
- 25-Meter-Becken
- Erlebnisbecken mit Außenbereich und Strömungskanal
- Whirlpools
- Kinderbereich
- Kräuterwannen und Dampfkabinen

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Zwembad Tropiqua
Jan Salwaweg 2
9641 LN Veendam Zur Homepage
Aquapark
Tropiqua
Veendam (NL) - besucht am 24.03.12
Das Freizeitbad Tropiqua liegt in Veendam in der Provinz Groningen, ganz im Norden also. Von Deutschland aus ist Veendam gut zu erreichen, da die Stadt recht nah an der A31 liegt, etwa 30 km von der Grenze entfernt. Vom Ruhrgebiet aus ist die Fahrt mit rund 250 km recht lang, allerdings gibt es im Freizeitbad Tropiqua eine recht neue Turborutsche von Van Egdom, weshalb wir den langen Weg gewagt und uns das Bad mal angesehen haben. Parkplätze gibt es zur Genüge und sind kostenlos. Im Foyer der Anlage findet man außerdem ein recht großes Restaurant.


An der Kasse wird man freundlich begrüßt und zahlt den sehr günstigen Eintrittstarif von unter fünf Euro pro Person. Durch eine Glastür gelangt man dann direkt in den modernen Umkleidebereich, der offenbar kürzlich renoviert worden ist:

Die Schränke schließt man, wie in den Niederlanden mittlerweile häufiger, mit einem Geheimcodesystem ab. An der Steuereinheit kann man nun wählen, ob man schon einen Schrank hat und diesen öffnen will oder ob man einen neuen Schrank zugeteilt bekommen möchte. Bei Ankunft wählt man natürlich letzteres, dann muss man 20 Cent einwerfen (kein Pfand!), einen vierstelligen Geheimcode eingeben und schließlich wird die Schranknummer auf dem Bildschirm angezeigt, die sich dann prompt öffnet. Hat man seine Sachen im Schrank verstaut, so drückt man einfach die Schranktüre zu und der Schrank ist verriegelt. Beim Öffnen des Schranks muss man wieder seinen zuvor gewählten Code eingeben sowie die Schranknummer. Die 20 Cent werden einbehalten, man muss sie aber nur einmal zahlen, egal wie oft man zum Schrank geht. Einen Schlüssel hat man also nicht ums Handgelenk. Vorteilhaft ist, dass das Steuerterminal auch Deutsch und Englisch beherrscht.

Durch die Duschen betritt man dann die Schwimmhalle, die etwas dunkel geraten und nicht wirklich groß ist. Der Name "Tropiqua" erinnert zwar an "tropisch", allerdings ist davon, abgesehen von ein paar künstlichen Palmen, nichts zu sehen. In einem separaten Bereich findet sich ein 25-Meter-Becken, welches aber aufgrund eines gerade stattfindenden Wettkampfes nicht fürs öffentliche Schwimmen zugänglich und mit einer Plane vom Rest abgetrennt war.
Das "Recreatiebad" (Freizeitbadbereich) besteht eigentlich nur aus einem einzigen Becken, welches sich aber über die komplette Fläche erstreckt:

Blick aus der gegenüberliegenden Richtung:

Etwas ungemütlich fand ich die sehr niedrige Decke, die doch etwas beengend wirkt. Zusammen mit der spärlichen Beleuchtung herrscht eine etwas düstere Atmosphäre im Bad vor.

In dieser "Lagune" sind ein paar Sitzbänke unter Wasser eingebaut:


Der vordere Bereich ist mit einem Wasserpilz ausgestattet:

Und mit dieser Plattform:

Die Plattform ist mit drei kleinen Mini-Rutschen ausgestattet, die einen geradewegs ins Becken katapultieren. Für kleinere Kinder sehr witzig und originell, ich fand die Dinger aber eher schmerzhaft, da es einen doch recht hart ins flache Wasser katapultiert.
Wie es sich gehört, gibt es natürlich auch den obligatorischen Strömungskanal:

Der Kanal strömt an der Außenseite des Beckens entlang, ist aber nicht allzu kraftvoll. Hatte ich jetzt aber auch nicht erwartet.


An der Eingangsseite hat das Becken noch einen separaten, flacheren Einstieg:

In diesem Bereich findet man zwei Whirlpools:

Die Whirlpools sind herrlich warm und schön zum Entspannen. Allerdings sind sie immer nur recht kurz eingeschaltet, lange blubbern tut es nicht. Vorteilhaft ist, dass die Whirlpools im Vergleich zu anderen Bädern relativ groß sind und damit viel Platz bieten. Hier wirkt das Bad im Übrigen deutlich heller als der Rest.


Von hier aus gelangt man auch nach draußen in ein ganzjährig nutzbares Außenbecken:

Dieses ist standardmäßig in vielen niederländischen Bädern präsent. Einfach ein halbkreisförmiges Becken ohne viel Schnickschnack. An heißen Sommertagen steht zudem noch eine große Liegewiese sowie ein Kleinkinderbereich im Außengelände zur Verfügung.

Das Außenbecken hat als Attraktion ein paar Sitzbänke mit Massagedüsen unter Wasser:

An der Eingangsseite des Bades hat man eine Ecke mit den berühmten, aufpreispflichtigen Dampfkabinen und Kräuterwannen eingerichtet:

Bei gut 4 Euro Eintritt finde ich das noch legitim, allerdings gibt es auch deutlich teurere Bäder in Holland, in denen die Dampfkabinen ebenfalls extra kosten. Das finde ich dann weniger angemessen, zumal ich die Kräuterwannen auch nicht allzu hygienisch finde.
Ein bisschen Deko gibt es auch im Bad, allzu tropisch, wie es der Name vorgaukelt, ist es aber dann doch nicht:

Soviel zum Bad selbst, das wirklich nichts besonderes ist. Aber wir wollen natürlich rutschen!
In einem Glasanbau, der sehr viel heller ist als der Rest des Bades, landen die beiden Van-Egdom-Rutschen. Es gibt zwei Röhren - eine ältere, grüne Röhrenrutsche und eine relativ neue, orangene Turborutsche. Letzere war der Hauptgrund für unseren Besuch.

Das sind die beiden Rutschen:

Über eine Steintreppe geht es in den Rutschenturm hinauf:

Beide Rutschen starten dann in etwa 6 m Höhe:

Die Einstiege liegen auf einer Ebene, sozusagen direkt nebeneinander. Dass die Rutschen so nah zusammen stehen, ist sehr unvorteilhaft, da es dadurch zwangsläufig zu Gedrängel kommt. Die meisten Gäste möchten die grüne Rutsche rutschen, sodass man sich immer an ihnen vorbei an den leeren Start der Turborutsche quetschen muss. Nicht gerade angenehm. Allerdings ist die Treppe auch zu schmal, um mittig ein Trenngeländer oder ähnliches anzubringen, sodass man damit wohl leben muss.
Beginnen wir bei der grünen Röhrenrutsche, die schon einige Jährchen auf dem Buckel hat:

Diese Van-Egdom-Röhre vom Typ Tube 1200 stammt bereits aus dem Jahr 1992 und ist somit eine der älteren Röhrenrutschen. Die Rutsche ist laut Hinweisschild 55 Meter lang.
Komische Ampel:

Ich weiß nicht, ob diese Ampeln eine extrem kostengünstige Alternative oder einfach der letzte Schrei sind. Irgendwie wirkt das ganze etwas billig - eine gelaserte Plexiglasplatte mit einer roten und grünen Lampe...
Die grüne Rutsche von außen:

Grüne Röhre, grüne Ampel - los geht's!

55 Meter Länge sind jetzt nicht die Welt, aber in der Kürze liegt ja bekanntlich die Würze! Die Rutschgeschwindigkeit ist überraschend hoch. Der erste Teil der Rutsche besteht aus einer Geraden, an die sich eine 180°-Linkskurve anschließt:


Danach folgt ein Richtungswechsel, in dem man schön hin und her schaukelt, und es geht in eine recht lange Rechtshelix:

Und nach der Linkshelix folgt die heftigste Stelle der Rutsche:

Durch die Rechtshelix baut man immer mehr Speed auf. Man wird schneller und schneller und kurz vor Ende ist dann dieser fiese Richtungswechsel eingebaut, man wird also äußerst unsanft um 90 Grad rumgerissen. Dieser Richtungswechsel ist verdammt hart. Man wird komplett rumgeschleudert, schaukelt fast bis an die Decke der Röhre und schlägt dann wieder auf die Rutschenoberfläche auf. Extrem heftig!
Nach dem Richtungswechsel folgt direkt das Landebecken:

Willkommenerweise mal kein Flachwasserauslauf, sondern ein schön klassisches Plumpsbecken:


Eine zwar recht kurze, aber verdammt spaßige Rutsche. Hier merkt man wieder, dass ältere Rutschen doch deutlich heftiger sein können als neuere. Cooles Ding. Van Egdom hat in den 90er Jahren einige dieser Spaßmaschinen aufgebaut, in Haaksbergen steht beispielsweise noch eine sehr heftige dieser Sorte und auch die blaue Rutsche im Sportiom Den Bosch ist vergleichbar. Schade, dass solche Rutschen heutzutage kaum noch hergestellt werden.
Die zweite Rutsche im Tropiqua ist die neue Turborutsche, die im Jahr 2010 nachgerüstet wurde:

Diese trägt den verheißungsvollen Namen "Speedfire". Ob der Name wohl Programm ist?

Der Start:


Die Rutsche ist bei einer Starthöhe von 6,4 Metern mit 47 Metern recht lang. Dadurch ist das Gefälle entsprechend niedrig und die Geschwindigkeit ist ebenfalls nicht besonders hoch. Die Rutsche trägt aber auch nur den mittleren Schwierigkeitsgrad, man kann also schon ahnen, dass es eher eine Familienrutsche ist.
Man muss mindestens 1,20 m groß sein, um rutschen zu dürfen. Mit der Messlatte kommt ein Hauch Freizeitparkfeeling auf:

Der Blick in die Röhre:

Wie es sich für die Niederlande gehört, ist die Rutsche natürlich orange. Hup Holland! Der Blick in die Rutsche bestätigt die Vermutung einer Familienrutsche: es ist kaum Gefälle vorhanden. Die Rutsche wird also eher gemächlich sein.
Die Rutsche beginnt mit einem kleinen Jump, der aber kaum Speed gibt:

Danach folgt eine Linkskurve:


Dann geht es in einen geraden Abschnitt:

Hier kann man ein wenig beschleunigen und Speed für den Rest der Rutsche aufbauen, aber allzu schnell ist man trotzdem nicht unterwegs.

Nach der Geraden folgt eine Rechtskurve:

Und die Rutsche ist zu Ende:


Die Turborutsche wird ihrem Namen "Speedfire" leider überhaupt nicht gerecht. Die Rutsche ist sehr langsam für eine Turborutsche, lediglich in der letzten Rechtshelix vor dem Auslaufbecken wird man etwas schneller. Die Rutsche ist vom Layout her sehr ähnlich wie der "Jet" im Aqualibi Belgien. Schade, ich hatte mir etwas mehr davon erhofft. Die grüne Rutsche ist sehr viel besser!

Das Auslaufbecken der Turborutsche ist übrigens deutlich zu kurz. Wenn man mit Schwung startet, rutscht man über die komplette Beckenlänge hinweg und schlägt an die Ausstiegstreppe an. Bei neueren Turborutschen scheint Van Egdom gerne etwas an der Beckenlänge zu sparen, auch das Schwimmbad Rozengaarde hat eine neue Turborutsche dieses Herstellers und auch dort ist das Becken zu kurz. Da aber die Geschwindigkeit nicht allzu hoch ist, ist es nicht schmerzhaft.



Fazit: Das Tropiqua ist an sich nicht besonders groß und erinnert stellenweise stark ans Schwimmbad Rozengaarde in Doetinchem oder auch andere typische Holland-Bäder. Die grüne Rutsche macht Spaß, die Turborutsche hingegen ist eher eine Familienrutsche und ziemlich langsam. Dafür ist der Eintritt günstig und das Personal freundlich. Eine Anreise aus Norddeutschland lohnt sich, aus dem Ruhrgebiet allerdings nicht. Die 250 km kann man lieber in eine Fahrt Richtung Duinrell investieren. Wenn man aber in der Gegend oder gar mit kleineren Kindern unterwegs ist, kann man das Bad auf jeden Fall besuchen.
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