- 25-Meter-Becken
- Lehrschwimmbecken
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Personal | |
Eintrittspreis | |
Gesamtwertung | (3) |
Die Bewertung der Wasserrutsche(n) zählt doppelt! Je niedriger der Score, desto besser die Bewertung.
Nordbad
Neusser Weyhe 14-16
41462 Neuss
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Neusser Weyhe
Nordbad
Neuss - besucht am 28.12.13
Neben dem Südbad betreiben die Stadtwerke Neuss ein weiteres Schwimmbad mit Rutsche: Das Nordbad! Dieses liegt verkehrsgünstig - wie der Name schon andeutet - im Norden von Neuss im sogenannten Nordpark. Mehrere Buslinien fahren die Haltestelle "Neusser Weyhe" an, welche nur wenige Gehminuten vom Nordbad entfernt liegt. Praktischerweise gibt es eine Buslinie, die sowohl am Nord-, als auch am Südbad (Haltestelle Südpark) vorbeifährt, wodurch man beide Bäder gut kombinieren kann. Im Gegensatz zum Südbad ist das Nordbad allerdings ein reines Sportbad.
Der Eingang präsentiert sich schlicht, aber modern:
Der Kassentresen ist nicht dauerhaft besetzt, allerdings gibt es einen Bezahlautomaten, an dem man die Eintrittskarten (nur Tagestarife) lösen kann. Der Eintrittspreis liegt mit rund vier Euro für einen Erwachsenen voll im Rahmen. Im Südbad zahlt man mit 7,70 Euro für die Tageskarte fast das Doppelte.
Durch die Drehkreuze geht es in die Umkleiden:
Der augenscheinlich erst kürzlich renovierte Umkleidebereich ist riesig und macht einen äußerst modernen Eindruck. Die Umkleiden und Schränke erinnern mit ihrer edlen Holzoptik schon fast an Erding. Auf jeden Fall gelungen!
Aus den Duschen betritt man nun das Bad, welches in zwei Bereiche geteilt ist. Im linken Bereich findet man das 25-Meter-Becken:
Das Sportbecken ist an der einen Seite mit Startblöcken ausgestattet und liegt in einem hellen, lichtdurchfluteten Bereich. Dieser kann im Sommer durch ein Cabriodach kurzerhand zum Freibad umfunktioniert werden, sodass man unter freiem Himmel seine Bahnen ziehen kann. Sprungbretter gibt es hier im Gegensatz zum Südbad keine.
Am Nachmittag wurde bei unserem Besuch dafür ein Spielgerät zu Wasser gelassen:
Neben dem Sportbad ist ein extra Raum mit dem Erlebnisbecken angebaut:
Dieses ist nicht mehr als ein Lehrschwimmbecken mit zwei Schwallbrausen. Immerhin treiben hier aber einige Wasserspielgeräte herum, die von den Kindern eifrig genutzt wurden. Die Temperatur ist sehr angenehm, sodass man es hier sicher auch etwas länger aushalten kann.
Positiv anzumerken ist außerdem, dass das Erlebnisbecken vom 25-Meter-Becken durch eine Wand abgetrennt ist. So können die Schwimmer in Ruhe ihre Bahnen ziehen, auch wenn der Geräuschpegel im Erlebnisbecken mal etwas höher ist.
Und das war es auch schon an Becken. Es gibt tatsächlich nur diese beiden Bassins - einen Whirlpool oder auch nur einen Kinder-Planschbereich sucht man hier leider vergeblich. Bei dem günstigen Eintritt ist das aber zu verschmerzen, wer mehr Angebote haben will, kann ja auch ins Südbad fahren.
Doch kommen wir nun endlich zur Wasserrutsche! Der Zugang zur Rutsche befindet sich am Ende der Halle und ist sowohl vom Sport- als auch vom Erlebnisbecken erreichbar.
Der Aufgang:
Bei der Rutsche handelt es sich um eine klassische Großwasserrutsche mit Tunnelabdeckung, wie sie früher fast immer gebaut wurde. Die Rutsche stammt von Hartwigsen und wurde bereits 1983 installiert, womit diese Bahn klar zu den ältesten Rutschen zählt und damit eine echte Rarität ist. Es ist schon irgendwie kurios, dass das Bad selbst scheinbar erst vor Kurzem saniert wurde und nun in hochmodernem Glanz erstrahlt, während die Rutsche schon über 30 Jahre alt ist.
Oldschool-Start:
Mit Ampel:
Bei unserem Besuch zeigte die Ampel zunächst Dauer-Rot. Laut Schild passiert dies, wenn jemand bei roter Ampel losrutscht. Mit dieser Regelung will man offenbar Fehlverhalten auf der Rutsche ausschließen und sperrt somit die ganze Anlage, sobald jemand die Regeln missachtet.
Zunächst macht die Rutsche eine seichte Rechtskurve...
...und führt dann in einen Linkskreisel:
Dann durchrutscht man einen Kreisel nach rechts:
Darauf folgt ein Richtungswechsel, der überraschend knackig ist:
Diese Stelle macht an der Rutsche definitiv am meisten Spaß! Bedingt durch die gesammelte Geschwindigkeit schwingt man die Seitenwand schön hoch, die Blende ist dort voll zu Recht.
Zum Schluss folgt ein kleiner Jump ins Auslaufbecken, welcher allerdings als Vollröhre ausgeführt ist:
Das Landebecken:
Das Landebecken scheint später nachgerüstet worden zu sein, denn dieses ist eigentlich für normale Röhrenrutschen konzipiert. Aus diesem Grund wurde auch eine Art "Adapter" zwischen Auslaufbecken und Rutsche gebaut, damit der leicht ovale Tunnel an das Becken anschließen kann. Zusätzlich durchrutscht man mehrere Wasserdüsen, die Sprühnebel ausstoßen. Dieser Wassernebel dient wahrscheinlich dazu, die Kälte aus der altersbedingt eher schlecht gedämmten Rutsche vom Bad fernzuhalten. Dennoch ist der Rutschenbereich, ebenso wie das Rutschenwasser, leider sehr kühl.
Die Wasserrutsche erinnert ein wenig an die Anlage im Bad Blau in Blaustein, allerdings ist das Neusser Exemplar gefühlt etwas langsamer. Das Alter merkt man der Rutsche gerade an den Segmentübergängen an, die ziemlich rumpelig und markant sind, aber glücklicherweise nicht unangenehm. Insgesamt eine nette Rutsche, die gerade durch den letzten Richtungswechsel mit anschließendem Jump Spaß macht und durch ihr Alter ebenfalls etwas Besonderes ist.
Abschließend möchte ich noch ein paar Worte über die Bademeisteraufsicht verlieren. Die Bademeisterstation, die zwischen Sport- und Lehrschwimmbecken ihren Platz hat und einen Überblick über das gesamte Bad ermöglicht, war fast durchgehend unbesetzt und das Lehrschwimmbecken inklusive Rutsche daher kaum beaufsichtigt. Hier sollte nachgebessert werden, auch wenn das Personal sehr freundlich war.
Das Nordbad ist übrigens weitgehend barrierefrei gestaltet und ermöglicht auch Rollstuhlfahrern einen bequemen Zugang zu den Becken:
Fazit: Wer auf eine großartige Beckenlandschaft mit viel Abwechslung verzichten kann und nicht unbedingt Säuglinge mitbringt, macht mit dem Nordbad in Neuss nichts verkehrt. Das Lehrschwimmbecken ist schön warm und die Rutsche macht auch relativ viel Spaß. Dazu ist das Bad sehr sauber, wenn auch an einigen Stellen etwas zu kalt. Insgesamt ein sehr einfaches, aber kein schlechtes Bad - eine längere Anfahrt lohnt sich natürlich nicht, da es in vielen umliegenden Städten deutlich bessere Bäder gibt, wer aber in der Gegend ist, kann gut mal vorbeischauen. Wer mehr Abwechslung sucht, ist im Südbad wohl besser aufgehoben.
User-Kommentare zu diesem Bericht
domos schrieb am 08.01.2014 - 23:56 Uhr: Danke für den Bericht! Interessant, dass es noch mehr vom Verlauf her ähnliche Rutschen wie die in meiner Heimatstadt Amberg (http://www.kurfuerstenbad-amberg.de/) gibt, vom Film her scheint das Rutschgefühl sehr ähnlich zu sein :) |
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