
- 25-Meter-Becken
- Erlebnisbecken mit Strömungskanal
- Ganzjahres-Außenbecken
- Kleinkinderbereich
- Außenbecken mit Breitrutsche und Kinderplanschbecken (Sommer)
- Kräuterwannen (gegen Aufpreis)

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Gesamtwertung | (2.5) ![]() |
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Zwembad Stappegoor
Stappegoorweg 1
5022 DA Tilburg Zur Homepage
Stappegoor/IJsbaan
Stappegoor
Tilburg (NL) - besucht am 27.12.13
Im niederländischen Tilburg gibt es momentan drei Hallenbäder mit Rutsche. Eines davon ist das Recreatiebad Stappegoor, welches im Süden der Stadt direkt neben einer Eisbahn und einem Kino zu finden ist. Das Bad ist im Gegensatz zu den beiden anderen Anlagen Reeshof und Drieburcht ein waschechtes Freizeitbad, welches nicht nur auf sportliches Schiwmmen abzielt. Parken kann man direkt vor dem Bad, was jedoch kostenpflichtig ist. Wenn ich mich recht entsinne, haben wir rund 1,50 Euro für 2 Stunden bezahlt, was noch im Rahmen liegt.


Der Eingang ins Bad:

Der Eintritt kostet für jeden ab drei Jahren gleich viel, nämlich 5,10 Euro. Das ist für dieses Bad voll in Ordnung und in den Niederlanden ein üblicher Preis fürs Freizeitbad. Dafür muss man leider mit eingeschränkten Öffnungszeiten Vorlieb nehmen, montags hat das Bad beispielsweise komplett geschlossen und am Wochenende öffnet es erst mittags. Das ist aber meistens so und sollte bei einem Besuch eines niederländischen Stadtbades grundsätzlich beachtet werden.
Nach dem Bezahlen betritt man die Umkleiden:


Aus den Umkleiden gelangt man nun - an den gemischten Duschen vorbei - entweder ins Sportbad oder ins Erlebnisbad ("Recreatiebad"). Als ich in Richtung Sportbad gehen wollte, wurde ich jedoch zurückgepfiffen, da dort ein Kurs stattfand und das Becken somit nicht für die Öffentlichkeit zur Verfügung stand. Naja, egal, dann gehen wir eben in den anderen Badteil:

Von der Gestaltung her ist das Stappegoor auf jeden Fall das schönste der Tilburger Bäder. Das Bad ist sehr hell und liegt unter einer runden Holzkuppel, außerdem ist die Halle mit zahlreichen Felsen und Pflanzen dekoriert. Schön gemacht.
Im vorderen Bereich findet man das Kinderbecken:

Mit einem Wasserpilz und kleinen Kinderrutschen bietet das Planschbecken die übliche Ausstattung. Direkt nebenan befindet sich die Gastronomie, die auch vom Foyer aus erreichbar ist. Die Qualität der Speisen ist gut, holländische Pommes sind ja ohnehin delikat, die Zubereitung dauerte jedoch extrem lange und wir haben über eine halbe Stunde auf zwei Portionen Fritten gewartet, obwohl sehr wenig los war. Das kann eigentlich nicht sein.

Mittelpunkt des Bades ist das Erlebnisbecken:


Das Erlebnisbecken ist recht groß und verwinkelt, aber leider eine deutliche Spur zu kalt. Als Attraktionen bietet das Becken Bodensprudler und Schwallduschen, also nichts wirklich Besonderes. Bei der kühlen Wassertemperatur wird es ziemlich schnell unangenehm kalt.


Auch einen Strömungskanal hat das Becken zu bieten:


Daneben liegt der Zugang ins Außenbecken:

Das Außenbecken ist das ganze Jahr über geöffnet und bietet, abgesehen von ein paar Bodensprudlern, keine wirklichen Attribute. Das Wasser in diesem Becken ist übrigens noch viel kälter als das Erlebnisbecken, selbst bei unserem Besuch im tiefsten Winter war es gefühlt unbeheizt! Angenehm ist was anderes, hier gibt es statt Spaß höchstens eine Erkältung.

Das Außengelände bietet ferner ein buntes Kinderplanschbecken:

Auch ein Klettergerüst mit Röhrenrutsche für die Kinder steht hier bereit:

Dahinter befindet sich noch ein weiteres Außenbecken, welches mit einem Wasserpilz und einer roten Breitrutsche versehen ist. Dieses Becken ist allerdings nur im Sommer in Betrieb und dann, soweit ich das erkennen konnte, über das Sportbad zugänglich.
Kommen wir nun zu den Highlights: Zu den Rutschen! Im Stappegoor gibt es innen zwei Stück. Beginnen wir bei der Wildwasserbahn, die im hinteren Teil der Halle in eine Felslandschaft eingebettet ist und das Bad überregional bekannt gemacht hat:

Die Wildwasserbahn stammt vom niederländischen Hersteller Lotec, der in Sachen Rutschen mittlerweile nicht mehr wirklich aktiv ist. Die Fly-Over-Unterwasserrutsche im Tikibad sowie die Rocket Plunge in Bielefeld waren zum Beispiel auch beide von Lotec. Das besondere an dieser Wildwasserbahn ist, dass sie fast vier Meter Höhenunterschied abbaut. Für einen Wildbach ist das sehr ordentlich.

Das Startbecken befindet sich auf einer Galerie und wird permanent vom Aufsichtspersonal überwacht:

Die Rutsche besteht im Prinzip aus nicht mehr als zwei Rutschenstücken, die jeweils in ein Strömungsbecken münden. Damit unterscheidet sich die Bahn in der Ausführung von anderen Wildwasserrutschen, beispielsweise den Wildbächen in den Center Parcs, die bekanntlich meist komplett als enger Kanal gestaltet sind.
Vom Startbecken geht es durch einen Wasserfall in die erste Röhre, die rund 10 Meter lang ist und als Linkskurve ins erste Becken führt:

Hier erkennt man, dass die Röhre früher mal blau und lichtdurchlässig war:

Das erste Zwischenbecken hat so gut wie keine Strömung, man wird also nicht weitergespült und muss ein Stück laufen. Von außen ist das Becken ansprechend im Design eines großen Holzfasses gestaltet.


Nach dem Becken legt die Wildwasserbahn allerdings so richtig los! Denn dort geht es in den zweiten Rutschenabschnitt:


Dieser ist als offene und enge Rinne gestaltet, durch die extrem viel Wasser fließt, Wildwasser eben. Wenn man mit Schwung in die Rutsche startet, hebt man an dem Jump fast ab und fliegt dann regelrecht in die Kurvenwand der darauffolgenden Linkskurve. Sehr spaßig und durch das viele Wasser mal was ganz anderes.


Die Rutsche beschreibt einen U-Turn und ist schätzungsweise um die 20 Meter lang:


Mit relativ hohem Tempo erreicht man das zweite Zwischenbecken:

Und das zweite Becken ist definitiv mit Vorsicht zu genießen! Beim Eintauchen wird man nämlich sofort gnadenlos unter Wasser gezogen und muss aufpassen, nicht mit der gegenüberliegenden Beckenseite zu kollidieren. Die Kraft des Wassers ist hier wirklich eindrucksvoll, zwar nicht so extrem wie bei dem River in Belgien, aber trotzdem heftig und für Nichtschwimmer daher absolut ungeeignet. Aus diesem Grund ist der Kanal auch erst ab 12 Jahren freigegeben.

Aus dem Strömungsbecken führt eine kleine Staustufe schließlich direkt ins Auslaufbecken:


Das letzte Rutschenstück wird von einem Wasserfall beregnet, der sich aus dem überschüssigen Wasser des oberen Beckens ergießt:

Die Wildwasserrutsche hat uns richtig gut gefallen. Sie macht ihrem Namen alle Ehre und hat es trotz ihrer Kürze faustdick hinter den Ohren. Die Starthöhe ist für eine Wildwasserbahn recht hoch und das zweite Strömungsbecken ist sehr kraftvoll, für Schwimmer absolut klasse. Bei der offenen Rutschenstrecke merkt man die Segmentübergänge leider ziemlich stark, was jedoch aufgrund der Kürze der Rutsche nicht wirklich stört. Tolle Anlage!

Die zweite Rutsche im Stappegoor ist eine Black Hole:

Diese hat einen eigenen Rutschenturm, der direkt neben dem Auslaufbecken des Wildbachs angebaut ist. Über eine Steintreppe geht es den Turm hinauf:


Die von außen rote Röhre ist eine T12 bzw. "Tube" vom Hersteller Boer, der ja bekanntlich seit rund einem Jahr zu Wiegand-Maelzer gehört. Die Rutsche hier stammt aus dem Jahr 1995 und ist als Black Hole mit Lichteffekten ausgeführt, die mit einer Länge von 51 Metern leider nicht gerade lang geraten ist. Das Rutschen ist ab 6 Jahren erlaubt.

Der Einstieg:

Eine zeitgesteuerte Ampel mit recht zügig eingestelltem Intervall regelt die Abstände:

Wer etwas schwer von Begriff ist, bekommt die Ampel auch nochmal per Schild erklärt:

Wenn die Ampel Grün zeigt, geht es mit einer Linkskurve los:


Innenansicht:

Die gesamte Rutsche ist sehr dunkel und ist effektmäßig sehr sparsam bestückt, um es mal positiv auszudrücken. Die einzigen Lichteffekte in der Röhre sind ein paar schwach leuchtende, rote Spots am Anfang, die aber so gut wie nicht zu sehen sind und theoretisch auch Löcher in der Farbe sein könnten. Ansonsten ist die Rutsche komplett finster, wird jedoch mit Musik beschallt.

Auf die Linkskurve folgt ein Jump, der beim ersten Rutschen äußerst unerwartet kommt:


Der Jump schleudert einen in eine Rechtskurve, in der man schön die Wand hochschwingt:

Darauf folgt noch eine nette Slalom-Strecke, die durch die vollkommene Dunkelheit die Orientierung vollends raubt. Richtig witzig, wie man links und rechts die Kurven hochschwingt, ohne die Hand vor Augen zu sehen. Eigentlich sollte es hier einen Sternenhimmeleffekt und Blitzer geben, die Effekte waren aber allesamt defekt.

Nach kurzer, aber schneller Fahrt endet die Rutsche mit einem Flachwasserauslauf:

Das sieht auf den Bildern jetzt gar nicht so aus, aber das Becken ist tatsächlich extrem flach. So flach sogar, dass man beim Landen direkt den Beckenboden unter sich hat und noch ein Stück über diesen hinwegrutscht.

Die Black Hole ist vom Verlauf her wirklich gelungen, aus den 51 Metern wurde alles herausgeholt. Der Jump mit den anschließenden Überraschungskurven kommt spaßig und Musik in der Röhre hört man auch nicht alle Tage. Trotzdem bleiben 51 Meter natürlich sehr kurz und ein paar Lichteffekte wären auch nicht verkehrt gewesen. Die Wildwasserbahn ist da die bessere Rutsche von beiden.

Neben dem Landebecken der Black Hole sind ein paar der berühmten Kräuterwannen integriert:

Die Wannen sind abgesehen vom Kinderbereich die einzigen "Becken" im Stappegoor, die eine einigermaßen angenehme Temperatur haben. Der Haken daran ist allerdings, dass diese Wannen extra kosten. Einen gewöhnlichen Whirlpool oder ein warmes Außenbecken sucht man leider vergeblich, vor allem im Außen- und Erlebnisbecken wird es einem sehr schnell kühl.



Fazit: Das Freizeitbad Stappegoor in Tilburg bietet viel Rutschaction für den kleinen Geldbeutel. Die Wildwasserbahn ist super und sollte daher bei jedem Rutschenfan auf der To-Do-Liste stehen. Die Black Hole ist sehr kurz, macht aber aufgrund ihres Verlaufs dennoch Laune. Das Bad ist insgesamt sauber und das Personal ebenfalls freundlich und aufmerksam. Das Wasser ist allerdings extrem frisch und warme Becken (Kräuterbad) gibt es nur gegen Aufpreis. Für einen längeren Aufenthalt eignet sich das Bad daher nur bedingt, wer aber nur rutschen und weniger planschen möchte, ist im Stappegoor genau richtig.
Tipp: Wenn ihr alle drei Tilburger Bäder nacheinander besucht, habt ihr im Idealfall (Sommer) fünf Rutschen an einem Tag!
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