
- 25-Meter-Becken
- Gaudi-Brunnen (drei kleine Erlebnisbecken)
- Ganzjahres-Außenbecken
- Kleinkinderbereich
- Dampfbad
- Spielbecken
- riesiges Freibad (im Sommer)

Gestaltung | ![]() |
Größe | ![]() |
Angebotsvielfalt | ![]() |
Hygiene | ![]() |
Temperatur | ![]() |
Rutschen | ![]() |
Umkleiden | ![]() |
Personal | ![]() |
Eintrittspreis | ![]() |
Gesamtwertung | (2) ![]() |
Die Bewertung der Wasserrutsche(n) zählt doppelt! Je niedriger der Score, desto besser die Bewertung.
Badria
Alkorstr. 14
83512 Wasserburg am Inn Zur Homepage
Badria
Badria
Wasserburg am Inn - besucht am 13.12.13
In der oberbayrischen Stadt Wasserburg, die durch ihre Lage auf einer Art Halbinsel prominent wurde, findet man das Erlebnisbad Badria. Dieses ist das rutschenreichste Bad im Landkreis Rosenheim und daher relativ bekannt. Das Bad bietet zwei Klarer-Rutschen und wurde ursprünglich in den späten 70er Jahren eröffnet. Wenn man Wasserburg einmal erreicht und den Inn überquert hat, ist der Weg zum Badria leicht zu finden und auch eine Bushaltestelle liegt fast direkt vor dem Bad.

Der Eingang liegt im Innenhof:

Das Foyer ist großzügig gestaltet und hält neben der Kasse auch einen Shop und Sitzgelegenheiten bereit:


Die Erwachsenen-Tageskarte kostet 9 Euro, Kinder zahlen 5,80 Euro - das flexible Tarifsystem bietet jedoch auch 4-Stunden-Karten sowie Familienkarten an. Die Preise liegen damit im üblichen Preissegment und sind angemessen. Die Begrüßung an der Kasse ist sehr freundlich, was uns gut gefallen hat.
Nun geht es in die Umkleiden:

Der Umkleidebereich wirkt durch seine antiquierten Fliesen und die Pastelltöne schon ein wenig in die Jahre gekommen, was aber nicht weiter stört. Immerhin ist es hier blitzeblank sauber und die Schränke funktionieren auch einwandfrei. Auch die Duschen sind noch alte Substanz, geben aber keinen Grund zur Beanstandung.

Nun betreten wir das Bad am 25-Meter-Becken:


Das Sportbad liegt unter einem giebelförmigen Hallendach, das einen netten Eindruck macht und gleichzeitig durch eine große Glasfront angenehm erhellt wird. Man sieht dem Bad sein Alter zwar stellenweise an, im Großen und Ganzen ist es aber noch überraschend gut in Schuss und sehr gepflegt für ein Bad dieses Baujahres. Hat uns gut gefallen.

Das Sportbecken aus der Vogelperspektive:


Über dem Becken erstreckt sich eine gemütliche Galerie:

Die Galerie über den Köpfen der Badegäste erinnert ein wenig an die Wonnemar-Bäder, die dieses Element in den meisten Fällen auch bieten. Oben auf der Galerie findet man einen ruhigen Bereich mit zahlreichen Liegen und Stühlen, die auf unterschiedlichen Ebenen drapiert sind.

Hinter dem Sportbad schließt sich der Erlebnisbereich an. Im Gegensatz zu fast allen anderen Freizeitbädern gibt es hier kein richtiges Erlebnisbecken, sondern stattdessen den "Gaudibrunnen":


Der Gaudibrunnen besteht aus drei kleinen Becken, die auf drei verschiedenen Etagen angeordnet sind. Hier ist die obere Ebene zu erkennen, die mit einem Wasserfall ausgeschmückt ist:


Mittels Fliesenrutsche erreicht man die untere Ebene:

Das dritte Becken des Brunnens ist nicht direkt mit dem Rest verbunden und befindet sich auf Bodenniveau:


Der Gaudi-Brunnen ist von der Wassertemperatur angenehm und bietet mit Wasserfall sowie Fliesenrutsche nette Attribute. Ein richtiger Erlebnisbecken-Ersatz ist das jedoch nicht, da die Becken ziemlich klein und eng sind. Das könnte jedoch bald der Vergangenheit angehören, denn noch im Laufe des Jahres 2014 soll der Bereich umfassend renoviert und attraktiviert werden. Die Entwürfe auf der Badria-Homepage sehen vielversprechend aus und deuten u.a. eine Kletterwand an.

Gegenüber des Beckens befindet sich der Ausgang ins Außenbecken, welches hier Heißwasser-Sprudelbecken heißt:

Mit 34 Grad ist das ganz klar das wärmste Becken im Badria und eignet sich damit super zum Abschalten und Relaxen. Wie der Name bereits andeutet, gibt es im Becken diverse Blubberdüsen und Sitzbänke mit Massagestrahlen. Gerade bei kalten Außentemperaturen ist der Aufenthalt im Becken sehr angenehm.

Daneben ist im Innenbereich ein weiteres kleines Becken zu finden, welches bei unserem Besuch jedoch gesperrt war:

Der Sinn dieses Beckens erschließt sich uns nicht so ganz, es scheint sich aber um eine Art Spielbecken zu handeln, denn es ist mit einem Basketballkorb versehen:


Dahinter schließt sich ein Entspannungsbereich mit zahlreichen Liegen an:

Eine Infrarotkabine sorgt für Wärme:

In einer Nische ist außerdem ein Dampfbad zu finden:

Das Dampfbad ist wirklich sehr entspannend und wohltuend, das sollten noch viel mehr Bäder haben. Die rot beleuchtete Kabine hat eine schweißtreibend hohe Temperatur, was fast schon wie ein Saunagang wirkt. Gerade im Winter wirklich toll und umso schöner, dass diese Attraktion im Badeintritt inbegriffen ist.

Vom Ruhebereich gelangt man über eine Treppe auf eine weitere Galerie, wo die Gastronomie ihren Platz hat:


Im hinteren Badbereich gibt es dann noch das Kinderbecken:


Der Kinderbereich ist in einem hellen Wintergarten untergebracht und wirkt entsprechend gemütlich. Neben einem mehr oder weniger normalen Planschbecken gibt es als Besonderheit eine "Babymulde" mit ganz flachem Wasser, sodass alle Altersgruppen auf ihre Kosten kommen.

Zusätzlich findet man im Kinderbereich einen Bachlauf sowie zahlreiche wasserspeiende Figuren. Wirklich schön gemacht und ein Anziehungspunkt für Familien mit kleinen Kindern.


Und ganz hinten im Bad findet man endlich das, wofür wir hauptsächlich nach Oberbayern gefahren sind:

Die Rutschen! Zwei Röhren von Klarer aus dem Jahr 2003 findet man hier. Von außen sind die Bahnen mit einer seltsamen, orangefarbenen Plane eingewickelt, sodass von der ursprünglichen Farbe der Rutschen (gelb und rot) nicht mehr viel zu sehen ist. Wozu die Folie genau dient, kann ich nicht beantworten, ich gehe aber davon aus, dass diese zur provisorischen Wärmedämmung oder zur Abdichtung installiert worden ist.

Über eine Wendeltreppe geht es den Turm hinauf:


Die niedrigere Rutsche von beiden ist die gelbe Reifenrutsche:


Die Reifenrutsche ist eine Kombination aus Rafting Slide und Crazy River, die ich in dieser Form vorher noch nicht gesehen hatte und eine echte Besonderheit darstellt. Die Benutzung der siebzig Meter langen Bahn ist ab 7 Jahren und nur mit Reifen gestattet.

Der Start mit zeitgesteuerter Ampel:

Der Großteil der Rutsche ist als Rafting Slide ausgeführt, wie man sie z.B. auch in Plettenberg oder Wolfsburg findet. Durch die Umwicklung mit der ominösen Folie ist die Rutsche leider nahezu komplett dunkel geworden, Tageslicht kommt kaum noch durch.

Nach einem anfänglichen Jump macht die Rutsche eine Rechtskurve:

Dann gibt es einen Richtungswechsel und man durchrutscht einen Linksbogen:

Darauf folgt eine lustige S-Kurve, in der man hin und her schlingert und die Kurven hoch schaukelt:

Nach einer weiteren Linkskurve ändert sich das Profil der Rutsche und verwandelt sich in einen Crazy River:


Ab dieser Stelle wird die Rutsche ziemlich witzig, denn das Crazy-River-Stück ist recht steil gehalten, sodass man schön beschleunigt. Dabei eckt man unaufhaltsam mit den Reifen, oder auch gerne mit den Füßen, links und rechts an der eckigen Rutschenwand an. Ein ruppiges und kantiges, aber spaßiges Rutschgefühl, ähnlich wie bei der "Double Bob Splash Pipe" im Schweizer Alpamare.


Ein letzter Knick, und man landet im Auslaufbecken:

Der Knick kommt gerade beim ersten Rutschen recht überraschend, sodass es einen hier des Öfteren aus dem Reifen kegelt. Wenn man sich also schon zu sehr auf den Auslauf vorbereitet und die Stabilität des Reifens außer Acht lässt, kippt man gerne mal um.

Die Reifenrutsche macht richtig Spaß, obwohl sie mit 70 Metern relativ kurz ist. Die S-Kurve und die finale Race-Strecke im Crazy-River-Profil sind ungewöhnlich grob, so einen heftigen Verlauf findet man bei diesem Typ von Rutsche sonst eher selten. Einer der besten Crazy Rivers bisher.

Die zweite Rutsche im Bunde ist die Black Hole, welche über eine weitere Wendeltreppe zu erreichen ist und etwa ein Stockwerk höher liegt:


Wie der Crazy River ist auch die Black Hole ab 7 Jahren freigegeben, mit 106 Metern ist die Röhre aber ein ordentliches Stück länger. Reifen dürfen hier natürlich nicht benutzt werden.

Der Einstieg der Black Hole:

Die von außen auch vor der Folienumwicklung orangefarbene Röhre startet mit einer engen Schleife, in die Blitzer integriert sind:

Danach gibt es ein paar Sternenhimmeleffekte:


An der Stelle oben, etwa auf der Hälfte der Rutschenstrecke, wechselt man die Richtung und fährt in eine S-Kurve ein, die es wirklich in sich hat. Wenn man mit Schwung startet, schwingt man die Kurvenwand hoch, schaukelt wieder zurück und donnert schließlich auf die Rutschfläche auf. Macht richtig Laune!
Unmittelbar nach der Slalom-Kurve gab es früher mal einen Wasservorhang mit Projektor, welcher jedoch mittlerweile abgestellt und durch eine einfache Lampe mit Farbwechsel ersetzt worden ist:


Schade, dass der Effekt nicht mehr funktioniert, aber das kennen wir ja bekanntlich schon aus den meisten anderen Bädern und hat uns nicht weiter überrascht. Auf der Webseite wird die Wasserwand mit Projektion allerdings noch beworben - durch ein aufprojiziertes Mauer-Motiv soll man angeblich rutschen. Davon war leider nichts zu sehen.

Nach einer weiteren, aber nicht so harten S-Kurve gibt es eine Rechtsschleife mit Lauflichtringen:


Mit ordentlich Speed endet die Rutschpartie nach einer finalen Geraden im Sicherheitslandebecken:


Die Black Hole ist klasse, sie bietet einen abwechslungsreichen Verlauf mit vielen S-Kurven und Richtungswechseln. Die Lichteffekte sind ebenfalls gelungen, auch wenn der Wasservorhang natürlich schön gewesen wäre. Wenn man die Rutsche mit genug Körperspannung rutscht, wird man in den Kurven beträchtlich umhergeworfen. Geniale Black Hole, die zudem mit 106 Metern schön lang ist - Des is a Gaudi!

Die Zeitmessung mit Rekord-Anzeige motiviert außerdem zum wiederholten Rutschen:

Insgesamt also zwei wirklich gelungene Rutschen, die beide vom Verlauf her alles andere als 08/15 sind. Die Verdunklung nimmt der Reifenrutsche leider etwas ihren Spaßfaktor, ansonsten sind es aber echt gute Rutschen, die auf jeden Fall einem Platz auf eurer To-Do-Liste würdig sind.

Zum Abschluss noch ein Bild des Landebereichs:

Im Sommer gibt es im Badria außerdem einen riesigen Freibadbereich, den ich hier nicht unerwähnt lassen möchte. Trotz Minusgraden sind wir für euch - nur mit Badehose bekleidet - durch das winterliche Freibad gelaufen und haben auch dort ein paar Bilder gemacht sowie fast einen Sturz auf dem Glatteis hingelegt. Was tut man nicht alles!

Draußen gibt es unter anderem ein großes Mehrzweckbecken mit Wasserpilz, das laut Homepage eine Fläche von 2000 Quadratmetern hat und daher "Badria-See" genannt wird. Für Kinder wurde draußen darüber hinaus noch ein weiterer Planschbereich errichtet.

Auch eine Edelstahl-Breitrutsche von Wiegand steht dort, die wir jedoch aus hoffentlich verständlichen Gründen nicht gerutscht sind:


Auch für Minigolf und Grillplatz war es noch ein paar Grad zu frisch:


Fazit: Das Badria überzeugt vor allem durch die beiden guten Rutschen, die wirklich viel Spaß machen und außergewöhnliche Layouts bieten. Das Bad an sich bietet mit dem riesigen Freibad gerade im Sommer ein umfangreiches Angebot, auch wenn im Innenbereich ein Whirlpool oder ein gewöhnliches Erlebnisbecken fehlen. Dafür gibt es jedoch ein Dampfbad und ein schön warmes Außenbecken, sodass man darüber hinwegsehen kann. Auch der Kinderbereich ist äußerst gelungen, wodurch sich ein Besuch für Familien super eignet. Uns hat es gefallen, im Kreis Rosenheim ist es sicher das für Rutschenfreunde empfehlenswerteste Bad.
User-Kommentare zu diesem Bericht
Badrius schrieb am 05.03.2014 - 11:01 Uhr: Mir gefallen die Badria-Rutschen richtig gut, beide haben mich beim ersten Mal richtig überrascht. |
Mensch schrieb am 05.03.2014 - 09:29 Uhr: Hi Tuberides, endlich der Bericht aus meinem \\\"Heimatbad\\\", danke dafür! :) Die Rutschen sind wirklich toll und im Sommer gibts sogar draußen noch die Bachsause-Reifenrutsche. |
Die Kommentarfunktion steht derzeit leider nicht zur Verfügung.