
- 50-Meter-Becken
- Sprungbecken
- Nichtschwimmerbecken
- "Wellnessbereich" mit Wasserattraktionen
- Kleinkinderbecken
- Liegewiese
- Trampolinanlage, Kinderspielplatz und Sportplatz

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Gesamtwertung | (1.8) ![]() |
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Mineralfreibad Oberes Bottwartal
Beilsteiner Str. 100
71720 Oberstenfeld Zur Homepage
Oberstenfeld Rathaus
Mineralfreibad Oberes Bottwartal
Oberstenfeld - besucht am 23.07.12
Summer in the city: bei rund 28 Grad hieß es ab ins Mineralfreibad Oberes Bottwartal! Diese Badeanlage befindet sich in Oberstenfeld im Kreis Ludwigsburg, unweit von Stuttgart und Heilbronn gelegen. Wie der Name schon andeutet, sind die Becken mit mineralhaltigem Wasser gefüllt. Von Stuttgart aus nimmt man die S-Bahn bis zur Station Marbach am Neckar, ab dort vekehrt ein Bus bis Oberstenfeld Rathaus. Von dort aus sind es noch etwa 20 Minuten Fußweg bis zum Bad.

Der Eingangsbereich:

Der Eintritt ist sehr günstig, Erwachsene zahlen 4,50 Euro für den Tageseintritt, Jugendliche sogar nur 2,50 Euro. Der niedrige Eintrittspreis machte sich leider auch stark am Publikum bemerkbar - schade, dass man das so sagen muss, aber der Asozialen-Faktor war in diesem Freibad wirklich sehr hoch. Beleidigungen und Respektlosigkeiten sogar dem Personal gegenüber waren hier an der Tagesordnung. Und das, obwohl es eigentlich ein Schultag war.
In einem Gebäude findet man überdacht die Umkleiden, Schränke und Sanitäranlagen:

Dieser Bereich war sehr sauber, für ein Freibad durchaus unüblich. Er wurde wirklich durchgehend gereinigt. So muss das sein! Zum Verriegeln der Spinde benötigt man eine Euromünze, die man nach Benutzung des Schließfaches natürlich wiederbekommt.

Beim Betreten des Geländes steht man direkt vor dem 50-Meter-Becken mit ganzen neun Schwimmerbahnen:


Blick von oben:

Ans Sportbecken schließt sich nahtlos das Springerbecken an:

Oft findet man in Freibädern dieser Größe riesige Sprungtürme mit bis zu 10 Metern, hier gibt es aber lediglich ein 1- und 3-Meter-Brett. Etwas mager, aber ausreichend (ich bin ohnehin nicht so der Springer). Das Becken ist übrigens alles andere als warm!
Ein paar Stufen tiefer als das Sportbecken befindet sich das riesige Nichtschwimmerbecken:

Laut Webseite des Bades hat dieses eine Fläche von 1150 Quadratmetern. Das Becken ist etwas wärmer als das Sportbecken, aber trotzdem recht kühl. Bei den Temperaturen auf jeden Fall sehr angenehm erfrischend.

Vom Nichtschwimmerbecken aus gelangt man auch in den "Wellnessbereich":

Diesen so zu nennen ist eigentlich vollkommen irreführend. Für mich ist ein Wellnessbereich mit warmem Wasser gefüllt und vom Trubel abgeschottet. Hier versteht man darunter lediglich ein paar Sprudelliegen, Massagedüsen, Bodensprudler sowie Nackenduschen, die ganz normal ins Becken integriert sind. Ich würde es als eine Art Erlebnisbecken bezeichnen.

Die Sprudelliegen waren heiß begehrt:

Und ins Nichtschwimmerbecken münden auch drei der vier vorhandenen Wasserrutschen. Die erste ist die separat stehende, rote Kinderrutsche:

Treppe zum Start:


Diese "Groß"wasserrutsche ist gut zweieinhalb Meter hoch und hat eine Länge von rund 24 Metern. Hersteller ist laut Anleitung Hartwigsen. Diese Rutsche stammt übrigens aus dem Jahr 2006 und ist damit die mit Abstand neueste Rutsche im Freibad.
Der Einstieg:

Rutsche im Überblick:

Die Rutsche ist sehr kurz und vom Verlauf her vollkommen langweilig. Eine Kinderrutsche eben.
In langsamem Tempo landet man dann mit einem Plumpsauslauf im Becken:


Wahrhaft nichts Besonderes, für Kinder aber nett gemacht.
Weitaus interessanter sind die drei anderen Rutschen, die genau gegenüber am anderen Ende des Beckens zu finden sind:

Auf der linken Seite findet man etwas versteckt die Breitrutsche:


Diese Hartwigsen-Bahn stammt aus dem Jahr 2000 und ist laut Rutschanleitung mit 25 Metern ähnlich lang wie die Kinderrutsche zuvor, und dabei sogar deutlich höher.

Die Breitrutsche ist jetzt nichts Außergewöhnliches, aber eine ganz nette Attraktion. Die Mittelwelle macht Spaß, hier kann man mit ein wenig Geschick sogar abheben. Leider ist die letzte Fuge vor Ende sehr ausgeprägt und unangenehm.

Die Landung hier mal ganz spektakulär auf Foto gebannt!

Kommen wir zur ersten langen Rutsche. Diese startet ein Stück weiter hinten:

Einstieg:

Hierbei handelt es sich um eine gut 100 Meter lange Großwasserrutsche, genauer gesagt um eine VE-700 von Van Egdom. Die kurvenreiche Bahn schlängelt sich aus einer Höhe von etwa 10 - 11 Metern ihren Weg nach unten.

Die Rutsche scheint schon sehr alt zu sein, ich würde das Baujahr so auf 1985 - 1990 datieren. Sowohl optisch als auch physisch merkt man der Rutsche ihr Alter an. Sie wurde zwar augenscheinlich schon mehrfach ausgebessert, rutscht sich aber äußerst rumpelig, da die Fugen schon sehr stark spürbar sind. Wirklich toll ist das nicht.

Die Rutsche beginnt mit einer Rechtshelix:


Es folgt ein kurzer übertunnelter Teil:


Die Rutsche ist quälend langsam, selbst mit professioneller Rutschlage bleibt man fast stecken! Auch mit extrem viel Schwung am Start legt man die lange Strecke im Schneckentempo zurück.
Der folgende Teil tut sein Übriges dazu:

Es folgt eine extrem lange Strecke in sehr enger Zick-Zack-Manier, wo man ständig von links nach rechts geworfen wird. Man schaukelt extrem hin und her. Das ist zwar wirklich spaßig, allerdings baut man dadurch massenhaft Geschwindigkeit ab, sodass man quasi im Stillstand im Auslaufbecken ankommt.

Sieht hier spannender aus, als es ist:


Die Rutsche endet mit einem Sofa-Auslauf aus Edelstahl im Nichtschwimmerbecken:

Wenn die Rutsche auch nur einen Tacken mehr Gefälle hätte, könnte sie richtig gut sein! So ist sie allerdings viel zu langsam, als dass sie Spaß machen würde. Möglicherweise würde mehr Wasserfluss schon zu mehr Speed führen, denn derzeit fließt nur ein ganz dünner Wasserfilm durch die Rinne. Dadurch, dass an heißen Tagen der Rest der Rutsche staubtrocken ist, reibt man mit der nassen Haut am trockenen Polyester entlang, was unangenehm quietscht und bremst. Eine durchgehend benetzte Oberfläche würde die Reibung minimieren. Doch so ist es die bisher langsamste Großrutsche, die ich jemals gesehen habe.
Aber dann gibt es ja noch das:

Die Kamikaze von Klarer!

Mitten in der Botanik schlängelt sich eine Wendeltreppe zum Rutschenstart empor:


Der Einstieg mit zeitgesteuerter Ampel:

Are you ready?

Die Kamikaze-Rutsche war unser Favorit im Mineralfreibad. Im Gegensatz zu den meisten vergleichbaren Anlagen ist diese keine offene Halbschale, sondern mit einer Tunnelabdeckung versehen. Auch die Kamikaze ist ein echtes Urgestein in der Rutschenwelt, denn sie stammt aus dem Jahr 1991 und dürfte damals eine der ersten Kamikazes in Deutschland gewesen sein.
Am Anfang geht es erst einmal steil abwärts:


Dann kommt ein kurzes gerades Stück und daraufhin wieder ein steiler Fall nach unten:

Die Rutsche ist wirklich genial! Bereits bis zum Mittelteil hat man schon sehr viel Speed, danach wird man sogar nochmal beschleunigt. Im zweiten Teil kann man die Rutschpartie allerdings nur noch mit Mühe visuell verfolgen, da einem sehr viel Wasser ins Gesicht spritzt. Auch sind einige Nähte, wie bei den anderen Rutschen, etwas schlecht verarbeitet.

Auch die Kamikaze endet im Nichtschwimmerbecken:

Die Landung ist witzig - mit sehr viel Power wird man ins Becken katapultiert und recht unsanft abgebremst.

Insgesamt also eine wirklich nette Speedrutsche mit ordentlich Geschwindigkeit und einer guten Kapazität. Allein dafür hat sich unser Besuch schon gelohnt.

Hinter dem Nichtschwimmerbecken erstreckt sich die riesige Liegewiese:

Hier befindet sich auch das Kleinkinderbecken mit Wasserspielen und zwei kleinen Rutschen:

Im Bereich der Liegewiese gibt es noch allerlei Dinge zu entdecken - zum Beispiel einen Kinderspielplatz mit diversen Spielgeräten, eine große Trampolinanlage oder ein Beachvolleyballfeld. Auch die entsprechenden Felder für Badminton, Tischtennis und Fußball sind vorhanden. Und das alles all-inclusive für 4,50 Euro, was will man mehr?
Noch ein kurzer Kommentar zur Bademeisteraufsicht: bis zum Nachmittag gab es nur einen einzigen Bademeister auf dem ganzen Gelände, was ich in einem so großen Bad als ein bisschen zu wenig ansehe. Auch griff dieser nicht wirklich konsequent durch. Ein Pulk aus 20 Jugendlichen missachtete permanent die Regeln und rutschte beispielsweise in einer Kette auf der langen Rutsche. Die Badaufsicht drohte nur mit dem Rausschmiss der Gruppe, aber selbst nach mehrmaligem erneuten Übertreten der Regeln setzte er dies nicht durch. Zwei oder drei weitere Aufsichtspersonen wären sicher nicht verkehrt, auch wenn durch die höheren Personalkosten die Eintrittspreise dadurch ein wenig steigen würden.


Fazit: Im Großraum Stuttgart ist das Mineralfreibad Oberstenfeld sicher das rutschenmäßig interessanteste Freibad an heißen Tagen. Die Kamikazerutsche ist äußerst spaßig. Die anderen drei Rutschen sind zwar eher zu vernachlässigen, bieten aber Abwechslung und sind gerade für Kinder sicher eine Attraktion. Die Wasserfläche ist enorm groß und bietet sowohl für sportliche Schwimmer als auch für Familien ein breites Angebot an Attraktionen. Das alles gibt es zu einem sehr erschwinglichen Preis. Tipp: am besten heiße und schulfreie Tage meiden, damit einem bestimmte Sorten von Klientel nicht auf den Wecker fallen.
User-Kommentare zu diesem Bericht
-- schrieb am 30.10.2016 - 11:53 Uhr: Bei der Rutschanleitung der Kamikaze stand allerding Ciena dran... Warum dann Klarer? |
Lilli schrieb am 22.01.2016 - 18:21 Uhr: Schöner Bericht. |
Koko schrieb am 31.12.2014 - 17:22 Uhr: Wenn ihr öfters in Baden Württemberg seid könnt ihr auch mal den Badepark Ellental in Bietigheim-Bissingen besuchen. Dort gibt es ne 158m lange und ca. 12m hohe Wasserrutsche! Letztes Jahr wurde die neu beschichtet und ist nun eine der heftigsten und schnellsten NICHT Turborutschen in Baden Württemberg! Es ist keine Edelstahl |
Louis schrieb am 03.09.2014 - 20:30 Uhr: Ein ziemlich schönes Bad mit interessanten Rutschen. Nur als ich mit nem Kumpel da war, hat uns der Bademeister rausgeschmissen...sein Grund war dass ich die Breitrutsche auf Knien gerutscht bin :// von Freunden hab ich schon vorher gehört das der Typ echt kein Niveau hat. |
AquaSlider schrieb am 20.05.2014 - 13:44 Uhr: @lagunecottbus: Ich denke, das ist eine normale 1200mm-Rutsche. |
Heidi Klum schrieb am 17.04.2013 - 23:58 Uhr: Ich finde es ein gutes schwimmbad. Leider bin ich nicht hier gewesen. Ich wohne nur in New York :p |
lagunecottbus schrieb am 31.07.2012 - 22:23 Uhr: Hi, Tuberides was ist bei der Kamikaze das fuer ein Rutschendurchmesser? |
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