- 25-Meter-Becken
- großes Wellenbecken
- warmes Erlebnisbecken
- Ganzjahres-Außenbecken
- Kleinkinderbereich
- Freibad (im Sommer)
Gestaltung | |
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Hygiene | |
Temperatur | |
Rutschen | |
Umkleiden | |
Personal | |
Eintrittspreis | |
Gesamtwertung | (1.8) |
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Laguna Badeland
Am Wasserwerk 2
79576 Weil am Rhein
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Weil am Rhein Marktstr.
Laguna Badeland
Weil am Rhein - besucht am 25.01.14
Das Laguna Badeland liegt in Weil am Rhein und damit genau im Dreiländereck - Frankreich und die Schweiz sind nur einen Steinwurf entfernt und vom Grenzübergang sind es nur noch wenige Meter bis zum Parkplatz des Bades. Das Laguna wurde im Jahr 2013 nach einer kompletten Sanierung wiedereröffnet und präsentiert sich nun von außen mit seiner Glasfront fast wie ein Neubau. Sowohl das Hallen- als auch das Freibad wurden während der fast zweijährigen Umbauphase komplett saniert und auf den neuesten Stand gebracht.
Der moderne Eingang:
Die Tageskarte kostet für Erwachsene 15 Euro, was schon sehr happig ist. Am Wochenende und an Feiertagen kommt sogar noch ein Aufschlag von einem Euro dazu. Allerdings muss man auch die Nähe zur Schweiz berücksichtigen, wo vergleichbare Bäder teilweise das doppelte kosten - für die Schweizer ist das also ein Schnäppchen und daher hat diese Preispolitik auch durchaus ihre Berechtigung. Der Empfang an der Kasse ist sehr freundlich und man bekommt alles erklärt.
Mit dem Chiparmband, welches man an der Kasse erhält, geht es nun eine Etage nach unten in die Umkleiden:
Auch der Umkleidebereich wurde im Zuge der Sanierung modernisiert und wirkt mit seiner anthrazitgrauen Farbe sowie Marmor-Struktur äußerst edel. Schließfächer und Kabinen gibt es genügend, die Schränke werden mit dem Chip verschlossen. Die Kabinen waren bei unserem Besuch leider ziemlich vermüllt und teilweise lagen sogar Babywindeln auf den Bänken. Dafür kann man allerdings nicht das Bad verantwortlich machen, sondern vielmehr das teilweise recht unangenehme Publikum, welches sich nicht benehmen kann. Das Reinungspersonal war auf jeden Fall gut beschäftigt.
Bis zum Umbau waren im Laguna übrigens nur eng anliegende Badehosen und keine Shorts erlaubt, was mit der Modernisierung des Freibades jedoch zum Glück ad acta gelegt wurde.
Um ins Bad zu gelangen, geht man wiederum eine Treppe hinauf und steht in der großen Halle:
Ich kannte das Laguna vor dem Umbau nur von Fotos, und von dem alten, aber irgendwie stilvollen Charakter des Bades ist absolut nichts mehr übrig. Das dunkle Holz wurde weiß gestrichen und die altbackenen, braunen Vorkriegs-Fliesen wurden durch Naturstein ersetzt. Die ganze Halle wirkt nun sehr hell und fast wie ein ganz neues Bad. Schade ist jedoch, dass die zuvor zusammenhängende, verwinkelte Beckenlandschaft samt großer Innenrutsche einem klareren und funktionaleren Aufbau weichen musste, auch wenn das alte Bad teilweise nicht mehr zeitgemäß war. Die Beckenaufteilung war damals aber klar besser und der Stil erinnerte etwas ans Alpamare. Früher gab es beispielsweise zusätzlich zur entfernten Innenrutsche ein Dampfbad und einen Strömungskanal, was leider alles dem Rotstift zum Opfer fiel. Auch die Kritiken auf Facebook und anderen Portalen spiegeln in etwa diesen Eindruck wider - früher war es wohl zu Recht ein "Badeland", weil es wirklich viel zu entdecken gab. Mittlerweile ist es vom Aufbau her ein mehr oder weniger gewöhnliches Erlebnisbad geworden. Schön wäre es gewesen, die notwendigen Sanierungsarbeiten durchzuführen und den Grundaufbau des Bades zu halten.
Kommen wir aber nun zum Status Quo, wie man das Bad heutzutage vorfindet, und es ist auf keinen Fall schlecht. Mittelpunkt der Halle ist auch heute noch das große Wellenbecken:
Das Wellenbad ist schön groß und die Wellen gehen auch voll in Ordnung. Das Becken bietet viel Platz und als Bonbon treiben blaue und gelbe Schwimmreifen zur kostenlosen Benutzung in der Brandung. Nach vorne hin bietet das Becken einen flach auslaufenden Strand und am Ufer sind zwei Wasserkanonen installiert, die einen riesigen Wasserstrahl ins Becken pusten.
Das Wellenbecken von oben:
Die Wellen sind durchaus spaßig - so sieht die Anlage in Betrieb aus:
Fast wie an der Nordsee!
Im vorderen Bereich des Beckens ist ein Wasserpilz platziert worden, der recht kreativ an die hellgrüne Trägersäule angegliedert ist und intervallweise gestartet wird:
Neben dem Wellenbecken schließt sich das Erlebnisbecken an:
Das Erlebnisbecken ist mit 34°C herrlich warm und stellt gleichzeitig das wärmste Becken im Laguna dar, was für ein Erlebnisbecken doch etwas Besonderes ist. Dafür fehlt hier ein separater Whirlpool. Von der Fläche her ist das Becken leider recht klein, sodass es insbesondere an vollen Tagen natürlich entsprechend eng wird.
In die linke Beckenseite sind kleine Buchten mit Sprudlern eingebaut:
Ins Erlebnisbecken mündet eine Breitrutsche von Hartwigsen, die neu hinzugekommen ist:
Die Rutsche startet von einer Plattform, die mit roten Mosaiksteinen verziert ist:
Die Standard-Wellenrutsche ist natürlich eher was für die jüngeren Badegäste und entsprechend wenig spektakulär. Dadurch, dass die Rutsche im ohnehin nicht wirklich großen Erlebnisbecken endet, geht leider ziemlich viel Platz durch die Landezone verloren. Positiv ist allerdings, dass das Rutschenwasser dieselbe Temperatur hat wie das Erlebnisbecken und dadurch äußerst angenehm ist.
Der Raum unter der Rutsche wurde zur Wasserfallgrotte umfunktioniert:
Daneben geht es durch eine Glastür in einen abgetrennten Bereich des Bades, welcher das Sportbecken beherbergt:
Der ebenfalls vollständig modernisierte Bereich liegt zwar separat, ist allerdings nicht tariflich vom Rest des Bades abgetrennt, sodass auch reine Sportschwimmer den vollen Eintritt zahlen müssen. Lediglich vor Öffnungszeit des Erlebnisbades steht das Sportbecken zum günstigen Früschwimmtarif zur Verfügung, was beim Erwerb einer Zehnerkarte 3 Euro pro Eintritt kostet.
Das 25-Meter-Becken ermöglicht durch die räumliche Trennung ein ruhiges und konzentriertes Schwimmen, ohne vom Lärm des Erlebnisbereichs beeinträchtigt zu werden. Sprungbretter gibt es aufgrund der niedrigen Deckenhöhe nicht, würden hier aber ohnehin nur Unruhe hinein bringen und wer springen will, kann das im Sommer im Freibad tun.
Startblöcke sind natürlich vorhanden:
Gegenüber gibt es auf der anderen Seite des Wellenbeckens einen weiteren Anbau, in dem das Kinderbecken zu finden ist:
Das in Grüntönen gehaltene Planschbecken besteht aus zwei Ebenen, die mit einer kleinen Breitrutsche verbunden sind. Außerdem gibt es bunte Spritzfiguren sowie zwei Klettergerüste mit Rutsche. Echt schön gemacht, auch das hintergrundbeleuchtete Dünenmotiv im Hintergrund wirkt sehr ansprechend. Dieser Bereich ist also wirklich gelungen.
Obendrüber zieht sich eine Galerie, die sowohl zum Ausruhen als auch für Kindergeburtstage verwendet wird:
Von dort aus gelangt man auch zur Gastronomie, die schön hell und offen gestaltet ist. Etwas schade ist, dass man in bar bezahlen muss und der Betrag nicht wie üblich auf das Transponderarmband gebucht wird, obwohl die entsprechenden Vorrichtungen vorhanden sind. Im Endeffekt zählt aber natürlich die Qualität der Gastronomie und die war voll in Ordnung, auch wenn die Wartezeiten trotz wenig Betrieb etwas hoch waren.
Für die Erholungssuchenden bietet das Laguna darüber hinaus ein ganzjährig betriebenes Außenbecken:
Das Außenbecken ist mit seinen 32°C ein klein wenig kühler als das Erlebnisbecken, zum Entspannen aber dennoch prima geeignet und sehr angenehm. An der einen Seite des Beckens sind Sprudelliegen integriert, in der Beckenmitte gibt es darüber hinaus einen Bodensprudler. Ums Becken herum gibt es zahlreiche Liegen, die allerdings bei unserem Besuch Ende Januar verständlicherweise eher weniger zum Entspannen einluden.
Das Highlight im Laguna ist aber zweifelsohne der Rutschenturm:
Der Turm bietet zwei Rutschen von Klarer, die im Jahr 2005 ans Bad angegliedert wurden und zum Glück während des Umbaus unangetastet blieben. Von innen ist der sehr großräumig angelegte Turm in freundlichen Blautönen gehalten und würde theoretisch sicher noch Platz für die eine oder andere Erweiterung bereithalten. Die Akustik des Turms ist jedoch äußerst suboptimal, der Lärm ist kaum auszuhalten, da es durch den großräumigen Aufbau extrem hallt.
Beim Treppenaufstieg stößt man zuerst auf den Wildwasserfluss:
Das Startbecken mit Ampel:
Der Wildbach verläuft komplett im Außenbereich und hat mit 104 Metern eine beachtliche Länge für diesen Rutschentyp. Ungewöhnlich ist auch die relativ niedrige Altersfreigabe, denn diese Wildwasserrutsche darf bereits ab 7 Jahren genutzt werden. Man sollte allerdings unbedingt gut schwimmen können, da es hier auch mal unter Wasser geht.
Nach dem Start rutscht man durch eine Rechtskurve:
Nach einer kurzen Geraden macht der Kanal eine S-Kurve und führt ins erste Zwischenbecken:
Im runden Zwischenbecken wird man erst einmal unter Wasser gezogen und bekommt die Kraft der Strömung zu spüren. Wenn man sich geschickt anstellt, ist es auch möglich, sich aus der Strömung zu befreien und im Zwischenbecken zu verweilen, anderenfalls wird man einfach gnadenlos weitergetragen. Die Nasenspülung ist hier inklusive, da man mit gehörigem Tempo ins Becken einfährt.
Kurvenreich schlängelt sich der Kanal danach seinen weiteren Weg durchs Außengelände. Durch die vielen Umschwünge schlägt man teilweise unsanft gegen die Seitenwände der Kurven, was ein schön kantiges Rutschgefühl liefert. Mir gefällt das und zeichnet einen Wildbach ja auch aus.
Nach einiger Zeit erreicht man das zweite Strömungsbecken:
Das zweite Zwischenbecken wird recht schnell durchrutscht, durch die plötzliche Tiefe des Beckens geht es hier aber auch zunächst einmal unter Wasser, was beim ersten Rutschen recht unvermittelt und überraschend kommt. Wenn man liegenbleibt, wird man ganz von alleine über die Schwelle in den letzten Rutschenabschnitt getragen, doch auch hier kann man wieder mit einer Portion Geschicklichkeit der Strömung entkommen und im Rundbecken verweilen.
Nach dem Zwischenbecken folgt nach einer längeren Geraden eine lustige Links-Rechts-Kombination, die zurück in Richtung Gebäude führt und vergleichsweise rasant ist:
Nach über einhundert Metern Wildwassercanyon landet man im Auslaufbecken, wo man nochmal von der Strömung verschlungen wird:
Der Wildwasserfluss ist auf jeden Fall einer der Besseren! Gerade das erste Zwischenbecken hat es in sich, denn dort wird man schön unter Wasser gezogen. Auch die Geschwindigkeit ist überraschend hoch, durchs zweite Zwischenbecken wird man mühelos hindurchgespült und in den Kurven eckt man an die Rutschenwände an. So muss ein Wildbach sein, macht richtig Spaß und die Kapazität ist auch hoch.
Die Rutsche ist nicht durchgehend in Betrieb, sondern wird alle 30 Minuten kurzzeitig abgeschaltet:
Ganz oben im Rutschenturm startet die Black Hole, die ebenfalls 104 Meter lang ist:
Der Einstieg:
So sieht die wärmegedämmte Rutsche von draußen aus:
Diese Black Hole ist eine echte Besonderheit, denn sie bietet zusätzlich zu den Lichteffekten ein interaktives Spiel in der Röhre. An verschiedenen Stellen sind grüne Lichtspots verbaut, die bei Berührung die Farbe auf Rot wechseln und registriert werden:
Diese Touchpoints gab es ursprünglich auch in der Black Hole im La Ola Landau, welche aus dem gleichen Baujahr stammt - dort sind die Spots aber leider nicht mehr in Betrieb. Die neue Cone Slide im H2O Herford bietet den Effekt von Klarer ebenfalls und auch unsere niederländischen Nachbarn von Van Egdom haben das Element mittlerweile im Programm.
Der Verlauf der Rutsche beginnt mit einem Jump, darauf folgt eine Rechtskurve mit Blitzern:
Danach durchrutscht man eine Linkskurve, die mit Lauflichtringen ausgestattet ist:
Nach den Lichtringen folgt eine komplett dunkle Strecke, die lediglich durch die grünen bzw. roten Touchpoints beleuchtet wird. Hier beschreibt die Rutsche eine Rechtskurve und eine längere Gerade, bevor es in den finalen Kreisel nach links geht:
In der Helix gibt es einen Sternenhimmeleffekt und Blitzer sowie weitere Touchpoints. Das Layout macht hier besonders Spaß, da man in der Helix spürbar beschleunigt und bei genügend Körperspannung hart in die Kurve gepresst wird, sodass die G-Kräfte recht stark werden.
Nach dem Kreisel folgen noch ein paar Meter Schlangenlinien, bevor die Rutsche endet:
Das Landebecken:
Am Auslauf wird mittels Lichtsäule signalisiert, wie viele der Touchpoints man berührt hat:
Soweit ich weiß, wird ein Effekt aktiviert, sollte man alle Spots erwischt haben. Ich könnte mir vorstellen, dass das ein Wasserfall ist, denn eine solche Vorrichtung ist am Ende der Röhre klar erkennbar:
Wir haben es leider nicht geschafft, alle Punkte zu berühren, der zweite Touch Point war unglücklicherweise nicht funktionsfähig und wurde auch bei einer kräftigeren Berührung nicht aktiviert.
Insgesamt also eine Black Hole mit Suchtfaktor, da man durch die interaktiven Elemente ständig angestachelt wird, wieder und wieder zu rutschen und mehr Spots zu "smashen". Auf jeden Fall eine wirklich gute Rutsche, die auch in Sachen Verlauf gelungen ist - es gibt viele Richtungswechsel, in denen man schön hochschaukelt, und die letzte Helix ist Klarer-typisch G-lastig. Empfehlenswerte, einzigartige Rutschpartie!
Hier ist gut erkennbar, wie riesig der Rutschenturm ist - über der Black Hole ist noch jede Menge Platz:
Die beiden Rutschen sind auf jeden Fall die Highlights im Laguna und rechtfertigen in unseren Augen gerade aufgrund der sehr interessanten Black Hole die Anfahrt. Der Wildbach ist auch gelungen und um Welten rasanter als das Exemplar im Aquabasilea. Und wer weiß, vielleicht investiert das Bad ja in Zukunft noch in weitere Attraktionen - Platz wäre allemal vorhanden.
Im Sommer wird im Laguna zusätzlich das Freibad geöffnet. Ich weiß nicht, ob und in wie weit dieses im normalen Eintrittspreis inkludiert ist, es ist jedenfalls durch einen separaten Weg vom Foyer aus zugänglich. Auch das Freibad wurde komplett saniert und besteht nun aus mehreren Edelstahlbecken:
Mit Breitrutsche:
Früher gab es im Freibad sogar eine Fallrutsche vom Typ "Pelikaan Duik", wie man sie auch im Tikibad Duinrell findet. Diese einzigartige Rutsche startete von einem Sprungturm aus, wurde aber leider im Zuge der Modernisierung wegrationalisiert und durch einen gewöhnlichen Sprungturm ersetzt.
Fazit: Das Laguna Badeland ist nach der Sanierung zu einem modernen und ansprechenden Erlebnisbad geworden, auch wenn es etwas weniger bietet als vor dem Umbau. Die Wasserlandschaft bietet ausgewogene Möglichkeiten für die ganze Familie - lediglich einen Whirlpool oder einen Strömungskanal vermisst man, was es beides früher sehr wohl gab, generell wirkte die Wasserlandschaft vor dem Umbau interessanter und vielseitiger. Die Rutschen sind dafür umso besser, der Wildbach ist beispielsweise deutlich heftiger als der im benachbarten Aquabasilea und die Black Hole ist mit ihren Touchpoints auch etwas Besonderes. Bei unserem Besuch war das Personal zudem überaus freundlich und die Temperaturen überall sehr angenehm. Lediglich der Eintrittspreis ist wahrhaft kein Schnäppchen, was man jedoch in Anbetracht der Nähe zur Schweiz verschmerzen kann.
User-Kommentare zu diesem Bericht
AquaSlider schrieb am 16.03.2014 - 12:32 Uhr: Dieser Anbau oben am Rutschenturm wäre sicher perfekt für den Einbau einer Rutsche mit Raketenstart geeignet ;) |
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