
- teilbares 50-Meter-Becken
- Wellenbecken
- Kleinkinderbereich
- Außenbecken (im Sommer)
- Kleinkinder-Außenbecken (im Sommer)
- Wellnessbereich (aufpreispflichtig)

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S&R Gent
Victor Braeckmanlaan 180
9040 Gent Zur Homepage
Rozebroekstraat
S&R Rozebroeken
Gent (B) - besucht am 20.10.12
In Gent, der Hauptstadt Ostflanderns, befindet sich das Freizeitbad Rozebroeken, das zur S&R- (Sport & Recreatie-) Gruppe gehört. Die Bäder dieser Gruppe sind alle optisch wie strukturell sehr ähnlich, weitere Anlagen stehen in Pelt, Lier, Mons und bald Beveren. Die Anlage in Gent ist noch brandneu bzw. wurde im Sommer 2012 komplett saniert wiedereröffnet. Im Zuge dieses Umbaus hat das Bad auch gleich zwei interessante Klarer-Rutschen bekommen, sodass sich ein Besuch anbot.
Erreichbar ist das Bad direkt vom Bahnhof Gent-Dampoort aus, ein Bus hält aber auch in der "Rozebroekstraat", die nur wenige hundert Meter entfernt liegt. Das Parken auf dem großen Parkplatz ist kostenlos.

So präsentiert sich der Komplex von außen:

Der riesig dimensionierte Empfangsbereich:

Nach einer sehr freundlichen Begrüßung an der Kasse erhält man ein Transponder-Chiparmband, welches zum bargeldlosen Zahlen in der Einrichtung dient. Der Eintritt ist mit 9,20 für eine Erwachsenen-Tageskarte angemessen, Kinder unter 12 Jahren zahlen 6,50 Euro. Dieser Tarif schließt allerdings nicht den Wellnessbereich mit Saunen ein, der mit rund 10 Euro extra zu Buche schlägt. Einwohner Gents bekommen auf jeden Tarif Rabatt.
High-Tech pur: Statt Drehkreuzen gibt es Acrylglastüren, die sich beim Scannen des Chips für eine Person öffnen:

Der Umkleidebereich liegt dann eine Etage tiefer im Keller des Bades:


Man merkt, dass das alles noch brandneu ist, macht wirklich was her. Die grünen Umkleidekabinen und der anthrazitgraue Boden strahlen einen gewissen Luxus aus und alles ist lupenrein sauber. So muss das sein!

Die Schränke schließt man natürlich mit seinem Chiparmband ab, man hat freie Schrankwahl:

Selbstverständlich ist das Duschen vor dem Schwimmen Pflicht. Dazu gibt es zwei Nischen mit Duschen:

Auch die Duschen sind hygienisch sauber, allerdings etwas knapp bemessen, was die Anzahl angeht. Selbst an dem nicht wirklich vollen Tag mussten wir beim Verlassen des Bades einige Zeit auf eine freie Dusche warten.
Doch nun genug der Vorrede - jetzt geht es endlich ins Bad! Dieses ist behindertengerecht erschlossen und statt einer Treppe führt eine schiefe Ebene hinauf in die Schwimmhalle:

Auf der rechten Seite findet man in einem separaten Raum das 50-Meter-Becken:

Das Becken kann durch das Hochfahren eines Steges in der Mitte in zwei 25-Meter-Becken geteilt werden, was z.B. während eines Wettkampfes einen durchgehenden Betrieb ermöglicht, ohne dass Bahnen gesperrt werden müssen. Das Nettebad in Osnabrück hat das auch, gefällt mir wirklich gut. Das Becken ist zudem mit einem Hubboden ausgestattet. Drumherum stehen Tribünen für Zuschauer der dort stattfindenden Wettkämpfe zur Verfügung. Für sportliche Schwimmer also ein wahres Paradies!

Die Kleiderordnung:

Das Sportbecken kann übrigens auch einzeln gebucht werden, eine Tageskarte kostet dann lediglich 2,75 Euro. Natürlich kann mit diesem Tarif nicht der Erlebnisbereich mit Rutschen und den restlichen Becken benutzt werden.
Zum Erlebnisbereich ("Recreatiebad") gilt es folglich wieder ein Drehkreuz zu durchschreiten:

Geht man links die Treppe hoch, läuft man auf die Gastronomie zu:

Diese haben wir allerdings nicht getestet, auch wenn sie gar nicht mal schlecht aussah.

Inklusive Empore für Kindergeburtstage:

Direkt neben der Gastro befindet sich das Kleinkinderbecken, stilvoll umrandet von Grün:

Das Becken ist wirklich groß und sehr liebevoll gestaltet, deutlich schöner als das etwas sterile Becken im vergleichbaren Dommelslag. Eine Schlangenrutsche, mehrere Fontänen und lustige Figuren sorgen für viel Abwechslung bei den Kleinsten. Ebenfalls positiv fällt hier auf, dass hier die Bademeisterstation direkt ihren Platz hat, sodass eine optimale Aufsicht gewährleistet ist. Natürlich haben die größte Aufsichtspflicht aber immer noch die Eltern.

Hinter dem Kinderbereich schließt sich das blau-weiß gekachelte Wellenbecken an:

Dieses ist zwar gefühlt etwas größer als das in Pelt, aber immer noch eher winzig im Vergleich zu anderen. Immerhin gibt es ein paar Bodendüsen und richtig voll war es zum Glück ebenfalls nicht, sodass man sich trotz der Größe gut dort aufhalten konnte. Die Halle ist halt nur begrenzt dimensioniert - klein, aber fein.

Ansicht von oben:


Die Hauptattraktionen im Bad sind aber zweifelsohne die Rutschen und Wildwasserbahnen. Ich nutze bewusst den Plural, denn das, was sich neben dem Wellenbecken entlangschlängelt, ist vollkommen einzigartig:


Hier handelt es sich nicht um eine, auch nicht um zwei - sondern um ganze drei Wildwasserbahnen! So etwas habe ich vorher noch nie gesehen. Selbst "nur" zwei Wildwasserbahnen findet man so gut wie nie, mir fällt spontan lediglich das Aquabasilea in der Schweiz ein.
Die Bahnen erreicht man ganz hinten in der Halle:


Es gibt zwei Startbecken. Das rechte, weiter vorne liegende führt zur ersten Wildwasserbahn:

Die erste Wildwasserbahn ist relativ lang, aber außerordentlich träge. Bedingt dadurch, dass sich die Bahn immer um sich selbst schlängelt, gibt es viele Richtungswechsel, die aber sehr sanft durchrutscht werden. Zwischendurch wird die Fahrt immer wieder durch Zwischenbecken unterbrochen.


Hier ist ein Großteil der Bahn zu sehen:


Onride-Foto:

Insgesamt eine nette Familienbahn, aber nichts sonderlich Spektakuläres.
Viel besser ist da schon die zweite Bahn, die hinten links ihren Start hat und einen knappen Meter höher liegt als die erste:

Die zweite Wildwasserbahn ist deutlich rasanter und in den Strömungsbecken wird man unter Wasser gezogen. Auch hier geht es wieder ständig von links nach rechts, man wird gut durchgeschaukelt und schlägt auch gerne mal an den Banden an. Relativ heftig, wobei an Hengelhoef in Houthalen nach wie vor nichts rankommt. In Deutschland wäre ein gleichwertiges Äquivalent z.B. die Wildwasserbahn im Arriba Norderstedt.
Wie eine Serpentinenstraße in den Alpen schlängelt sich die Rutsche ihren Weg nach unten:


Wer sieht die Kamera?

Die Bahnen enden nebeneinander in einem Landebecken:

Im Becken herrscht eine lustige Strömung, die einen unter Umständen länger in ihrem Bann hält, als man es möchte, oder man wird in die komplett andere Richtung gespült. So ist es immer wieder eine Herausforderung, das Becken auf direktem Wege zu verlassen. Oder man nimmt direkt die letzte verbleibende Wildwasserbahn im Bunde - denn diese startet dort, wo die anderen beiden Bahnen aufhören.
Die dritte und kürzeste Wildwasserbahn ist schließlich überraschenderweise die beste. Diese startet vom besagten Landebecken aus und beschreibt eigentlich nur eine enge Strecke, die in einem leichten Linksbogen verläuft:


Auf der Geraden wird man schön schnell, das Wasser trägt einen einfach mit:

Doch dann das Highlight:

Unter hohen G-Kräften wird man in einen kreisförmigen Strudel manövriert, in dem man munter seine Runden dreht - erinnert sehr stark an eine Trichterrutsche, nur mit dem Unterschied, dass die Rutschpartie hier potenziell unendlich ist, denn man verliert ja keinen Schwung. Den Strudel zu verlassen, entpuppt sich als wahre Geduldsprobe und endet auch gerne mal mit ein paar blauen Flecken, wenn man andere Badegäste umhaut oder selbst umgekegelt wird. Macht Spaß und habe ich in dieser Form noch nie irgendwo gesehen! "Wild Water Space Bowl" sozusagen, geniales Konzept.

Als Zwischenfazit bleibt zu sagen, dass die drei Bahnen wirklich gelungen sind, besonders die kleine mit dem Strudel. Unfassbar, wie man es geschafft hat, drei Wildwasserbahnen auf solch kleinen Raum zu quetschen. Das sollte in Deutschland auch mal gebaut werden, soweit ich mich erinnere, gibt es derartige Indoor-Wildwasserflüsse so gut wie gar nicht hierzulande.
Soviel zu diesem außergewöhnlichen Wildwasserbahnen-Gewirr. Doch es gibt noch mehr - nämlich die beiden neuen Rutschen!
Diese präsentieren sich von außen beide in schlichtem Hellgrau und sehen nicht besonders heftig aus:


Der elegante Rutschenturm befindet sich direkt neben den Wildwasserbahnstarts:

Die neuen Rutschen waren der Hauptgrund für unseren Besuch. Der Turm beherbergt zwei Rutschen von Klarer - eine Black Hole und eine Magic Tube. Wobei eigentlich beide Rutschen "Black" sind, denn bedingt durch eine 8 cm dicke Wärmedämmung sind die Rutschen faktisch pechschwarz von innen. Die Rutsche im Dommelslag (Boer) hat auch eine derartige Außenschale, durch die kein Tageslicht nach innen dringt. S&R will scheinbar Energie sparen.
Die niedrigere Rutsche der beiden ist die 85 m lange Magic Tube:

Dieser innovative Rutschentyp ist sozusagen eine kompakte Version der Magic Eye. Die Röhre ist auch hier oval, allerdings etwas schmaler. Magic Tubes gibt es bisher nur sehr wenige, mir fällt spontan nur die Acquaworld in Mailand ein, und das Alpamare Pfäffikon hat eine Magic Tube mit drei Trichtern. Für Rutschenfans aus Nord- und Westdeutschland ist Gent also die Alternative mit der kürzesten Fahrstrecke ;)

Die Rutsche ist ab 8 Jahren freigegeben, zum Rutschen stehen Einzel- und Doppelreifen zur Verfügung. Das Rutschen ohne Reifen ist aber, soweit ich das richtig in Erinnerung habe, auch erlaubt. Kinder unter 8 Jahren dürfen die Rutsche nur in Begleitung eines Erwachsenen benutzen.
Warten auf Grün:

Der Streckenverlauf hat mich vollkommen überrascht, denn es geht sehr rasant zur Sache. Am Start gibt es direkt einen Jump, der reichlich Geschwindigkeit liefert. Nach einer kurzen Gerade geht es durch einen Rechtskreisel, der entsprechend flott durchrutscht wird. Die Rutsche ist hier von innen weiß beschichtet und es gibt Vorrichtungen für Effekte (vermutlich der bekannte LED-RGB-Effekt mit bunt blinkenden Spots). Allerdings waren bei unserem Besuch keinerlei Effekte in Betrieb, die einzige "Beleuchtung" kam von kleinen Spots in der Decke, die weißes Licht hereinließen.
Nach der Rechtshelix wird es heftig. Es folgt nämlich ein Jump, der das Tempo nochmal erhöht, bevor man durch eine Linkskurve geschickt wird:


In der Linkskurve baut man Tempo auf und beschleunigt spürbar, mittig auf dem Foto zu erkennen:

Nach etwa 180 Grad folgt dann das brutalste Element dieser Rutsche:

Sieht auf dem körnigen Foto aus wie eine gewöhnliche Rechtskurve, ist aber absolut genial. Man bedenke, dass man hier mit sehr hohem Tempo die Richtung wechselt - von links nach rechts. Besonders im Doppelreifen mit Zweierbeladung schaukelt man in dieser Kurve so weit nach oben, dass man fast mitsamt dem Reifen umkippt. Das ist sogar noch heftiger als auf der Magic Eye in Plettenberg vor der Entschärfung!
Nach dem heftigen Richtungswechsel geht es in einer langgezogenen Rechtshelix dem Auslauf entgegen. Unmittelbar vorher ist noch ein knackiger Richtungswechsel eingebaut:

Das Landebecken:


Soweit diese absolut erstklassige Bahn. Bitte mehr davon bauen!
Eine Etage höher als die Magic Tube startet die Black Hole:

Links neben dem Einstieg erkennt man eine mögliche Erweiterungsfläche - hier soll irgendwann eine dritte Rutsche nachgerüstet werden. Damit dürfte das Bad in der Region dann endgültig konkurrenzlos sein.
Kommen wir aber jetzt zur schon existierenden Black Hole:

Die Rutsche trägt den Namen "Slingerglijbaan":

Der Einstieg mit Ampelanlage:


Auch die Black Hole ist wärmeisoliert:

Dadurch ist die Black Hole, genau wie die Magic Tube, stockdunkel von innen. Hier gibt es sogar noch weniger Lichtpunkte als bei der anderen Rutsche, nämlich so gut wie überhaupt keine. Und dadurch ist die Rutsche erstaunlich genial! Man kann die Kurven nicht mal erahnen, sodass es beim ersten Rutschen durchaus überraschende Richtungswechsel gibt. Darüber hinaus ist die Rutschgeschwindigkeit sehr hoch, in etwa vergleichbar mit der Black Hole in Plettenberg. Eine echte Spaßmaschine!

Am Ende gibt es zusätzlich eine lange Gerade, auf der man fast auf Turborutschengeschwindigkeit beschleunigt wird (dies ist übrigens die einzige Stelle, die ein annähernd brauchbares Foto liefert):

So sieht das Ganze von außen aus:

Nach 80 Metern Orientierungslosigkeit endet die Fahrt in einem kompakten Flachwasserauslauf:


Das Coole ist, dass man vom Auslaufbecken aus direkt zum Startbecken der linken Wildwasserbahn gelangt. Praktisch!
Auch die Black Hole ist genial, hier hat Klarer wieder zwei wirklich gute Rutschen aufgestellt. Und das, obwohl sie von außen eher harmlos und unscheinbar wirken. Zwei echte Wölfe in Schafspelzen also! Eine Magic Tube ist darüber hinaus vollkommen einzigartig in diesem Gebiet. Definitiv ein Geheimtipp und auch eine lange Anreise wert. Für das Onride-Video hätte ich mir noch ein paar mehr Effekte gewünscht, aber durch die vollkommene Dunkelheit ist das Rutschgefühl natürlich nochmal eine Spur thrilliger. Leider kann ich mich dadurch nicht mehr an jede Kurve genau erinnern ;)
Im Sommer steht offenbar ein Außenbecken zur Verfügung:

Auch ein Kinderbereich unter freiem Himmel fehlt nicht:

Über einen schmalen Gang rechts neben den Wildwasserbahnen erreicht man durch ein weiteres Drehkreuz außerdem den aufpreispflichtigen Wellnessbereich mit Saunen:


Und hier noch ein letzter Überblick über die Halle, bevor uns der Zug wieder zurück ins deutschsprachige Eupen bringt:


Fazit: Das moderne Freizeitbad erinnert stark ans "Dommelslag" in Pelt, hat uns aber um einiges besser gefallen. Neben der modernen Architektur und der ansprechenden Gestaltung haben uns natürlich vor allem die beiden sehr überraschenden Rutschen überzeugt, obwohl es schade ist, dass diese kaum Effekte haben. Auch die ganzen drei Indoor-Wildwasserbahnen sind etwas wirklich Besonderes und stellen ein Alleinstellungsmerkmal dar. Das Personal ist sowohl an der Kasse als auch im Bad selbst sehr nett und die Eintrittspreise sind human. Erwähnen muss man außerdem, dass es sehr viel Aufsichtspersonal gibt, das alle Bereiche sehr gut im Blick hat. Insgesamt ein klarer Tipp, wenn man in Nordwestbelgien unterwegs ist - wir haben die lange Anreise nicht bereut und können das Bad nur empfehlen!
User-Kommentare zu diesem Bericht
drehrumbum75 schrieb am 06.10.2013 - 00:57 Uhr: Hallo, |
myNameLukas schrieb am 09.08.2013 - 13:54 Uhr: So eine Magic Tube sieht ja mal echt interessant aus, genau wie die drei Wildwasserbahnen. |
tuberides schrieb am 02.12.2012 - 19:51 Uhr: @Nico: |
Nico schrieb am 02.12.2012 - 19:13 Uhr: Du/Ihr hast/habt geschrieben : \\\"Noch vor der Entschärfung der Magic Eye in Plettenberg.\\\" |
Laurin schrieb am 02.12.2012 - 16:39 Uhr: Cool,ein Holzdach |
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