoch zu bezeichnen, die Rutsche macht aber bauartbedingt trotzdem eine Menge Laune. Gerade in der Kurve nach dem Jump donnert man schön gegen die Bande, ebenso verhält es sich nach den kurzen Geraden, die zwischendurch eingebaut sind. Bei der Rutsche kommt also definitiv Wildwasser-Feeling auf, obwohl vergleichsweise eher wenig Wasser durch den Kanal fließt. Witziges Ding, sehr ungewöhnlich.

Lustig ist auch die Bewässerung der Rutsche - neben dem gewohnten Wasserstrom wird die Rinne nämlich zusätzlich von Wasserdüsen an der Seite besprüht und somit nass gehalten:

Die zweite Rutsche war unser eigentlicher Besuchsgrund:

Der Space Bowl! Und zwar ein ganz Klassischer mit freiem Fall ins Becken. Dass man sich anno 2014 einen Plumps-Trichter ins Bad stellt, dürfte eine ziemliche Ausnahme sein, mittlerweile entscheiden sich fast alle Badbetreiber für Trichterrutschen mit einem zweiten Röhrenstück nach dem Bowl. Das spart Personal und ein tiefes Becken. Hier hat man sich zum Glück entschlossen, einen klassischen Space Bowl mit Tiefbecken zu bauen!

Der Treppenaufgang:

Am Landebecken des Trichters sitzt permanent ein Bademeister, der sowohl den Rutschauslauf als auch den Treppenaufgang im Blick hat. Ungewöhnlich ist hier, dass sich die Warteschlange nicht oben am Rutscheneinstieg formt, sondern unten an der Treppe. Immer, wenn jemand durchs Trichterloch fällt, darf die nächste Person einzeln die Treppe hinaufgehen. Somit entstehen leider ziemlich lange Wartezeiten, die sich bei unserem Besuch so auf 20 Minuten beliefen. Warum man nur alleine den Turm betreten darf, ist uns nicht so ganz klar.
Im Gegensatz zur Familienrutsche darf man hier erst ab 10 Jahren rutschen, zusätzlich muss man natürlich ein sicherer Schwimmer sein:

In rund achteinhalb Metern Höhe liegt dann der Rutschenstart:


Auch hier gibt es wieder die typische LED-Ampel:

Und nun können wir starten!

Das Ungewöhnliche an dieser Trichterrutsche ist, dass sie vor dem Bowl noch eine äußerst lange Strecke bietet, die zudem recht kurvig ist und mehrere Richtungswechsel aufweist. Bei den meisten Trichterrutschen beschreibt die Anlaufröhre einen einzigen steilen Bogen, um Speed für den Trichter zu sammeln, hier hängt aber tatsächlich eine vollwertige Rutsche dran, die auch einzeln stehen könnte.

Nach einem Startjump bekommt man relativ viel Speed und durchrutscht nach einer seichten Linkskurve eine recht lange Gerade:

Danach geht es durch einen Rechtsturn mit Daylight-Ringen:


Auf die Kurve folgt ein Glaselement:


Man ist zu diesem Zeitpunkt jedoch schon so schnell unterwegs, dass man nach einem kurzen Augenblick schon wieder durch die Glasröhe hindurchgerauscht ist und somit den Ausblick nach draußen nicht wirklich wahrnimmt. Von der Straße aus ist es allerdings auch ein Eyecatcher.

Zum Schluss der Rutschfahrt gibt es ein Speedstück, welches Geschwindigkeit für den Trichter sammeln soll:

In diesem Stück wird man tatsächlich nochmal mit einem richtigen Boost beschleunigt und erreicht so ziemlich hohe Geschwindigkeiten. Insgesamt ist der Rutschenverlauf jedoch nicht wirklich steil, wodurch die Bahn für einen Trichter relativ langsam ist.

Unter netten G-Kräften gelangt man nun in den Trichter:

In diesen kann man übrigens während des Treppenaufgangs einen Blick werfen:


Im Bowl kreiselt man nun seine Runden und gelangt immer weiter zur Trichtermitte. Bedingt durch die eher geringe Ausgangsgeschwindigkeit habe ich jedoch nie mehr als drei Runden geschafft. Sehr positiv fällt auf, dass der Trichter top verarbeitet ist und man die Nähte so gut wie nicht spürt. Bei vielen anderen Trichterrutschen schälen einem die Nähte fast die Haut vom Rücken. Auch die Bewässerung ist hier so ausgeführt, dass man die Wasserstrahlen nicht wie bei anderen Bowls ins Gesicht geballert bekommt. Top!


Nach ein paar Runden fällt man durch das Loch in der Mitte ins Becken:

Die Trichterrutsche ist natürlich längst nicht so extrem wie beispielsweise der Cycloon in Duinrell, macht aber trotzdem richtig Spaß. Im Gegensatz zum Duinrell-Trichter sind die Nähte hier top verarbeitet, sodass das Rutschen nicht durch zwickende Fugen beeinträchtigt wird. Auch die kurvenreiche Strecke vor dem Bowl ist mal was Anderes und macht Laune. Insgesamt ein recht familienfreundlicher Trichter, der aber trotzdem eine Top-Attraktion ist und klar das Highlight im Bad darstellt - so eine Trichterrutsche ist und bleibt nunmal etwas Besonderes!

Hinter dem Erlebnisbereich, der im Niederländischen Recreatiebad genannt wird, befindet sich mit dem Sportbad ein weiterer Bereich in der Halle. Durch eine Glasfront abgetrennt findet man in einem eigenen Raum ein Lehrschwimmbecken:

Das Kursbecken ist mit einem Hubboden ausgestattet, sodass unterschiedliche Wassertiefen eingestellt werden können. Durch digitale Anzeigen am Beckenrand wird jeweils die aktuelle Wassertiefe angezeigt. Bei unserem Besuch betrug diese konstant einen Meter.

Dahinter schließt sich ein Bereich mit Duschen und Sanitär an, in welchem auch zwei kostenpflichtige Dampfbadkabinen ihren Platz haben:

Durchquert man die Duschen, steht man schließlich vor dem Sportbecken:


Das Sportbecken bietet fünf Bahnen à 25 Meter sowie ein an der Fensterseite angebrachtes 1-Meter-Sprungbrett. Bei unserem Besuch in den holländischen Schulferien trieben zahlreiche Wasserspielzeuge im Nichtschwimmerteil des Beckens, sodass ein reibungsloses Bahnenschwimmen natürlich nur bedingt machbar war. Dafür gibt es aber auch spezielle Zeiten zum "Baantjeszwemmen", während das Erlebnisbad geschlossen ist und man dadurch ungestört seine Bahnen ziehen kann.


Für besondere Wettkämpfe bietet das Sportcentrum Willem-Alexander dann noch ein weiteres 25-Meter-Becken mit Tribünen, welches jedoch bei unserem Besuch geschlossen war:



Fazit: Das Freizeitbad im Sportcentrum Koning Willem-Alexander hat uns wirklich überzeugt! Für wenig Geld bekommt man ein top gepflegtes und modernes Freizeitbad mit zwei außergewöhnlichen Rutschen geboten. Besonders die Trichterrutsche sticht natürlich heraus, diese macht richtig Spaß und die Wartezeiten lohnen sich. Besonders gefallen hat uns die sehr kindgerechte Ausstattung mit vielen Becken und Spielelementen für die kleineren Badegäste, so viele Angebote für Familien findet man selten. Das Personal ist in der ganzen Anlage ebenfalls extrem freundlich. Nach einem Sightseeing-Tag in Amsterdam ist dieses Bad damit echt die erste Wahl und absolut zu empfehlen!
User-Kommentare zu diesem Bericht
MexSlide schrieb am 30.07.2017 - 20:53 Uhr: Kann es sein, dass das Sportcentrum nur noch zu ganz bestimmten Tageszeiten für ein paar Stunden auf hat und dann wieder einen Teilbereich des Bades schleißt, um einen anderen zu öffnen! |
Otto Normalrutscher schrieb am 06.05.2014 - 20:47 Uhr: Hurra, es werden noch Plumpstrichter gebaut! Wenn nicht in Deutschland, dann zumindest in einem Nachbarland. |
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