
- 25-Meter-Wellenbecken
- Lehrschwimmbecken
- zwei Whirlpools
- Dampfbad und Nebeldusche
- Strömungskanal
- Freibad (nur im Sommer)

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Mosaqua Zwemparadijs
Landsraderweg 11
6271 NT Gulpen Zur Homepage
Gulpen Rijksweg
Mosaqua
Gulpen (NL) - besucht am 16.05.13
Im äußersten Südwesten der Niederlande befindet sich das Erlebnisbad Mosaqua. Dieses liegt in Gulpen, nur rund 20 Kilometer von Aachen entfernt, sodass es auch im deutschsprachigen Raum relativ bekannt ist. Im Mai 2013 wurde das Mosaqua nach einer umfangreichen Sanierung neu eröffnet und soll seitdem in einem ganz neuen Glanz erstrahlen. Wir hatten das Bad vorher noch nicht besucht, nun wurde es also höchste Zeit!
Der Eingangsbereich wurde komplett erneuert:

Auch von innen erstrahlt das sehr großräumige Foyer hell und modern:

Die Kasse:

Die Tageskarte kostet günstige 7,95 Euro für jeden ab 3 Jahren, in den Sommermonaten kommt ein Euro Aufschlag dazu. Auch wir mussten diesen Aufschlag zahlen, obwohl das große Freibad wegen des schlechten Wetters nicht geöffnet war. Bei den niedrigen Preisen ist das aber voll zu verschmerzen. Das Kassenpersonal ist sehr nett, die Verständigung kein Problem und wir bekamen sogar freundlicherweise den Hinweis, dass das Sportbecken aufgrund eines Kurses zeitweise gesperrt sein kein. So muss das sein!
Eine Eintrittskarte erhält man nicht, man kann nun direkt in den Umkleidebereich durchgehen:

Dieser ist ebenfalls brandneu und topmodern. Zum Verschließen der Schränke ist eine Euromünze nötig, die man beim Verlassen des Bades zurückbekommt. Auf ein aufwändiges, elektronisches Schließsystem hat man hier verzichtet, was aber keineswegs negativ ist.
Die Duschen haben, wie in Holland üblich, keine Geschlechtertrennung und sind offen auf dem Gang gebaut. Durch die Duschen betritt man nun die Schwimmhalle und steht zunächst vor dem 25-Meter-Becken:

Das Sportbecken fungiert gleichzeitig wohl als Wellenbecken, die Wellen waren aber während unseres Besuchs immer ausgeschaltet. Unter der Woche wird das Sportbecken teilweise von Kursen beansprucht und steht daher nur eingeschränkt der Öffentlichkeit zur Verfügung. Schön sind hier die Wandmalereien, die ein maritimes Feeling aufkommen lassen.

Daneben findet man ein flaches Lehrschwimmbecken:

Wiederum daneben schließt sich eine Nische mit zwei Whirlpools an:

Hier findet man auch ein kostenfreies Dampfbad, in dem bis zu sieben Personen heißen Nebel inhalieren können:

Und eine spezielle Nebeldusche, die kaltes Wasser fein zerstäubt und nach der Dampfsauna benutzt werden soll:

Obendrüber befinden sich auf einer Galerie ganze fünf Infrarot-Kabinen:

Dass es in einem solchen, recht günstigen Bad derart viele Angebote gibt, hat uns positiv überrascht. Gerade die Dampfbadkabinen und Infrarotsaunen sind in Holland meist aufpreispflichtig und zwei Whirlpools sind auch deutlich mehr, als man in vergleichbaren Bädern findet. Hier kommt also auch der Wellness-Faktor nicht zu kurz.
Im Erlebnisbereich ("Recreatiebad") eine Etage höher befinden sich schließlich die Haupt-Wasserattraktionen. Die Atmosphäre ist in diesem Bereich des Bades deutlich heller und freundlicher als im Sportbereich, statt einer flachen Decke befinden sich die Becken allesamt unter einer großen Pyramide mit Fenstern. Zudem ist die Dekoration hier wirklich gelungen. Mit Affenfiguren und exotischer Thematisierung wirkt das Bad durchaus ansprechend und hebt sich damit sehr deutlich vom Standard ab.


Auf dem Weg nach oben kommt man an einem Papageien vorbei, der Gesprochenes nachplappert:

Überblick über die Themenwelt:

Im oberen Badbereich findet man ein Erlebnisbecken:


Dieses besteht hauptsächlich aus einem Strömungskanal:


Die Strömung im Kanal ist deutlich stärker als gewohnt, was mal wieder etwas Abwechslung schafft. Die meisten Strömungskanäle bieten einen eher sanften Strudel, während man hier wirklich rasant durch den Kanal getrieben wird. Ich würde sogar behaupten, dass es einer der stärksten Kanäle ist, die wir bisher gesehen haben. In der Mitte sind Liegebänke und Blubberdüsen eingelassen.


Von diesem Becken aus startet auch die Wildwasserbahn, womit wir bei der ersten Rutsche des Bades wären!

Die Wildwasserrutsche ist vom Modell her ähnlich wie die Center-Parcs-Bahnen - im Gegensatz zu den Wildwaserflüssen z.B. von Klarer ist diese nicht aus GfK, sondern aus Beton gefertigt und mit Kunststoff beschichtet. Die Bahn besteht aus drei Rutschenteilen, die jeweils von einem Zwischenbecken unterbrochen werden. Einen Hersteller wissen wir leider nicht, es könnte aber API Waterfun sein.

An einem Wasserfall vorbei, welcher die Bahn mit Wasser versorgt, geht es in einem leicht geschlängelten Rutschenstück ins erste Zwischenbecken. Der erste Abschnitt ist auf diesem Bild komplett zu sehen:


Es fließt modelltypisch eine ganze Menge Wasser durch die Rinne:


Das erste Zwischenbecken ist erreicht:

Im Prinzip ist dieses ein kleines Erlebnisbecken - von einer Insel in der Beckenmitte sprühen zwei Schwallbrausen munter vor sich hin und Strömung ist so gut wie nicht vorhanden, sodass man hier auch problemlos länger verweilen kann.

Nach dem Becken legt die Bahn aber los. Zunächst geht es in einer Rechtskurve durch einen Tunnel, in welchem von Zeit zu Zeit Wasserstrahlen von der Seite kommen:


Nach einer S-Kurve führt die Bahn ins zweite Zwischenbecken:

Im zweiten Becken herrscht schon eine deutlich intensivere Strömung als im ersten, wenn auch nicht so extrem wie bei anderen Bahnen. Dafür ist dieser Abschnitt der Bahn sehr ansprechend gestaltet, man rutscht durch eine künstliche Wüstenlandschaft, die mit Kamelfiguren, Kakteen und Echsen gestaltet ist. Ins Zwischenbecken ist hier zudem ein weiterer Wasserfall integriert. Sehr schön gemacht!

Nach dem Becken geht es mit Schwung in den dritten und letzten Part der Bahn, der gleichzeitig auch der längste ist:

Dieser Rutschenabschnitt ist eigentlich der wildeste, denn hier wird in einem kurvenreichen Verlauf ein ganzes Stück Höhe abgebaut und die Wassermassen tragen einen einfach mit.
Auf den letzten Metern prasseln zeitweise weitere Wasserstrahlen auf den Rutscher nieder:

Nach gut 80 Metern ist das Canyoning vorbei und man wird ins Auslaufbecken gespuckt, wo man durch die Strömung zunächst unter Wasser gezogen und dann praktischerweise zur Ausstiegstreppe gespült wird:

Die Wildwasserrutsche macht richtig Spaß, auch wenn es durchaus wildere Exemplare gibt. Insbesondere die zweite Hälfte der Rutsche ist in Bezug auf Gestaltung sehr gelungen, derart durchgehend thematisierte Wildwasserbahnen findet man in unseren Regionen eher selten. Der letzte Teil der Rutsche ist zudem schön schnell und liefert das gewohnte Wildwasserfeeling, insgesamt also eine wirklich gute Anlage.

Im selben Becken wie die Wildwasserbahn endet auch die zweite Rutsche im Mosaqua. Von einem Plateau über dem Erlebnisbecken windet sich eine Wendeltreppe empor, die zu dieser Rutsche führt:

Diese ist eine 84 Meter lange Black Hole, die allerdings keine vollständig runde Röhre ist, sondern aus zwei zusammengesetzten Halbschalen (U-Profil) besteht. Dadurch ist die Rinne relativ eng. Erbaut wurde die Bahn bereits 1994 von Boer, im Zuge der Renovierung wurden Teile der Rutsche jedoch komplett durch Van Egdom erneuert. Der letzte Teil hat eine Tunnelabdeckung bekommen und es wurden neue Effekte installiert. Ungewöhnlicherweise gibt es kein Alters-, sondern ein Größenlimit - man muss mindestens 1,40 m groß sein, um die Rutsche nutzen zu dürfen.


Der Einstieg in guten 7 Metern Höhe:


Mit Ampel:

Bereits kurz nach dem Start gibt es nun ein Glaselement:


Nach diesem kurzen Schreckmoment macht die Rutsche einen Knick nach rechts und läuft draußen weiter. Im Außenbereich verläuft die Rutsche zunächst in Schlangenlinien, in denen man bedingt durch das enge Rutschenprofil stark von links nach rechts schaukelt. Dieser Teil ist nahezu komplett dunkel, durch Rillen in der Tunnelabdeckung fällt jedoch etwas Licht ein.

Danach rutscht man durch einen Kreisel nach rechts, der von innen weiß ist und mit farbwechselnden LED-Lichtern beleuchtet wird:


Danach folgt ein weiterer Slalom-Kurs, bevor die Rutschbahn wieder zurück nach drinnen führt:

Im Innenbereich verläuft die Rutsche nun ein kleines Stück offen:

Danach geht es wieder in den Tunnel, der ebenfalls neu und mit Daylight-Motiven versehen ist:

Und hier wartet auch die absolut härteste Stelle der Rutsche. Mit hohem Tempo fährt man nämlich in einen Richtungswechsel ein, der derart hart ist, dass man sich hier fast überschlägt! Hier muss man wirklich aufpassen, die Kurve nicht zu schnell zu nehmen, sonst sind blaue Flecken vorprogrammiert. Nicht mehr normal, wie extrem man hier herumgeworfen wird.

Nach 84 Metern landet man per Plumps im Auslaufbecken:


Die Rutsche ist wirklich gut und härter als so manche Speedrutsche! Durch die enge Rinne schlägt man in den Richtungswechseln schön gegen die Wände und kurz vor Ende ist mit der heftigen Schleuderkurve eine weitere Besonderheit eingebaut. Eine schöne alte Rutschbahn nach Oldschool-Art, deren Verlauf glücklicherweise trotz Erneuerung beibehalten wurde. Macht sehr viel Spaß, sofern man Fan solcher ruppigen Rutschen ist und auch mal den einen oder anderen Stoß abkann.

Die dritte Rutsche im Bunde ist die Multislide, die leicht erhöht neben dem Start der Wildwasserbahn anfängt:

Auch diese Rutsche ist erst ab 1,40 m zugelassen:

Der Start:


Diese dreibahnige Breitrutsche von Van Egdom wurde im Jahr 2013 komplett neu aufgestellt und ersetzt seitdem die alte Breitrutsche von Boer, die vermutlich wie die große Rutsche ebenfalls aus den 90er Jahren stammte. Die Dreiteilung der Rutschfläche hat den Vorteil, dass man die Ideallinie nach unten nimmt und nicht quer über die Rutschfläche schlittert - somit entsteht fast das Gefühl einer Kamikaze-Steilrutsche.

Mit sieben Metern pro Bahn ist diese Multislide eher von der kürzeren Sorte, macht aber trotzdem Laune, da man schön kräftig ins Becken geschleudert wird und dort erst einmal untertaucht. Auf jeden Fall deutlich spaßiger als die herkömmlichen Breitrutschen, zudem ist die Sicherheit hier größer, da man durch die Abtrennung der Bahnen nicht versehentlich mit anderen Rutschern kollidieren kann.


Insgesamt bietet das Mosaqua also sehr soliden Rutschenspaß, den man in dieser Ausprägung außer im Aquana Würselen in der Gegend vergeblich sucht. Gerade die Wildwasserbahn ist ein Alleinstellungsmerkmal und die Black Hole durch ihren gewagten Verlauf absolut gelungen.
Auch an die kleineren Badegäste wurde im Mosaqua gedacht. In einem separaten Bereich liegt ein Kinderplanschbecken:

Das Kinderbecken ist mit ein paar spritzenden Figuren und einem Kletterturm mit kleiner Rutsche versehen. Drumherum können die Eltern sitzen und ihre Kinder im Auge behalten. Wie schon am Sportbecken sind auch hier die Wände liebevoll bemalt.

In einer Nische wurde für Kinder zusätzlich ein großräumiges Areal mit einem Piratenschiff geschaffen, welches zum Klettern einlädt. Im selben Raum ist auch die Gastronomie einquartiert:


"Kapitein Kidd":

Dieser Bereich ist wirklich schön geworden und die Thematisierung ist durchgehend umgesetzt worden. Von Holzfässern als Sitzgelegenheit bis hin zur Theke, die als Schiff gestaltet ist, wurde an jegliches Detail gedacht. So etwas findet man meist nur in größeren Anlagen.

Auch ein paar Aquarien haben hier ihren Platz:

Hier darf man sich mit seiner eigenen Kamera ein Erinnerungsfoto knipsen:

Sogar die Außenterrasse ist stilecht mit Palmen dekoriert:

Apropos außen: Wir waren im Mai im Mosaqua, als die Freibadsaison bereits angefangen hatte. Wenn schönes warmes Wetter ist, wird im Mosaqua zusätzlich ein großes Freibad geöffnet, weshalb der Eintritt im Sommer pauschal etwas erhöht wird. Leider war das Wetter bei unserem Besuch mal wieder typisch niederländisch - es hat zwischendurch immer mal wieder geregnet, sodass der Bereich nicht geöffnet war.
Sehr schade, denn so entgingen uns zwei weitere Rutschen. Draußen gibt es neben einer Breitrutsche auch eine kleine Freefall-Bahn:



Naja, vielleicht kommen wir ja irgendwann nochmal wieder - hoffentlich ist der Außenbereich dann geöffnet, sodass wir auch die fehlenden zwei Rutschen ausprobieren können. Gerade die Freefall sieht trotz ihrer Kürze recht lustig und rasant aus.


Fazit: Das Mosaqua ist zusammen mit dem Aquana Würselen sicher das interessanteste Bad in der Euregio Rhein-Maas. Zu günstigen Preisen bekommt man ein ganzes Schwimmparadies mit drei Rutschen und vielen Becken geboten, was in Deutschland in dieser Preiskategorie meist nicht erwartet werden kann. Die Rutschen, insbesondere die in der Region einzigartige Wildwasserbahn und die Black Hole, machen viel Spaß und sind gut verarbeitet. Im Sommer gibt es im Freibad sogar noch zwei weitere Rutschen inklusive Freefall, weshalb sich ein Besuch bei warmem Wetter noch mehr lohnt. Insgesamt ein sehr lohnenswertes Bad, wir hatten viel Spaß und können es nur empfehlen.
User-Kommentare zu diesem Bericht
Laura schrieb am 08.02.2016 - 10:59 Uhr: Als ich und mein Bruder (8) in Mosaqua waren, ging mein Bruder schwimmen, er schwimmt mehr 1 Jahr ohne Hilfe. Dann wunk mein Bruder ein Bademeister an und er musste eine Bahn schwimmen und sagte das er darfst hier nicht schwimmen, nur im Babybecken oder so ein Ding holen, was Mann sich um denn Bauch tut😠. Das macht kein Spaß, obwohl 1 Monat früher wir waren den ganzen Tag da, dürfen alle Schwimmbecken nutzen und niemand hat uns was gesagt. Niemals wieder...😠 |
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