
- 25-Meter-Becken mit Sprunganlage
- riesiges Nichtschwimmerbecken mit Waterplayhouse
- Kleinkinderbereich
- riesige Liegewiese

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Gesamtwertung | (1.8) ![]() |
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Boschbad
Felualaan 29
7313 GM Apeldoorn Zur Homepage
Arendsburght / Boschbad
Boschbad
Apeldoorn (NL) - besucht am 28.06.12
Das größte Freibad der Niederlande liegt in Apeldoorn und nennt sich Boschbad. Bis zu dieser Sommersaison hieß es noch "Kristalbad", wurde dann aber in "Boschbad" umbenannt, da das Bad bereits in den Anfängen (1934) so hieß und aufgrund der Lage mitten im Wald für treffender erklärt wurde. Doch nicht nur der Name hat sich geändert: pünktlich zur diesjährigen Freibadsaison wurde im Boschbad eine zweite Rutsche eröffnet, weswegen wir hauptsächlich hergekommen sind. Das Parken auf dem Parkplatz kostet übrigens sage und schreibe 6,60 Euro, was ich sehr teuer finde.

An der Kasse wird man freundlich begrüßt und zahlt den Eintrittspreis von 5 Euro pro Person. Dafür darf man den ganzen Tag bleiben. Ein fairer Preis, allerdings kommen natürlich für Autofahrer die Parkgebühren noch obendrauf.
In einem separaten Gebäude sind die Umkleiden und Schließfächer untergebracht:


Die Schränke kosten 50 Cent, die man nicht wiederbekommt, und sind, wie man auf dem Foto erkennen kann, sehr klein. Der Bereich ist leider auch nicht besonders sauber, was sich aber in einem Freibad, wo jeder durch Wiese und Matsch läuft, wohl kaum vermeiden lässt. Trotzdem könnte man z.B. die Fensterrahmen mal von den zahlreichen Spinnen und ihren Hinterlassenschaften befreien.
Na gut, schnell umgezogen und dann ab in Richtung Wasser. Denn das Bad schließt schon um 17:30 Uhr, allzu viel Zeit hatten wir also nicht. Der erste Eindruck ist aber auf jeden Fall positiv - wenn man das Gelände des Boschbades betritt, fällt direkt auf, wie weitläufig und ausgedehnt das Bad angelegt ist. Es gibt zwar nur drei Becken, dafür sind diese aber sehr groß und auch eine riesige Liegewiese gibt es. Dadurch, dass fast nichts los war, war die Atmosphäre sehr angenehm.
Zentral liegt das riesige Nichtschwimmerbecken:

Selten habe ich so ein großes Becken gesehen!

Im vorderen Bereich läuft dieses flach aus und bietet dort einen Kinderbereich mit Wasserspielplatz:


Dieses bunte Waterplayhouse ist das Standardmodell - ausgestattet mit zwei Röhrenrutschen, die aber kein Wasser führen, sowie einem großen Kipp-Eimer obendrüber. Darüber hinaus sind um das Haus herum diverse Wasserspiele, Schaukeln etc. installiert. Der ganze Bereich ist für Kinder bis 15 Jahren freigegeben und bietet für diese Zielgruppe viel Abwechslung.

Blick aus der anderen Richtung:

Separat gibt es noch ein kleines Kinderbecken:

Außerdem gibt es in diesem Bereich noch einen Kinderspielplatz mit einer großen Sandfläche und einem großen Sprungkissen. Drumherum gibt es Liege- und Sitzmöglichkeiten, sodass die Eltern ihre Kinder immer gut im Auge haben. Das Bad ist also wirklich familienfreundlich und bietet auch für kleine Kinder genügend Angebote.
Zurück zum Nichtschwimmerbecken, welches in die andere Richtung bis zu 1,30 Meter tief wird:

Das Becken ist übrigens außerordentlich kalt, ich weiß nicht, ob es überhaupt beheizt ist. An heißen Tagen auf jeden Fall eine willkommene Abkühlung. Bei kühlerem Wetter stelle ich mir das Becken aber deutlich zu frisch vor.

Und am Ende des Beckens steht die absolute Hauptattraktion der Anlage!

Der Rutschenturm. Dieser steht seit 2010 im Bad und wurde zur Freibadsaison 2012 um eine weitere Rutsche erweitert. Beide Rutschen münden ins Nichtschwimmerbecken und stammen von Van Egdom.

Die Rutschen heißen "Rode Boschbaan" und "Groene Boschbaan". Die Namensgebung ist jetzt nicht so der Knaller, aber immerhin kann man sich die Namen gut einprägen ;)
Der Treppenaufgang:

In 11 Metern Höhe starten die beiden Rutschen nebeneinander:

Beginnen wir links bei der grünen Rutsche:

Die knapp 96 Meter lange Bahn ist eine auf den ersten Blick ganz gewöhnliche Großwasserrutsche vom Typ VE-700 und stammt aus dem Jahr 2010. Sie trägt den niedrigsten Schwierigkeitsgrad, hat es aber trotzdem wirklich in sich und hat uns vollkommen überrascht!

Der Rutschenverlauf:

Start mit Ampel:

Die ersten Meter der Rutsche sind mit einer Tunnelabdeckung versehen, danach geht es in eine Rechtsspirale:


Auf dem Foto oben kommt übrigens gut zur Geltung, dass die Rutschenelemente halb durchsichtig sind, was früher üblich war, heutzutage bei Großwasserrutschen aber kaum noch gemacht wird. Sieht auf jeden Fall nett aus.

Dann folgt ein Richtungswechsel und man rutscht durch eine Linkshelix:


In diesem Kreisel sammelt man ordentlich Speed und wird merklich immer schneller und schneller.


Nach einem kleinen Jump wechselt man abermals die Richtung und durchrutscht wieder einen rechtsherum gewundenen Kreisel:

Durch den Jump, der doch recht knackig kommt, bekommt man einen Boost und rauscht in die Helix, wo man nochmals beschleunigt wird und somit eine wirklich hohe Geschwindigkeit erreicht. Die Rutsche sieht von außen gar nicht so heftig aus, ist aber doch echt schnell!

Und dann folgt die heftigste Stelle der Rutsche:


Die letzten Meter haben eine Tunnelabdeckung. Und darunter verbirgt sich ein sehr markanter Jump mit einer anschließenden Gerade, die man mit sehr hohem Tempo passiert. Macht wirklich Spaß!

So sieht das Ganze dann von innen aus:

Auf diese Gerade folgt dann der Plumpsauslauf, wo man im wahrsten Sinne des Wortes ins kalte Wasser geworfen wird. Eine wirklich geniale und spaßige Rutsche, die zudem sehr lang und mit 11 Metern Höhe für ein Freibad doch sehr hoch ist. Die Ampel am Start schaltet auch schön schnell, sodass man nie wirklich lange warten muss. Ein echter Geheimtipp!

Doch unser eigentlicher Besuchsgrund war das hier:

Die "Rode Boschbaan", die brandneue Speedrutsche im Boschbad, die man normalerweise eher in einem südländischen Wasserpark als in den Niederlanden vermuten würde. Diese rote Turborutsche vom Typ "Tube 800" wurde erst vor wenigen Wochen offiziell eingeweiht und soll die vorhandene Rutschenanlage ergänzen. Ein kurzer Blick auf die Rutschanleitung und die technischen Daten verrät: das muss eine heftige Rutsche sein! Denn die Rutsche hat bei einer Starthöhe von 11 m eine Länge von gerade mal 26 m, was einen dementsprechend steilen Winkel zur Folge hat. Gerutscht werden darf ab 8 Jahren.

Und dann das hier:

Die Rutsche war defekt und mit Absperrband notdürftig abgesperrt. Auf Nachfrage beim diensthabenden Bademeister wurde uns erklärt, dass ein Defekt der Pumpensteuerung vorlag - die Rutsche war morgens wohl noch in Betrieb, allerdings ging sie dann einfach aus und bei erneutem Einschalten dauerte es nicht lang, bis die Rutsche erneut den Geist aufgab. Sehr ärgerlich. Doch das Personal ist super nett dort! Ich erklärte, dass wir extra 150 km gefahren sind, um die neue Rutsche auszuprobieren. Die Bademeister hatten vollstes Verständnis und wenig später war dann plötzlich ein Techniker da, der die Rutsche wieder in Stand setzte. Damit war der Tag dann doch noch gerettet! An dieser Stelle noch ein "van harte bedankt" an die Bademeister!
Wasser marsch:

Auch bei der Speedrutsche wird der Zugang über eine Ampelanlage geregelt, die ebenfalls eine recht kurze Rotphase hat und damit für eine hohe Kapazität der Rutsche sorgt.

Blick in die Röhre:

Die Rutsche ist von innen relativ dunkel, allerdings gibt es Daylight-Ringe auf der gesamten Rutschenlänge. Dadurch soll der Effekt einer noch höheren Geschwindigkeit erzielt werden.

Die Bahn führt einfach steil bergab und dann geradewegs ins Landebecken:


Die Rutsche ist sehr heftig! Man kann sie mit einer hohen Freefall-Rutsche vergleichen. Man saust mit einem Affenzahn bergab und beschleunigt auf eine sehr hohe Geschwindigkeit. Definitiv eine der schnelleren Rutschen.
Mit Fullspeed durch die rote Röhre:

Auf die Zielgerade zu:

Der Auslauf ist richtig genial, denn die Bahn endet mehrere Zentimeter über der Wasseroberfläche und durch die extrem hohe Geschwindigkeit schießt man geradezu aus der Röhre, fliegt tatsächlich ein Stück durch die Luft und landet dann mehrere Meter vom Rutschenende entfernt im Becken. So einen weiten "Flug" haben wir bisher noch nie auf einer Rutsche erlebt. Turborutschen mit Plumpsauslauf sollte es ohnehin häufiger geben, das ist viel spaßiger, als in einem Flachwasserbecken zu landen.


Dieser Herr demonstriert noch eben die richtige Rutschhaltung:

Insgesamt also zwei absolut geniale Rutschen, für die sich der Weg auf jeden Fall lohnt! Gerade für ein Freibad ist diese Rutschenanlage ein absolutes Alleinstellungsmerkmal in der Region. Jetzt noch eine dritte Rutsche dazu, und man hätte einen kleinen Wasserpark.

Links neben dem Nichtschwimmerbecken befindet sich noch das 50-Meter-Becken:

Dieses ist genau wie das Nichtschwimmerbecken riesig, es bietet ganze 10 Schwimmerbahnen mit Startblöcken, sodass für sportliche Schwimmer Platz satt vorhanden ist.
Auch eine Sprunganlage mit 1- und 3-Meter-Sprungbrett darf natürlich nicht fehlen:

Um die Becken herum erstreckt sich eine weitläufige Liegewiese:


Fazit: Das Boschbad in Apeldoorn ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Besonders Rutschenfans werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Die neue Turborutsche ist extrem spaßig und auch die andere Rutsche ist überraschend heftig. Zum Schwimmen und Planschen stehen ebenfalls viele Möglichkeiten zur Verfügung. Große Pluspunkte sind das sehr nette Personal sowie der niedrige Eintrittspreis. Allzu frisch sollte das Wetter bei einem Besuch übrigens nicht sein, denn das Wasser ist sehr kalt! Insgesamt aber ein Muss und definitiv auch von Deutschland aus lohnenswert.
User-Kommentare zu diesem Bericht
Jesse (jessomann98) schrieb am 18.07.2012 - 18:12 Uhr: Leuke glijbanen! En die groene is zeker lang |
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