
- Nichtschwimmerbecken
- Schwimmerbecken mit Nichtschwimmerbereich, Sprunganlage und Kletterinsel
- Strömungskanal
- Wasserspielplatz

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Naturfreibad Wetter
Gustav-Vorsteher-Str. 36
58300 Wetter (Ruhr) Zur Homepage
Naturfreibad Wetter
Wetter/Ruhr - besucht am 06.07.13
Zwischen Bochum und Hagen findet man das Naturfreibad Wetter an der Ruhr. Dieses liegt direkt am Harkortsee und wird komplett ohne Chlor betrieben, da es biologisch gereinigt wird. Die Besonderheit dieses Freibades ist, dass hier die wahrscheinlich ersten und somit ältesten Großwasserrutschen Deutschlands stehen, weshalb ein Besuch von uns natürlich Pflicht war!
Der Eingang kommt im freibadtypischen Look daher:

Erwachsene zahlen schlappe 3,50 Euro für eine Tageskarte, Kinder und Jugendliche unter 18 sogar nur 2 Euro. Kinder bis 5 Jahre müssen sogar gar nichts bezahlen! Hier merkt man, dass das Bad nicht nur auf Profit und Kommerz abzielt, es gibt z.B. auch einen örtlichen Förderverein. Ein kostendeckender Betrieb ist bei einer solchen Anlage ohnehin fast unmöglich. Das Personal am Kassenschalter ist übrigens wirklich freundlich, ein echter Pluspunkt!
Der gute Ersteindruck schwindet leider erst einmal, wenn es ans Umkleiden geht:

Die Umkleiden sind in Ordnung, die Schränke sind allerdings ziemlich dürftig. Es gibt nur uralte Blechschränke, für die man zu allem Überfluss auch noch ein eigenes Vorhängeschloss braucht bzw. ausleihen muss. Der Bereich, der sich über zwei Etagen erstreckt, ist leider auch nicht gerade sauber. Eine weitere Überraschung erlebte ich dann beim Sanitär: Die Toiletten sind zwar für ein Freibad sehr wohl sauber, allerdings war das Wasser, dass aus dem Wasserkran kam, gelb gefärbt. Nicht so lecker.
Naja, vergessen wir das. Das Bad an sich ist sehr naturnah angelegt und zunächst steht man vor dem großen Nichtschwimmerbecken:

Dieses ist wirklich nett gestaltet - am Uferbereich läuft das Becken ganz flach in einen Kieselstrand aus, während es nach hinten hin familienfreundliche 100 cm tief wird. Ein Kritikpunkt ist allerdings der Beckenbelag - von innen ist es nämlich mit einer Art Folie ausgekleidet, die extrem glatt ist. Wenn man durch das Becken läuft, kann man sehr leicht ausrutschen.

Blick von oben:

Ins Nichtschwimmerbecken mündet auch diese doppelte Steilrutsche:

Das Ding ist gar nicht mal schlecht. Die Rutsche aus Edelstahl ist ziemlich steil und katapultiert einen nahezu ins Becken. Macht Laune und ist besonders für Kinder ein Riesenspaß!


Doch wir sind natürlich hierfür hergekommen:


Die beiden Großwasserrutschen, ihres Zeichens Baujahr 1978 (!) und damit dürften diese Bahnen die allerersten Großrutschen in Deutschland sein. Ein Wunder, dass die 35 Jahre alten Bahnen überhaupt noch stehen! Hergestellt wurden die Rutschen übrigens von Rolba-Nautic. Diese sind meist ziemlich heftig, zumindest die originalen. Die späteren Rolba-Nautic-Rutschen waren nämlich eigentlich fast immer von Van Egdom, dort stand nur das Rolba-Label dran.

Vorsicht Kopf!

Der Treppenaufgang:

Oben starten die beiden Rutschen. Vom Layout her sind beide relativ ähnlich. Wir beginnen bei der Rutsche, die beim Hochgehen auf der linken Seite startet:


Dem Startbecken sieht man sein Alter an:

Der Verlauf der Rutsche:

Die ganze Zeit rutscht man eine lange Linkskurve hinab, nichts wirklich Spektakuläres.

Nach knapp 50 Metern gibt es einen finalen, kleinen Doppeljump:

Dann ist die Rutsche auch schon zuende:

Das Ding ist ziemlich langweilig, es geht wirklich nur in eine Richtung und es gibt keinerlei Richtungswechsel. Positiv ist, dass die Rutsche trotz ihres Alters noch sehr gut rutschbar ist und Fugen recht angenehm verarbeitet sind. Hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet!

Kommen wir zu Rutsche numero 2:


Vom Verlauf her ist sie sehr ähnlich, nur spiegelverkehrt. Hier rutscht man nämlich die ganze Zeit nach rechts:


Dann gibt es allerdings doch ein Element, das diese Rutsche klar von der ersten unterscheidet:

Einen recht harten Richtungswechsel! Kurz vor Ende der Bahn donnert man aus der Rechtsspirale nämlich in eine Linkskurve. Diese hat lustigerweise keine Seitenblende, sodass man dem oberen Rand gefährlich nahe kommt und das Gefühl hat, gleich aus der Rinne geschleudert zu werden. Lustige Sache, auf jeden Fall die deutlich spaßigere Rutsche der beiden.


Auch diese Bahn endet mit einem klassischen Plumpsauslauf im Naturbecken:


Die Rutschen sind wirklich zwei alte Schätze, die man auf jeden Fall zur Kategorie "Heritage" zählen sollte. Kein Wunder beim Baujahr 1978! Die Verläufe sind zwar nicht besonders spannend, die Rutschen erzählen aber viel über sich und sind für Rutschenfans sicher eine lohnende Destination. Auch die Landung in einem Naturbad ist mal was anderes. Wer weiß, wie lange diese Rutschen noch existieren, also am besten schnellstmöglich hinfahren!


Witzige Sache: Laufen die Startbecken der Rutschen zu voll, so wird das überschüssige Wasser durch Rohre abgeleitet. Das Wasser regnet dann als Wasserfall in die Rutschbahn und hinab auf den Rutscher:

Doch das war es noch nicht - trotz des fast kostenlosen Eintrittes bekommt man hier wirklich einiges geboten. Hinter dem Rutschenturm schließt sich das große Schwimmerbecken an:

Blick aus der anderen Richtung:

Der dunkler gefärbte Bereich ist etwas flacher. Hier treibt eine lustige Schwimminsel umher:


Im hinteren Bereich des flachen Teils ist eine Grotte mit Sitzbänken angelegt:

Drumherum fließt eine Art Wasserkanal, allerdings ohne Strömung:

Sieht alles super aus, allerdings tritt auch hier wieder das Problem des spiegelglatten Beckenbodens auf. Ein Fortbewegen ist kaum möglich, wenn man durchs Wasser watet. Hier kann man also wirklich nur schwimmen, sonst legt man sich lang.


Im tiefen Abschnitt des Beckens sind Schwimmerbahnen markiert:

Außerdem gibt es hier eine Sprunganlage:

Es gibt ein 1-Meter-Brett sowie einen Sprungturm mit 3- und 5-Meter-Sprungmarken. Der Turm ist in Felsenoptik gehalten und passt gut zum naturnahen Gesamtbild der Anlage. Wirklich schön gemacht!


Neben dem Tiefbecken sind Tribünen angelegt worden, an deren Oberseite ein flaches Becken zu finden ist:

Aus diesem ergießt sich ein Wasserfall ins Becken darunter:

Zwischen Becken und Kieselstrand stehen selbstverständlich auch Liegewiesen zur Verfügung:


Für die kleinsten Gäste ist am Strandbereich des Nichtschwimmerbeckens ein Bachlauf hergerichtet worden:


Sehr schön gemacht!


Nach einem kleinen Abstecher zum direkt nebenan gelegenen Harkortsee ging es dann wieder zurück ins Bergische Land. Wer weiß - vielleicht kommen wir im nächsten Jahr ja nochmal wieder.

Fazit: Das Naturbad Wetter ist eine super schöne Anlage, mal eine ganz andere Art von Freibad. Tolle saubere Becken, naturnahe Gestaltung und allerlei Wasserangebote für Groß und Klein machen das Bad zu einem empfehlenswerten Ausflugsziel. Die Rutschen sind zwar nicht allzu spannend, aber bedingt durch ihr Alter was Besonderes. Das alles gibt es komplett ohne Chlor und zudem zu einem extrem günstigen Preis. Uns hat es gut gefallen und gerade für Familien ist ein Besuch sehr lohnenswert!
User-Kommentare zu diesem Bericht
Datel schrieb am 29.07.2013 - 23:30 Uhr: Schaut nach einem schönem altem Bad aus. Ich bin zwar kein Experte, aber im Waldbad Köln Dünnwald, steht eine änliche, wahrscheinlich genauso alte Rutsche. Besucht doch mal das Bad, das ist wirklich etwas besonderes und einzigartiges scheint so als seid dort die Zeit vor 40 Jahren stehen geblieben. |
Stephan schrieb am 22.07.2013 - 14:54 Uhr: Die blauen Rutschen erinnern sehr stark an manche Rutsche am Plattensee in Ungarn. Dort habe ich mal eine ähnliche alte Anlage gesehen wie im Naturfreibad Wetter |
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