
- 25-Meter-Becken
- Lehrschwimmbecken
- Kleinkinderbereich
- Außenbecken
- Strandbad:
- 50-Meter-Becken
- Kinderbecken
- Erlebnisbecken
- Badeabschnitt im Lago Maggiore

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Lido Locarno
Via Gioacchino Respini 11
6600 Locarno Zur Homepage
Locarno SBB
Lido Locarno
Locarno (CH) - besucht am 01.08.13
Im Kanton Ticino, unmittelbar am Lago Maggiore, befindet sich das Lido Locarno. Mit vier Röhren bietet das 2009 eröffnete Freizeitbad eine der größten Rutschenanlagen im Tessin. Ab dem Bahnhof Locarno ist das Lido in rund 20 Minuten fußläufig zu erreichen - der Weg ist sehr sehenswert und führt genau am Pier und Yachthafen des Lago Maggiore entlang. Soviel ich weiß, hält auch ein Bus direkt vor dem Bad, doch den tollen Fußweg sollte man sich nicht entgehen lassen!

Das Hallenbad von außen:

Das Foyer:

In diesem Teil der Schweiz spricht man Italienisch, die Verständigung an der Kasse auf Englisch ist aber sehr gut möglich. Der Eintritt kostet für Erwachsene 12 Franken und für Kinder 6,50 (umgerechnet etwa 10 bzw. 5 Euro). Die Nutzung der Rutschen kostet einmalig 5 CHF Aufpreis. Damit sind die Preise für Schweizer Verhältnisse wirklich günstig.

Mit dem Chipcoin, den man nach dem Bezahlen erhält, geht es in den Umkleidebereich:

Aus diesem betritt man nun entweder das Freibad oder das Hallenbad. Wir beginnen bei letzterem:

Die Schwimmhalle ist ein ganz klassisches und funktionales Sportbad. Die rechteckige Halle strahlt durch die umlaufende, riesige Fensterfront eine angenehme Atmosphäre aus. Auf Schnickschnack wie Palmen wurde hier verzichtet, hier steht klar das sportliche Schwimmen im Vordergrund.
Vorne an findet man das Kinderplanschbecken:

Dahinter liegt ein flaches Nichtschwimmerbecken:

Dieses Becken, welches auch als Lehrschwimmbecken genutzt wird, ist mit einem Hubboden ausgestattet und hat eine angenehme Temperatur. Bei unserem Besuch gab es verschiedene Wasserspielzeuge und Schaumstoffmatten auf dem Wasser, welche man nutzen konnte.

Das größte Becken der Halle ist schließlich das 25-Meter-Becken:

Dieses Sportbecken ist trainingstauglich temperiert und daher recht frisch. Neben Startblöcken gibt es auch ein 1-Meter-Brett. Mit einer "Corsia veloce" steht hier außerdem eine Hochleistungsbahn für Sportler zur Verfügung.


Wer es wärmer haben möchte, ist wohl besser in der "Piscina" aufgehoben:

Dieses Außenbecken mit 34 Grad Wassertemperatur ist zum Entspannen prima geeignet. Durch einen Schwimmkanal geht es nach draußen:

Draußen war deutlich mehr los als drinnen:

Das Außenbecken bietet mit Nackenduschen und Sprudelliegen die Standard-Attribute eines Erlebnisbeckens. Das Becken ist auch im Winter in Betrieb und ermöglicht einen tollen Panoramablick auf die Berge des Tessins.

Das waren nun alle Becken, die das Lido Locarno im ganzjährig nutzbaren Badbereich bietet. Nicht besonders viel, aber es ist nun einmal ein städtisches Hallenbad und kein Wasserpark.
Und trotzdem bietet das kleine Bad ein Highlight, mit dem es sich nicht vor anderen großen Bädern verstecken braucht: den großen Rutschenturm!

Vier Klarer-Röhren wurden mit der Eröffnung an das helle Glasgebäude angebaut. Wie ich oben bereits schrieb, ist der Rutschenturm nicht im Preis inbegriffen, sondern kostet einen Aufschlag. Diesen Aufpreis muss man allerdings nur einmalig bezahlen und kann dann den ganzen Tag so oft rutschen, wie man möchte. Die vier Rutschen sind übrigens nach Flüssen im Tessin benannt: Melezza, Isorno, Verzasca und Maggia.
Der Zugang zu den Rutschen befindet sich hinter dem Sportbecken:

Der Treppenaufgang ist leider ein großer Nachteil dieser Rutschenanlage. Das Drehkreuz zur Armbandkontrolle befindet sich nicht etwa am Eingang in den Turm, sondern ungefähr auf halber Höhe mitten auf der Treppe. Dort knubbeln sich die Menschenmassen und man muss vor jedem Rutschvorgang dieses Drehkreuz durchschreiten. Hätte man es direkt an den Eingang gestellt, müsste man nur einmal, wenn man den Rutschenbereich betritt, sein Armband scannen und es würde nicht dieses nervige Nadelöhr auf der Treppe entstehen. Selbst bei wenig Andrang muss man dort nämlich jedes Mal etliche Minuten warten - sehr suboptimal und verbesserungswürdig.

Nach dem Drehkreuz verteilt es sich im Rutschenturm zum Glück recht gut. Beim Aufstieg stößt man zuerst auf die beiden Röhrenrutschen, die hier als Black Holes ausgeführt sind:


Beginnen wir bei "Melezza", der von außen dunkelblauen Röhre:

Der Start:

Melezza startet mit einer Rechtshelix, die von Stroboskopen ausgeleuchtet wird:


Danach wechselt man die Richtung und durchrutscht einen weiten Linksbogen mit bunten LED-Lampen:

Am Ende gibt es einen weiteren Richtungswechsel und es geht durch einen letzten Kreisel mit Daylight-Ringen:



Der Auslauf:

Die Rutsche ist recht flott und besonders der letzte Richtungswechsel kommt schön knackig, sodass man weit hochschwingt. Sonst aber eher eine Familienrutsche und mit 80 Metern relativ kurz.
Die zweite Black Hole heißt "Isorno" und ist mit 117 Metern ein ganzes Stück länger als Melezza. So sieht die türkisblaue Rutsche von außen aus:

Der Start:

Isorno ist auf ihrer gesamten Streckenlänge von innen weiß und wird von bunten LEDs erhellt, die verschiedene Blinkprogramme wie z.B. Stroboskop, Pulsieren oder langsamer Farbwechsel durchlaufen. Dieser Effekt ist mittlerweile sehr häufig anzutreffen, es ist aber immer wieder erstaunlich, wie man in einer eigentlich hellen Rutsche trotzdem die Orientierung verlieren kann.
Es geht los mit einem Kreisel:

Nach einer Geraden fällt die Röhre recht steil ab, man wechselt die Richtung und durchrutscht eine weitere Helix:


Danach folgt noch eine recht lange Gerade, bevor man im Landebecken ankommt:

Isorno ist in unseren Augen die deutlich bessere der zwei Black Holes, man beschleunigt hier gerade in der zweiten Helix sehr nett und auch die Lichteffekte (weiße Röhre mit bunten LED-Effekten) sind gelungen. Nette Rutsche mit hoher Geschwindigkeit!

Jetzt geht es aber ganz hoch in den Rutschenturm:

Hier oben starten zwei Rutschen, die man beide als etwas Besonderes bezeichnen kann: Zum einen eine Trichterrutsche vom Typ Abyss und zum anderen eine Loopingrutsche. Wer den Adrenalinkick sucht, ist in der oberen Etage also genau richtig.
Beginnen wir links beim Trichter, der Verzasca getauft wurde:

Diese Klarer-Trichterrutsche ist vom Modell her die gleiche wie in Erding und Cham. Der Start ist mit einem Drehkreuz abgesichert, das erst durchschritten werden kann, wenn der Vordermann den Trichter bereits verlassen hat. Rutschen darf man hier ab acht Jahren.

Der Einstieg:

Die Anlaufröhre, die zum Trichter führt:

Diese hat ein recht ungewöhnliches Layout, denn statt in einem Bogen zu verlaufen, macht die dünne Röhre mit Turborutschenniveau eine steile S-Kurve.

Zunächst geht es in einer Rechtskurve ins steile Gefälle:


Dann folgt der Knick nach links, der geradwegs in den Trichter führt:

Der Bowl!

Hier dreht man nun also seine Runden. Der Trichter ist oben offen, was ich mir gerade im Winter lustig vorstelle, wenn es draußen richtig klirrend kalt ist. Der Trichter ist, soweit ich weiß, auch das ganze Jahr über in Betrieb.

Etwas unangenehm ist die Bewässerung des Trichters, die durch recht harte Wasserstrahlen erfolgt, die aus der Trichtermitte kaskadenartig auf den Trichter (und den Rutscher) niederprasseln. Das erschwert das Aufhalten der Augen und auch am Rest des Körpers können die Strahlen durchaus schmerzhaft sein. Die Fugen des Trichters hingegen sind super angenehm verarbeitet, man spürt keine einzige Naht.


Nach etwa zwei bis drei Runden wird man in die Mitte der Schüssel geleitet, wo es in die zweite Röhre weitergeht:


Zwischen Trichter und Auslaufbecken wird noch eine ganz ordentliche Höhe abgebaut, weshalb es die Strecke nach dem Trichter wirklich in sich hat. Mit sehr hohem Tempo geht es in einer steilen S-Kurve dem Auslauf entgegen. Diese Strecke ist klar die spaßigste der ganzen Rutsche!


Das Landebecken, in welchem man schon sehr früh zum Stehen kommt:

Der Trichter ist der bisher beste von Klarer, den wir kennen. Die Exemplare in Erding und Cham sind eher langsam im Vergleich zu diesem hier. Trotzdem hätte ich von der Rutsche noch mehr erwartet, von außen sieht sie doch bedrohlicher und steiler aus, als sie dann tatsächlich ist. Der Richtungswechsel vor dem Trichter nimmt leider recht viel Speed und die Bewässerung des Bowls ist auch nicht so optimal. Ansonsten aber eine schöne Rutsche, die einiges an Speed bietet und auch schon ab 8 Jahren freigegeben ist.


Das Highlight der Rutschenanlage ist aber zweifelsohne Maggia, die Loopingrutsche!

Neben dem Booster Loop am Genfer See ist dies die einzige Loopingrutsche der Schweiz. Beim Anblick von außen erinnert die Rutsche sehr stark an den Looping in Plettenberg, nur in blau statt gelb. Im Gegensatz zu den anderen Rutschen ist der Loop nur zeitweise in Betrieb, und zwar immer um 13, 15 und 17 Uhr für jeweils eine Stunde. Freigegeben ist diese Highspeed-Röhre ab 12 Jahren, das Körpergewicht des Rutschers muss zwischen 45 und 100 kg liegen.

Die Rutsche läuft im Automatikbetrieb, dennoch wird die Anlage von einem Lifeguard überwacht. Der Start ist derselbe wie in Plettenberg, es geht hier ohne Falltür los:

Man setzt sich auf die Kante, hält sich an der Stange fest und lässt sich in die steile Röhre fallen:


Dann geht es erst einmal mit sehr hohem Tempo bergab:


Und gleich darauf bergauf in den schräg gestellten Looping:


Bis zum Scheitelpunkt baut man merklich an Geschwindigkeit ab, um gleich darauf wieder mit vollstem Tempo bergab zu rauschen. Nach dem Loop wird die Röhre mit zusätzlichem Wasser versorgt, sodass man in der Kurve einen deftigen Strahl mit hohem Druck ins Gesicht gepfeffert bekommt - nicht sehr angenehm. In Plettenberg tritt dieses Problem auch auf, allerdings kommt der Schwall in Locarno frontal von oben, weshalb es nochmal schmerzhafter ist. Hier also unbedingt die Augen schließen, sonst tut es weh.

Nach dem Looping macht die Röhre noch eine Rechtskurve, bevor sie im Flachwasserauslauf endet:


Das Auslaufbecken:

Die Loopingrutsche ist sehr schnell und macht richtig viel Spaß, gar keine Frage. Aber irgendwie fand ich das Ding weniger intensiv und auch ein Stück langsamer als das Exemplar in Plettenberg. Keine Ahnung, woran das liegt, denn die Höhe des Steilstücks ist definitiv dieselbe. In Plettenberg ist die Strecke nach dem Looping zudem noch sehr G-lastig, hier geht es relativ gemächlich ins Landebecken. Macht trotzdem richtig viel Spaß und ist auf jeden Fall einzigartig in der Region!

Erst, wenn man auf den Buzzer gehauen und dann das Drehkreuz durchschritten hat, darf oben der nächste starten:

Wie bei den anderen Loopingrutschen auch, wird der gesamte Rutschvorgang durch zahlreiche Sensoren erfasst und überwacht:

Wenn man den Looping nicht schafft und zum tiefsten Punkt der Rutschbahn zurückpendelt, schlagen die Sensoren Alarm, der Startvorgang wird blockiert und man wird aus der Notluke befreit. Während unseres Besuchs ist das allerdings nicht passiert.


Soviel zu den Rutschen. Das Lido Locarno bietet also soliden Rutschspaß und mit dem Trichter sowie dem Looping findet man hier gleich zwei Röhren, die es im Tessin sonst in der Form nicht gibt. Hier kann man auf jeden Fall einige Stunden Spaß haben!
Auffällig ist hier übrigens, dass die Landebecken allesamt sehr kurz sind. Trotzdem sind sie lang genug, da bei allen Rutschen schon in der Röhre das Wasser so hoch steht, dass man bereits im Röhrenansatz stehen bleibt und unter Umständen sogar noch ein Stück aus der Röhre krabbeln muss.


Bei unserem Besuch im Hochsommer war es sehr heiß und da durfte natürlich auch eine Runde durch das im Preis inbegriffene Freibad nicht fehlen. Während das Hallenbad von der Größe her sehr überschaubar ist, ersteckt sich das Außengelände über eine riesige Fläche - dieser Bereich ist echt überraschend groß und sogar ein Abschnitt des Lago Maggiore gehört zum Lido ("Strandbad") mit dazu.
Mittelpunkt dort ist das große 50-Meter-Becken:


Inmitten der Berge macht es doch gleich nochmal mehr Spaß, hier seine Bahnen zu ziehen. Mit acht Schwimmerbahnen ist hier auch reichlich Platz.

Daneben schließt sich das Sprungbecken mit 10-Meter-Turm an:

Draußen gibt es zudem ein großes Erlebnisbecken mit Strömungskanal:

Neben einigen Fontänen gab es bei unserem Besuch auch diverse aufblasbare Wasserspielzeuge im Becken, die eifrig genutzt wurden und augenscheinlich für viel Spaß sorgten.


Ein paar Massagedüsen sind ebenfalls ins Becken eingebaut:

Einen Kinderbereich findet man hier natürlich auch:

Ein Highlight des Außenbereiches ist aber das Strandbad - hier darf man in einem Abschnitt des Lago Maggiore ganz legal schwimmen und planschen:


Einfach nur klasse und Urlaubsfeeling pur!

Nach ein paar Stunden Rutschen, Schwimmen und Planschen machten wir uns wieder zurück auf den Weg zum Bahnhof. Auch auf dem Rückweg konnten wir wieder den beeindruckenden Weg am Yachthafen vorbei genießen. Wer Urlaub im Tessin macht, sollte sich Locarno auf jeden Fall mal anschauen, auch die Stadt an sich ist sehr sehenswert.


Arrivederci, Svizzera!

Fazit: Klein, aber fein! Das eigentlich eher kleine Sportbad bietet vier gute Rutschen, die auf jeden Fall Spaß machen. Gerade Looping und Trichter sind hier als Highlights zu nennen, die man im Tessin sonst nirgendwo findet. Im Winter bietet das Hallenbad leider nur recht wenig Abwechslung, nicht viel mehr als ein normales Stadtbad. Im Sommer ist ein Besuch allerdings definitiv lohnenswert, da durch das große Außengelände und das Strandbad einiges geboten wird. Das alles gibt es für Schweizer Verhältnisse zu recht günstigen Preisen. Wer mehr Rutschenauswahl und Entspannung sucht, sollte aber ins Splash e Spa fahren, das nur rund 25 km entfernt liegt.
User-Kommentare zu diesem Bericht
Lilli schrieb am 22.01.2016 - 18:06 Uhr: Schöner Bericht vom Lido Locarno. |
Alex schrieb am 29.09.2013 - 16:24 Uhr: Io Ci Sono Stato diciamo che gli Scivoli, Sono Troppo Belli anche la Struttura Bellissima. |
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